Verflüssigungen - Adrienne Goehler - E-Book

Verflüssigungen E-Book

Adrienne Goehler

4,8

Beschreibung

Die ExpertInnen des Wandels leben und arbeiten in Wissenschaft und Kunst. Ihre Beiträge hätten wir bitter nötig in einer Zeit, in der sich die Umrisse der Wissensgesellschaft erst herauszuschälen beginnen, in der unser Land vor vielfältigen Problemen des Wandels, etwa auf dem Arbeitsmarkt, steht. Doch die Grenzen zwischen Politik und Kultur sind wie eingefroren. Adrienne Goehler fordert:Verflüssigen wir sie, damit mehr Bewegung in den Wandel kommt!

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 372

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,8 (16 Bewertungen)
12
4
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



LESEPROBE

Goehler, Adrienne

Verflüssigungen

Wege und Umwege vom Sozialstaat zur Kulturgesellschaft

LESEPROBE

www.campus.de

Impressum

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Copyright © 2006. Campus Verlag GmbH

Besuchen Sie uns im Internet: www.campus.de

E-Book ISBN: 978-3-593-40178-2

|8|Dank

In der Absicht, das zu praktizieren, was ich von AkteurInnen in der Politik wie in den Künsten und Wissenschaften einfordere, sind in diesem Buch unter anderem Beiträge von Monica Bonvicini, Peter Dammann, Gesine Danckwawrt, Jochen Gerz, Matthias von Hartz, Peter Nádas, Shirin Neshat, Michael Opielka, Livia Patrizi, Lars Ramberg, Katharina Sieverding, Christina Thürmer-Rohr, Susanne Weirich und Gudrun Widlok eingewoben; neben diesen, die namentlich in Wort und Bild vorkommen, haben an unterschiedlichen Stellen verschiedene Menschen mitgedacht: mehrere PhilosophInnen, KünstlerInnen, eine Kulturwissenschaftlerin, mehrere SozialwissenschaftlerInnen, ein und eine PsychoanalytikerIn, zwei Schauspieler, ein Publizist, eine Mutter, ein Psychiater, mehrere LehrerInnen und TänzerInnen, ein Theaterautor, ein Dramaturg, ein Pressemann, eine Verlegerin, zwei Theaterleiterinnen, ein ehemaliger Forschungsbeamter, ein Mathematiker, zwei Bildungsexpertinnen, einige wenige PolitikerInnen und solche, die für sie arbeiten. Vielen Dank dafür.

Auch dafür, dass wir uns einig darin waren, dass es keine Weltformel geben kann für die Absicht des Verflüssigens, des Durchlässigmachens von Grenzen, aus dem Anderen der Künste und Wissenschaften ein gesellschaftliches Mehr und ein öffentliches Gut für Modellhaftes zu machen. Dafür stehen die vielen »Ja. Nein«, die als Widersprüche, als Nebeneinander bestehen bleiben. Es gibt in diesem Buch viele Momente, die auf Unterschiedliches verweisen, zu Auseinandersetzung einladen und Erweiterung, Überschreiten des Bestehenden durch herstellendes Handeln aufzeigen.

Und alle, die an Verflüssigungen mitgearbeitet haben, pflichten dem Unmut von Hannah Arendt bei: »Denn es ist ja eine Arbeitsgesellschaft, |9|die von den Fesseln der Arbeit befreit werden soll, und diese Gesellschaft kennt kaum noch vom Hörensagen die höheren und sinnvolleren Tätigkeiten, um derentwillen die Befreiung sich lohnen würde. Innerhalb dieser Gesellschaft, die egalitär ist [»egalitär scheint« würde ich an dieser Stelle bevorzugen, A.G.], weil dies die der Arbeit angemessene Lebensform ist, gibt es keine Gruppe, keine Aristokratie politischer und geistiger Art, die eine Wiederholung der Vermögen des Menschen in die Wege leiten könnte. ... Was könnte verhängnisvoller sein?«1

|10|

Lac d’Indifference aus: Susanne Weirich. ›Elle ne perd pas le nord‹, (Diaprojektion auf Wandmalerei) Plaza de España Hall, Madrid 1999, Ausschnitt

|11|Vorbemerkungen

Daß wir die Übel, die wir haben, lieber ertragen als zu unbekannten fliehn.

William Shakespeare

Wir leben in einer Phase des umfassenden gesellschaftlichen Übergangs, die man als »nicht mehr und noch nicht« bezeichnen könnte. Die Hoffnung auf »mehr, besser, schneller« ist nicht mehr. Der Glaube an die Rettung der Vollbeschäftigung durch den Dienstleistungssektor ist zerschellt. Der Zusammenbruch der New Economy hat unübersehbar deutlich gemacht, dass das westliche System nicht als ein auf hohem Einkommensniveau globalisiertes fortzuschreiben ist, so dass der englische Historiker Timothy Garton Ash mittlerweile mit einiger Berechtigung von »Post-West« spricht.

Eine Rückkehr zu Zeiten der Vollbeschäftigung wird es nicht mehr geben, was an ihre Stelle treten soll, damit – um mit Bertolt Brecht zu sprechen – »der Mensch ein Mensch ist, bitte sehr«, ist noch nicht Gegenstand öffentlichen Nachdenkens. Die Gegenwart stellt die Frage nach der »a-zentrische(n) Existenz, die sich ihre Mittelpunkte erst noch schaffen muss«1 . Der amerikanische Zukunftsforscher John Naisbitt hat schon in seinem 1984 erschienen Bestseller Megatrends die gegenwärtige Zeit als die zwischen zwei Klammern bezeichnet: Noch nicht zurückgelassen sei die Vergangenheit, die zentralisierte, industrialisierte, in sich abgeschlossene alte Welt, die auf Institutionen, starren Hierarchien und Kurzzeitlösungen aufgebaut war, und gleichzeitig nähmen wir die Zukunft noch nicht an. »Wir halten noch an der bekannten Vergangenheit fest, aus Angst vor der unbekannten Zukunft.«2

Während Politikwissenschaftler wie Robert Putnam oder Robert Reich, die mir durchaus als Referenz dienen, das Nicht-Mehr auf beklemmende Weise analysieren, liefern die SoziologInnen und Anthropologen Richard Sennett, Saskia Sassen und André Gorz, Rudolf |12|zur Lippe und Ulrich Beck beispielhafte Ansätze für eine veränderte Betrachtung einer ökonomischen und gesellschaftlichen Realität, die noch nicht greifen. Keine dieser Analysen enthält einen geschlechterdifferenten Ansatz, und bis auf Rudolf zur Lippe befragt keiner die Künste auf ihr spezifisches Potenzial hin.

KünstlerInnen sind von Hause aus SpezialistInnen für Übergänge, Zwischengewissheiten und Laboratorien – und als solche natürliche FeindInnen des Verharrens im Bestehenden. Zwanzig Jahre nach Naisbitts Analyse befinden wir uns immer noch zwischen zwei Klammern, und es erfordert individuellen, gesellschaftlichen und politischen Mut, sich diesen Zwischenraum zu vergegenwärtigen und ihn aushalten zu können. Aus dieser Umklammerung der Vergangenheit auszubrechen bedeutet die Auseinandersetzung mit Angst und Abhängigkeit, mit dem Verlust von Erfahrung, persönlicher Sicherheit und staatlicher Fürsorge.

Aus der Anthropologie, der Biologie und den Sozialwissenschaften, erst recht aus der Geschlechterforschung, wissen wir, dass alles Lebendige Strukturen braucht, um dauerhaft zu sein – verbunden mit dem Risiko, in deren Regelhaftigkeit zu erstarren. Der Philosoph Max Scheler sprach wie die Psychoanalyse über Panzer und Verpanzerungen, die vor Auflösung und Selbstverlust schützen, aber gleichzeitig Bewegungswechsel erschweren. Im Zwischenraum zu sein bedeutet, Ambivalenzen aushalten zu müssen.

Meine Fragen sind in diesem Zwischenraum angesiedelt, sie teilen die Analyse des Nicht-Mehr und suchen nach dem Vorschein des Noch-Nicht. Die Idee der Kulturgesellschaft, die in den achtziger Jahren eine Art Zwischenhoch erlebte,3 versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden. Sie verweist auf ein großes Potenzial, das in dem ambivalenten und gegenseitig aufeinander Bezug nehmenden Verhältnis von Gesellschaft und ihrer Kultur – ihren Kulturen – steckt, und sie leugnet das Prekäre in diesem Verhältnis nicht. Aber im Sinne von Hannah Arendt geht es dabei zunächst um die »Freiheit des Anfangens«, darum, »etwas in die Wirklichkeit zu rufen, das nicht vorgegeben ist«.4 Die Verfasstheit des Sozialstaats hingegen klammert Ambivalenzen aus, sie suggeriert, Gerechtigkeit durch sozialen Ausgleich zu erzeugen, obwohl sie dieses Versprechen schon länger nicht mehr einlösen kann.

|13|Der Historiker Paul Nolte weist auf eine Reihe anderer Aspekte hin, die die Verteidigung des Sozialstaats in seiner jetzigen Form zweifelhaft erscheinen lassen: In Gefahr sei die spezifisch deutsche Ausprägung, die, »in erstaunlicher nationaler Verengung und Borniertheit, die Lösungen unserer Nachbarn kaum zur Kenntnis nimmt« und ihre unverkennbaren Ursprünge aus dem Blick lässt, die »im kaiserzeitlichen Obrigkeitsstaat« liegen, der nicht nur ein »patriarchales Familien- und Erwerbsmodell« hervorgebracht hätte, also nie geschlechtergerecht war, und schon immer ganze Gruppen von der solidarischen sozialen Verantwortung entbunden hätte, »vor allem die Beamten und die Selbstständigen«. Und zieht daraus den Schluss: »Unsere Sozialversicherungssysteme sind längst nicht mehr gerecht, sondern produzieren inhärent gesellschaftliche Ungerechtigkeit.«5

