VOLLE DRÖHNUNG BIGFOOT - Armand Rosamilia - E-Book

VOLLE DRÖHNUNG BIGFOOT E-Book

Armand Rosamilia

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Beschreibung

Buck und Aiden dachten, sie hätten den perfekten Sommer-Job für sich gefunden – auf einer illegalen Drogenplantage hoch in den Bergen. Doch was sie tatsächlich dort vorfinden, sind Tod und Zerstörung, denn ein Monster lebt in einer Höhle in der Nähe der Marihuana-Plantage. Seit Jahren kursieren Gerüchte um eine mörderische Kreatur in den Bergen. Werden Buck und Aiden überleben, wenn Bigfoot beginnt, Jagd auf sie zu machen?

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Volle Dröhnung Bigfoot

Armand Rosamilia

© 2023 by Armand Rosamilia

 

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers und des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen elektronischen oder mechanischen Mitteln, einschließlich Fotokopien, Aufzeichnungen oder Informations- und Abfragesystemen, reproduziert oder übertragen werden, es sei denn, dies ist gesetzlich zulässig.

Dieser Roman ist ein Werk der Fiktion. Namen, Personen, Orte und Begebenheiten sind der Phantasie des Autors entsprungen oder werden fiktiv verwendet. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Ereignissen, Orten oder Personen, ob lebend oder tot, ist rein zufällig.

 

Impressum

Deutsche Erstausgabe Originaltitel: HIGH ON BIGFOOT Copyright Gesamtausgabe © 2024 LUZIFER Verlag Cyprus Ltd. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Cover: Michael Schubert Übersetzung: Peter Ücker

Dieses Buch wurde nach Dudenempfehlung (Stand 2024) lektoriert.

ISBN E-Book: 978-3-95835-839-3

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

Inhaltsverzeichnis

Volle Dröhnung Bigfoot
Impressum
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Über den Autor

Kapitel 1

Buck wusste, dass es ein Fehler war, und doch hatte er beschlossen, dass ein Sommer in den Bergen mit seinem besten Freund, während er Gras anbaute und rauchte, interessant sein könnte.

»Es wird nicht geraucht«, hatte Gestapo-Karl gebrüllt, als sie alle beisammen waren, sechzehn Neulinge, alle aus Los Angeles, San Francisco oder sogar San Diego, die den langen Weg ins Nirgendwo auf sich genommen hatten, um Geld zu verdienen.

Man musste jemanden kennen, um diesen Sommerjob zu bekommen, und der Vater von Bucks bestem Kumpel Aiden hatte fast sein ganzes Leben lang hier oben gearbeitet. Bis zu seinem Motorradunfall im letzten Jahr.

Jetzt hatte er es an seinen einzigen Sohn weitergegeben, um das Erbe fortzuführen.

»Bruder, mein Urgroßvater hat mit den Leuten gearbeitet, die das hier gegründet haben«, hatte Aiden gesagt. Er fuhr einen klapprigen VW-Bus, was Buck für ein Klischee hielt. Da er aber kein eigenes Fahrzeug hatte, sagte er nichts zu seinem Freund.

Sie fuhren in die Berge. Für Aiden war es der zweite Sommer und für Buck der erste, und sie freuten sich darauf, etwas Wichtiges zu tun, bevor sie auf die Uni gehen oder sich einen richtigen Job suchen mussten.

Dies war ihr Sommer, und sie wollten ihn damit verbringen, Geld zu verdienen und high zu werden.

Aiden hörte allerdings schreckliche Musik. Mist, den sein alter Herr liebte, wie Led Zeppelin, Pink Floyd, The Doors und Grateful Dead. Die Musik alter Leute.

»Können wir uns nicht was Cooles reinziehen?«, fragte Buck gelangweilt. »Das ist cool. Gib mir das mal.« Aiden nahm den Joint und atmete tief ein. »Dieses Skunkweed ist gar nichts. Warte, bis du richtiges, frisches Zeug rauchst. Nicht diesen Oregano.«

Buck wünschte sich jetzt, die Fahrt wäre länger gewesen, denn Gestapo-Karl schien ihn direkt anzuschauen, als er ihnen Befehle zurief und sagte, was sie tun oder nicht tun durften. Das meiste war etwas, was sie nicht tun konnten.

»Nur Männer dürfen auf den Berg«, rief Gestapo-Karl. »Wer versucht, Weiber hinaufzuschmuggeln, wird nicht nur entlassen, sondern in die Höhle geschickt. Haben wir uns verstanden, meine Damen?«

Buck wusste, dass er dafür bezahlen würde, aber er hob trotzdem die Hand.

