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Es ist Frühling an der Vampirakademie, und Rose Hathaway steht kurz davor, ihren Abschluss zu machen. Doch seit sie zum ersten Mal einen Strigoi im Kampf getötet hat, wird Rose von düsteren Gedanken und merkwürdigen Visionen geplagt. Währenddessen zieht neues Unheil herauf: Lissa hat wieder begonnen, mit ihrer Magie zu experimentieren, und ihr einstiger Widersacher Victor Dashkov ist möglicherweise auf freiem Fuß. Rose und Dimitri kommen sich wieder näher, die verbotene Leidenschaft zwischen beiden flammt unvermindert auf. Bis eine tödliche Bedrohung Rose vor die wohl schwerste Wahl ihres Lebens stellt.
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Seitenzahl: 599
Richelle Mead
Schattenträume
Roman
Ins Deutsche übertragen
von Michaela Link
Für meine Neffen
1
Seine Fingerspitzen glitten über meinen Rücken, und obwohl sie dabei kaum Druck ausübten, sandten sie doch Schockwellen über mein Fleisch. Langsam, so langsam bewegten sich seine Hände über meine Haut, dann meinen Bauch entlang – und blieben schließlich auf den Kurven meiner Hüften liegen. Unterhalb meines Ohres spürte ich seine Lippen … auf meinem Hals, gefolgt von einem weiteren Kuss knapp darunter, dann noch einem und noch einem …
SeineLippenbewegtensichvonmeinemHalszumeinerWangeundfandenschließlichmeinenMund.Wirküsstenunsundumschlangeneinanderfester.MeinBlutbrannte,ichfühltemichindiesemAugenblicklebendigeralsjezuvor.Ichliebteihn,liebteChristiansosehr…
Christian?
Oh nein.
Irgendein vernünftiger Teil in meinem Selbst begriff sofort, was da geschah und – oje, dieser Teil war vielleicht angeödet! Der Rest von mir lebte jedoch immer noch in dieser Begegnung weiter und erfuhr sie, als sei ich diejenige, die berührt und geküsst wurde. Dieser Teil von mir konnte sich nicht befreien. Ich war zu sehr mit Lissa verschmolzen, und im Grunde geschah dies wirklich mir.
Nein, sagte ich streng und meinte mich selbst. Es ist doch nicht real – nicht für dich. Also verschwinde von dort.
Aber wie konnte ich auf Logik hören, wenn jeder Nerv meines Körpers in Flammen stand?
Du bist nicht sie. Das ist nicht dein Kopf. Also verschwinde.
Seine Lippen. Im Augenblick gab es nichts auf der Welt, außer seinen Lippen.
Es ist nicht er. Verschwinde.
Die Küsse waren die gleichen, es schien mir ganz genau so, wie ich es mit ihm erlebt hatte …
Nein, es ist nicht Dimitri. Verschwinde!
Dimitris Name wirkte wie kaltes Wasser, das mich im Gesicht traf. Ich kehrte aus Lissas Kopf in meine Wirklichkeit zurück.
Mit einem Erstickungsgefühl setzte ich mich im Bett auf und versuchte, die Decken wegzutreten, schaffte es im Wesentlichen aber nur, meine Beine noch weiter zu verheddern. Mein Herz schlug heftig, und ich versuchte tief durchzuatmen, um mich zu beruhigen.
Die Zeiten hatten sich verändert. Vor einer Weile hatten mich Lissas Albträume aus dem Schlaf gerissen. Jetzt tat es ihr Sexleben. Zu sagen, das sei ein kleiner Unterschied, wäre eine Untertreibung. Tatsächlich hatte ich langsam den Bogen raus, ihre romantischen Zwischenspiele auszublenden – zumindest wenn ich wach war. Diesmal hatten mich Lissa und Christian jedoch kalt erwischt. Im Schlaf war meine Verteidigung nicht aktiv und ließ starke Gefühle durch das psychische Band, das mich mit meiner besten Freundin verband. Das wäre kein Problem gewesen, wenn die beiden lediglich wie normale Leute im Bett gelegen hätten – und mit „im Bett liegen“ meine ich „schlafend“.
„Gott“, murmelte ich, richtete mich auf und schwang die Beine über die Bettkante. Meine Stimme wurde von einem Gähnen gedämpft. Hätten Lissa und Christian nicht ernsthaft die Hände voneinander lassen können, bis normale Menschen normalerweise aufstanden?
