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Gesundheit und Jugendlichkeit ist kein Geheimnis, sondern das Natürlichste der Welt. Es ist ein Potential, welches in uns allen angelegt ist. Eine gesunde, natürliche und bewusste Ernährung spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Ich bin der Meinung: Eine gesunde Ernährung orientiert sich an der Natur und er-fordert bewusstes Handeln. Vegane Trenn-Rohkost ist eine natürliche und bewusste Form der Nahrungsaufnahme, welche für einen gesunden und jungen Körper sorgt und den Menschen in sein ursprüngliches Potential zurückführt. Ich habe dieses Buch zusammen mit meinem Mann geschrieben und offenbare hier mein Wissen zum Thema "Bewusste Ernährung". Vegane Trenn-Rohkost ist ein Ernährungs- und Gesundheitsbuch, welches dein Bewusstsein für einen wirklich gesunden Körper erweitert. Eine natürliche Ernährung für einen gesunden und jungen Körper. Gesundheitstipps, Rezepte und Tipps rund um die Ernährungsumstellung. Ur-gesund.
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Seitenzahl: 187
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Ann-Kristin und Martin
Schablowsky
Vegane
Trenn-Rohkost
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NATUR. BEWUSSTSEIN. GESUNDHEIT.
Band 2
Die in diesem Buch vorgestellten Informationen und Empfehlungen sind nach bestem Wissen und Gewissen geprüft. Wer diese Informationen praktisch anwendet, tut dies auf eigene Verantwortung. Die Autoren übernehmen keinerlei Haftung für Schäden jeglicher Art, die sich aus der Umsetzung der im Buch beschriebenen Informationen ergeben.
Bitte suchen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden aller Art einen Arzt oder Heilpraktiker ihres Vertrauens auf und lassen sich eine individuelle Diagnose erstellen, bevor Sie Ihre Ernährung umstellen.
1. Auflage 2020, Originalausgabe
Texte: © Copyright by Ann-Kristin Schablowsky
Coverdesign: © Copyright by Ann-Kristin Schablowsky
Coverdesign by Marie Franke und Jasmina Rohrbach,
[email protected], [email protected]
Verlag:
Ann-Kristin Schablowsky
Lübecker Straße 3
23701 Eutin
Druck und Bindung: epubli GmbH, Berlin
Verwendete Fotos von Ann-Kristin Schablowsky, © privat.
Alle Rechte vorbehalten.
Ein gesundes und bewusstes Leben erfordert
eine bewusste Ernährung.
Unsere Nahrung kann uns ernähren, gesund
erhalten und heilen.
Entscheide dich aus Liebe zu dir selbst
für eine Nahrung, die dich
in deine ursprüngliche Kraft zurückführt.
))((
Vorwort
Meine Ernährung – Meine Geschichte
Eine gesunde Ernährung orientiert sich an der Natur
Das Wesen des Menschen – Im Einklang mit der Natur
Unsere Verdauung
Hauptbestandteile unserer Nahrung
Gesund essen
Dein Körper im Einklang mit dem Rhythmus der Natur
Viele Fragen rund um die Ernährung
Deine Ernährung aus energetischer Sicht
Deine Ernährungsumstellung auf vegane Trenn-Rohkost
Praktische Tipps für die Umstellung in deinem Haushalt
Weniger ist gesünder! Letzte Informationen vor deinem Start
Trenn-Rohkost-Rezepte: Iss und trink dich gesund!
Rezepte-Verzeichnis
Smoothies und frische Gemüse-Säfte
Saucen und Samen-Dips
Aufstriche, Pestos und Pasteten
Käse-Varianten
Hauptgerichte und Salate
Samen- und Gemüse-Kräcker
Nuss- und Samenmilch
Süßspeisen
Hilfsmittel für deine körperliche Entgiftung
Schlusswort
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O
ft werde ich gefragt: „Warum siehst du so jung, so gesund und vor allem schlank aus? Wie machst du das nur?“ oder: „Wie alt bist du eigentlich? – Ich hätte dich viel jünger geschätzt!“. Meine Antwort darauf ist einfach: Ich bin so gesund, weil ich eine gesunde Lebensweise lebe und mich gesund ernähre. Meine Nahrung ist natürlich und darauf ausgerichtet, den Menschen harmonisch und unter Berücksichtigung der Kräfte aus der Natur zu ernähren. Meine Nahrung ist vegan und rohköstlich – und ich esse Trenn-Rohkost.
