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Veduten sind Bilder. In der Malerei ist eine "Vedute" die wirklichkeitsgetreue Darstellung einer Landschaft oder eines Stadtbildes. Das Wort stammt vom lateinischen "videre" - "sehen". Auf ihren Wegen durch die Schweiz beschreibt die Autorin das Gesehene, schreibt damit Bilder. Die Reisen werden mitunter auch zu Zeitreisen. Der Leser wird eingeladen, Neues zu entdecken und Vertrautes neu zu betrachten. Es gibt keinen Weg, es gibt kein Ziel. Es gibt nur Momente - die alles bedeuten und die alles beinhalten. Manchmal sagt ein Wort mehr als tausend Bilder.
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Seitenzahl: 70
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Veduten I, 2011
Tage in Kriens
Die Gräfin vom Park Hotel Vitznau
DS Unterwalden
Blick von der Stadtmauer über Luzern und den See
Diva, die Obermatt-Katze
Der Bürgenstock
Weggis
Im Zeichen des Krans
Der Weg endet hier
Bei den Dohlen
Nachklang
Veduten II, 2012
Disney-Berg
Katze auf einem Feld bei Giswil
Spuren im See
Der übersehene Löwenzahn
DS Uri
Nicht mal Berge
Eine Zeit nach dieser Zeit
Von innen verfault
Mit der Zentralbahn durch "Lopper 1"
Alpensegler um den Wasserturm
Der Weg zurück
Nachklang
Veduten III, 2013
Erste und letzte Hoffnung
Zukunftsvision
Chriesi-Katze
"Urneni-Säumer"
Geflügelte Gedanken
Weg zum Wasserfall
Vom Wind verweht
Tobel im Safiental
Septembernebel
Herbstlied des Jägers
Nachklang
Veduten IV, 2014
Spaziergang im Wald
Ankunft in Iseltwald
Voll abgesteckt
Zigeunerin am Brunnen
Baustopp am Bürgenstock
Im alten Kurhaus
Traumschiff Lötschberg
Parade der alten Damen
"Fish-Cat"
Die kleinen Bahnhofbufetts
Führung durch die Beatushöhlen
Heimkehr
Nachklang
Veduten V, 2015
Das Löwendenkmal
Abschied von Schernelz
Mittwochabends beim Stämpfli
Graubünden
Engstlensee
Klaglos
Der letzte Ziegenhirt
Engstlenalp
Blick auf Realp
Mon petit bateau
Im "Pickwick", Luzern
Platzregen an einem Sommerabend
An gewissen Tagen
Nachklang
ANHANG zu Veduten V
Die letzte Reise
Veduten VI, 2016
Aus fernen Ländern
Porträt einer alten Dame
Das letzte Bild
Vue d'Interlaken
Weg im Morgengrauen
Betonblöcke, Vitznau
Front door, back door
Dornröschenschlaf
Ins Herz vom Kanton Uri
Alphornklänge
Das Wirtshaus "Reussfähre"
Als ein Pilger
Nachklang
Veduten VII, 2017
Der plötzliche Schnee
Das alte Posthotel Albrici, Poschiavo
Die Jungfrau
An den Niesen
Landschaft, mit Weiss veredelt
Die leere Kutsche
Marsmann
Glacier Blue
Gemälde
Gasthaus am Brünigpass
Über den Simplon
Rückblick im Herbst
Im goldenen Rahmen
Nachklang
ANHANG zu Veduten VII
Nonsensreime
Veduten VIII, 2018
Folkloreabend
Am Rütli
Freiheit
Magnolienbaum
Mäusezirkus
Ascona
Geliebtes Interlaken
"Here is the news"
Schnurrli, die Engstlenalp-Katze
Schmetterlinge der Zervreila
Das Narrenschiff
Nachklang
Veduten IX, 2019
Das erste Bild
La Neuveville
Flimserbänkli
Die tote Spitzmaus
Das Tal der 72 Wasserfälle
Wolken im Safiental, von Tenna aus gesehen
The Painted Cats
Pirouette
Mein "Heugümper"
Die roten und die gelben Blätter
Drachenblut
Nachklang
Veduten X, 2020
Januskopf
Triosonate
Die Flimser Wucht
Die Katze Quirina
Die Zwei von Salischina
Reichtum
Hohe Bergwände im Safiental
Am Rhonegletscher
Aquarell im Fontanapark
Nachklang
Veduten XI, 2022-2023
Hotelkater Carly
Gartentische
Die letzte Rose von Vrin
Trin und Trun
Die Erbin
Flims und Flums
Dampfschiffe
Das letzte Schiff
Möwensonderfall
Mit Pinsel und Palette
Katze auf der Mauer
Das i-Tüpfelchen
Nachklang
Über dieses Buch
Über die Autorin
Impressum
Tage in Kriens
Die Gräfin vom Park Hotel Vitznau
DS Unterwalden
Blick von der Stadtmauer
Diva, die Obermatt-Katze
Der Bürgenstock
Weggis
Im Zeichen des Krans
Der Weg endet hier
Bei den Dohlen
Nachklang
- Mai 2011
Die alten Häuser träumen vor sich hin,
Doch diese Tage sind bereits gezählt.
Man hat für Gemütlichkeit "Fortschritt" gewählt.
Kein Zufall, dass ich jetzt in Kriens bin?
Die alten Bauern trinken Schnaps und Bier;
Das Beizli steht am Eck, das Dach braunrot,
Und Hans, der Wirt, gibt mir Arbeit und Brot.
Es ist noch unverfälscht und heimelig hier.
Hoch oben wacht Pilatus, mahnend schon.
Noch wagt es keiner, ihn zu demolieren!
Wir wissen erst zu spät, was wir verlieren.
Kriens erstickt in Klötzen von Beton.