Aber schlimmer als der Umstand, dass ich geweckt worden war, war die Art, wie ich noch immer empfand. Natürlich, nichts von all dem Gefummel hatte wirklich etwas mit mir zu tun gehabt. Es war ja nicht meine Haut, die berührt worden war, es waren auch nicht meine Lippen, die geküsst worden waren. Trotzdem schien mein Körper den Verlust dieser Gefühle zu empfinden. Es war sehr lange her, seit ich mich in einer solchen Situation befunden hatte. Mein ganzer Körper schmerzte und fühlte sich heiß an. Es war idiotisch, aber plötzlich wünschte ich mir verzweifelt, jemand berührte mich – oder hielte mich auch nur im Arm. Aber definitiv nicht Christian. Die Erinnerung an seine Lippen auf meinen … blitzte in meinem Kopf auf: wie sie sich angefühlt hatten und dass mein schlafendes Ich so fest davon überzeugt gewesen war, dass es Dimitri war, der mich küsste.
Ich stand mit zittrigen Beinen auf und fühlte mich rastlos und … nun, auch traurig. Traurig und leer. Da ich das Bedürfnis hatte, meine merkwürdige Stimmung mit Bewegung zu vertreiben, zog ich einen Bademantel und die Pantoffeln an und verließ mein Zimmer, um zum Bad weiter hinten im Flur zu gehen. Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht und starrte in den Spiegel. Das Bild, das mir entgegenblickte, zeigte wirres Haar und blutunterlaufene Augen. Ich sah aus, als hätte ich zu wenig geschlafen. Aber ich wollte nicht wieder ins Bett zurück. Ich wollte es nicht jetzt schon riskieren, wieder einzuschlafen. Ich brauchte etwas, das mich richtig wach machte und die Eindrücke vertrieb, die sich mir so lebhaft mitgeteilt hatten.
Ich verließ das Bad und wandte mich dem Treppenhaus zu, um die Stufen leichtfüßig hinunterzugehen. Im Erdgeschoss meines Wohnheims war alles still und leise. Es war schon fast Mittag – für Vampire die Mitte ihrer Nacht. An einer Tür blieb ich stehen und ließ aus der Deckung des breiten Türrahmens den Blick über die Eingangshalle gleiten. Sie war leer, bis auf den gähnenden Moroi am Empfangstisch. Er blätterte halbherzig in einer Zeitschrift, sein Bewusstsein hing offensichtlich an einem seidenen Faden. Er erreichte das Ende der Zeitschrift und gähnte wieder. Dann wandte er sich auf seinem Drehstuhl um, warf die Zeitschrift auf einen Tisch hinter sich und griff nach etwas, bei dem es sich um eine andere Lektüre handeln musste.
Während er mir den Rücken zukehrte, flitzte ich an ihm vorbei in Richtung der Doppeltüren, die ins Freie führten. Mit einem stummen Gebet, dass die Türen nicht quietschen mögen, öffnete ich vorsichtig eine von ihnen einen Spaltbreit, gerade weit genug also, um hindurchzuschlüpfen. Sobald ich draußen war, schob ich die Tür so sanft wie möglich wieder zu. Kein Geräusch. Der Mann konnte höchstens einen Luftzug gespürt haben. Ich kam mir wie ein Ninja vor, als ich in das Licht des Tages hinaustrat.
Kalter Wind schlug mir ins Gesicht, aber dies war genau das, was ich brauchte. Unbelaubte Äste schwankten im Wind und kratzten wie Fingernägel über die steinernen Mauern des Wohnheims. Die Sonne lugte zwischen bleifarbenen Wolken hervor. Ich blinzelte ins Licht, zog meinen Bademantel fester um mich und bog um die nächste Ecke des Gebäudes. Dort ging es zur Turnhalle, ein Weg, der etwas windgeschützt war. Der allgegenwärtige Schneematsch durchnässte mir langsam die Pantoffeln, doch das kümmerte mich nicht.
Ja, es war ein typischer, elender Wintertag in Montana, aber auch darum ging es nicht. Die frische Luft vertrieb meine Schläfrigkeit und die Überreste der virtuellen Liebesszene. Außerdem hielt sie mich in meinem eigenen Kopf fest. Es war besser, mich auf die Kälte in meinem Körper zu konzentrieren, als mich daran zu erinnern, wie es sich angefühlt hatte, Christians Hände auf meiner Haut zu spüren. Als ich dort stand und eine Baumgruppe anstarrte, ohne sie wirklich zu sehen, war ich überrascht, eine Spur von Ärger über Lissa und Christian zu empfinden. Es musste doch schön sein, dachte ich voller Bitterkeit, tun zu können, was zur Hölle man tun wollte. Lissa hatte häufig bemerkt, dass sie wünschte, sie könne meinen Geist und meine Erfahrungen spüren, so wie ich ihre spüren konnte. Die Wahrheit war: Sie hatte keine Ahnung, wie viel Glück sie hatte. Sie hatte keine Ahnung, wie es war, wenn die Gedanken eines anderen in die eigenen einbrachen, die Erfahrungen eines anderen die eigenen aufwühlten. Sie wusste nicht, wie es war, das perfekte Liebesleben eines anderen zu durchleben, wenn das eigene Liebesleben gar nicht existent war. Sie verstand nicht, wie es sich anfühlte, von einer Liebe erfüllt zu sein, die so stark war, dass einem die Brust schmerzte – einer Liebe, die man nur fühlen, aber nicht ausdrücken konnte. Ich hatte erfahren, dass aufgestaute Liebe große Ähnlichkeit mit dem Gefühl von aufgestauter Wut hatte. Sie fraß einen von innen auf, bis man schreien oder nach etwas treten wollte.