Meiner Meinung nach ist Gesundheit kein „Wunder“, „Zufall“ oder „einfach mal Glück bei den Genen der Eltern gehabt“ – Gesundheit ist das Natürlichste von der Welt und entsteht ganz von allein, und zwar durch eine gesunde Lebensweise. Und genauso verhält es sich mit Krankheit: Ein kranker Körper ist kein „Pech“ oder „Zufall“. Er erkrankt jedoch nicht von allein, sondern wird durch eine ungesunde Lebensweise erzeugt – und zwar von jedem Einzelnen selbst (mehr dazu in Band 1 Gesundheit ist das Programm deines Körpers).
In der Zeit, in der wir heute leben, ist die Mehrheit der Menschen krank, und keiner weiß eigentlich genau warum. Meiner Wahrnehmung nach trägt falsches Essen enorm dazu bei, die Krankheit der Bevölkerung in die Höhe zu treiben. Ein chronisch entzündeter Darm ist heutzutage schon genauso „normal“ wie Übergewicht, Diabetes, Arthrose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hormonstörungen, Depressionen und psychische Beschwerden, Migräne und vieles mehr …
Die traurige Wahrheit ist, dass es heutzutage kaum noch gesunde Menschen gibt, obwohl die Arztpraxen aus allen Nähten platzen. Ich denke, daran sollte sich etwas ändern.
Und: Jeder Einzelne kann selbst alles dafür tun.
Wir sollten alle die Möglichkeit bekommen, uns rund um Ernährung und Gesundheit einmal neu zu orientieren und uns nicht mit diversen Mythen, Methoden und Ratgebern herumschlagen, ohne wirklich zu wissen, was uns gesund macht und was nicht.
Ich glaube, heutzutage weiß nur ein geringer Teil der Menschen, was wirkliche Gesundheit bedeutet, wie sie sich anfühlt und wie der eigene Körper wirklich arbeitet. Kaum jemand weiß Bescheid über eine bewusste Art der Nahrungsaufnahme und welche Rolle die Verdauung in unserem Körper spielt. Durch künstliche Nahrung mit Zucker, Zusatzstoffen und schädlichen Fetten ist uns Menschen unser ureigener und naturgegebener Instinkt verloren gegangen. Wir haben verlernt, auf unsere innere Stimme zu hören. Wir fühlen unseren Körper nicht mehr, und wir spüren nicht mehr instinktiv, was uns krank und was und gesund macht.
Fakt ist, eine ungesunde und schlichtweg falsche Ernährung ist eine wesentliche Ursache für Krankheiten und Symptome aller Art (psychische Krankheiten eingeschlossen).
Unsere Nahrungsaufnahme hat aber ursprünglich den Sinn und Zweck, uns zu ernähren, uns gesund zu erhalten und darüber hinaus zu verjüngen und sogar zu heilen. Wer mein erstes Buch gelesen hat, weiß bereits, dass ich selbst einmal sehr krank war. Aus meiner Sicht kann ich mich nur immer wiederholen und sagen, wie wichtig eine gesunde Ernährung für jeden Einzelnen von uns ist. Sie trägt entscheidend zu deiner individuellen Heilung bei. Wenn ich „gesund“ sage, dann meine ich es auch so: Ich spreche von Nahrung, die natürlich ist und uns ohne jegliche Zusätze optimal versorgt.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und andere Institutionen geben immer wieder Richtlinien heraus, wie viel Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette ein Mensch zu sich nehmen soll. Die Ernährungskreise oder Lebensmittelpyramiden, die uns bereits im Schulunterricht begegnen und uns auf ein scheinbar „gesundes Leben“ vorbereiten sollen, werden von Lebensmittelkonzernen und Pharmaunternehmen unterstützt. Sie enthalten neben Obst und Gemüse vor allem eines: Kohlenhydrate in Form von Getreideprodukten und tierisches Eiweiß.
Aber auch bei veganem Essen oder Raw Food (der Rohkost-Küche) gibt es diverse Mythen und leider falsche Informationen, wenn es um die Kombination von Nahrungsmitteln geht. Besonders vegane Rohkost ist heutzutage ein gewisser „Trend“. Hier werden häufig rohes Obst, Samen, Nüsse und Gemüse kombiniert und der Mensch scheinbar mit allen Nährstoffen versorgt.