Nolte nimmt mit dieser Haltung Anleihen aus einer feministischen Kritik, die schon seit einigen Jahren den inhärenten Paternalismus des Wohlfahrtssystems und den tiefen Androzentrismus des Kapitalismus problematisiert, der auch zur Blüte der keynesianischen Wirtschaftspolitik – die annähernde Vollbeschäftigung immer nur für Männer meinte und sicherte – beitrug, und beschreibt das Scheitern des Anliegens, das Prinzip des Wohlfahrtsstaats von der Klasse auf das Geschlecht auszudehnen: »Der politische Umbruch von 1989 unterlief dieses politische Projekt: Eine Dekade konservativer Herrschaft in großen Teilen Westeuropas und Nordamerikas, die vom Fall des Kommunismus im Osten gekrönt wurde, belebte die tot geglaubten Ideologien vom freien Markt. Auferstanden aus der historischen Mülltonne, lancierte der Neoliberalismus eine massive Attacke auf die Idee der egalitären Umverteilung zwischen den Geschlechtern.«6 Die Sozialwissenschaftlerin Claudia Neusüß weist auf die unmittelbare Folge hin, die auch in der Forschung zu einer Verschiebung führte: In der Geschlechterforschung der achtziger Jahre überwog die Skepsis gegenüber den Prinzipien von Subsidiarität und Fürsorgetradition, weil sie die Frauen in marginale und abhängige Positionen verwiesen und die Rollenzuweisung zwischen den Geschlechtern verfestigten. Mit der Zunahme der Alternativlosigkeit aber, vor allem für die immer größer werdende Gruppe alleinerziehender Frauen, habe sich |14|die Wahrnehmung und die empirische Wirklichkeit dahingehend modifiziert, dass Frauen das Angewiesensein auf den Sozialstaat auch als temporäre Phase ihres Lebens akzeptieren, als zusätzliche Handlungsmöglichkeit, um ihr Leben aktiver zu gestalten; vor allem wenn es um Kindererziehung und Pflege von Bedürftigen ging, wurde dies als »Lohn für gesellschaftlich wertvolle Arbeit« verstanden.7

Eine Gesellschaft, deren Leitidee das Kulturelle ist, wird diesen Aspekt im Blick haben, aber auch die Kehrseite des Sozialstaats, mit den Worten des französischen Philosophen Michel Foucault: seine »autoritäre Zumutung«, seine Unbeweglichkeit und Überstrukturiertheit, die ihn an ein totes Ende gebracht hat. Der Raum für Eigeninitiative ist versperrt durch zentralisierte Regulierung, die strukturell nicht auf individuell gedachte Bedürfnisse und Auswege eingehen kann und will. Auch hier leben wir in einem Zwischenraum: Wir werden nicht mehr genügend vom Vater, vom Staat versorgt, und können noch nicht andere – eigene – Wege beschreiten, weil noch die Voraussetzungen für soziale Konstruktionen fehlen, die Hybride zwischen Fürsorge und Selbstorganisation erzeugen könnten.

Das Nachdenken über die Kulturgesellschaft greift auf, was unübersehbar ist, aber von der Politik nicht aufgegriffen wird: Lebensrhythmen, Bedürfnisse und Vorstellungen von Werten, auch dem Wert von Arbeit, verändern sich. Soziale Strukturen sind variabel. Arbeits- und Privatleben überschneiden sich. Die Gesellschaft als Ganze, die Politik vor allem, so scheint es, stockt an der Ökonomie, die den Zeitraum zwischen Nicht-mehr und Noch-Nicht in die Länge zieht. Arbeit und Sicherheit nehmen kontinuierlich ab. Risiken steigen und mit ihr die Angst. Immer mehr Konflikte werden vor Gerichten ausgetragen, die immer neue Gesetze erzeugen und damit mehr und mehr Erfahrungs- und Differenzwissen verdrängen. Dieses alles zusammen genommen hat eine Ratlosigkeit in der Politik ausgelöst, die nicht mehr mit herkömmlichen Methoden zu verbergen ist. Die Ökonomin Saskia Sassen sieht dieses Phänomen auf Europa ausgeweitet: »Möglicherweise hängt die Ermüdung Europas auch vom Schrumpfen der Einflussmöglichkeiten der Bürger auf die politischen Prozesse zusammen, da die Globalisierung die demokratischen Instanzen der Nationalstaaten in ihrer Macht beschränkt.«8

|15|Was kann Kultur dort bewirken, wo die beunruhigende Situation des Nicht-Mehr Noch-Nicht hermetische politische und wirtschaftliche Konstruktionen hervorbringt, die Sprachlosigkeit erzeugen? Wie und wodurch können Kultur, Kunst und Wissenschaft und deren Suchbewegungen den Resonanzraum Kulturgesellschaft schaffen und in ihn hineinführen? Die Voraussetzungen, dies zu denken, liegen nicht im Irrealen. Den theoretischen Fragen liegen konkrete Zahlen zugrunde, die auf eine deutliche Verschiebung der traditionellen Arbeitsfelder und der Bedürfnisse an Arbeit und Leben hinweisen ebenso wie auf die steigende ökonomische und gesellschaftliche Relevanz der Künste und Wissenschaften:

Zwischen 1995 und 2003 stieg in Deutschland die Zahl der Erwerbstätigen in den Kulturberufen um 31 Prozent auf insgesamt 2,2 Prozent. Im Vergleich dazu stellt die deutsche Automobilindustrie nur 1,7 Prozent der Arbeitsplätze, die Bauindustrie 2,1 Prozent.9

Der Kultursektor, breit gefasst, erzielt jährlich eine Wertschöpfung von über 30 Milliarden Euro – genauso viel wie der Energiesektor.10

4,9 Prozent aller Arbeitsplätze liegen im Non-Profit-Sektor, der Zuwachs seit den neunziger Jahren liegt bei 24 Prozent.11

Der Anteil der MuseumsbesucherInnen liegt in Deutschland mit 100 Millionen fast zehnmal so hoch wie die Zahl der BesucherInnen von Bundesligaspielen.12

Verflüssigungen

Genau genommen wissen es alle: Die Psychoanalyse weiß es, die Quantenphysik weiß es, inzwischen auch die Philosophie und Neurobiologie, im Prinzip auch die System- und Spieltheorien, die Geschlechterforschung hat es geradezu zum Leitgedanken erhoben: Uniforme und geschlossene Systeme sind kontraproduktiv (so der Philosoph und Theologe Ivan Illich), das lineare Denken kontrafaktisch. |16|Hans-Peter Dürr, der Nachfolger auf dem Heisenberg-Lehrstuhl, weist unermüdlich darauf hin, was für QuantenphysikerInnen die Grundlage ihrer Welterkenntnis ist: Das Feste ist eigentlich nur Bewegung in geronnenem Zustand. Und das Grundprinzip der biologischen Vielfalt meint das Zusammenspiel von Beziehungen, die sich immer neu umbilden können.

Verflüssigung als Gegenmoment zur Abkapselung gesellschaftlicher Blöcke und Verhärtung starrer Oppositionen, als Gegenmoment zur Verfestigung von Verhältnissen, die ihren Gegenstand aus dem Blick verloren haben. Verflüssigung des Denkens, um Blockaden aufzulösen. Verflüssigung meint also: gesellschaftlich »Verklumptes« (Hans-Peter Dürr), einen Stau zu lösen. Das kann nur aus Dialogen und Erprobung von Neuem, Abweichendem erwachsen.

Verflüssigung meint: wechselseitige Durchdringungen, Energien freisetzen, Durchlässigkeiten unter Wahrung des Eigenen herstellen, nicht Auflösung der Widersprüche, sondern im Bewusstsein von Differenz und Ambivalenz neue Erfahrungen zulassen, ohne die damit einhergehende Angst vor Verlust der Gewissheiten abzuspalten. Der andere Aggregatzustand, Verfestigung, suggeriert immer auch Schutz, Verlässlichkeit, Ordnung und Berechenbarkeit. Allerdings, wie wir heute wissen, mit einer zwangsläufig höheren Bruchgefahr.

Voraussetzung für inneren wie gesellschaftlichen Raum ist die Fähigkeit, sich unabhängig erleben und damit auch etwas von sich weitergeben zu können. Die Auffassung der Psychoanalyse, dass Beziehung das ist, was heilt und dadurch Struktur gibt, setzt an diesem Gedanken an.

Der Verflüssigung wohnt selbstverständlich auch die Gefahr der Auflösung inne. Genau mit dieser Ambiguität muss sich eine Kulturgesellschaft aber auseinander setzen. Der Soziologe Zygmunt Bauman benutzt die Metapher zur Kennzeichnung des gegenwärtigen Stands der Moderne, er spricht von »flüchtiger« oder »flüssiger Moderne«: Flüssigkeiten (flüssige Körper) sind in ihrer Gestalt variabel und unterscheiden sich von festen Körpern dadurch, dass sie kaum ihre Form wahren können, sondern sich fortlaufend verändern. »Flüssigkeiten bewegen sich mit Leichtigkeit. Sie fließen, werden verschüttet, sie laufen aus, sie spritzen und fließen über, tropfen und überfluten, |17|rinnen und versickern. Sie sind jederzeit zur Veränderung ihrer Form fähig, sind mobil, zeitabhängig, sind kaum aufzuhalten, werden aufgesogen.«13

Die »flüssige Moderne« unterscheidet sich von der klassischen Moderne dadurch, dass alles Stabile und Verlässliche sich auflöst, zerfließt, verdampft, was auch heißt: Entmachtung der Vergangenheit, der Tradition. Damit verlieren Sesshaftigkeit und Bodenhaftung an Bedeutung, da man zu jeder Zeit an jedem Ort sein und von dort auch wieder verschwinden kann. Festhalten und Eingebundensein in gegenseitige Verpflichtungen kann sich definitiv als schädlich erweisen, wenn sich neue Möglichkeiten an anderen Orten auftun. Bauman sieht solche Verflüssigungen aber auch mit Sorge, also ebenso im Sinne von Auflösungen, Entdifferenzierung, Desintegrationen, Unverbindlichkeiten, Bindungsverlusten und Überforderungen der Menschen durch nomadische Lebensweisen.