Nein, Lissa verstand nichts von alledem. Sie brauchte es auch nicht. Sie konnte ihre eigenen romantischen Affären haben, ohne daran denken zu müssen, was sie mir damit antat.
Ich bemerkte, dass ich wieder schwerer atmete, diesmal vor Zorn. Die Gereiztheit über Lissas und Christians spätnächtliche Knutscherei war verflogen. An ihre Stelle waren Wut und Eifersucht getreten, Gefühle, geboren aus dem, was ich nicht haben konnte, und dem, was ihr so mühelos zufiel. Ich versuchte mein Bestes, diese Gefühle wegzudrängen und zu ersticken; ich wollte meiner besten Freundin gegenüber nicht so empfinden.
„Schlafwandeln Sie?“, erklang eine Stimme hinter mir.
Ich fuhr erschrocken herum. Dimitri beobachtete mich, und er wirkte dabei ebenso erheitert wie neugierig. Das passte: Während ich wegen Problemen in meinem benachteiligten Liebesleben innerlich kochte, war die Quelle dieser Probleme genau die Person, die mich fand. Ich hatte ihn überhaupt nicht kommen hören. So viel zu meinen Ninja-Fähigkeiten. Und mal ehrlich: Hätte es mich umgebracht, eine Bürste in die Hand zu nehmen, bevor ich mich auf meinen Freigang machte? Hastig fuhr ich mir mit der Hand durch das lange Haar, wohlwissend, dass es dafür ein wenig spät war. Wahrscheinlich sah es so aus, als sei auf meinem Kopf ein Tier gestorben.
„Ich habe die Sicherheitsvorkehrungen des Wohnheims geprüft“, sagte ich. „Sie sind miserabel.“
Der Anflug eines Lächelns umspielte seine Lippen. Die Kälte drang mir langsam wirklich bis auf die Knochen, und ich konnte nicht umhin zu bemerken, wie wärmend sein langer Ledermantel wirkte. Ich hätte nichts dagegen gehabt, mich darin einzuwickeln.
Als hätte er meine Gedanken gelesen, fragte er: „Sie müssen vollkommen durchgefroren sein. Wollen Sie meinen Mantel?“
Ich schüttelte den Kopf und beschloss, nicht zu erwähnen, dass ich meine Füße schon nicht mehr spüren konnte. „Mir geht es gut. Was tun Sie hier draußen? Prüfen Sie auch die Sicherheitsvorkehrungen?“
„Ich bin die Sicherheitsvorkehrungen. Dies ist meine Wache.“ Die Schulwächter patrouillierten immer in Schichten auf dem Grundstück, während alle anderen schliefen. Mit Strigoi – den untoten Vampiren, die es auf die lebenden Moroi-Vampire wie Lissa abgesehen hatten – war im Sonnenlicht nicht zu rechnen, wohl aber mit Schülern, die gegen die Regeln verstießen. Wie zum Beispiel die, dass man sich tagsüber nicht aus seinem Wohnheim schleichen durfte.
„Hm, gute Arbeit“, sagte ich. „Ich bin froh, dass ich helfen konnte, Ihre beeindruckenden Fähigkeiten zu testen. Aber jetzt sollte ich lieber gehen.“
„Rose …“ Dimitri hielt mich am Arm fest, und trotz des Windes, der Kälte und des Schneematsches durchzuckte mich eine jähe Hitze. Er ließ mich ruckartig los, als hätte auch er sich verbrannt. „Was tun Sie wirklich hier draußen?“
Er benutzte die Hör-auf-mich-zum-Narren-zu-halten-Stimme, daher antwortete ich ihm so aufrichtig ich konnte. „Ich hatte einen Albtraum. Ich wollte ein wenig frische Luft schnappen.“
„Also sind Sie einfach nach draußen gerannt. Es ist Ihnen gar nicht in den Sinn gekommen, dass Sie damit die Regeln verletzen – und ebenso wenig, vorher einen Mantel anzuziehen.“
„Ja“, sagte ich. „Das fasst es ziemlich gut zusammen.“
„Rose, Rose.“ Diesmal war es seine verärgerte Stimme. „Sie ändern sich nie. Immer stürzen Sie sich mitten hinein, ohne nachzudenken.“
„Das ist nicht wahr“, protestierte ich. „Ich habe mich sehr verändert.“
Die Erheiterung in seinen Zügen verebbte plötzlich, und an ihre Stelle trat Besorgnis. Er musterte mich einige Sekunden lang. Manchmal hatte ich das Gefühl, diese Augen könnten direkt in meine Seele blicken. „Sie haben recht. Sie haben sich verändert.“
Er schien nicht sehr glücklich über dieses Eingeständnis zu sein. Wahrscheinlich dachte er an das, was vor ungefähr drei Wochen geschehen war, als ich und einige Freunde es geschafft hatten, uns von Strigoi gefangen nehmen zu lassen. Allein dem puren Glück war es zu verdanken, dass wir hatten fliehen können – doch nicht alle von uns waren rausgekommen. Mason, ein guter Freund, der verrückt nach mir gewesen war, war getötet worden, und ein Teil von mir würde mir das niemals verzeihen, obwohl ich seine Mörder getötet hatte.