Meiner Meinung nach ist das aber nicht der Fall, sondern ganz im Gegenteil: Auch eine falsche Kombination von gesunder Rohkost ist für unseren Körper nicht zu verdauen und führt zu der Bildung von Schlacken und Giften im Organismus. Wenn wir uns unsere Gesellschaft einmal genauer anschauen, dann stellen wir ganz schnell fest: Wir werden nicht gesünder, jünger und vitaler, sondern älter und kränker. Aus diesem Grund kann mit der Art und Weise, wie wir uns ernähren, etwas einfach nicht stimmen.
Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir Menschen ein wirkliches Verständnis für Krankheit entwickeln. Das können wir nur tun, indem wir wirklich informiert werden.
Dieses Buch orientiert sich nicht an einem Trend. Wir möchten die Menschen über die wahre Ursache von Krankheit informieren und Verständnis dafür schaffen, wie Nahrungsaufnahme, Verdauung und Krankheiten zusammenhängen können. Außerdem wollen wir den Menschen praktische Tipps und Rezepte an die Hand geben, mit denen der Sprung in ein bewusstes Leben leichter wird. Mir ist besonders wichtig, dass der Fokus dieses Buches ein Impuls ist. Dieser soll niemals zu einem Dogma werden. Jeder Einzelne ist individuell und jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse. Deshalb gibt es von unserer Seite keine Vorschriften oder strenge Regeln. Wir möchten dir aber gerne die Impulse und die nötige Information liefern, dass du deinen Körper besser verstehen lernst und ihn auf diese Weise mit deinen individuellen Bedürfnissen versorgen kannst. Was du für dich wählst, bleibt deine Entscheidung.
Dieses Buch richtet sich also an diejenigen, die nach einer bewussten und gesunden Lebens- und Ernährungsweise streben, die im Einklang mit der Natur und unserem Körper steht. Dieses Buch bietet dir eine solide Basis, auf Grund derer DU SELBST frei wählen kannst, was dir zusagt und was lieber nicht. Dieses Buch soll dich auch daran erinnern, dass DU SELBST der Mensch bist, der den Schlüssel für sein Wohlbefinden in der Hand hält. Meiner Meinung nach können wir alle nur davon profitieren, uns von dogmatischen Vorgaben und Gewohnheiten zu lösen, um auf natürliche Art und Weise jung, gesund und vital zu sein. Außerdem finde ich es sinnvoll, wenn jeder Mensch damit beginnt, bewusst zu schauen, welcher Trend (auch in der veganen Küche oder Rohkost) angeboten wird und nicht einfach Dinge übernimmt, weil sie sich als „scheinbar gesund“ präsentieren.
Im ersten Teil des Buches erhältst du Informationen über unsere Natur und unsere naturgegebene Ernährungsform. Außerdem lernst du unser Verdauungssystem kennen und erhältst das nötige Wissen, um deinen Körper und seine „Arbeiten“ besser kennenzulernen. Du wirst in diesem Kapitel etwas über gesundes Essen und über die Wirkungsweise von veganer Trenn-Rohkost erfahren. Wir möchten dir Tipps an die Hand geben, mit denen dir der Schritt in ein neues und bewusstes Leben leichtfällt und dir möchten helfen, deinen Geist und deinen Körper Schritt für Schritt in seine ursprüngliche Harmonie zurückzuführen. Die entgiftenden Maßnahmen werden dich auf deinem Weg zu Jugendlichkeit, Gesundheit und natürlicher Schönheit unterstützen.
Im zweiten Teil des Buches kannst du dir dann einige vegane Trenn-Rohkost-Rezepte ansehen und, wenn du magst, daraus deine eigenen Rezepte entwickeln. Von urgesunden grünen Smoothies, über Saucen, Aufstriche, Pestos, Salate, Brote, Kräcker, Pizza, Nuss- und Samenmilch und sogar einigen süßen Speisen ist alles dabei. Wir versichern dir: Alles ist kinderleicht und schnell zubereitet! Zahlreiche Gesundheitstipps helfen dir außerdem dabei, die Nützlichkeit von roher Nahrung zu erkennen und für dich das Passende auszuwählen.
