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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 2,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Cinquecento wird von der Sekundärliteratur gerne als ein „Jahrhundert der Frau“ bezeichnet. Bedenkt man, dass in jenem Jahrhundert die Frau nach wie vor von der Kirche mit Misstrauen betrachtet und verachtet, in Klöster verbannt, als „Hexe“ gejagt und verbrannt wurde oder, wenn ihr dieses Schicksal erspart blieb, sie ihr Dasein doch zumindest als willenloses Eigentum des Mannes fristen musste, so mutet jene Epoche keineswegs als eine der Frau wohlgesonnene Zeit an. Tatsächlich kann von einem „Jahrhundert der Frau“ lediglich in Bezug auf einen minimalen Prozentsatz der damaligen Bevölkerung gesprochen werden, und auch nur dann in eingeschränktem Sinne. Fakt ist, dass das Cinquecento einen zuvor nie dagewesenen Reichtum an Dokumenten weiblicher Gelehrsamkeit hervorgebracht hat, sicherlich ein Ausdruck weiblicher Emanzipation, der jedoch lediglich einer sozial begrenzten, privilegierten Schicht vorbehalten war: Den Töchtern der Oberschicht und des gehobenen Bürgertums. Diese trotz allem bemerkenswerte Wendung in der Geschichte der Frau war erst durch die Bewegung des Humanismus möglich geworden. Der Frau wurde im Zuge dieser Geistesströmung nicht nur ihr Menschsein anerkannt, sondern auch die Eigenschaft zugesprochen, wie der Mann ein vernunftbegabtes Wesen zu sein, das sich folglich wie dieser eine höhere Bildung aneignen und durch Studium zu „einem sittlichen und vernünftigen Wesen konstituieren“ sollte, um dem humanistischen Ideal nach geistiger Erhöhung und Vervollkommnung gerecht zu werden. Folglich wurden höhere Töchter künftig in relevanten Fächern wie Grammatik, Poesie, Rhetorik, Sprachen, Literatur, aber auch in Gesang und dem Spielen verschiedener Instrumente unterrichtet, wobei jedoch klare Grenzen gesetzt wurden, um womöglich eine geistige Überflügelung des Mannes zu vermeiden. Ziel der anspruchsvollen weiblichen Erziehung war keinesfalls, sie für die Bekleidung eines wichtigen Amts zu befähigen oder sie gar mit den Männern in einen Bildungswettstreit treten zu lassen, sondern ihre „geistigen und moralischen Fähigkeiten in den Grenzen der ihnen zugestandenen Lebensbereiche zu vervollkommnen“ und „ein gutes und frommes Leben“ zu.
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