Gestapo-Karl grinste. »Wir sind hier nicht auf der Highschool, du dummer Idiot. Was?«

»Was ist die Höhle?«

Buck dachte, der Kerl würde explodieren, Spucke flog aus seinem Mund, seine Glatze färbte sich so knallrot, dass sie fast wieder weiß wurde, die Adern pochten. Gestapo-Karl holte tief Luft und hörte auf zu zittern. Er zeigte mit einer fleischigen Hand auf Buck. »Glaub mir, du willst es nicht herausfinden. Wir haben im Laufe der Jahre ein paar Männer verloren. Mach dir nichts draus, wenn ich dich zu deinem Schöpfer schicke, Junge … er wird dich finden, wenn du böse bist.«

Buck warf einen Blick auf Aiden, der ihm mit der Hand zu verstehen gab, dass er still sein sollte.

»Auch kein Alkohol. Wenn ich ihn in eurem Atem rieche, seid ihr gefeuert. Wenn ihr Schwuchteln an euren kleinen Pimmeln herumspielt, seid ihr auch weg. Keine Frauen, das heißt, ihr fasst euch privat an, ohne dass es jemand hört oder weiß«, rief Gestapo-Karl. Er ging jetzt vor ihnen auf und ab.

»Ihr sechzehn werdet den ersten Monat nicht überstehen. Wahrscheinlich nicht einmal die erste Woche. Das ist harte, lohnende Arbeit, wie sie unsere Vorfahren gemacht haben, bevor die Regierung versuchte, uns zu stoppen.«

Gestapo-Karl schwadronierte die nächsten zehn Minuten über Cash Crops und Regierungsverschwörungen und so weiter. Buck war das völlig egal. Er war hier, um Geld zu verdienen. Er wurde gern high, aber es war nicht sein Leben, so wie es das von Aiden war. Sein Kumpel war nur glücklich, wenn er einen Joint drehte, rauchte oder über das Drehen und Rauchen seines nächsten Joints sprach.

»Es arbeiten über hundert Männer auf diesem Berg. Einige von euch werden bestimmte Aufgaben haben, wie zum Beispiel Wache schieben. Andere werden bei der Ernte arbeiten. Einige werden drinnen Essen zubereiten oder Besorgungen machen.« Gestapo-Karl starrte Buck an. »Andere werden Latrinendienst haben. Wir müssen das Gebiet von unserer Anwesenheit sauber halten. Wenn Johnny Law eine Razzia durchführt, darf nichts zu finden sein, was darauf hindeutet, dass wir hier waren.«

Buck stöhnte innerlich auf. Er wusste, dass er Latrinendienst bekommen würde, und dieser Sommer würde ein Reinfall werden. So viel zum Eins sein mit der freien Natur, dachte er.

Kapitel 2

»Erzähl mir von dieser Höhle«, sagte Buck zu Aiden, während sie durch ein endloses Feld mit Marihuanapflanzen stapften.

Aiden packte Buck am Arm und zog ihn näher heran. »Halt die Klappe, Idiot. Darüber redet man nicht in der Öffentlichkeit. Behalte es für dich. Mein Gott, Bruder.«

Buck war für den Latrinendienst eingeteilt worden, und da Aiden sein Freund zu sein schien, hatte er die gleiche schreckliche Aufgabe bekommen. Aiden war nicht glücklich.

Buck war es auch nicht. Er hatte eine unschuldige Frage gestellt und den schlimmsten Job bekommen, den man bekommen konnte. Die anderen etwa ein Dutzend angeheuerten Männer kicherten hinter seinem Rücken und hielten sich so weit wie möglich von ihm fern, als ob schon ein Gespräch mit ihm Gestapo-Karl aufmerksam machen würde und sie das gleiche Schicksal erleiden könnten.

»Ich habe uns den schlechtesten Job im Camp besorgt«, sagte Buck. »Ich könnte die Antwort auf die Frage genauso gut kennen.«

Sie erreichten die Latrine, die nichts weiter war als eine Reihe von Bretterverschlägen mit je einem in den Boden gegrabenen Loch und einem großen Eimer am Boden. Ein Seil schlängelte sich aus dem Loch und konnte hochgezogen werden, um den Eimer zu leeren.

»Zielt man auf das Seil?« Aiden stöhnte.

