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Meine Worte kommen aus dem Kugelschreiber nicht Sprüche sind sie Silber ausgeschmolzen im Schüttofen der Erde aber auch nicht was von glatten Lippen rutscht befördert durch eine großrednerische Zunge nein, aus dem Kugelschreiber kommen sie in den Kegel der Schreibtischlampe. Sie behüten und bewahren was ich in der Weltzeit die auch meine ist zu behüten und bewahren trachte.
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Roger Monnerat
Verse
in Prosa
aus dem
Kopfüberhang
© 2024 Songdog-Verlag, Bern
www.songdog.ch
Cover-Artwork: Songdog/Buchwerkstatt.ch mit Fotos von Roger Monnerat
Motto: Zeichnungen koloriert, Roger Monnerat
Lektorat und Satz: Songdog/Buchwerkstatt.ch
ISBN 978-3-903349-27-8
Roger Monnerat, Jahrgang 1949, in Basel geboren, frühe Kindheitsjahre in Saignelégier im Kanton Jura, danach aufgewachsen in Birsfelden bei Basel. Schulabschluss 1969 mit der Matura am naturwissenschaftlichen Gymnasium Basel. Reisen, Gelegenheitsarbeiten und Engagement in der damaligen Neuen Linken. Von 1986 bis 2003 Redaktor bei der Schweizer Wochenzeitung (W0Z). Seit 1996 Publikationen in verschiedenen Verlagen. Seit 2012 Texter und Sänger bei «Haus im Jura» und «basspartout».
Zuletzt erschienen:
Flügel zum Nichtfliegen. Gedichte. Morio-Verlag, Heidelberg 2020
Da er von hier fortgemusst, hat er mich lang ein schön Buch gemacht. Bilgerverlag, Zürich 2022
Unterwegs im Palliativ. Verlag epubli, Berlin 2023
www.hausimjura.ch
www.monneratsachen.ch
1. Das hat er gut gemacht
2. Söhne und Töchter des Schicksals
3. Da ich mich hinlegte und einschlief
4. Es hat mich Gutes sehen lassen
5. Wie käm’s, dass meine Seele
6. Bin ich dabei, mitzumachen
7. Am Göttlichen bin ich
8. Was, wenn das Schicksal
9. Habe ich Stunden der Drangsal?
10. Da können sie noch so lang den Bogen spannen
11. Meine Worte kommen
12. Das Schicksal hat mich noch nicht abgeschrieben
13. Für dich, Leonard Cohen
14. Die in Schlichtheit gehen
15. Die Zeit herumbringen
16. Da die Räumlichkeit der Erde
17. Puruhuta, der Vielgerufene in der Not
18. Was dauert, ist ein Fels
19. Sprich vom Tod, der kein Antlitz hat
20. Spricht der Tod seine Klagen
21. Wer könnte der Feind des Schicksals sein
22. Immerwirkendes Geschick
23. Als wär’ nur Allmacht
24. Mauern, ich rufe nach Mauern
25. Auch der Militärmusikfanfaren Schmettern
26. Wir treten aus den Häusern
27. Schall, Rauch, Luft und Weltzeit
28. Wie oft bin ich mir untreu geworden
29. Wer nicht in einem Käfig gefangen sitzt
30. Vom Himmel habe ich nie eine Antwort bekommen
31. Mit Rundumschlägen
32. Wenn die Luft die Flügel breitet
33. Die immer nach dem Höchsten streben
34. Leben, lass mich mein Ende erkennen
35. Das Prinzip Hoffnung
36. Ich bin mit großem Durst begabt
37. Im Gottlosen zu Hause sein
38. Als ich im alten Industriequartier
39. Wäre ich König
40. Wenn alle Götter
41. Zwischen Weltzeit und Ewigkeit
42. Wo es keine Weisheit gibt
43. Das Verderben kommt
44. Wenn der Narr kopfüber