Dieses Buch will Beispiele zum Gebrauch weitergeben und dadurch plausibel machen, dass es gerade die Heterogenität von Wegen ist, die gesellschaftliche und ökonomische Produktivität entfaltet, und wie viel Kunst und Wissenschaft dabei vermögen. Durch diese in Ansätzen gelebte (Gegen-)Praxis soll gezeigt werden, dass die Künste und Wissenschaften eine viel gewichtigere Rolle einnehmen müssten bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten für eine veränderte und sich verändernde Gesellschaft, für deren Ökonomie wie Arbeitswelt und für daraus resultierende soziale Konflikte innerhalb unserer Gesellschaft, zwischen den Geschlechtern und vermehrt zwischen den Gesellschaften.

Dabei geht es mir gerade nicht darum, durch die kleinen und größeren Beispiele ein vollständiges Bild von Gesellschaft zu skizzieren und Vorstellungen zu nähren, es könnte das Rezept gegen die Arbeitslosigkeit oder den Weg aus der umfassenden Krise geben. Vielmehr geht es um Tätigkeitsformen, die sich aus vielen unterschiedlichen lokalen und individuellen Möglichkeiten speisen, die aber jeweils über sich selbst hinausweisen, weil sie exemplarisch sind.

Ich habe mich bei meiner Suche zum einen auf Artikel aus Fachpresse, Tageszeitungen und andere populäre Quellen gestützt, weil mich die allgemein zugänglichen Informationen darüber interessieren, |18|wie viel Beispielhaftes es heute schon gibt und was darüber schon gewusst werden könnte. Es verwundert, wie wenig die Politik diese Entwicklung zu be(ob)achten scheint oder wie wenig Anregung sie daraus zieht.

Eine weitere Quelle sind meine eigenen Beobachtungen, die aus dem ›Dazwischen‹ resultieren: zwischen der Politik einerseits, Kunst und Wissenschaft andererseits. Zwölf Jahre Präsidentin einer Kunsthochschule, Kurzzeitsenatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur und mehrere Jahre Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds gewesen zu sein ermöglicht in verschiedener Hinsicht den involvierten Blick und kennt Wut, Zorn, Verzweiflung und Hoffnung gleichermaßen in Richtung Politik wie in Richtung der Künste und Wissenschaften. Daraus speist sich die Hoffnung auf kreative Lösungen, die in einem neu zu bestimmenden Verhältnis zwischen Politik und den Künsten und Wissenschaften liegen, die an ihren Rändern andere »Politiken« herstellen könnten – durch Erprobungen, Überlappungen, nicht Vereinnahmungen, nicht Ineinssetzungen. Wie würde sich der Klang dieser Republik ändern, wenn die Politik das ernsthafte Gespräch mit den Künsten und Wissenschaften suchte, eine Zusammenarbeit – vielleicht nur temporär – über den Zustand der Gesellschaft, ihrer gegenwärtigen Erkenntnisvermögen und ihrer Weltfähigkeit. Wenn es um Aushandeln und Verhandeln von Werten und Identifikationen, überhaupt um gegenseitige Fragen gehen könnte! Was könnte das für einen Wert haben, in einer Zeit, in der die Angst vor der Zukunft messbar und proportional zum Wachstum der Arbeitslosenzahlen steigt und Hartz IV zu einem Synonym dafür geworden ist!

Gleichzeitig müssen sich auch die Künste und Wissenschaften unerbittlich fragen lassen, wie sie ihre Verantwortung in einer auf Kultur gerichteten Gesellschaft sehen, was sie über die Erzeugung von Wissens- und Kunstproduktion hinaus zum Umbau einer Gesellschaft beitragen können, deren Koordinatensystem für niemanden mehr Verlässlichkeit bietet, außer vielleicht den Agenten des internationalen Kapitals. Der notwendige Antrieb hierzu müsste doch allein schon daraus zu gewinnen sein, dass die staatlichen Zuweisungen an die Wissenschaften und Künste bedrohlich sinken und ihre Institutionen |19|den Kriterien der Unternehmensberater an effiziente Betriebe unterworfen sind, die sich die Politik zu Eigen gemacht hat. Da ist Abwehr eben nicht genug. Wissenschaft und Künste werden zeigen müssen, wozu die Gesellschaft sie heute braucht. Sie werden die seit den neunziger Jahren erweiterte künstlerische Praxis noch stärker fokussieren müssen, die sich nicht einfach auf den Subventionsfluss verlässt beziehungsweise ihn maulig mit verschränkten Armen vor der Brust einklagt.

Das Buch will vor allem zeigen, dass es eine Fülle von Ansätzen zu Interventionen gibt und viele einzelne praktische Modelle, die künstlerisches, wissenschaftliches und Bewegungswissen verbinden. Diese erweitern dadurch ihre jeweiligen Handlungsfelder, um Gesellschaft anders denken und gestalten zu können.

Die Beispiele zeigen außerdem, dass Veränderungsmöglichkeiten nicht in einer unbestimmbaren Zukunft liegen, sondern auf Aufnahme drängen, darauf warten, sich miteinander entwickeln zu können und dadurch gesellschaftlich und ökonomisch wirksam zu werden, auch da, wo es ihnen selbst viel zu wenig bewusst ist.

Das Buch will sich auch auseinander setzen mit dem vorhandenen Misstrauen unter KünstlerInnen gegen Funktionalisierungen durch den Staat. Barbara Steiner, Direktorin der Galerie für zeitgenössische Kunst, Leipzig, soll hier stellvertretend für eine weitverbreitete Ambivalenz im Kunstbetrieb zitiert werden: »Inwieweit liefern künstlerische Praktiken selbst nicht eine perfekte Hintergrundfolie für Auslagerungen ehemals staatlicher Aufgaben und fungieren KünstlerInnen unfreiwillig als Vollstrecker fragwürdiger ökonomischer Entwicklungen?« Das artikuliert die Befürchtung, dass künstlerische Strategien, die auf gesellschaftliche Beteiligung und Selbstermächtigung zielen, politisch instrumentalisiert werden könnten. So stellt sich immer wieder die Frage: »Können künstlerische Positionen überhaupt irgendeine Relevanz entfalten, wenn sie keine ›Lösungen‹ bieten wollen, oder umgekehrt, erlaubt es gar erst diese Distanz, gesellschaftsrelevant zu werden und ein kritisches Verhältnis zu einer umgebenden Realität zu etablieren?«14 Diese Fragen ziehen Überlegungen zu den Bedingungen für Eigenverantwortung nach sich, um die es in diesem Buch auch gehen soll: Was muss der |20|Staat auch weiterhin leisten? Was muss er Neues, anderes leisten? Viele der Antworten legen nahe, dass er vor allem eines muss: einiges beherzt weglassen, vieles umbauen und vor allem dem Erzeugen von Resonanzen zwischen Staat und Gesellschaft Raum und damit Entwicklungsmöglichkeiten geben.

Ein mir Querliegendes taucht im Laufe des Buches immer wieder auf, mal als Mangel, mal als Ärgernis, oder auch beides: Der Circulus vitiosus, mit dem die meisten Frauen bis heute konfrontiert sind, der Ausschlüsse potenziert, findet auch seinen Niederschlag in diesem Buch. Die meisten Quellen stammen von Männern und/oder beziehen sich auf Männer. Die meisten Analysen entbehren vollständig der Geschlechterdifferenz, das heißt, sie gehen vom Mann als Subjekt aus. In der Vergangenheit, in der Gegenwart, in der Zukunft. Wie Carol Gilligan15 und andere Geschlechterforscherinnen zeigten, besteht genau darin die kulturelle Konditionierung: den Mann als Bezugsgröße zu nehmen und ihm dadurch die dominanten kulturellen Codes zu überlassen. Das erzeugt, sich selbst verstärkend, dass die gegenwärtig großen Themen weitgehend unter der »Brüderhorde« (Sigmund Freud) verhandelt werden, unter Bezugnahme auf sich selbst, im »Entre-nous« gewissermaßen. Das setzt sich in den Referenzmedien fort: Männer zitieren Männer, und »Google« reproduziert es. Und Themen werden überhaupt erst zu Themen, wenn Männer sie entdecken (zum Beispiel Subsistenzwirtschaft). Dann erkennen sie auch die anderen in den Medien und bald danach, mit Chance, auch die Politik.

Die Frauen sind, so insistiert die Philosophin, Psychologin und Geschlechterforscherin Christina Thürmer-Rohr, an diesem Prozess beteiligt: »Die ›kulturelle Konditionierung‹ funktioniert in einem sich selbst bestätigenden System, an dem Frauen beteiligt sind. Zum Konditionieren gehören ja mindestens zwei«:16

»Nun könnte man ja sagen: Lassen wir doch diese leidige Geschlechterfrage beiseite. Ist ja egal, welches Geschlecht das berühmte Subjekt hat. Gut. Das wäre Ziel aller Gleichberechtigungs- |21|und Demokratisierungsbemühungen. Wer sich aber wirklich für Inhalte statt für das Geschlecht interessiert und dabei keine Frauen ausfindig macht, verrät entweder eine bewusste Bevorzugung, eine ehrliche Vorliebe für Themen, Sichtweisen und Gesten der Männer, oder verrät einfach fehlende Kenntnisse, die natürlich fehlendes Interesse spiegeln. Einen blinden Fleck. Andernfalls müssten Frauen als Produzentinnen im kulturellen, wissenschaftlichen etc. Reservoir mit auftauchen. Denn es gibt sie ja – und nicht mehr im Geheimen und nicht als Abklatsch – als Autorinnen oder Praktikerinnen in den Künsten, in der politischen Theorie, der Mikro- und Makroökonomie, der Ökologie und Ökologiekritik, der Architektur und Stadtplanung, der Kirchen- und Religionskritik, der Geschlechterforschung, der Medien- und Kommunikationsforschung, der Kulturtheorie, der Sprachforschung, der Biografieforschung, der Friedensforschung, der Justiz, der Rassentheorie bzw. -kritik, der Wissenschaftskritik, der Menschenrechtsdebatten etc. Der Circulus vitiosus liegt im indirekten Ausschluss, mit dem auch diejenigen, die ein öffentliches Forum haben, das genannte dominante Vorgehen selbstverständlich und mehr oder weniger unbemerkt fortsetzen. Auch das ist Erstarrung – im Weiter so. In die ›Verflüssigungen‹ muss die fortgesetzte ›kulturelle Konditionierung‹ unter Beteiligung der Frauen selbst einbezogen werden!«17

Der Blick muss also auch auf diesen Aspekt der fortgesetzten kulturellen Konditionierung unter Beteiligung von Frauen gerichtet bleiben.

