Veduten I-XI - Magdalen Mary Pemberton - E-Book

Veduten I-XI E-Book

Magdalen Mary Pemberton

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Beschreibung

Veduten sind Bilder. In der Malerei ist eine "Vedute" die wirklichkeitsgetreue Darstellung einer Landschaft oder eines Stadtbildes. Das Wort stammt vom lateinischen "videre" - "sehen". Auf ihren Wegen durch die Schweiz beschreibt die Autorin das Gesehene, schreibt damit Bilder. Die Reisen werden mitunter auch zu Zeitreisen. Der Leser wird eingeladen, Neues zu entdecken und Vertrautes neu zu betrachten. Es gibt keinen Weg, es gibt kein Ziel. Es gibt nur Momente - die alles bedeuten und die alles beinhalten. Manchmal sagt ein Wort mehr als tausend Bilder.

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Inhaltsverzeichnis

Veduten I, 2011

Tage in Kriens

Die Gräfin vom Park Hotel Vitznau

DS Unterwalden

Blick von der Stadtmauer über Luzern und den See

Diva, die Obermatt-Katze

Der Bürgenstock

Weggis

Im Zeichen des Krans

Der Weg endet hier

Bei den Dohlen

Nachklang

Veduten II, 2012

Disney-Berg

Katze auf einem Feld bei Giswil

Spuren im See

Der übersehene Löwenzahn

DS Uri

Nicht mal Berge

Eine Zeit nach dieser Zeit

Von innen verfault

Mit der Zentralbahn durch "Lopper 1"

Alpensegler um den Wasserturm

Der Weg zurück

Nachklang

Veduten III, 2013

Erste und letzte Hoffnung

Zukunftsvision

Chriesi-Katze

"Urneni-Säumer"

Geflügelte Gedanken

Weg zum Wasserfall

Vom Wind verweht

Tobel im Safiental

Septembernebel

Herbstlied des Jägers

Nachklang

Veduten IV, 2014

Spaziergang im Wald

Ankunft in Iseltwald

Voll abgesteckt

Zigeunerin am Brunnen

Baustopp am Bürgenstock

Im alten Kurhaus

Traumschiff Lötschberg

Parade der alten Damen

"Fish-Cat"

Die kleinen Bahnhofbufetts

Führung durch die Beatushöhlen

Heimkehr

Nachklang

Veduten V, 2015

Das Löwendenkmal

Abschied von Schernelz

Mittwochabends beim Stämpfli

Graubünden

Engstlensee

Klaglos

Der letzte Ziegenhirt

Engstlenalp

Blick auf Realp

Mon petit bateau

Im "Pickwick", Luzern

Platzregen an einem Sommerabend

An gewissen Tagen

Nachklang

ANHANG zu Veduten V

Die letzte Reise

Veduten VI, 2016

Aus fernen Ländern

Porträt einer alten Dame

Das letzte Bild

Vue d'Interlaken

Weg im Morgengrauen

Betonblöcke, Vitznau

Front door, back door

Dornröschenschlaf

Ins Herz vom Kanton Uri

Alphornklänge

Das Wirtshaus "Reussfähre"

Als ein Pilger

Nachklang

Veduten VII, 2017

Der plötzliche Schnee

Das alte Posthotel Albrici, Poschiavo

Die Jungfrau

An den Niesen

Landschaft, mit Weiss veredelt

Die leere Kutsche

Marsmann

Glacier Blue

Gemälde

Gasthaus am Brünigpass

Über den Simplon

Rückblick im Herbst

Im goldenen Rahmen

Nachklang

ANHANG zu Veduten VII

Nonsensreime

Veduten VIII, 2018

Folkloreabend

Am Rütli

Freiheit

Magnolienbaum

Mäusezirkus

Ascona

Geliebtes Interlaken

"Here is the news"

Schnurrli, die Engstlenalp-Katze

Schmetterlinge der Zervreila

Das Narrenschiff

Nachklang

Veduten IX, 2019

Das erste Bild

La Neuveville

Flimserbänkli

Die tote Spitzmaus

Das Tal der 72 Wasserfälle

Wolken im Safiental, von Tenna aus gesehen

The Painted Cats

Pirouette

Mein "Heugümper"