Seither war meine Einstellung zum Leben dunkler geworden. Nun, allen hier in der St. Vladimir’s Academy war es genauso gegangen, aber mich hatte es besonders stark getroffen. Auch andere bemerkten allmählich die Veränderung, die mit mir vorgegangen war. Es gefiel mir jedoch nicht, Dimitri besorgt zu sehen, daher spielte ich seine Bemerkung mit einem Scherz herunter.
„Nun, zerbrechen Sie sich darüber mal nicht den Kopf. Mein Geburtstag steht bevor. Sobald ich achtzehn bin, bin ich eine Erwachsene, stimmt’s? An diesem Morgen werde ich bestimmt aufwachen und vollkommen reif sein und so weiter.“
Wie ich gehofft hatte, verscheuchte ein kleines Lächeln das Stirnrunzeln. „Ja, da bin ich mir sicher. Wann ist Ihr Geburtstag, etwa in einem Monat?“
„In einunddreißig Tagen“, verkündete ich geziert.
„Nicht dass Sie die Tage zählen würden.“
Ich zuckte die Achseln, und er lachte.
„Ich nehme an, Sie haben auch schon eine Geburtstagsliste gemacht. Zehn Seiten? Einzeilig? Nach Priorität geordnet?“ Das Lächeln lag immer noch auf seinem Gesicht. Es war ein entspanntes, ehrlich erheitertes Lächeln, wie man es bei ihm so selten sah.
Ich wollte gerade zu einem neuen Scherz anheben, aber das Bild von Lissa und Christian loderte wieder in meinem Geist auf. Das traurige, leere Gefühl in meinem Magen kehrte zurück. Alles, was ich mir vielleicht wünschte – neue Kleider, einen iPod, egal was –, erschien mir plötzlich trivial. Was bedeuteten solche materiellen Dinge, verglichen mit dem einen, das ich mir am meisten wünschte? Gott, ich hatte mich wirklich verändert.
„Nein“, sagte ich mit gepresster Stimme. „Keine Liste.“
Er legte den Kopf schräg, um mich besser ansehen zu können. Dabei wehte ihm sein schulterlanges Haar ins Gesicht. Dieses Haar war braun wie meines, aber nicht annähernd so dunkel. Mein Haar sah manchmal schwarz aus. Er strich die ungebärdigen Strähnen beiseite, doch sie fielen ihm sofort wieder ins Gesicht zurück. „Ich kann nicht glauben, dass Sie nichts haben wollen. Es wird ein langweiliger Geburtstag werden.“
Freiheit, dachte ich. Das war das einzige Geschenk, nach dem ich mich sehnte. Die Freiheit, meine eigenen Entscheidungen treffen zu können. Die Freiheit, zu lieben, wen ich wollte.
„Es spielt keine Rolle“, erwiderte ich stattdessen.
„Was wollen Sie …“ Er brach ab. Er verstand. Er verstand ja immer. Es war einer der Gründe, warum wir auf diese Weise miteinander verbunden waren, trotz des Altersunterschiedes von sieben Jahren. Wir hatten uns im vergangenen Herbst ineinander verliebt, als er mein Kampftrainer gewesen war. Während sich die Situation zwischen uns aufheizte, hatten wir festgestellt, dass wir uns um mehr Dinge sorgen mussten als nur um den Altersunterschied. Wenn Lissa ihren Abschluss machte, würden wir sie beide beschützen, und wir durften nicht zulassen, dass unsere Gefühle füreinander uns ablenkten, solange sie Priorität hatte.