Dieses Buch habe ich zusammen mit meinem Mann geschrieben, der mich auf meinem spirituellen Weg und auf meinem Weg aus der Krankheit nicht nur begleitet, sondern stets unterstützt hat. Von ihm stammt auch die Idee für dieses Buch. Mein Mann, Martin, arbeitet als Lehrer an einer Berufsschule und stellt immer wieder fest, wie wenig die Menschen doch noch informiert sind und wie oft diese Informationen an die jüngere Generation weitergegeben werden. Außerdem berichtet er immer wieder (und das kann ich auch nur bestätigen!), dass bei fast allen Menschen ein großes Interesse daran besteht, gesund und jung zu sein, doch der Weg den meisten Menschen einfach als zu „hart“ und zu beschwerlich vorkommt. Die meisten Menschen sind es gewohnt, „kulinarische Köstlichkeiten“ zu schlemmen und wollen es auch eher nicht aufgeben. Deshalb verzehren auch viele Menschen, die sich vegan ernähren unbewusst Nahrungsmittel, die sie an die gewohnten Köstlichkeiten von damals erinnern. Sie machen sich aber keine Gedanken darüber, ob diese Nahrungsmittel überhaupt kombiniert werden können und wie unser Verdauungssystem darauf reagiert.
Dieses Buch kombiniert beides: wirklich leckere Alternativen für Pizza, Zaziki und Co. und die Vermittlung von bewusstem Handeln für die Gesundheit jedes Einzelnen.
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M
ein Weg zu einer wirklich gesunden Ernährung begleitete mich eigentlich durch mein ganzes Leben. Dieser Weg war nicht wirklich immer leicht und ich hatte im sehr jungen Erwachsenenalter Kontakt mit einer schweren Erkrankung, die fast zu meinem Tod geführt hätte. Diverse Schulmediziner diagnostizierten mir Leukämie, MDS (Myelodysplastisches Syndrom, eine Knochenmarkserkrankung) und sogar eine Persönlichkeitsstörung mit degenerativer Auswirkung auf mein inneres Organsystem. Ich war sehr krank und kein Arzt konnte mich heilen. Wer mein erstes Buch Gesundheit ist das Programm deines Körpers gelesen hat, der kennt mich und meine Geschichte bereits und weiß, dass ich mich selbst geheilt habe. Die Veränderung meiner Gewohnheiten in Bezug auf die Nahrungsaufnahme (was ich esse, wann ich esse und wie ich esse) haben einen wesentlichen Anteil an meiner Heilung ausgemacht.
Mein Weg zu einer gesunden Nahrung verlief aber auch im Einklang damit, mich selbst zu erkennen und zu verstehen, wer ich als Mensch wirklich bin. Dabei lernte ich auch meinen Körper und seine Bedürfnisse besser kennen.
Ich bin in Norddeutschland in einem kleinen ehemaligen Fischerdorf an der Ostsee aufgewachsen. Dort lebte ich mit meinen Eltern und meinem jüngeren Bruder. Als Kind gab es bei uns ganz herkömmliches Essen: Es wurde Fleisch, Fisch, Getreide- und Milchprodukte aller Art gekocht, gebacken, gebraten, gegrillt und anschließend gegessen. Ganz normal, wie hunderte andere Familien es auch gewohnt sind. Ich vertrug das Essen, das bei uns auf den Tisch kam, eigentlich nie. Ich hatte permanent Durchfall, Verstopfungen, einen gereizten Darm, Bauchschmerzen, Übelkeit und vieles mehr. Das war schon immer so. Selbst als Säugling, so berichtete meine Mutter, reagierte ich extrem sensibel auf Milchprodukte und herkömmliche Baby-Nahrung. Ich vertrug von dem Angebot, welches meiner Mutter zur Verfügung stand, eigentlich nichts, und sie versorgte mich daher überwiegend mit Kräutertees.