Die roten und die gelben Blätter

Drachenblut

Nachklang

Veduten X, 2020

Januskopf

Triosonate

Die Flimser Wucht

Die Katze Quirina

Die Zwei von Salischina

Reichtum

Hohe Bergwände im Safiental

Am Rhonegletscher

Aquarell im Fontanapark

Nachklang

Veduten XI, 2022-2023

Hotelkater Carly

Gartentische

Die letzte Rose von Vrin

Trin und Trun

Die Erbin

Flims und Flums

Dampfschiffe

Das letzte Schiff

Möwensonderfall

Mit Pinsel und Palette

Katze auf der Mauer

Das i-Tüpfelchen

Nachklang

Über dieses Buch

Über die Autorin

Impressum

Veduten I, 2011

Bilder und Augenblicke rund um Luzern und den Vierwaldstättersee

Tage in Kriens

Die Gräfin vom Park Hotel Vitznau

DS Unterwalden

Blick von der Stadtmauer

Diva, die Obermatt-Katze

Der Bürgenstock

Weggis

Im Zeichen des Krans

Der Weg endet hier

Bei den Dohlen

Nachklang

Tage in Kriens

- Mai 2011

Die alten Häuser träumen vor sich hin,

Doch diese Tage sind bereits gezählt.

Man hat für Gemütlichkeit "Fortschritt" gewählt.

Kein Zufall, dass ich jetzt in Kriens bin?

Die alten Bauern trinken Schnaps und Bier;

Das Beizli steht am Eck, das Dach braunrot,

Und Hans, der Wirt, gibt mir Arbeit und Brot.

Es ist noch unverfälscht und heimelig hier.

Hoch oben wacht Pilatus, mahnend schon.

Noch wagt es keiner, ihn zu demolieren!

Wir wissen erst zu spät, was wir verlieren.

Kriens erstickt in Klötzen von Beton.

Ich bin die Zeugin der gezählten Zeit,

Und mein Gedicht gilt für die Ewigkeit.

- Sonett -

An Hans Gertsch und Team sowie alle Stammgäste des

ehemaligen Restaurants Neuhof, Kriens

Die Gräfin vom Park Hotel Vitznau

Hinter einem feinen Schleier

Ruht die Gräfin, grau und alt.

Fort sind ihre reichen Freier,

Und ihr Körper ist schon kalt.

Behutsam, das Metallgerippe

Fasst sie fest, dass sie nicht fällt.

Doch um ihre blasse Lippe

Schon ein Hauch von Hoffnung weht.

Ihre hohlen Augen werden

Wieder glänzen! Denn sie weiss:

Schleier, Trauer, Tod verbergen

Neugeburt und Herrlichkeit.

DS Unterwalden

Unterwalden! Schiff meiner Träume!

Zweimal Auferstandene, Du!

Eleganz und Kraft in den Rädern -

Du begeisterst mich immerzu.

Meisterwerk von hunderten Händen,

Meisterstück aus Stahl und Holz!

Herrscherin des schäumigen Wassers

Und des Vierwaldstättersees Stolz.

Lange bangten wir um Dein Leben,

Und Du wurdest bitter beweint.

Zweimal siegte Dampf über Diesel,

Denn Deine Freunde sind vereint.

Überall, beim Klang Deiner Pfeife,

Werden die Herzen zu Dir gelenkt.

Liebe begleitet Dich! Schönste der Schiffe,

Zweimal wurdest Du uns geschenkt!

Für Dampfschiffkapitän a. D. Hans-Peter Mosimann sowie für die "Dampferfreunde Vierwaldstättersee"

Blick von der Stadtmauer über Luzern und den See

- MS Rütli läuft aus

Klar übers Wasser pfeift die Rütli!

Ich stehe auf dem Männliturm

Und höre sonst wenig vom See,

Von der Stadt,

Nur fernes Summen.