Natürlich war das leichter gesagt als getan, denn ich denke nicht, dass unsere Gefühle füreinander jemals sterben würden. Wir hatten beide Augenblicke der Schwäche gehabt, Augenblicke, die zu gestohlenen Küssen oder zu Worten geführt hatten, die wir eigentlich nicht hätten aussprechen sollen. Nachdem ich den Strigoi entkommen war, hatte Dimitri mir erklärt, dass er mich liebte, und praktisch zugegeben, dass er deswegen niemals mit einer anderen Frau zusammen sein könne. Dennoch war auch klar geworden, dass wir trotzdem nicht zusammen sein konnten, und wir waren beide wieder in unsere alten Rollen geschlüpft und hielten uns voneinander fern, während wir so taten, als sei unsere Beziehung rein professioneller Natur.
In einem nicht gar so offensichtlichen Versuch, das Thema zu wechseln, sagte er: „Sie können es leugnen, solange Sie wollen, aber ich weiß, dass Sie frieren. Gehen wir also hinein. Ich werde Sie durch den Hintereingang zurückbringen.“
Ich war ein wenig überrascht. Man würde Dimitri kaum einen Mann nennen, der unbequemen Themen aus dem Weg ging. Tatsächlich war er sogar berüchtigt dafür, mich in Gespräche über Themen zu drängen, denen ich mich keineswegs stellen wollte. Aber über unsere darniederliegende, unter einem schlechten Stern geborene Beziehung reden? Dazu war er heute anscheinend nicht bereit. Ja, ja. Die Dinge veränderten sich definitiv.
„Ich denke, Sie sind derjenige, der friert“, neckte ich ihn, während wir um das Wohnheim herumgingen, in dem die Novizenwächter lebten. „Sollten Sie nicht richtig abgehärtet und so weiter sein, da Sie aus Sibirien stammen?“
„Ichglaubenicht,dassSibirienganzsoist,wieSieessichvorstellen.“
„Ich stelle es mir als ein arktisches Ödland vor“, erwiderte ich wahrheitsgemäß.
„Dann ist es keinesfalls so, wie Sie es sich vorstellen.“
„Vermissen Sie es?“, fragte ich und drehte mich um, da er hinter mir herging. Es war etwas, über das ich noch nie nachgedacht hatte. In meiner Vorstellung wollten alle in den USA leben. Oder, nun ja, zumindest wollten sie gewiss nicht in Sibirien leben.
„Ständig“, sagte er, und seine Stimme klang ein wenig sehnsüchtig. „Manchmal wünschte ich …“
„Belikov!“
Der Wind wehte eine Stimme zu uns herüber, von hinten. Dimitri murmelte etwas, dann stieß er mich zurück um die Hausecke, die ich soeben umrundet hatte. „Bleib außer Sicht.“
Ich duckte mich hinter eine Reihe von Stechpalmen, die das Gebäude säumten. Sie trugen keine Beeren, aber die dicken Büschel scharfer, spitzer Blätter zerkratzten mir dort, wo sie bloß war, die Haut. Eingedenk der eisigen Temperatur und der möglichen Entdeckung meines spätnächtlichen Spaziergangs waren ein paar Kratzer jedoch im Augenblick das geringste meiner Probleme.
„Sie haben keinen Wachdienst“, hörte ich Dimitri einige Sekunden später sagen.
„Nein, aber ich musste mit Ihnen reden.“ Ich erkannte die Stimme. Sie gehörte Alberta, dem Oberhaupt der Wächter der Akademie. „Es wird nur eine Minute dauern. Wir müssen einige Wachen tauschen, während Sie bei der Verhandlung sind.“
„Dachte ich mir schon“, sagte er. In seiner Stimme lag ein seltsamer, beinahe unbehaglicher Unterton. „Es wird allen anderen Unannehmlichkeiten bereiten – schlechtes Timing.“
„Ja, hm, die Königin hat ihren eigenen Zeitplan.“ Alberta klang frustriert, und ich versuchte, mir zusammenzureimen, was da vorging. „Celeste wird Ihre Wachen übernehmen, und Sie und Emil werden sich ihre Trainingszeiten teilen.“
Trainingszeiten? Dimitri würde nächste Woche keine Trainingsstunden abhalten, weil … ah. Das war es, begriff ich. Das Praktikum. Von morgen an standen für uns Novizen sechs Wochen praktische Erprobung auf dem Programm. Wir würden keinen Unterricht haben und Tag und Nacht Moroi beschützen, während die Erwachsenen uns testeten. Die „Trainingszeiten“ mussten also die Zeiten sein, zu denen Dimitri daran teilnahm. Aber was war das für eine Verhandlung, die sie erwähnt hatte?
„Sie sagen, die zusätzliche Arbeit mache Ihnen nichts aus“, fuhr Alberta fort, „aber ich habe mich gefragt, ob Sie die Dinge ausgleichen und einige ihrer Schichten übernehmen könnten, bevor Sie aufbrechen?“
„Unbedingt“, erwiderte er, immer noch kurz angebunden und steif.