Ich will kurz dazu erwähnen, dass ich mit einer erweiterten Wahrnehmung auf diese Welt gekommen bin. Ich war bereits als kleines Mädchen sehr sensibel und mitfühlend und hatte einige Gaben auf diese Erde mitbekommen, die ich heute als hellsichtig oder hellfühlend bezeichnen würde. Ich konnte einfach ein wenig mehr wahrnehmen, als andere Menschen mit bloßem Auge sehen oder mit ihren Empfindungen erfassen können. Ich hatte die Möglichkeit, wie durch Zauberei mit Tieren zu „kommunizieren“ oder die Bedürfnisse und Gefühle jedes Lebewesens in meiner Umgebung genau wahrzunehmen und zu spüren. Das geschah ganz automatisch und so konnte ich auch erfühlen, dass mit den gespritzten und mit Chemikalien behandelten Äpfeln aus dem Supermarkt etwas so ganz und gar nicht stimmte. Ich wusste auch, dass das Gemüse es gar nicht mag, wenn es gekocht oder gar gebacken wird. Besonders aber der Geruch und die Energie von totem Fleisch war jedes Mal sehr unangenehm für mich. Sicherlich war mir damals nicht bewusst, mit welchen Chemikalien die Nahrung, die bei uns in der Küche stand, belastet war, aber ich wusste, dass diese Art sich zu ernähren nicht gesund war. Dass es eine Alternative gab, war mir als Kind nicht bewusst.
Das erste Erlebnis, das mich dazu brachte, Fleisch als Nahrung komplett abzulehnen, hatte ich im Alter von acht Jahren. Wie ich bereits gesagt hatte, bin ich in der Lage mit Tieren zu sprechen. Ich liebe diese Geschöpfe aus tiefstem Herzen, besonders, weil sie so rein, so klar und ehrlich sind. Ich finde, sie haben uns Menschen in Sachen geistige Klarheit, Vertrauen, Liebe und Ruhe einiges voraus. Im Alter von acht Jahren ging ich mit meiner Mutter einkaufen. Meine Mutter kaufte auch Fleisch und Aufschnitt an der Theke. Ich wartete, wie gewohnt, auf das „Extra-Würstchen“, welches kleine Kinder bei uns immer bekamen. Als wir an der Reihe waren, ging die Bedienung durch eine Schwingtür, um Aufschnitt zu holen und anstelle der älteren Frau, kam ein Mann mit einem großen Schlachtermesser und einem Stück Schweinehüfte heraus. Der Mann war blutverschmiert. Er hatte dieses Beil in der Hand. Und das tote Tier.
Ich fing prompt an zu schreien und zu protestieren, was denn hier los sei. Der geliebte Gang zum „Extrawürstchen“ war für mich schlagartig zu einem albtraumartigen Schlachthof geworden.
Zu diesem Zeitpunkt wurde mir das erste Mal bewusst, was ich da täglich aß und was ich damit tat und unterstützte.
Ich liebte Tiere und konnte überhaupt nicht verstehen, wie irgendjemand auf der Welt einem Tier überhaupt ein Haar krümmen konnte.
In diesem Moment wurde mir die Grausamkeit und die Bewusstlosigkeit, die von den Menschen ausgeht, zum ersten Mal bewusst. Das erschütterte mein Bild über die Menschen für eine ganze Weile. Heute weiß ich, dass der Mensch nicht von Natur aus ein Monster oder Mörder ist. Er ist schlichtweg an ein unbewusstes und verantwortungsloses Verhalten gewöhnt. Der durchschnittliche Mensch hinterfragt nicht, sondern übernimmt Rollen, Gewohnheiten und Verhaltensmuster ganz automatisch von seinen Eltern oder anderen Personen aus seinem Umfeld. Das ist auch bei den Essgewohnheiten so.
Wir alle tun Dinge aus Gewohnheit. Wir hinterfragen nicht, ob das Essen, welches im Supermarkt in den Regalen auf uns wartet, gesund für uns ist oder wie und unter welchen Bedingungen die Produkte, die wir zu uns nehmen, hergestellt wurden. Damit beginnen wir immer erst dann, wenn wir krank werden. Also ab dem Moment, wo wir unsere eigene Verantwortungslosigkeit am eigenen Leib spüren. Erst dann wird uns bewusst, was wir da eigentlich tun und welchen Gewohnheiten wir wie Roboter nachgehen. Wir beginnen dann, unser Verhalten zu hinterfragen und erkennen dann das erste Mal bewusst, unter welchen Bedingungen Tiere gehalten und zu unserer Nahrung gemacht werden, mit welchen Mitteln und Pestiziden Obst und Gemüse behandelt wird oder mit welchen gesundheitsschädlichen Weichmachern Verpackungen belastet sind. Mir wurde mein Verhalten durch meine Erkrankung bewusst oder besser gesagt: Mir wurde vor Augen geführt, dass ich mein Bewusstsein und meine Intuition mit dem Erwachsenwerden über die Jahre ignoriert und beiseitegeschoben hatte.