Ich stelle mir mein Gegenüber, die LeserInnen, vor: Idealiter sind es im Wesentlichen diejenigen, über die ich in diesem Buch schreibe. Zumeist selbstständig arbeitend, intellektuell, kreativ-schöpferisch tätig, mit einer ausgeprägten Urteilskraft und einem Bewusstsein für gesellschaftliche Relevanzen und: Menschen, die vieles in ihren Lebens- und Arbeitsweisen eint und die sich doch noch nicht in |22|einer gesellschaftlichen Gemeinsamkeit verorten. Ihre Richtschnur für Entscheidungen für ein tätiges Leben bilden nicht mehrheitlich finanzielle, sondern gestalterische Gesichtspunkte. Es sind gut ausgebildete, auch privilegierte ›Freelancer des Lebens und Arbeitens‹, die den bestehenden Arbeitsmarkt oft nicht mehr als Orientierungsmaßgabe betrachten oder sich nicht in ihn integrieren können und stattdessen in viele Richtungen aufbrechen. Auch viele mit unabgesicherten und marginalisierten Existenzen, von denen sich viele in Künsten und Wissenschaften finden dürften, ohne die lebenslangen Absicherungen einer unbefristeten Professur im Rücken, in der Mehrheit aber doch mit der Aussicht auf gesellschaftliche und ökonomische Erweiterung ihres Tuns. Sie sind auch zu finden bei den Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und den Agenda-Initiativen, bei den NetzwerkerInnen, bei den sozialen Bewegungen, die gesellschaftlichen Reichtum, Arbeit und Wirksamkeit anders verstehen wollen. Es sind auch Menschen mit Leidensdruck und noch nicht gänzlich verschütteter Gestaltungslust, die sich dem gesellschaftlich, ökonomisch und politisch Erstarrten schon entgegenstellen oder noch entziehen wollen.

Das Buch wendet sich aber auch an diejenigen in Politik und Wirtschaft, die herkömmlichen Problemlösungsmustern misstrauen und interessiert sind an nachhaltigen und zukunftsgerichteten Entwürfen für eine unter großem Veränderungsdruck stehende Gesellschaft und die vielleicht sogar zu TeilzeitaussteigerInnen geworden sind. Das Buch wendet sich auch an die Gruppe, die der amerikanische Sozialwissenschafter Richard Florida die Kreative Klasse nennt, zu der die oben Genannten alle gehören oder gehören könnten. Alle zusammen, auch wenn sie noch kein umfassendes Gefühl der Zusammengehörigkeit entwickelt haben, sondern sie ein eher unbestimmtes Gefühl der Differenz vereint, sind nicht ein paar vereinzelte AbweichlerInnen vom Mainstream, sondern wir reden hier mittlerweile von einem beachtlichen Anteil der Bevölkerung, der auf 20 bis 25 Prozent zu schätzen ist. Mit Paul Celan ließe sich ihnen zurufen: »Ins Weite, ins Offene«.

|23|Kapitel 1

Das Unbehagen an der Gegenwart

Der Zustand der Republik? Flach atmend und erschöpft, physisch und psychisch. Verhärtungen und Verkrustungen überall. Die Energien scheinen im Festhalten am vergehenden Bestehenden gebunden, in der künstlichen Ernährung einer Daseinsform, die zusammen mit dem Sozialstaat in einer Art Wachkoma liegt. Die Menschen haben fühl- und messbar Angst, sie halten das Geld auf ihren Bankkonten fest, so sie dort noch etwas festzuhalten haben. Zwischen 1993 und 2003 stieg das durchschnittliche Nettovermögen der privaten Haushalte um 26 Prozent, bei gleichzeitiger Zunahme der Armut und erheblicher Schwächung der Konjunktur.1

Immer mehr Menschen wissen keine Antwort mehr auf die Frage, wie es weitergehen soll, weil sie keine Vorstellung davon haben, was sie ereilen könnte. Der Glaube, dass es schon jemand in Industrie-Parteienpolitik-Gewerkschaften richten werde, dass sie vor einem Hartz-IV-Schicksal (oder dem identischen Schicksal, das künftig nur ein anderes Label kriegen wird) bewahrt würden, schwindet zusehends. Wenn überhaupt, dann suchen Menschen nach individuellen Auswegen und (Überlebens-)Strategien, aber auch dafür gibt es zu wenig Widerhall aus der Politik, zu viele Hindernisse, zu viel Zurückweisung, zu viel Ignoranz. Gesellschaftliche Weiterentwicklung wird von den Einzelnen nicht als etwas erlebt, was sie beeinflussen können. Der überraschende Ausgang der Bundestagswahl mag wie ein Gegenargument wirken. Denn die Botschaft der WählerInnen war schlau, ernst und unübersehbar: Wir wollen das »Weiter-so« nicht, und wir wollen die andere Suppe auch nicht auslöffeln müssen. Das doppelte Nein lässt sich einerseits lesen als Vertrauensverlust in beide Richtungen, als Überdruss an der faden und lähmenden Scheinalternative |24|zwischen »Mehr Staat« und »Mehr Markt«, andererseits auch als Aufforderung an die Politik, sich selbst und ihre althergebrachten Konstellationen und Gewissheiten zu befragen. Für einen kurzen, kostbaren Moment tat sich ein Fenster auf, geöffnet durch den »Eigensinn der WählerInnen« (Joschka Fischer), das den Blick auf einige andere europäische Staaten hätte freigeben können, die mit wechselnden Sachkoalitionen regieren. Die Politik hätte die Chance gehabt, 30 Tage in Klausur zu gehen und auf den komplizierten Auftrag der WählerInnen mit einem auf Erweiterung der Demokratie zielenden Vorschlag zu reagieren, der weniger die Parteienprogramme in den Mittelpunkt gestellt als den sichtlichen Unmut aufgenommen hätte. Stattdessen wurde Stillstand herbeikoaliert.

Dabei ist die Unruhe in allen Bevölkerungsschichten spürbar, auch dort, wo sich der Blick dieses Buchs etwas genauer hinwenden will: in die Felder der Wissenschaften und der Künste, die über ihre Erkenntnisinstrumente in der Lage sind, sich kritisch und verändernd mit Gesellschaft auseinander zu setzen. Verwoben mit der Absenkung der staatlichen Leistungen auf allen Ebenen auch dort die Fragen: Wie kann ich existieren im drohenden Weniger? Wo komme ich als Subjekt im Umbau der Gesellschaft vor, mit dem, was ich weiß und kann, gelernt und erfahren habe und zur Verfügung stellen könnte? Wer fragt mich? Man spürt nicht nur Angst, Sorge, Paralyse, man spürt auch Kränkung darüber, von der Politik nur als Problem, nicht aber als ein Teil der Lösung betrachtet zu werden. Die Menschen fühlen sich in ihren Emotionen nicht ernst genommen. Das überlässt die Politik den Massenmedien und (Partei-)Werbestrategen. Sie selbst setzt auf Verlautbarungen, Zahlen, Wiederholung. Durch die weitgehende Bereinigung der Botschaften von Emotionen löst sie bei den EmpfängerInnen gerade solche aus: Misstrauen, Verunsicherung, Ohnmacht, Angst. Die Publizistin Barbara Sichtermann diagnostiziert: »Wir haben also eine fast anarchische Situation. Die Macht ist entwertet, sie liegt auf der Straße, niemand will sie aufheben, sie stinkt. Zwar tun im Wahlkampf alle so, als wären sie bereit, der armen Macht den Gefallen zu tun und sich gnädig nach ihr zu bücken, aber man merkt ihren Tonfällen an, dass sie im Zweifelsfalle lieber kneifen würden.«2

|25|Wer fragt, der hört: das Leiden am Primat des so genannten Effizienten, das nicht nur die Ökonomie, sondern alle gesellschaftlichen Bereiche, mithin das eigene Leben durchdringt und dem das Politische gänzlich unterworfen scheint. Es hört sich nach einem Leiden an der Politik an, am Wie ihres Umgangs mit der Erosion des Sozialstaates und den drängenden Fragen; nach einem Leiden an den herkömmlichen Methoden der Politik, die auf das Bekannte und seine Lobbyisten setzt.

Wer fragt, der hört: Alle haben verstanden, dass sie begreifen sollen, es sei ökonomisch zwingend, dass die, die Arbeit haben, immer mehr arbeiten müssen, statt sie umzuverteilen auf die, die keine haben. Aber dennoch bleibt bei den meisten die Frage zurück, warum es eigentlich nicht geht, dass jedeR weniger arbeitet, damit jedeR mit eigener Arbeit den Lebensunterhalt verdienen kann?

Warum spricht niemand von den gewählten VolksvertreterInnen aus, was viele wissen und wohl alle ahnen: Dem Sozialstaat ist sein konstitutives Gegenüber, die vollbeschäftigte Arbeitsgesellschaft, unrettbar verloren gegangen. Daran ändert selbstverständlich auch ein Regierungswechsel nichts, weder an dem Fakt noch an seinem Verschweigen durch die Politik. Die Historikerin Gabriele Metzler hat in ihrem Buch über den deutschen Sozialstaat klar formuliert, was die Politik sich immer noch weigert wahrzunehmen. Ihre Thesen lassen sich so zusammenfassen: »Der Sozialstaat ist an eine historische Konstellation gebunden, die es so nicht mehr gibt. Erstens haben sich die demografischen Voraussetzungen geändert, seit 1972 ist die Geburtenbilanz negativ. Zweitens war der Sozialstaat auf eine Industriegesellschaft ausgerichtet, in der Normalarbeitsverhältnisse und kontinuierliche Beitragszahlung die Regel waren. Drittens sind sich die Menschen nicht mehr einig, was sie unter Gerechtigkeit und Solidarität verstehen. Zudem ist unser Sozialsystem fest mit Nationalstaatlichkeit verknüpft. Nur so kann es funktionieren. Mit der Globalisierung werden die Spielräume des Staats immer enger, insbesondere die Verteilungsspielräume.«3

In die gleiche Richtung argumentiert Zygmunt Bauman, wenn er die Folgen dieser Entwicklung beschreibt: »Die gegenwärtige Unsicherheit wirkt vor allem vereinzelnd: Sie trennt, statt zu vereinen, |26|und da es keine klaren Verteilungsmuster für soziale Risiken und Lasten gibt, gerät auch die Idee ›gemeinsamer Interessen‹ immer nebulöser und unverständlicher.«4 Dies ist so sichtbar wie die Feststellung Jeremy Rifkins: »Die alte Logik, dass Fortschritte in der Technologie und damit der Produktivität zwar alte Jobs vernichten, aber genauso viele neue schaffen, stimmt nicht mehr.«5 Schon gar nicht in der Bundesrepublik nach 1989.