„Danke. Ich denke, das wird helfen.“ Sie seufzte. „Ich wünschte, ich wüsste, wie lange sich die Verhandlung hinziehen wird. Ich will nicht so lange fortbleiben. Man sollte meinen, die Sache mit Dashkov sei vollkommen klar, aber jetzt höre ich, dass die Königin bei der Vorstellung, ein bedeutendes Mitglied der Königsfamilie einzukerkern, kalte Füße bekommt.“
Ich versteifte mich. Der kalte Schauder, der mich jetzt überlief, hatte nichts mit dem Wintertag zu tun. Dashkov?
„Ich bin davon überzeugt, dass sie das Richtige tun werden“, sagte Dimitri. In diesem Moment wurde mir klar, warum er nicht viel sprach. Dies war etwas, das ich nicht hätte hören sollen.
„Ich hoffe es. Und ich hoffe, es wird nur wenige Tage dauern, wie sie behaupten. Hören Sie, es ist ziemlich abscheulich hier draußen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, für eine Sekunde mit ins Büro zu kommen, um einen Blick auf den Zeitplan zu werfen?“
„Kein Problem“, sagte er. „Ich möchte nur noch zuerst etwas nachsehen.“
„In Ordnung. Bis später dann.“
Stille breitete sich aus. Ich musste annehmen, dass Alberta wegging. Und tatsächlich, Dimitri kam um die Ecke und trat vor das Stechpalmengebüsch. Ich schoss aus meinem Versteck hervor. Der Ausdruck auf seinem Gesicht sagte mir, dass er bereits wusste, was nun kam.
„Rose …“
„Dashkov?“, rief ich und versuchte, meine Stimme zu dämpfen, damit Alberta mich nicht hören konnte. „Victor Dashkov?“
Er machte sich gar nicht die Mühe, es abzustreiten. „Ja. Victor Dashkov.“
„Und das, worüber Sie gesprochen haben, war seine … meinen Sie …“ Ich war so verblüfft, so vom Donner gerührt, dass ich meine Gedanken kaum sammeln konnte. Dies war unglaublich. „Ich dachte, er säße hinter Schloss und Riegel! Wollen Sie sagen, es habe noch überhaupt keine Verhandlung gegen ihn stattgefunden?“
Ja. Das war definitiv unglaublich. Victor Dashkov. Der Mann, der Lissa aufgelauert und sie an Geist und Körper gefoltert hatte, um die Kontrolle über ihre Kräfte zu erlangen. Jeder Moroi konnte in einem der vier Elemente Magie benutzen: Erde, Luft, Wasser oder Feuer. Lissa jedoch arbeitete mit einem beinahe unerhörten fünften Element, das Geist genannt wurde. Sie konnte alles heilen – einschließlich der Toten. Das war auch der Grund dafür, warum ich jetzt psychisch mit ihr verbunden war – „schattengeküsst“, nannten es manche. Sie hatte mich nach dem Autounfall, bei dem auch ihre Eltern und ihr Bruder gestorben waren, ins Leben zurückgeholt, sodass wir nun auf eine Weise verbunden waren, die es mir erlaubte, ihre Gedanken und Erlebnisse wie meine eigenen zu erleben.
Victor hatte übrigens lange vor uns herausgefunden, dass sie die Gabe des Heilens besaß, und er hatte sie einsperren und als seinen ganz persönlichen Jungbrunnen benutzen wollen. Außerdem hatte er nicht gezögert, jeden zu töten, der seinen Weg durchkreuzte – oder er hatte sich, im Fall von Dimitri und mir, entschieden, kreativere Mittel zu wählen, um seine Gegner aufzuhalten. Ich hatte mir in siebzehn Jahren viele Feinde geschaffen, aber ich war mir doch ziemlich sicher, dass es niemanden gab, den ich so sehr hasste wie Victor Dashkov – zumindest nicht unter den Lebenden.
Dimitri hatte einen Gesichtsausdruck, den ich gut kannte. Diesen Ausdruck setzte er auf, wenn er dachte, ich könnte jemanden schlagen. „Er sitzt hinter Schloss und Riegel – aber nein, eine Verhandlung hat es bisher noch nicht gegeben. Juristische Prozeduren dauern eben manchmal lange.“
„Aber jetzt wird es eine Verhandlung geben? Fahren Sie hin?“ Ich sprach mit zusammengebissenen Zähnen und bemühte mich um Ruhe. Ich vermutete, dass ich noch immer den Ich-werde-jemanden-schlagen-Ausdruck auf dem Gesicht hatte.
„Nächste Woche. Sie brauchen mich und einige der anderen Wächter, damit ausgesagt werden kann, was Ihnen und Lissa in jener Nacht zugestoßen ist.“ Bei der Erwähnung der Ereignisse von vor vier Monaten veränderte sich seine Miene, und wieder erkannte ich den Gesichtsausdruck. Es war der grimmige, beschützende Ausdruck, den er bekam, wenn jene, die ihm am Herzen lagen, in Gefahr waren.