45. Dass wir verschont sind
46. Wir sind von unserer Angst umstellt
47. Die Taube ist verstummt
48. Wenn ich nicht mehr lebe
49. Verlass dich auf deine Paranoia
50. Haben sie nicht recht, die sagen
51. Saiten klingen lassen
52. Die stille Dankbarkeit
53. Was ist, gibt es
54. Den Anfang aller Mutterschaft
55. Die, die das Haus richten
56. Wie sie ausholen mit stumpfer Axt
57. Des Schimpfens werd’ ich nicht überdrüssig
58. An wen trag’ ich ein Gedenken in mir
59. Nun da ich unheilbar krank bin
60. Viel Huldigung haben Götter, Gott und Kaiser
61. Eine Nieselregenmelancholie
62. Dass ich bald nicht mehr da bin
63. Vielleicht ist jede Erzählung ein Gleichnis
64. Bis heute bin ich glimpflich davongekommen
65. Das Alter hat mich den Friedgesinnten zugesellt
66. Auf der hintersten Kirchenbank
67. Ist das Schicksal, wie Stroh vor dem Wind
68. Die Zeit wird mit allem fertig
69. In der Ewigkeit sind tausend Jahre
70. Mir ist lieber
71. Der Herbst hat begonnen
72. Wofür rächt sich der Tod?
73. Mein Tod hat keinen Grund zu jubeln
74. Das Leben hat mich gefestigt
75. Was die Erde ausmacht
76. Das Schicksal versteckt sich
77. Ich bin mir in den letzten Tagen
78. Dass meiner Mutter
79. Ich ergehe mich in der Schlichtheit
80. Zwischen lobe dies und lebe das
81. Unsere Tage sind wie das Gras
82. Der Mond misst die Zeit
83. Worte herauspicken
84. Ich kehre zu mir zurück
85. Ich habe mich in eine gemähte Weide gelegt
86. Von jetzt an will ich nur noch Schönes sagen
87. Von Menschenhand gemacht
88. Die Todin hat die Hand nach mir ausgestreckt
89. Sechzig Jahre alt war ich
90. Die Schrift geht mit der Zeit
91. Dem alten Alphabet entlang schreiben
92. Ich blättere in Chinas Tausendzeichenbuch
93. Meinen Körper haben mir
94. Zurückgezogen in einsamer Ruh’
95. Die legendäre, betagte Pandafrau
96. Bei mir in meiner Kammer tickt
97. Wir lieben es im Lieben
98. Wir sind nicht eben viel
99. Wenn wir leben, gewinnen wir Zeit
100. Die Kamikazeschönheit Ema auf der Treppe
101. Falls eine Wesenheit
102. Die Welt passt nicht mehr in mein Herz
103. Die Welt hat von mir Abschied genommen
104. Es ist so, dass wenn wir sterben
105. Vor siebenhundert Jahren sagten sie zu Hafis
106. Erfreulich ist, dass die Klimabesorgten
107. Das Himmelsrad, das uns staunen lässt
108. Mein Herz hat in der Weisheit geforscht
109. Die Zeichen unserer Buchstabenschrift sind leer
110. Die Mädchen, die in den Schenken
111. Die USA zerstören
112. Nur was vom Zentrum
113. Aristokratisch beseelte Menschen
114. Vom Leben entblößt
115. Besitz entsteht
116. Ich lag im Halbschlaf
117. Als in meinem Land Herrenmenschen
118. Mich zu entwickeln
119. Mein Alter Ego spricht
120. Da sitzt ihr
121. Stellt euch vor
122. Der ganze Apparat
123. Sollen die Jungen mit ihren
124. Die Welt hängt so schief in der Kurve
125. Als ich nach einer langen Weile
126. Das Anschauliche
127. Roboter sind nicht ausbeutbar
128. Als der Alte jung war
129. Bei den Leuten ist es so
130. Mit dem Sektglas in der Hand