Das Denken der Politik im Allgemeinen und im Besonderen, das Denken in den Kategorien von Normalarbeitsverträgen und Normalarbeitszeiten entspricht nicht mehr den strukturellen Gegebenheiten, und es behindert persönliche, gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen, weil es außerdem nicht mehr den Lebens-, Arbeits und Entfaltungswünschen vieler Menschen entspricht.

Der französische Philosoph Baudrillard sagt dazu: »Wir befinden uns in einem Bereich unentschlossener Identität, die Differenzen hervorbringen muss, weil sie in Wirklichkeit auf dem Boden radikaler Indifferenz steht .« 6 Jeder Einzelne muss sich selbst eine Kontur geben, weil die Gesellschaft keine angestammten Plätze mehr vergibt. Wir kommen um das Nebeneinanderstellen und die Annahme verschiedener Wege nicht herum, vielmehr sind sie Voraussetzung für Verständigung und Veränderung des als ungenügend empfundenen Gegenwärtigen.

Das Strukturdreieck Wirtschaft – Politik – Gewerkschaft repräsentiert immer weniger die sich verändernden Arbeits- und Lebenswelten der Bevölkerung. In Zeiten von Hartz IV, die immer mehr, immer qualifizierteren Menschen Ein-Euro-Jobs zumuten, fällt demgegenüber die Lebenslänglichkeit der öffentlich Bediensteten nicht nur in der Verwaltung, sondern auch im Wissenschafts- und Kulturbetrieb besonders grell ins Auge. Es gibt ein eklatantes Missverhältnis zwischen denjenigen, die Lebenszeitstellen be-sitzen, und einer wachsenden Anzahl derer, die sich von Praktikum zu Honorartätigkeit zu Werkvertrag hangeln.

Neulich an der Bar eines Theaters. Künstlerin spricht zu Künstler: »Sauerei, dass die jetzt das 14. Monatsgehalt streichen wollen, und selbst das 13. wollen sie halbieren, und dann noch die Hälfte weg vom Urlaubsgeld und vom Weihnachtsgeld und keinen Bewährungsaufstieg |27|...« An ihrem homerischen Gelächter wird deutlich, dass diese Sorte Sorge die ihre nie war und wohl nie werden wird; ganz ohne Bitterkeit, lediglich feststellend, dass ihr Leben eher selten 12 Monatsgehälter kennt. Sie könnten sich natürlich Besseres vorstellen, aber es geht auch so, irgendwie. Aber genau auf dieses Irgendwie, das prekär und herausfordernd zugleich ist, kommt es an. Dieses Irgendwie zu bestimmen, auf seine zunehmende gesellschaftliche Wirksamkeit hin zu untersuchen, ist Aufgabe einer Kulturgesellschaft.

Und Sie? Wie viele Menschen kennen Sie in Ihrem unmittelbaren Lebenskreis, für die die Einführung der 40- oder 42-Stunden-Woche und die Erhöhung der Tarifverträge eine wesentliche Rolle im Leben spielt, deren Gemüter in Wallung zu versetzen vermag? Und wie viele liegen darunter oder darüber oder stehen völlig außerhalb dieser Systematik?

Wir sind herausgefordert, eine Umbewertung von Arbeit vorzunehmen, einen neuen Umgang damit zu erfinden, denn die ungebrochene Erwerbsbiografie ist von der Regel zur Ausnahme geworden. Arbeitslosigkeit ist nicht mehr das Problem der anderen, sie ist zur grundlegenden Erfahrung oder beherrschenden Angst im Leben vieler und wahrscheinlich zur latenten Angst aller geworden, mit der Ausnahme vielleicht von StaatsbeamtInnen und unbefristeten Staatsangestellten. Die Angst, die Resignation greift in allen Generationen, allen Schichten, allen Regionen und allen Nationalitäten, die die Bundesrepublik ausmachen. Gegen diese Angst wurden uns im Wahlkampf unglaubwürdige und teils unbezahlbare Maßnahmen versprochen. Aber keine Rede davon, dass wir mit der Angst leben und Konzepte finden müssen, wie Unsicherheit im (Erwerbs-)Leben auch emotional integriert werden kann. Und haben wir etwa von Parlamentsdebatten über ein gesellschaftliches Leben unter dem Signum von Massenarbeitslosigkeit gehört? Können wir in einer Zeit, in der vieles dafür spricht, dass herkömmliche Arbeit im Sinne unseres »kulturellen Selbstverständnisses unwiderruflich an Bedeutung verliert, dass wir den Horizont der Arbeitsgesellschaft überschreiten oder schon überschritten haben«7 , hoffen, dass die Bundesregierung, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände wenigstens heimlich an |28|Modellen arbeiten, wie mit der »kardinalen Zukunftsfrage« umzugehen ist, die laut dem Philosophen Günther Anders nicht in den Mittelpunkt stellt, wie man die Früchte der Arbeit gerecht verteilt, sondern wie man die Konsequenzen der Nichtarbeit menschlich erträglich gestaltet?8 Der Bereich, der sich zwischen Erwerbsarbeit und Lebenstätigkeit auftut, ist der Raum für gesellschaftliche Herausforderungen und notwendige neue Versuchsanordnungen.

Vom  Zerbröseln des Sozialstaats

Angesichts dieser Drängnisse reicht es nicht, nur das Nicht-Mehr zu analysieren, wie es beispielsweise der amerikanische Politikwissenschaftler Robert Putnam in seinen Thesen zum Verschwinden der traditionellen Formen des Engagements und damit des gesellschaftlichen Zusammenhalts tut.9 Die Konsequenz aus dem unleugbar vorhandenen finanziellen und sozialen Mangel muss deshalb sein, neu und viel weiter zu fragen: Ist denn das Soziale beim Staat überhaupt am besten oder auch nur leidlich gut aufgehoben? Welche Bedingungen braucht es, damit das soziale Engagement vom Staat an die Gesellschaft zurückgegeben werden kann? Welche gesellschaftlichen Transformationen brauchen wir, damit das Subjekt von Verantwortung erkennbar wird, und wer sollen diese Subjekte sein?

Neoliberalismus und Neokonservatismus mit ihren Altideologien des Jeder-ist-seines-Glückes-Schmied sind keine Alternativen zum zerfallenden Sozialstaat, denn sie beschränken sich auf die phrasenhafte Forderung, die Einzelnen sollten ihre »Freiheit« wahrnehmen und Eigenverantwortung zeigen. Alle kennen den Subtext: Es geht darum, anderer Leute Gürtel enger zu schnallen und das Ehrenamt als Kitt für die Risse im Sozialstaat zu bemühen. Verändert wird so gar nichts, weil von den Einzelnen eine reparierende, eine kompensierende Übernahme für fehlende staatliche Verantwortung gefordert wird. Es fehlt, dass die Einzelnen an den Entscheidungen darüber beteiligt sind, was eigentlich das Soziale in dem Land, in dem sie leben, ausmachen soll und was ihr Beitrag dazu sein könnte. Verantwortung |29|hat etwas mit Antworten zu tun, und antworten kann nur, wer gefragt worden ist, auch nach seinen Fähigkeiten und Ideen. Dies ist die Voraussetzung für gestaltende Verantwortung, und die scheint mir eine Voraussetzung für die soziale und eben auch kulturelle Teilhabe vieler am Umbau der Gesellschaft zu sein.

Wir erleben es gerade: Den Parteien fehlt weitgehend das Vertrauen, auch das Selbstverständnis, der Bevölkerung die Teilhabe am notwendigen Umbau der ökonomischen und gesellschaftlichen Grundlagen dieser Republik zuzutrauen und ihr dafür Werkzeuge und Raum zu geben. Bekommen haben wir Parteienrezepte und die Androhung von Grausamkeiten, die, so ist mittlerweile klar, noch härter als im Wahlkampf angekündigt ausfallen werden.

»In einer Sphäre, die von merkwürdigen Fertigfabrikaten beherrscht scheint, wo bereits die Jungpolitiker aussehen, als seien sie zum Funktionär geboren worden und hätten zwischen Neugeborenenstation und Bundestag kein anderes Milieu kennen gelernt als die Nährlösung ihrer Partei«10 , scheint das praktizierte klassische »Topdown«-Prinzip zwangsläufig: Politik verordnet, lässt von ihren SprecherInnen bekannt geben und setzt in Kraft, ohne den abwägenden, verwerfenden, risikominimierenden Prozess der Entscheidungen zu erläutern. Ich kenne niemanden in meinem Umfeld, der oder dem dieser Umgang seitens der Politik nicht gewaltig auf den Wecker ginge.

Der Publizist Roger de Weck diagnostiziert: »Das Kulturelle, das Intellektuelle rangiert unter ›Ferner liefen‹, in der Politik wie in einem Großteil der Medien. Doch in einer Zeit der Umbrüche, der Verunsicherung und hilflosen Neuorientierung spüren wir mehr und mehr, dass daran etwas nicht stimmt. Letztlich leiden wir an der Geringschätzung der Intellektuellen, an ihrem Ausschluss oder Rückzug just im Augenblick, in welchem wir ihrer mehr denn je bedürfen. Manager und Unternehmer sind mit der Wirtschaftskrise beschäftigt. Politiker sind ratlos. Die Arbeit an neuen Ideen tut Not. Aber woher sollen sie kommen, wenn nicht von denen, die als Künstler, Literaten, Schöpfer um den Sinn und die Sinne ringen? Der Phantast sei der wahre Realist, schrieb Gottlieb Duttweiler.«11

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Wer fragt, der hört

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

|33|Brachliegende Potenziale

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Wie es ist, nicht gebraucht zu werden

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Wer nimmt, muss geben

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Das Versagen der politischen Großlösungen

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

|51|Delegation von Verantwortung

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Reparierende versus gestaltende Verantwortung

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

|59|Kapitel 2

Die Kulturgesellschaft

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Die gesellschaftliche Relevanz der Künste und Wissenschaften

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Die Cultural Creatives

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Die NGOs und die Cultural Creatives

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

SEAS

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Interkulturelle Gärten

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Schrumpfende Städte

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Plurale Ökonomie

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Subsistenzwirtschaft

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Grundsicherung durch Grundeinkommen?