Ich bin die Zeugin der gezählten Zeit,
Und mein Gedicht gilt für die Ewigkeit.
- Sonett -
An Hans Gertsch und Team sowie alle Stammgäste des
ehemaligen Restaurants Neuhof, Kriens
Hinter einem feinen Schleier
Ruht die Gräfin, grau und alt.
Fort sind ihre reichen Freier,
Und ihr Körper ist schon kalt.
Behutsam, das Metallgerippe
Fasst sie fest, dass sie nicht fällt.
Doch um ihre blasse Lippe
Schon ein Hauch von Hoffnung weht.
Ihre hohlen Augen werden
Wieder glänzen! Denn sie weiss:
Schleier, Trauer, Tod verbergen
Neugeburt und Herrlichkeit.
Unterwalden! Schiff meiner Träume!
Zweimal Auferstandene, Du!
Eleganz und Kraft in den Rädern -
Du begeisterst mich immerzu.
Meisterwerk von hunderten Händen,
Meisterstück aus Stahl und Holz!
Herrscherin des schäumigen Wassers
Und des Vierwaldstättersees Stolz.
Lange bangten wir um Dein Leben,
Und Du wurdest bitter beweint.
Zweimal siegte Dampf über Diesel,
Denn Deine Freunde sind vereint.
Überall, beim Klang Deiner Pfeife,
Werden die Herzen zu Dir gelenkt.
Liebe begleitet Dich! Schönste der Schiffe,
Zweimal wurdest Du uns geschenkt!
Für Dampfschiffkapitän a. D. Hans-Peter Mosimann sowie für die "Dampferfreunde Vierwaldstättersee"
- MS Rütli läuft aus
Klar übers Wasser pfeift die Rütli!
Ich stehe auf dem Männliturm
Und höre sonst wenig vom See,
Von der Stadt,
Nur fernes Summen.
Ungeordnete Dächer, die schützende
Kurve des Flusses, Kirchen,
Türme, Brücken -
Und um die Stadtmauer
Nur friedlicher Vogelgesang.
Winzige Spielfiguren auf dem See,
Scheinen die Schiffe
Zu erstarren,
Von unsichtbarer Hand gelegt
Auf unmarkierte Spielbretter …
Unverwechselbar, selbstbewusst,
Dreimal ruft die Rütli! Schon
Hat das Spiel sich aufgelöst;
Das Bild
Beginnt von neuem.
Divali dreht ihre Runde,
Divali steht mit dem Mattgeist
Im Bunde.
Divali läuft dreimal ums Haus,
Divali findet und tötet
Die Maus.
Divali putzt ihr Fell,
Ihre Farben sind Mokka
Und Crème Caramel.
Divali schweift mit dem Ringelschwanz,
Divali dirigiert
Den kosmischen Tanz.
Divalis hellgelbe Augen
Können den Mattgeist
Siebenmal verzaubern.
Divalis kleine Krallen
Können die kühnsten
Kobolde fangen.
Divali schnurrt an meiner Hand;
Divali ist die Schönste
Im ganzen Land!
- Abends von meinem Fenster in Vitznau aus
gesehen; der Hammetschwandlift leuchtet
Eine ausgestreckte Sphinx bist Du,
Mir längst vertraut, doch
Unnahbar, unbezwingbar.
Reglos liegst Du
Zwischen Rigi und Pilatus,
Dem See vor Urzeiten gewaltig
Entstiegen. Dunkler Smaragdsamt
Bedeckt Dich, ein zarter Wolkenhauch
Umspielt Deine Schulter.
Dein Blick mir abgewandt
Schaust Du ewig gegen Westen.
Mit Würde trägst Du Deinen
Abendschmuck - goldschimmernde
Perlen an einer Nadel, seitlich
Ins Haar eingesteckt.
- Das unvollendete Gemälde
In Weggis sind die Farben anders; Licht
Liebkost die Rosen, streichelt sanft das Gras.
Verwandelt ist das Rot, das Grün, verspielt -
Vom See intensiviert, so glatt wie Glas.
In stetiger Veränderung vergeht
Der Tag, vom Morgengrauen an durchdacht.
Blassrot bis Rot mit Goldpurpur belegt;
Mattgrün bis Silbergrün der Mondesnacht.
Wie viele Jahre braucht die Schöpfung noch?
Wie lange brauchen wir, bis Augen, Herz
Und Pinsel diese Pracht erfassen? Doch
Das Grün des Mai gleicht nicht dem Grün des März …
O, Traum und Alptraum jedes Malers! Nur
Der Dichter ist der Chronist der Natur.
- Sonett -
- Die Gegend um Kastanienbaum *
Gespenstisch ist die Sonntagsruhe,
Denn hier wird nicht gebetet.
Über die Stille dominieren
Unerbittliche Metallskelette.
Die Blinden knien stumm
Vor dem Zeichen des Krans.
Dort grasten Schafe! Doch
Das Gras ist weg, die Schafe tot.
Die Kräne lauern, unheimlich
Geknickte Kreuze.
Zeichen der Zerstörung -
Oder Symbole der Hoffnung?
* stellvertretend für viele Uferorte
- Das Gasthaus Obermatt
Das Bauernbuffet, achtzehnhundertdreissig,
Verrät seine Geheimnisse nicht mehr.
Wenn's regnet, ist es hier fast menschenleer.
Die Uhren sind verstummt. Der Wind bläst eisig,
Doch Hugo bringt den Nauen und die Ware.
Der Wein wird ausgeschenkt, der Tisch gedeckt,
Und abends wird vom Grossvater erzählt
Und wie die Katze klagte, als er starb.
An heissen Tagen klirren laut die Gläser!
Die sommersatten Rosen stehen prall -
Kohlweisslinge, Libellen überall!