131. Das Bewusstsein der Leute
132. Die Jahre werden einzeln ausgeteilt
133. So Schiff wie sie erfunden
134. Es trug sich zu
135. Ich saß im Wartsaal
136. Mein Magen, mein Herz
137. Dieweil die Welt
138. Das legale Land
139. Dieses Gedicht tu ich zum Fischmarktbrunnen
140. Der Schlägertyp von nebenan
141. Ich glaube, dass der Glaube
142. Amerika hat es fertiggebracht aus dem Einhorn
143. Mit der Welt mir auf den Fersen
144. Die sehr viel eigene Not
145. So zur Umarmung aufgespannt am Baum
146. Das Parlando trägt Bedeutungen aus
147. Fast leichthin von sich selbst befreit
148. Vor der Revolution
149. Ich werde mit so viel Lügen bombardiert
150. Im Traum habe ich heute erfahren
151. Das handliche Organ
152. Ich kann die Wahrheit auch für mich behalten
153. Als es dem Nazarener verleidet war
154. Es gab die kleinen Töchter
155. Der Kammerherr Christoph Detlev Brigge
156. Vom Tod lässt sich ja vieles denken
157. Im Herbst 1979 besuchte uns Marc R. in Basel
158. Die Büros der Nationalen Genossenschaft
159. Der Sohn eines Rock-’n’-Roll-Stars
160. Ich fass mit den Händen das Lenkrad
161. Ach Jim
162. Im 16. und 17. Jahrhundert
163. Ich summe in die Stille
164. Die Welt ist ein Schlachthaus
165. So jung kommen mir
166. Wenn die Sanftmütigen
167. Da der Boden unter deinen Sohlen
168. Als, wie Van Morrison singt
169. Flehgebärde
170. Fait accompli
171. Am Welttag der Poesie
172. Der Junkyard Jesus singt die Mörder
173. Autos saugen Wolken
174. Vom Faule-Magd-Brunnen
175. Wir haben im Deutschen kein Wort
176. Nur eine von Trieben getriebene
177. Bach: Die geschriebene Musik
178. Ist das komisch
179. Mein Bruder ist für mich
180. Mit offenem Décolleté feiern junge Frauen
181. Ich schreibe
182. Haben die gewöhnlichen Leute
183. Auch wenn es mehr Menschen
184. Die Sonne: Licht und Wärme
185. Die Kugellampe pendelt
186. Sei’s halt
187. Schluss jetzt
Wer kopfüber im Baum hängt
sieht die Welt, die kopfsteht, richtig.
Die anderen glauben
die Welt stehe noch
wie sich’s gehört
und achten des Stricks nicht
der sich um ihren Fuß schlingt.
1.
Das hat er gut gemacht
dass er nicht auf den Rat
des Marktes hörte
sondern dass er vor sich hinsummend
nachgedacht hat
nachgedacht, wie Bäume nachdenken
da sie Blätter haben und Zikaden in ihnen hausen
und dies seit so langer Zeit
dass sie als Bewährte zum Richtmaß
genommen werden können.
2.
Söhne und Töchter des Schicksals
vom Schicksal gezeugt
heischt nicht, aber greift zu
nehmt, was da ist, gebt Sorge dazu.
Schaut zu, wie das Gras wächst
legt etwas in den Mond-Schrein
etwas, das glitzert
wenn ihr einem Kalb das Leben nehmt
um das eure zu erhalten
tut dies beim Fohlen, beim Ferkel
Lämmchen, beim Zicklein
tut es beim überzähligen Hähnchen.
3.
Da ich mich hinlegte und einschlief
schlug ich einem Mann die Faust aufs Kinn
schlug ihm Zähne aus dem Mund
trommelte meine Fäuste in seine Seite
schlug ihm von hinten
von unten herauf einen Haken in die Leber
trat mit grobem Schuhwerk
gegen sein Schienbein
wachte auf, und alles tat mir weh.