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

|111|Die ökonomische Relevanz der Künste und Wissenschaften

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Die Kreative Klasse

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Kunst und Wissenschaft unter ökonomischen Vorzeichen

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Kunst und Wissenschaft unter gesellschaftlichen und ökonomischen Vorzeichen

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

The missing link – bridging the gap

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

|136|Die interkulturelle Relevanz der Künste und Wissenschaften

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Der west-östliche Diwan

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Für eine islamisch-jüdische Akademie in Berlin

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Interkulturalität im eigenen Land

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

|155|Kapitel 3

Vorschein des Noch-Nicht : Versuche im Neuland

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Individuelle Modelle statt Flächenlösungen

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Der Wettbewerb

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Adopted

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Modell Weimar

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

dropping knowledge

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Healing Houses

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Internationale Frauenuniversität für Technik und Kultur

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Campus 2002

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Don’t be afraid of Volkshochschule !

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Kiosk und Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Leidenschaft statt Didaktisierung

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

PISA – der gefühlte Mangel : gegen die Strategie des vom Gleichen mehr

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Leidenschaft

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Zukunft @ BPhil

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

TanzZeit – Zeit für Tanz in Schulen

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

|199|Kapitel 4

Die Hauptstadt als Laboratorium

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Berlin. Ein Transitorium

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Das Versagen der politischen Kultur

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Umgang mit der Kunstausstellung »Zur Vorstellung des Terrors. RAF. Ausstellung«

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Umgang mit der Friedrich Christian Flick Collection

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

|217|Umgang mit dem Palast der Republik

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Ökonomische und gesellschaftliche Relevanz

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Berlin. Hauptstadt des Erfindens neuer Tätigkeitsfelder

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

|233|Kapitel 5

Wege und Umwege in die Kulturgesellschaft

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

Möchten Sie mehr lesen?

Den vollständigen Text gibt es als eBook bei Ihrem Online-Händler.

1

Hannah Arendt: Vita activa oder Vom tätigen Leben, 2. Auflage, München: Piper 2003 [1967], S. 12

1

Wolfgang Engler: Bürger, ohne Arbeit, Berlin: Aufbau-Verlag 2005, S. 56

2

John Naisbitt: Megatrends, New York: Warner Books 1984, S. 249 ff.

3

Die Idee einer Kulturgesellschaft tauchte im 20. Jahrhundert immer wieder auf und AutorInnen wie Carla Fohrbeck und Andreas J. Wiesand, Gerhard Rauchwetter oder Konrad Stopp, diverse Akademien und Tagungen, Zeitschriften und Magazine (so hat zum Beispiel das Redaktionskollektiv von Ästhetik und Kommunikation der Kulturgesellschaft 1987 ein ganzes Heft gewidmet) haben sich mit unterschiedlichen Voraussetzungen und mit teilweise sehr verschiedenen Erkenntnisinteressen damit auseinander gesetzt.

4

Hannah Arendt: Macht und Gewalt, München: Piper 1990 [1973], S. 81

5

Paul Nolte: »Sozialstaat, Gesundheit und Gerechtigkeit: Plädoyer für eine neue Sozialpolitik in veränderter Welt«, in: Heinrich Böll Stiftung (Hrsg.): Debatte, Politik und Moderne, Bremen 2003, S. 30 ff.

6

Nancy Frazer in: die tageszeitung, 7. April 2005

7

Claudia Neusüß, Statement bei einer Diskussion bei ver.di über die Zukunft des Sozialstaates, April 2005

8

Saskia Sassen: »Veränderungen der Bürgerrechte durch Globalisierung«, auf: www.telepolis.de/​r4/​artikel/​6/​616/​1.html

9

|250|Vgl. Michael Söndermann: »Kulturberufe in Deutschland. Statistisches Kurzportrait zu den erwerbstätigen Künstlern, Designern, Architekten und verwandten Berufen im Kulturberufemarkt in Deutschland 1995– 2003«, auf: www.kulturrat.de/​pdf/​221.pdf, Juni 2004

10

Ebd .

11

Jeremy Rifkin: Der Europäische Traum. Die Vision einer leisen Supermacht, Frankfurt/New York: Campus 2004, S. 66

12

In: Berliner Zeitung, 2. Juli 2005, siehe auch: Julian Nida-Rümelin in: Die Zeit, 3. Mai 2005

13

Zygmunt Bauman: Flüchtige Moderne, Frankfurt/M.: Suhrkamp 2003, S. 21

14

Barbara Steiner in: Philipp Oswalt (Hrsg.): Schrumpfende Städte, Ostfildern: Cantz 2005, S. 438–441

15

Carol Gilligan: Die andere Stimme. Lebenskonflikte und Moral der Frau, München: Piper 1984 [1982]

16

E-Mail von Christina Thürmer-Rohr an A. G., 4. September 2005

17

Ebd .

1

Vgl. die Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), nach dpa, 15. Juni 2005, und: »Lebenslagen in Deutschland. Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung«, 2. März 2005

2

Barbara Sichtermann, www.wahltagebuch.de

3

Zit. nach Rainer Woratschka in: Der Tagesspiegel, 26. Mai 2003

4

Zygmunt Bauman: »Aufstieg und Niedergang der Arbeit«, in: Gerhard Gamm, Andreas Hetzel, Markus Lilienthal (Hg.): Die Gesellschaft im 21. Jahrhundert. Perspektiven auf Arbeit, Leben, Politik, Frankfurt/ New York: Campus 2004, S. 31

5

Rifkin, 2004, S. 66

6

Jean Baudrillard: »Das fraktale Subjekt«, in: Ästhetik und Kommunikation, 1987, S. 38

7

Engler, 2005, S. 22

8

Günther Anders: Die Antiquiertheit des Menschen, München: Beck 1980, S. 96 ff.

9

Vgl. Robert Putnam: Bowling Alone. The Collaps and Revival of American Community, New York: Simon & Schuster 2000

10

Stefan Speicher in: Berliner Zeitung, 5. April 2005

11

|251|Roger de Weck, Vortrag beim GDI-Institut in Rüschlikon bei Zürich, September 2003

12

Pierre Bourdieu, Rede anlässlich des Eisenbahnerstreiks, Paris, Dezember 1995

13

Ebd .

14

Ebd .

15

Der Spiegel, 11/2004

16

E-Mail von Christina Thürmer-Rohr an A. G., 28. August 2005

17

Ralf Dahrendorf: »Wenn der Arbeitsgesellschaft die Arbeit ausgeht«, in: Joachim Matthes (Hrsg.): Krise der Arbeitsgesellschaft? Verhandlungen des 21. Deutschen Soziologentages in Bamberg 1982, Frankfurt/New York: Campus 1983, S. 26 und 34

18

Tagesthemen, ARD, 7. Januar 2005

19

Vgl. Steve Rose: »Material Guy«, in: The Guardian, 31. Oktober 2005

20

Yehudi Menuhin: Kunst und Wissenschaft als verwandte Begriffe, Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1979, S. 11

21

Engler, 2005, S. 22 f.

22

Ebd .

23

Claudia Lenz: »Die Einschreibung der Kategorie ›Geschlecht‹ in die (Um)Bewertung und (Neu)Organisation der Tätigkeiten«, in: Elisabeth Conradi, Sabine Plonz: »Einleitung«, in: dies. (Hrsg.): Tätiges Leben. Pluralität und Arbeit im politischen Denken Hannah Arendts, Bochum: SWI Verlag 2000, S. 121

24

Andreas Hetzel in: Gamm, Hetzel, Lilienthal, 2004, S. 133

25

Barbara Stiegler: Die verborgene Armut von Frauen, Studie der Friedrich-Ebert Stiftung, Bonn 1998

26

Robert Mende, »Personalagentur Designerdock«, zit. nach: brand eins, September 2005

27

Richard Sennett: Der flexible Mensch. Die Kultur des neuen Kapitalismus, Berlin: Berlin Verlag 1998

28

Ijoma Mangold in: Süddeutsche Zeitung, 9. Februar 2005

29

Arendt, 2003 [1967], S. 120

30

Ulrich Beck: »Mißverstehen als Fortschritt. Europäische Intellektuelle im Zeitalter der Globalisierung«, Laudatio auf Pierre Bourdieu aus Anlass der Verleihung des Ernst-Bloch-Preises, 1997

31

Ijoma Mangold, 9. Februar 2005

32

die tageszeitung, 16. Februar 2005

33

Hans-Magnus Enzensberger in: Der Spiegel, 12/1996

34

Programmheft zu Move Berlim, Hebbel am Ufer Berlin, 12. April 2005

35

|252|Ebd .

36

Klaus Heinrich: »Zur Geistlosigkeit der Universität heute«, in: Friedrich W. Busch, Hermann Havekost (Hrsg.): Oldenburger Universitätsreden, Nr. 8, Oldenburg 1987

37

E-Mail von Christina Thürmer-Rohr, 28. August 2005

38

Berliner Zeitung, 4. Februar 2005

39

Elisabeth Conradi, Sabine Plonz: »Einleitung«, in: dies., 2000, S. 14

40

Arendt, 2003 [1967], S. 13

41

Ebd .