Ungeordnete Dächer, die schützende

Kurve des Flusses, Kirchen,

Türme, Brücken -

Und um die Stadtmauer

Nur friedlicher Vogelgesang.

Winzige Spielfiguren auf dem See,

Scheinen die Schiffe

Zu erstarren,

Von unsichtbarer Hand gelegt

Auf unmarkierte Spielbretter …

Unverwechselbar, selbstbewusst,

Dreimal ruft die Rütli! Schon

Hat das Spiel sich aufgelöst;

Das Bild

Beginnt von neuem.

Diva, die Obermatt-Katze

Divali dreht ihre Runde,

Divali steht mit dem Mattgeist

Im Bunde.

Divali läuft dreimal ums Haus,

Divali findet und tötet

Die Maus.

Divali putzt ihr Fell,

Ihre Farben sind Mokka

Und Crème Caramel.

Divali schweift mit dem Ringelschwanz,

Divali dirigiert

Den kosmischen Tanz.

Divalis hellgelbe Augen

Können den Mattgeist

Siebenmal verzaubern.

Divalis kleine Krallen

Können die kühnsten

Kobolde fangen.

Divali schnurrt an meiner Hand;

Divali ist die Schönste

Im ganzen Land!

Der Bürgenstock

- Abends von meinem Fenster in Vitznau aus

gesehen; der Hammetschwandlift leuchtet

Eine ausgestreckte Sphinx bist Du,

Mir längst vertraut, doch

Unnahbar, unbezwingbar.

Reglos liegst Du

Zwischen Rigi und Pilatus,

Dem See vor Urzeiten gewaltig

Entstiegen. Dunkler Smaragdsamt

Bedeckt Dich, ein zarter Wolkenhauch

Umspielt Deine Schulter.

Dein Blick mir abgewandt

Schaust Du ewig gegen Westen.

Mit Würde trägst Du Deinen

Abendschmuck - goldschimmernde

Perlen an einer Nadel, seitlich

Ins Haar eingesteckt.

Weggis

- Das unvollendete Gemälde

In Weggis sind die Farben anders; Licht

Liebkost die Rosen, streichelt sanft das Gras.

Verwandelt ist das Rot, das Grün, verspielt -

Vom See intensiviert, so glatt wie Glas.

In stetiger Veränderung vergeht

Der Tag, vom Morgengrauen an durchdacht.

Blassrot bis Rot mit Goldpurpur belegt;

Mattgrün bis Silbergrün der Mondesnacht.

Wie viele Jahre braucht die Schöpfung noch?

Wie lange brauchen wir, bis Augen, Herz

Und Pinsel diese Pracht erfassen? Doch

Das Grün des Mai gleicht nicht dem Grün des März …

O, Traum und Alptraum jedes Malers! Nur

Der Dichter ist der Chronist der Natur.

- Sonett -

Im Zeichen des Krans

- Die Gegend um Kastanienbaum *

Gespenstisch ist die Sonntagsruhe,

Denn hier wird nicht gebetet.

Über die Stille dominieren

Unerbittliche Metallskelette.

Die Blinden knien stumm

Vor dem Zeichen des Krans.

Dort grasten Schafe! Doch

Das Gras ist weg, die Schafe tot.

Die Kräne lauern, unheimlich

Geknickte Kreuze.

Zeichen der Zerstörung -

Oder Symbole der Hoffnung?

* stellvertretend für viele Uferorte

Der Weg endet hier

- Das Gasthaus Obermatt

Das Bauernbuffet, achtzehnhundertdreissig,

Verrät seine Geheimnisse nicht mehr.

Wenn's regnet, ist es hier fast menschenleer.

Die Uhren sind verstummt. Der Wind bläst eisig,

Doch Hugo bringt den Nauen und die Ware.

Der Wein wird ausgeschenkt, der Tisch gedeckt,

Und abends wird vom Grossvater erzählt

Und wie die Katze klagte, als er starb.

An heissen Tagen klirren laut die Gläser!

Die sommersatten Rosen stehen prall -

Kohlweisslinge, Libellen überall!