„Nennen Sie mich verrückt, dass ich diese Frage stelle, aber, ähm, werden Lissa und ich Sie begleiten?“ Ich hatte die Antwort bereits erraten, und sie gefiel mir nicht.
„Nein.“
„Nein?“
„Nein.“
Ich stemmte die Hände in die Hüften. „Hören Sie, scheint es nicht vernünftig, dass wir dabei sein sollten, wenn Sie über etwas reden, das uns widerfahren ist?“
Dimitri, jetzt ganz der strenge Lehrer, schüttelte den Kopf. „Die Königin und einige der anderen Wächter halten es für das Beste, wenn Sie nicht hinfahren. Wir Übrigen können genügend Beweise beibringen, und außerdem ist – oder war – er, ob er nun ein Verbrecher ist oder nicht, einer der mächtigsten Angehörigen des Hochadels. Die Leute, die für diese Verhandlung zuständig sind, wollten kein Aufsehen erregen.“
„Also was? Sie denken, dass wir es jedem erzählen würden, wenn man uns bei der Gerichtsverhandlung aussagen lässt?“, rief ich. „Kommen Sie, Kollege. Denken Sie wirklich, dass wir das täten? Wir wollen nur eines, nämlich dass Victor eingesperrt wird. Für immer. Vielleicht noch länger. Und wenn eine Chance besteht, dass er ungeschoren davonkommen könnte, müssen Sie uns zu der Verhandlung hinfahren lassen.“
Nachdem Victor geschnappt worden war, hatte man ihn ins Gefängnis gebracht, und ich hatte gedacht, dass die Geschichte damit zu Ende sei. Ich hatte sogar angenommen, dass sie ihn eingesperrt und den Schlüssel weggeworfen hätten. Nie war mir der Gedanke gekommen – obwohl er mir hätte kommen sollen –, dass es dazu zuerst eines Gerichtsverfahrens bedurfte. Damals waren seine Verbrechen so offensichtlich erschienen. Aber obwohl die Moroi-Regierung insgeheim und getrennt von der menschlichen arbeitete, funktionierte sie in vieler Hinsicht genauso. Die vorgeschriebene Verfahrensordnung musste eingehalten werden.
„Es ist nicht meine Entscheidung“, erwiderte Dimitri.
„Aber Sie haben Einfluss. Sie könnten sich für uns einsetzen, insbesondere wenn …“ Ein Teil meines Ärgers flaute ein klein wenig ab, und an seine Stelle trat eine jähe und erschreckende Angst. Ich bekam die nächsten Worte beinahe nicht heraus. „Insbesondere wenn tatsächlich die Möglichkeit besteht, dass er davonkommen könnte. Ist es so? Besteht denn wirklich die Gefahr, dass die Königin ihn gehen lässt?“
„Ich weiß es nicht. Niemand kann voraussagen, was sie oder einige der anderen hochrangigen Adligen manchmal tun.“ Er wirkte plötzlich müde, griff in seine Tasche und warf mir einen Schlüsselring zu. „Ich weiß, dass Sie aufgeregt sind, aber wir können jetzt nicht darüber reden. Ich muss zu Alberta gehen, und Sie müssen wieder zurück ins Haus. Mit dem Ersatzschlüssel kommen Sie durch die Tür auf der gegenüberliegenden Seite. Sie wissen, welche ich meine.“
Ich wusste es. „Ja. Danke.“
Ich schmollte und hasste es gleichzeitig, mich so aufzuführen – vor allem, da er mich ja vor Schwierigkeiten bewahrte. Aber ich konnte nicht dagegen an. Victor Dashkov war ein Verbrecher – einer von der schlimmsten Sorte. Er war machthungrig und habgierig, und es scherte ihn überhaupt nicht, wen er überrollte, um seinen Willen zu bekommen. Wenn er wieder auf freien Fuß käme … nun, es ließ sich nicht vorhersehen, was dann mit Lissa oder irgendwelchen anderen Moroi geschähe. Der Gedanke erzürnte mich, dass ich etwas tun könnte, um seine fortgesetzte Inhaftierung zu gewährleisten, dass mir aber niemand erlauben würde, es zu tun.
Ich war erst einige wenige Schritte weit gekommen, als mir Dimitri etwas nachrief. „Rose?“ Ich drehte mich um. „Es tut mir leid“, sagte er. Er hielt inne, und an die Stelle des Bedauerns trat Argwohn auf seine Züge. „Und Sie sollten mir die Schlüssel morgen besser zurückbringen.“
Ich wandte mich ab und ging weiter. Wahrscheinlich war es unfair, aber kindlicherweise glaubte ich gern, dass Dimitri alles bewerkstelligen konnte. Wenn er also wirklich gewollt hätte, dass Lissa und ich an der Verhandlung teilnahmen, hätte er es auch durchsetzen können. Davon war ich überzeugt.
