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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Note: 14, Justus-Liebig-Universität Gießen (Politikwissenschaften), Veranstaltung: Seminar: Soziale Ungleichheiten in Medienkulturen, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Oktober 2008, während der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises, kam es zum Eklat. Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki sollte den Deutschen Fernsehpreis entgegennehmen. Reich-Ranicki trat auf die Bühne und lehnte den Preis kategorisch ab. Die Begründung für seine vom Publikum unerwartete Reaktion fand er in der mangelhaften Qualität, die das Fernsehen mittlerweile seiner Ansicht nach angenommen hatte. Nicht nur Reich-Ranicki äußerte sich kritisch über die Entwicklung des Fernsehprogramms. Debatten, die die Qualität des heutigen Fernsehprogrammes betreffen, gibt es mittlerweile zu genüge. Auch Harald Schmidt äußerte sich diesbezüglich und verwendete hierbei den Begriff des „Unterschichtenfernsehen“, um seine früheren Arbeitgeber, die privaten Fernsehsender der Pro7/Sat.1-Gruppe, zu betiteln. Doch was genau meint der Ausdruck „Unterschichtenfernsehen“? Welche Sendungen oder Sender werden dazu gezählt? Wie und wodurch kam der Begriff zustande? Mit diesen und weiterführenden Fragestellungen bezüglich des Phänomens „Unterschichtenfernsehen“ befasst sich die vorliegende Hausarbeit im Detail. Zu Beginn wird die Begrifflichkeit des „Unterschichtenfernsehens“ erörtert. Hierbei wird geklärt, woher der Ausdruck stammt, welche Formate er beinhaltet und welches Publikum er aus welchen Gründen adressiert. Im Folgenden wir der Fokus auf die Diskussion über „Unterschichtenfernsehen“ in den Qualitätszeitungen gerichtet. Die verschiedenen Ansätze werden vorgestellt und durchleuchtet. Dies geschieht, indem die differenten Argumentationslinien dargelegt und kritisch analysiert werden. Aufgrund der Tatsache, dass der Ausdruck „Unterschichtenfernsehen“ weitestgehend mit „Reality“-TV verknüpft wird, soll schließlich „Reality“-TV selbst betrachtet werden. Es wird hinterfragt, woher die große Popularität und Attraktivität dieses Genres rührt und weshalb Sendungen dieses Typs zunehmend produziert werden. Weiterhin wird erläutert, warum es sich bei Sendungen des Genres „Reality“- und „Lifestyle“-TV nicht lediglich um zeitlich befristete Modeerscheinungen handelt. Außerdem werden die Auswirkungen des Mediums Fernsehen auf Wandel und Kontinuität der Gesellschaft erörtert. Zuletzt widmet sich diese Hausarbeit der Frage, ob Medien als „Identitätsräume“ gelten. Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern „Reality“-TV an der Gestaltung von präskriptiven, „normalen“ Lebensentwürfen beteiligt ist und welchen Einfluss es darauf nimmt.
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