Es ist in unserer Gesellschaft heutzutage aber nun einmal so, dass viele Menschen Angst haben, wenn sie etwas in ihrem Leben verändern wollen. Sie sind verunsichert durch die vielen Expertenmeinungen und die Angstmacherei der Medien. Sie haben Angst, dass ihnen oder ihren Lieben etwas fehlen wird, wenn sie damit beginnen, bestimmte Produkte wegzulassen. Aus Angst vor Veränderung wollen sie lieber nichts an ihren Gewohnheiten und Mustern ändern, selbst wenn sie dadurch alt und krank werden und zahlreiche Beschwerden haben.
Sicherlich nagt irgendwo das schlechte Gewissen gegenüber der Umwelt und den Tieren. Sicherlich ist das eine oder andere Symptom belastend und macht ihnen das Leben schwer – aber Dinge zu verändern, scheint ihnen meist noch schwerer zu sein, und deshalb werden diese Gedanken auch schnell wieder beiseitegeschoben.
Ich selbst habe mich von kollektiven Essgewohnheiten getrennt und habe dabei zusehen können, wie es mir Stück für Stück immer besser ging. Mein Körper begann zu heilen und sich zu verjüngen. Mein Mann begleitete mich immer auf meinem Weg und schloss sich mir zügig an. Auch er profitiert seither bedingungslos von der Veränderung, die wir für uns getroffen haben.
Dennoch waren Veränderungen nicht immer nur leicht für ihn. Für mich selbst stellten sie eher einen Weg zu meiner inneren und äußeren Harmonie dar. Mein Mann jedoch hatte echt Schwierigkeiten damit, alte Ess-Gewohnheiten loszulassen. Es fiel ihm besonders bei Backwaren und Käse sehr schwer.
Muster und Gewohnheiten sind aber ein großes Hindernis, um sich als Mensch zu entwickeln und geistig und seelisch zu wachsen.
Unsere Natur ist die Veränderung, ist der Wandel und das Wachstum. Stillstand jeglicher Art bedeutet Vernichtung unserer Natur, bedeutet Krankheit und Verfall.
In diesem Sinne war es für uns bei der Umstellung auf vegane Nahrung und Rohkost besonders wichtig, dass wir uns auch geistig entwickelten und unseren Blickwinkel erweiterten.
Wir denken: Hindernisse gibt es nicht. Es gibt immer nur die Art und Weise, wie du eine Sache betrachtest und was du daraus machst. Deshalb war auch der Verzicht von Käse und Brötchen für meinen Mann lediglich an ein Umdenken im Kopf gebunden.
Es gibt nichts, was dich aufhalten kann, wenn DU etwas willst.
Er beschloss, Rezepte zu entwickeln, die sein anfängliches Bedürfnis nach Teigwaren und Käse befriedigen konnten. Auf diese Weise entstanden unter anderem die Rezepte für den Schmelzkäse oder die Pizza-Kräcker.
Meiner Wahrnehmung nach ist es besonders wichtig, ein Ziel vor Augen zu haben, etwas wofür du dich verändern willst – am besten ist es hier, du tust es DIR SELBST zuliebe.
Ich denke, sich gesund zu ernähren bedeutet auch, sich selbst wirklich zu lieben.
Manche Menschen beginnen damit, vegan zu essen oder es mit Raw Food zu versuchen, und nach einigen Tagen oder Wochen stellen sie fest, dass sie es einfach nicht schaffen, weil sie unbedingt etwas Süßes, ein Stück Fleisch, Käse, einen Berliner oder ähnliches brauchen. Und wenn sie vegan essen, dann versuchen sie häufig die altbekannten Dinge durch tiereiweißfreie Produkte zu ersetzen.
Auch das ist ganz normal, denn unsere Gewohnheiten oder Muster kannst du auf geistiger Ebene mit einer Art „Besetzung“ oder „Überlagerung“ von deinem ursprünglichen gesunden Kern verstehen. Auf körperlicher Ebene erfährt dein Organismus natürlich auch eine Umstellung.
Durch künstliche Zusatzstoffe, Aromen, Geschmacksverstärker, Suchtprodukte wie Kaffee und vor allem Zucker macht dein Körper einen Entzug durch. Diese Produkte bringen deinen Körper aus seinem Säure-Base-Gleichgewicht und versorgen die schlechten Mikroorganismen in dir. Diese werden sich natürlich zu Wort melden, wenn ihnen ihre Nahrung entzogen wird.