42

Anthony Giddens: The Third Way, London: Polity Press, 1998

43

Nach Astrid Deuber-Mankowsky, Habilitationsvortrag, Berlin 2004

44

Moritz Döbler in: Der Tagesspiegel, 1. Februar 2005

45

Nolte, 2003, S. 34

46

heute-journal, ZDF, 18. August 2004

47

Die Bundesregierung definiert Gender Mainstreaming folgendermaßen: »Gender Mainstreaming ist ein Auftrag an die Spitze einer Verwaltung, einer Organisation, eines Unternehmens und an alle Beschäftigten, die unterschiedlichen Interessen und Lebenssituationen von Frauen und Männern in der Struktur, in der Gestaltung von Prozessen und Arbeitsabläufen, in den Ergebnissen und Produkten, in der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit und in der Steuerung (Controlling) von vornherein zu berücksichtigen, um das Ziel der Gleichstellung von Frauen und Männern effektiv verwirklichen zu können.« Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Gender Mainstreaming – Was ist das?, Berlin 2002

48

http :// unstats.un.org/unsd/demographic/products/indwm/ww2005 / tab5g.htm

49

Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Frauen in Bildung und Forschung, März 2002

50

manager-magazin, 21. Januar 2005

51

http :// www.un.org/​womenwatch/​daw/​beijing/​platform/​decision . htm#diagnosis

52

Lebenslagen in Deutschland. Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, 2. März 2005

53

Der Tagesspiegel, 27. August 2004

54

Uwe Pörksen: Plastikwörter. Die Sprache einer internationalen Diktatur, Stuttgart: Klett-Cotta 1988

55

Gruppe »interact«, E-Mail an A. G., 24. März 2005

56

Siehe die Veranstaltungsreihe »Kunst & Vision«, die im Berlin-Kapitel vorgestellt wird.

57

|253|Jean-Jaques Rousseau, zit. nach: Diderot: Enzyklopädie, Leipzig: Reclam 1972, S. 357

58

Ernst Bloch: Das Prinzip Hoffnung, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1984, S. 3

59

Vgl. auch Thomas Röbke: Kunst und Arbeit. Künstler zwischen Autonomie und sozialer Unsicherheit, Essen: Klartext Verlag 2000, S. 12

60

E-Mail von Christina Thürmer-Rohr, 28. August 2005

1

Cornelius Castoriadis in: Lettre international, Nr. 27, 1994

2

Robert Misik in: die tageszeitung, 2. Februar 2005

3

Dietmar Kamper, Christoph Wulf in: Ästhetik und Kommunikation, 1987

4

E-Mail von Andreas Liebmann an A. G., 6. Juni 2005

5

Francis Bacon: »In Praise of Knowledge. Miscellaneous Tracts Upon Human Philosophy«, in: Basil Montagu (Hrsg.): The Works of Francis Bacon, Band 1, London 1825, S. 254

6

Vgl. Theodor W. Adorno, Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung, Frankfurt/M.: Fischer 1988

7

Vgl. Arendt, 2003 [1967], S. 202

8

E-Mail von Christina Thürmer-Rohr, 28. August 2005

9

Rudolf zur Lippe im Gespräch mit A. G., 26. Januar 2005

10

Wolfgang Kaschuba: »Kulturalismus: Vom Verschwinden des Sozialen«, in: Wolfgang Kaschuba (Hrsg.): Kulturen – Identitäten – Diskurse. Perspektiven europäischer Ethnologie, Berlin: Akademie-Verlag 1995, S. 16

11

Ästhetik und Kommunikation, Heft 67/68, Berlin 1987

12

Ebd .

13

Ebd .

14

Christoph Stölzl in: Cicero, Juli 2005

15

Antrag des Parteivorstandes der SPD, Für eine gestaltende Sozialdemokratie

16

Peter Siller, unveröffentlichtes Konzeptpapier, November 2004

17

Horst Köhler, zit. nach: Berliner Zeitung, 18. April 2005

18

Arthur Schopenhauer, zitiert nach: Heinrich Schmidt: Philosophisches Wörterbuch, Leipzig: Kröner 1931, Stichwort: Wissenschaft

19

Dieter Simon, Rede vor der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften anlässlich der Gründung der Jungen Akademie, 2001

20

|254|Torsten Bultmann in: Prokla, Nr. 3, 1996

21

Zygmunt Bauman: Ansichten der Postmoderne, Hamburg/Berlin: Argument 1995

22

Christina Thürmer-Rohr: »Vom Siechtum des dialogischen Prinzips an der Dienstleistungsuniversität«, in: Thomas Greven, Oliver Jarasch (Hrsg.): Für eine lebendige Wissenschaft des Politischen, Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1999, S. 61 ff.

23

Brief von Jochen Gerz an A. G., 28. August 2005

24

Theresa Georgen, Vortrag an der Universität für angewandte Kunst Wien, 9. Juni 2004

25

Jan-Erik Lundström, Vortrag anlässlich des Photography Festival Berlin, September 2005

26

Vgl. documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH (Hg.): Poleitics, Ostfildern: Cantz 1997

27

Die »documenta« trägt seit 1955 ihren Namen. Die 11. documenta hingegen nannte sich »Documenta11«.

28

Zit. nach: Georg Schöllhammer zum Zeitschriften-Projekt der documenta 12: http://www.documenta12.de/​documenta12/​zeitschriften.htm

29

Vgl. Wendelin Wiedeking in: Die Zeit, 28. April 2005

30

Zit. nach den Förderrichtlinien des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Forschungsprojekt »Wissen für Entscheidungsprozesse – Forschung zum Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft«, 4. März 2003

31

Vgl. Albrecht Göschel in: Neues Deutschland, 18. März 2004

32

Hannah Arendt, zit. nach: Christina Thürmer-Rohr: Die Anstößigkeit der Freiheit des Anfangens, Hamburg: EVA 1996, S. 67

33

Vgl. Menuhin, 1979, S. 23

34

Elisabeth Schweeger in: Programmheft »Frankfurter Dialoge«, Frankfurt/M.: schauspielfrankfurt 2004

35

Jean-Luc Nancy in: Programmheft »Frankfurter Dialoge«, Frankfurt/ M.: schauspielfrankfurt 2004

36

Matthias von Hartz in: Programmheft »go create™ resistance heißt jetzt ›die zukunft‹«, Hamburg: Deutsches Schauspielhaus 2005, S. 84

37

http :// www.gocreateresistance.de /

38

Ebd .

39

Paul H. Ray, Sherry Ruth Anderson: The Cultural Creatives. How 50 Million People Are Changing the World, New York: Three Rivers Press 2000

40

Vgl. Ray, Anderson, 2000, S. 93 ff.

41

|255|Vgl. ebd., S. 4 f.

42

Albert Einstein: »Aufruf zum Widerstand gegen den drohenden Kulturverfall«, in: ders.: Aus meinen späten Jahren, 4. Auflage, Frankfurt/M.: Fischer 1952, S. 16

43

Vgl. Ray, Anderson, 2000, S. 75

44

Ulrich Beck: Was zur Wahl steht, Frankfurt/M.: Suhrkamp 2005, S. 56

45

Ebd .

46

Ray, Anderson, 2000, S. 13

47

Ebd., S. 95

48

Silke Müller in: ART, August 2005

49

Bauman, 2004, S. 24

50

Beate Herkendell in: Frankfurter Rundschau, 17. Dezember 2003

51

Ray, Anderson, 2000, S. 14

52

Neue Zürcher Zeitung, 12. Januar 2005

53

Vgl. Claus Leggewie in: die tageszeitung, 19. Januar 2004

54

Vgl. Deutsche Shell (Hrsg.): Jugend 2000: 13. Shell Jugendstudie. Opladen: Leske + Budrich 2000

55

Brundlandt-Kommission, zit. nach: Klaus Watzlawik, Vortrag im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, November 2004

56

Bundestagsbeschluss vom 27. Oktober 2004

57

Vgl. www.nachhaltigkeitsrat.de

58

Hildegard Kurt, Bernd Wagner (Hg.): Kultur – Kunst – Nachhaltigkeit, Essen: Klartext Verlag 2002

59

Tutzinger Manifest, hervorgegangen aus der Tagung »Ästhetik der Nachhaltigkeit« in der Evangelischen Akademie Tutzing, April 2001

60

Pressemitteilung »Art&Ecology«, April 2005. Das erste Symposium zur ökologischen und künstlerischen Praxis wurde eröffnet mit einer Diskussion von David King, Chief Scientific Adviser to the Government, Sir Nicholas Serota, Direktor der Tate Gallery, und dem Künstler Alfredo Jaar.

61

Vgl. www.thersa.org/​arts/​

62

Chris Torch, Begründer des SEAS-Projektes, künstlerischer Leiter von Intercult, Stockholm, zit. nach: www.intercult.se

63

Ebd .

64

www.shrinkingcities.com/​untersuchung. Es handelt sich hierbei um ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes (2002–2005) unter der Leitung von Philipp Oswalt (Berlin) in Kooperation mit der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, der Stiftung Bauhaus Dessau und der Zeitschrift Archplus.

65

|256|Vgl. www.kulturstiftung-des-bundes.de

66

vgl. www.shrinkingcities.com/​untersuchung

67

Samuel Mockbee, vgl. www.ruralstudios.com und Pressemitteilung des Architekturzentrums Wien, 5. März 2003. Die Philosophie der »Rural Studios« ist: »1. To give students of the School of Architecture the opportunity to learn the critical skills of planning, designing, and building in a concrete, practical, and socially responsible manner. 2. To form leadership qualities in students by instilling the social ethics of professionalism, volunteerism, individual responsibility, and community service. 3. To help communities, through partnerships with the state and local welfare agencies, provide suitable and dignified housing. 4. To develop materials, methods, and technologies that will house the rural poor in dignity and mitigate the effects of poverty upon rural living condition.« (www.ruralstudios.com).

68

Barbara Steiner in: Oswalt, 2005, S. 438 ff.

69

»Xpona group« besteht aus Dmitry Kleiner, Politischer Ökonom und Software-Künstler, Berlin, Tanja Ostojic, Künstlerin und Kulturelle Aktivistin, Belgrad/Berlin, David Rych, Künstler und Kultureller Aktivist, Berlin.

70

Arendt, 2003 [1967], S. 13 f.

71

Rudolf zur Lippe: Plurale Ökonomie, unveröff. Manuskript, unpaginiert

72

Ebd .

