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Die junge Ärztin Rose möchte in New York neu anfangen. Zu viel war in Los Angeles passiert. Obwohl sie selbst weiß, dass kein neuer Mann Platz in ihrem Leben hat, verliebt sie sich in ihren attraktiven und erfolgreichen Nachbar Benjamin. Dieser ist sofort Feuer und Flamme, als er Rose das erste Mal sieht, aber er scheint etwas zu verbergen. Eine gefährliche Beziehung beginnt. Voller Liebe, Leidenschaft und Misstrauen. Und dann passiert es, Rose' Vergangenheit holt sie ein und auf einmal geht es um Leben und Tod.
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Seitenzahl: 459
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Verlangen nach Mehr
von
Emma Smith
Roman
erschienen am 06.05.2016
im Amdora Verlag Frankfurt
http://amdora-verlag.de
Copyright: © Emma Smith
Lektorat: Katrin Funk
Die Hitze in New York City war unbeschreiblich. Klar, ich musste mich auch mitten im Sommer entscheiden, quer durch die Staaten zu ziehen.Das Taxi, dass ich vom Flughafen aus nahm, zeigte zweiunddreißig Grad an. Das brachte mich noch mehr ins Schwitzen. Gut, ich war die Hitze eigentlich gewohnt, L.A. war das ganze Jahr warm, aber dennoch brachte es mich hier schneller ins Schwitzen.Vielleicht lag es auch an den letzten Wochen und Monaten, dass ich leichter ins schwitzen kam. Darüber wollte ich aber nicht mehr nachdenken. Ich war nur froh, dass mein Sommerkleid mehr als passte, um den ganzen Tag herum zu reisen. Erst die lange Flugreise, und jetzt der Weg durch die Straßen Manhattans. Meine Nerven waren überstrapaziert heute. Und jetzt auch noch Rush Hour. Großartig. Ich war das letzte Mal zwar vor knapp vier Jahren hier, aber erinnern konnte ich mich noch ganz genau. Hier hatte fast keiner ein eigenes Auto, Taxis wurden hier bevorzugt. Klar, mein Vater hätte mir seine Limousine schicken können, aber dazu hätte er wissen müssen, wann ich genau am Flughafen ankam, das jedoch wollte ich verhindern. Was ja auch gut klappte. Das letzte was mir jetzt fehlen würde, wäre mein Vater, der mir wieder mal sagte, dass er recht hatte. Nein, das brauchte ich auf keinen Fall Nach gefühlt hundert Stunden durch Manhattan, kamen wir endlich an. Kurz vor dem Times Square hielten wir am Rande der Upper East Side vor meiner Wohnung, welche in einem zwölfstöckigen Hochhaus lag. Ich gab dem Taxifahrer die fünfundzwanzig Dollar Fahrtgeld und stieg aus. Sofort schaute ich mir das Haus an, in dem ich hoffte, neu anfangen zu können. Es war so, wie ich es damals verlassen hatte. Die Fassade und die roten Backsteine, sahen noch immer sehr gepflegt aus. Kein Wunder, wir waren in einem vornehmen Viertel. Dafür bezahlte man auch eine beachtliche Summe, um hier wohnen zu können. Ich war zwar erwachsen, aber mein kontrollsüchtiger Vater wollte natürlich nicht, dass ich irgendwo außerhalb seiner Reichweite Leben würde, besser gesagt, wie er es sagen würde »wo man mich nachts im Schlaf abstechen konnte«. Ich wäre vielleicht auch in Soho, Queens oder sonst wo zufrieden gewesen.
Der Taxifahrer überreichte mir meinen Koffer. Mehr als einen brauchte ich nicht. Ich wollte einfach nur noch dort weg. Als der Taxifahrer wieder losfuhr, betrat ich das Hochhaus. Sofort öffnete mir der Portier die Tür. Es war ein älterer Herr, der aber freundlich lächelte, und ich nickte ihm zu. Mein Lächeln schien bestimmt etwas müde, tat aber mein bestes, um auch freundlich wirken.
»Guten Abend, Miss. Kann ich Ihnen helfen?«
Abend? Wie spät war es denn schon? Er nahm mir sofort den einen Koffer ab.
»Hallo. Ich bin Miss Callahan. Ich ziehe heute hier ein ...«
Bevor ich weitere Infos geben konnte, schien er schon Bescheid zu wissen.
»Ach ja, Miss Callahan. Folgen Sie mir bitte einfach. Ich bringe Sie in Ihr Apartment.« »Danke, das ist nicht nötig. Ich weiß wo ...«
Doch er schüttelte mich sofort ab, und ging mit mir Richtung Fahrstuhl.
»Nein, Ihr Vater wollte, dass ich Sie zum Apartment begleite.«
Ich verdrehte die Augen. War ja klar, mein Vater. Wer auch sonst. Ich bewunderte nebenbei die tolle Empfangshalle aus Marmor. So hell und freundlich. Der Portier ließ mich freundlich in den Fahrstuhl gehen, er folgte mir mit dem Koffer, und drückte dann die Sieben. Die Türen schlossen sich.
»Hatten Sie einen guten Flug, Miss Callahan?«
»Nennen Sie mich bitte Rose. Ich mag dieses Formelle nicht.«
Er sah mich überrascht an, schon fast sprachlos. Anscheinend hatte man ihm das »Persönlichere« noch nicht oft in seinem Job angeboten. Wie oft musste ich diese Situation schon mit den Leuten durchgehen? Ich war nicht mein Vater. Ich war nichts besseres.
»Das ist sehr freundlich von Ihnen, aber ...«
»Nichts aber«, fiel ich ihm ins Wort.
Ich musste mal wieder Jemanden klar machen, zwar mit meinem Vater verwandt zu sein, das hieß aber noch lange nicht, genauso kontrollsüchtig und kühl zu sein. Vor allem ständig das Bedürfnis hatte, die Macht der »Callahans« zu demonstrieren.
»Ich bin Rose. Von mir aus können Sie mich vor meinem Vater wieder mit Miss Callahan anreden, wenn Sie sich damit besser fühlen. Aber solange er nicht da ist, und ich verspreche Ihnen, das wird er die meiste Zeit nicht, mag ich es, mit Rose angesprochen zu werden.«
Ich lächelte ihn wieder kurz an. Er sah jetzt nicht mehr so verwundert aus, was mich sofort auch beruhigte. Er hätte ja jetzt auch wieder stur und formell werden können. So etwas hatte ich schon oft erlebt.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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