Als ich den Nebeneingang fast erreicht hatte, nahm ich am Rande meines Gesichtsfeldes eine Bewegung wahr. Meine Stimmung sackte in den Keller. Klasse. Dimitri hatte mir die Schlüssel gegeben, damit ich mich wieder hineinstehlen konnte, und jetzt ließ mich irgendjemand anders auffliegen. Das war doch typisch. Immer hatte ich Pech. Halb in der Erwartung, einen Lehrer fragen zu hören, was ich hier tue, drehte ich mich um und legte mir schon eine Ausrede zurecht.
Aber es war kein Lehrer.
„Nein“, sagte ich leise. Es musste ein Trick sein. „Nein.“
Eine halbe Sekunde lang fragte ich mich, ob ich überhaupt aufgewacht war. Vielleicht lag ich in Wirklichkeit noch im Bett, schlief und träumte.
Denn dies war gewiss –gewiss – die einzige Erklärung für das, was ich da jetzt vor mir auf dem Rasen der Akademie im Schatten einer uralten, knorrigen Eiche lauern sah.
Es war Mason.
2
Oder, nun ja, es sah jedenfalls aus wie Mason.
Er – oder es oder was auch immer – war schwer zu sehen. Ich musste ständig blinzeln und die Augen zusammenkneifen, damit er sich einigermaßen scharf vor dem Hintergrund abzeichnete. Seine Gestalt war körperlos – beinahe durchsichtig – und erschien immer nur für eine Sekunde in meinem Gesichtsfeld, um dann wieder zu verschwinden.
Aber ja, soweit ich das erkennen konnte, sah er ohne jeden Zweifel wie Mason aus. Seine Gesichtszüge waren verwaschen und ließen seine helle Haut noch weißer erscheinen, als ich sie in Erinnerung hatte. Sein rötliches Haar schien jetzt ein schwaches, wässriges Orange zu sein. Selbst seine Sommersprossen konnte ich kaum sehen. Er trug genau das, was er bei unserer letzten Begegnung getragen hatte: Jeans und eine gelbe Vliesjacke. Der Saum eines grünen Pullovers lugte unter der Jacke hervor. Auch diese Farben waren weicher. Er sah wie eine Fotografie aus, die jemand in der Sonne liegen gelassen hatte, sodass sie verblasst war. Ein ganz, ganz schwacher Schimmer schien seine Züge zu umrahmen.
Wasmirammeistenauffiel–abgesehenvonderTatsache,dassereigentlichtotseinsollte–,warderAusdruckaufseinemGesicht.Erwartraurig–ungeheuertraurig.AlsichinseineAugenblickte,spürteich,wiemirdasHerzbrach.DieErinnerungenandas,waserstvorwenigenWochengeschehenwar,stürztenwiederaufmichein.Ichsahallesnocheinmal:WieerzuBodenstürzte,dengrausamenAusdruckaufdenGesichternderStrigoi…einKloßformtesichinmeinerKehle.Ichstandwieerstarrtda,benommenundaußerstande,michzubewegen.
Auch er betrachtete mich. Seine Miene veränderte sich überhaupt nicht. Traurig. Grimmig. Ernst. Er öffnete den Mund, als wolle er sprechen, und schloss ihn dann wieder. Einige weitere lastende Sekunden verstrichen, dann hob er die Hand und streckte sie mir entgegen. Etwas in dieser Bewegung riss mich aus meiner Benommenheit. Nein, dies konnte nicht geschehen. Ich sah dies alles nicht wirklich. Mason war doch tot. Ich hatte ihn sterben sehen. Ich hatte seinen Leichnam in den Armen gehalten.
Seine Finger bewegten sich ein wenig, als winke er mich heran, und ich geriet in Panik. Ich wich einige Schritte zurück und legte etwas Abstand zwischen uns, dann wartete ich ab, was geschehen würde. Er folgte mir nicht. Er stand einfach nur da, die Hand immer noch in der Luft. Mein Herz tat einen Satz, ich drehte mich um und rannte weg. Als ich die Tür fast erreicht hatte, blieb ich stehen, blickte zurück und beruhigte meine Atmung. Die Lichtung, auf der er gestanden hatte, war vollkommen leer.
Ich lief in mein Zimmer hinauf und schlug mit zitternden Händen die Tür hinter mir zu. Dann ließ ich mich auf mein Bett sinken und spielte im Geist noch einmal durch, was gerade geschehen war.
Was zum Teufel war das gewesen? Jedenfalls Reales. Auf keinen Fall. Unmöglich. Mason war tot, und jeder weiß, dass die Toten nicht zurückkommen. Nun ja, ich war auch zurückgekomme aber das war eine andere Situation gewesen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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