73

Hazel Henderson in: State of the World Forum, San Francisco 1998

74

zur Lippe, unveröff. Manuskript, unpaginiert

75

Ebd., unpaginiert

76

Lenz, 2000, S. 100

77

Christine und Ernst Ulrich von Weizsäcker: Recht auf Eigenarbeit statt Pflicht zu Wachstum, Scheidewege, Bd. 221, Stuttgart: S. Hirzel Verlag 1977

78

Uwe Möller, Generalsekretär des Club of Rome in: Tauschsystem-Nachrichten, Nr. 15, 2001

79

Oskar Brilling in: Tauschsystem-Nachrichten, Nr. 15, 2001

80

Rifkin, 2004, S. 206

81

Ebd .

82

www.kuenstlersozialkasse.de

83

Vgl. Lebenslagen in Deutschland. Der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, 2. März 2005

84

Michael Opielka in: Zeitschrift für Politik und Kultur, 01/022005

85

|257|E-Mail von Michael Opielka an A. G., 26. Juni 2005

86

E-Mail von Andreas Liebmann an A. G., 17. Juli 2005

87

Vgl. Rifkin, 2004, S. 208

88

Engler, 2005, S. 126

89

Joachim Mitschke: Grundsicherungsmodelle, Baden-Baden: Nomos 2004, S. 34

90

Joachim Mitschke in: Die Zeit, 8. Dezember 1995

91

Quelle: Statistisches Bundesamt: www.destatis.de

92

Yannick Vanderborght & Philippe Van Parijs: Ein Grundeinkommen für alle?, Frankfurt/New York: Campus 2005, S. 143 f.

93

Engler, 2005, S. 103

94

Rifkin, 2004, S. 20

95

Vgl. Robert Reich: The Future of Success. Wie wir morgen arbeiten werden, München: Piper 2002

96

Rifkin, 2004, S. 21

97

Claus Offe: »Widersprüche der Modernisierung«, in: Gamm, Hetzel, Lilienthal, 2004, S. 125

98

Hetzel, 2004, S. 133

99

Rifkin, 2004, S. 256

100

Ebd .

101

Richard Florida: The Rise of the Creative Class ... and how it’s transforming work, leisure, community, and everyday life, Cambridge: Basic Books 2002, S. 37 (Übersetzung A. G.)

102

Vgl. André Gorz: Arbeit zwischen Misere und Utopie, Frankfurt/M.: Suhrkamp 2000, S. 10 ff.

103

Florida, 2002, S. 229 (Übersetzung A. G.)

104

Florida, nach Matthias Horx: Wie wir leben werden. Unsere Zukunft beginnt jetzt, Frankfurt/New York: Campus 2005, S. 131. Unbefriedigend bleibt, dass Florida keine klaren Angaben über die empirische Basis seiner Interviews gibt, aus denen er die meisten seiner Argumente ableitet. Er begründet dies damit, dass die Analyse, um die es ihm gehe »an intensely human one« sei, »one that transcends numbers«. Allerdings werden die Aussagen aus seinen Interviews durch die Auswertung von Daten des U.S. Bureau of Labor Statistics untermauert, und er nutzt dazu Daten aus: Occupational Employment Statistics (OES), 1999, Standard Occupational Classification (SOC) System, 1998, North America Industrial Classificational Classification System (NAICS), Daten aus der Erhebung Employment and Earnings und aus dem Current Population Survey (CPS).

105

|258|Vgl. Horx, 2005, S. 131

106

Ein kanadisches Forscherteam kam, gestützt auf die Floridaschen Parameter, für Kanada zu einem verblüffend gleichlautenden Ergebnis. Vgl.: Meric Gertler, Richard Florida, Gary Gates und Tara Vinodrai: Competing on Creativity: Placing Ontario’s Cities in North American Context, a Report Prepared for the Ministry of Enterprise, Opportunity and Innovation and the Institute for Competitiveness and Prosperity, November 2002

107

Florida, 2002, S. 215

108

Ebd., S. 319 (Übersetzung A. G.)

109

Zit. nach: Florida, 2002, S. 6 (Übersetzung A. G.)

110

Sally Banes: Greenwich Village 1963. Avant-Garde Performance and the Effervescent Body, Durham, NC: Duke University Press 1993, S. 36

111

Sabine Etzold in: Die Zeit, 14. September 1999

112

Hartmut von Hentig: Die Schule neu denken. Eine Übung in pädagogischer Vernunft, München/Wien: Carl Hauser Verlag 1993, S. 72

113

Lars Ramberg, norwegischer Künstler, unv. Manuskript

114

Matthias Horx in einer E-Mail an A. G., 28. August 2005

115

Vgl. Richard Florida, Irene Tinagli: Europe in the Creative Age, Demos 2004, http://www.demos.co.uk/​catalogue/​creativeeurope/​

116

Vgl. ebd.

117

Quelle: www.bmbf.de/​pub/​bildung_im_internationalen-vergleich_2005. pdf

118

Die rot-grüne Bundesregierung interpretierte die Zahlen sogar noch euphorischer: »Mit 277 weltmarktrelevanten Patenten auf je eine Million Erwerbstätige unterstreichen wir dieses Potenzial und diese Leistungsfähigkeit. Damit liegen wir vor den USA, aber auch vor Großbritannien und Frankreich sowie deutlich über dem EU- und OECD-Durchschnitt.« Edelgard Bulmahn, Rede der Bundesministerin für Bildung und Forschung zum Bericht zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschland 2005 vor dem Deutschen Bundestag am 13. Mai 2005 in Berlin: www.bundesregierung.de/​Reden-Interviews/​Bulletin-116377/​bulletin/​Rede-der-Bundesministerin-fuer.htm

119

Günter Verheugen in: Die Zeit, 14. April 2005

120

Offe, 2004, S. 125 f.

121

Carroll Haak, Günther Schmid: »Arbeitsmärkte für Künstler und Publizisten – Modelle einer zukünftigen Arbeitswelt«, in: Leviathan, 29 (2), 2001

122

|259|Zit. nach Berliner Zeitung, 4. Mai 2005

123

Haak, Schmid, 2001

124

Süddeutsche Zeitung, 23./24. April 2005

125

Vgl. Söndermann, 2004, S. 37. Söndermann schränkt diese Zahl im Abgleich mit der Umsatzsteuerstatistik zwar wieder ein, das erscheint mir allerdings nicht ganz konzise, denn wenn man z. B. das durchschnittliche Jahreseinkommen von KünstlerInnen laut KSK bei 11000 Euro ansetzt, dann ist einleuchtend, dass in der Umsatzsteuerstatistik, die nur steuerbare Einkommen von 16617 Euro pro Jahr und mehr erfasst, viele gar nicht vorkommen können.

126

Alle Zitate nach: Matthias Thibaut in: Der Tagesspiegel, 20. Dezember 2004

127

Manfred Bourrée, Dieter Nellen: »Kultur braucht einen verlässlichen Rahmen. Überlegungen zu einem inhaltlichen, finanziellen und strukturellen Umbau der Kulturlandschaft Ruhrgebiet«, Quelle: www.rvronline.de/​daten/​publikationen/​Ruhrstadt_Masterplan.pdf, 2004

128

»Wandel mit Kultur: Kulturwirtschaft«, Regionalverband Ruhr, März 2004

129

Bourrée, Nellen, 2004

130

Vgl. Julian Nida-Rümelin: »Zur Zukunft der Geisteswissenschaften. Eine humanistische Perspektive«, Redigierte Tonbandabschrift eines frei gehaltenen Vortrages am European Institute for International Affairs am 30. Januar 2003 in Heidelberg, S. 10, Quelle: http://www.gsi. uni-muenchen.de/lehreinheiten/jnr/docs/zuk_gei.pdf

131

Helga Nowotny in: Süddeutsche Zeitung, 30. März 2004

132

Vgl. Söndermann, 2004

133

Vgl. ebd.

134

brand eins, September 2005

135

Heinrich Wefing in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. April 2005

136

Klaus Landfried: »Hochschulen als Motoren der wirtschaftlichen Entwicklung«, in: Beiträge zur Hochschulpolitik, 11/2001

137

Ebd .

138

Ebd .

139

Jürgen Krönig in: Die Zeit, 7. Juli 2005

140

Julian Nida-Rümelin in: Die Zeit, 3. März 2005

141

Adolf Muschg in: Der Tagesspiegel, 26. Juni 2005

142

Louise Bourgeois in: Louise Bourgeois, Film von Camille Guichard, Centre Georges Pompidou, Terra Luna Films, Paris 1993

143

Vgl. www.efa-aef.org/​Newspress/​newsdetail.cfm?newsid=354

144

|260|Richard von Weizsäcker, Statement auf der Berliner Konferenz, November 2004, www.berlinerkonferenz.net

145

Ebd .

146

www.theaterkanal.de/​theater/​deutschland/​berlin /

147

Quelle: Statistisches Bundesamt: www.destatis.de

148

Zit. nach François Nectoux: »European Identity and the Politics of Culture in Europe«, in: Barrie Axford, Daniela Berghahn, Nick Hewlett: Unity and Diversity in the New Europe, Bern, Berlin, Frankfurt, Paris, Wien: Peter Land 2000, S. 149

149

Rifkin, 2004, S. 254

150

Jürgen Habermas in: Süddeutsche Zeitung, 6. Juni 2005

151

Barbara Unmüßig in: Magazin der Heinrich-Böll-Stiftung, Ausgabe 2, 2005

152

Die Zeit, 3. Mai 2003

153

Christoph Reuter in: die tageszeitung, 23./24. April 2005

154

Roland Heine in: Berliner Zeitung, 8. Juni 2005: »Als Rot-Grün 1998 die Bundesregierung übernahm, war man in den Chefetagen der deutschen Rüstungsexporteure nicht eben erfreut: Die Passage im Koalitionsvertrag, wonach deutsche Außenpolitik Friedenspolitik sei, verhieß Geschäftseinbußen. Die Sorge war unnötig. Wie der aktuelle Jahresbericht der Stockholmer Sipri-Experten bestätigt, ist Deutschland unter den internationalen Rüstungsexporteuren seitdem auf Platz vier.«

155

Gerhard Stadelmaier in: Frankfurter Allgemeine Zeitung,