Es ist einfach wichtig, dass du dir dessen bewusst bist und dass du dich auf dein Ziel fokussierst – auf das, wofür du dich verändern willst.
Du solltest dein Ziel geistig ganz klar und präsent vor Augen haben. Es sollte dir klar sein, was du für DICH gewinnst, wenn du dich gesund ernährst, und was du verlierst, wenn du es nicht tust.
Erinnere dich daran, Gesundheit ist kein Zufall, sondern das Geschenk, welches dir naturgegeben innewohnt und welches du dir selbst schenken kannst.
Du wirst ziemlich schnell bemerken, wie sich auch dein Gemüt und deine Energie verbessern: Du wirst dich fröhlicher, glücklicher und kraftvoller denn je fühlen. Du wirst erkennen, wie du dich mit deiner Nahrung heilen oder dir schaden kannst. Sobald dein Körper entgiftet ist, wirst du lernen, mit ihm zu kommunizieren und ihn und seine Bedürfnisse zu verstehen. Mir ging es jedenfalls so. Ich bemerkte meine Körperreaktionen auf gewisse Nahrungsmittel sehr schnell und verstand, was mir guttat und was eher nicht.
Rückblickend betrachtet hatte ich meinem Körper durch Unwissenheit und unbewusste Ernährung das Leben schwer gemacht und unter anderem großen Schaden zugefügt. Ich war sowohl körperlich als auch geistig-seelisch sehr krank geworden und erst jetzt verstehe ich meine unbewusste Anteilnahme an diesem Krankheitszustand. Ich hätte mir wirklich sehr viel körperliches und psychisches Leid in meinem Leben ersparen können, wenn ich damals schon gewusst hätte, was, wie und wann ich am besten essen sollte. Dann hätte ich auch gewusst, was mich gesund macht und was mir schadet. Aber da bin ich nicht der einzige Mensch auf der Erde.
Viele Menschen würden durch bewusstes Sein und die nötigen Informationen die Möglichkeit bekommen, aus sich selbst heraus zu heilen. Sie würden sowohl körperlich als auch psychisch gesunden. Du sollst eines wissen:
Gesundheit ist dein Ur-Recht und das Bestreben deines Körpers. Es ist dein Programm und ursprünglich gibt es nur das eine.
Sicherlich ist dieser Weg mit großen Veränderungen verbunden – eigentlich ändert sich ab diesem Zeitpunkt dein ganzes Leben. Aber ich finde, das ist auch gut so! Leben bedeutet Veränderung und Veränderung erfordert Mut. Beides hast du in dir und kannst es mit der nötigen Entschlossenheit problemlos meistern, da bin ich mir sicher! Ich finde, das Ziel vollkommener Gesundheit ist jede Veränderung wert. Bei uns zuhause waren wir entschlossen und mutig. Besonders ich wollte Veränderungen, denn sie bedeuteten, dass ich leben durfte. Es gab für mich deshalb nicht einmal den Ansatz eines Zweifels. Mein Mann unterstützte mich bei meinem Vorhaben vollkommen. Denn eines sind wir beide: Wir sind konsequent. Wenn wir etwas beschließen, dann tun wir es auch, und zwar mit allen dazugehörigen Konsequenzen.
Konsequenzen gab es schon. Bereits unsere erste Umstellung auf vegetarische Vollwertkost nach Dr. Brucker vor neun Jahren ging mit Konflikten und Unverständnis anderer einher. Bei einigen Freundschaften trennten sich die Wege. Ich denke, das war auch gut so. Denn das Schlimmste für dein ganzes System aus Körper, Geist und Seele ist es, wenn du stillstehst. Wenn sich nichts verändert und du aufhörst, dich weiterzuentwickeln. In diesem Sinne waren Freundschaften, die nur darauf abzielten, zusammen gemütlich zu grillen, und Essgewohnheiten zu pflegen, auch keine Freundschaften, die zu diesem Zeitpunkt unserer Entwicklung zu uns passten.
Entwicklung bedeutet immer auch, sich selbst zu verändern, neue Perspektiven einzunehmen und sich selbst neu kennenzulernen – so entsteht spirituelles Wachstum.