Es roch furchtbar. Selbst wenn er sich die Nase zuhielt, konnte Buck den Gestank riechen.

»Gestapo-Karl hat gesagt, wir sollen die Eimer dreimal am Tag rausholen und den Berg hinunterlaufen, bis zu einer bestimmten Stelle, die er uns jeden Tag nennt, und sie dort entleeren.« Aiden schaute, als ob er weinen würde. »Wir streuen Kalk oder was auch immer in den Säcken dort drüben ist, darüber, um den Gestank zu beseitigen, damit die Tiere es nicht suchen, Bruder.« Aiden schaute Buck an. »Besonders jene, die in der Höhle leben.«

Buck stöhnte. »Hör auf, mich zu verarschen. Erzähl mir von der Höhle.«

»Nö. Mann. Du hast mich um einen guten Sommer gebracht, in dem ich high wäre und an meinen Muskeln gearbeitet hätte«, rief Aiden.

Buck warf einen Blick in eines der Löcher und musste fast kotzen. »Sieht aus, als ob du ein gutes Training bekommst, wenn du Eimer voller Scheiße den Berg hinunterträgst.«

»Nein, Bruder, ich werde keine Eimer schleppen. Das wirst du. Ich habe uns nicht in Schwierigkeiten gebracht, und ich habe keine dumme Frage gestellt. Ich habe diese Aufgabe wegen dir bekommen, und das ist scheiße«, sagte Aiden und stieß seinen Finger in Bucks Brust. »Du übernimmst den Eimerdienst und ich räume auf und kippe das Zeug in die Löcher. Verstanden?«

Buck hatte seinen Freund noch nie so wütend gesehen, und das war beängstigend. Aiden war normalerweise high, cool und ruhig.

»Du hast seit Stunden nicht mehr geraucht«, flüsterte Buck leise. »Du bist stocknüchtern.«

»Ich bin nicht glücklich.« Aiden stupste ihn noch einmal mit dem Finger an, bevor er sich abwandte. »Ich wusste, es war ein Fehler, dich mitzunehmen.«

Buck war verletzt. Sie waren schon immer Freunde gewesen. Sie hatten sich fast nie gestritten, und meistens ging es um dumme Dinge, die nichts bedeuteten, wie Spielzeug oder Baseball. Aiden war ein Fan der Dodgers und Buck liebte die Angels. Das war's dann auch schon.

Bis heute.

»Es tut mir leid«, sagte Buck leise. »Vielleicht gehe ich und rede mit Karl.«

»Nein.« Aiden fuchtelte mit den Händen. »Das ist das Schlimmste, was du tun kannst. Er wird dich feuern. Er will nur ein paar Leute hier oben, die neu sind. Er wird dich vom Berg werfen und ich werde mit dir gehen. Ich brauche das Geld. Ich spare, um mein eigenes Unternehmen zu gründen. In der Zukunft werde ich das hier auf einem Berggipfel haben, Bruder. Du kannst kommen und für mich arbeiten.«

Buck dachte, Aiden sei verrückt. Es war eine Sache, für einen illegalen Marihuana-Harvester zu arbeiten, aber seinen eigenen Berg zu betreiben? Das war verrückt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis man erwischt wurde und ins Gefängnis kam.

Außerdem war Gras jetzt in so vielen Staaten legal. Es war jetzt normal, seine eigene medizinische Karte zu bekommen und nicht mehr von einem Ganoven in einer Hintergasse kaufen zu müssen. Aidens Traum wäre schon vor ein paar Jahren verrückt gewesen.

»Ich will nur etwas Geld verdienen und ein Auto kaufen«, sagte Buck.

»Wir müssen an die Arbeit gehen.« Aiden zeigte auf ein Loch. »Lass die Scheiße da runter. Er hat dir gesagt, wo es hingehört.«

Buck hatte zwar keine Höhenangst, aber er wusste, dass er sich an einen Abgrund lehnen und die Eimer auskippen musste, wobei die Gefahr des Ausrutschens und Fallens groß war.

Wenn ich Glück habe, kippe ich um und der Eimer wird mich mit Scheiße bedecken, dachte Buck. Sie werden meinen toten Körper in Exkrementen finden.

Er nahm einen Eimer und marschierte den Pfad hinunter, wobei er versuchte, sich daran zu erinnern, wohin er gehen sollte. Er war so verärgert gewesen, als er erfuhr, dass er Latrinendienst haben sollte, da hatte er den Anweisungen nur halb zugehört. Einige Arbeiter, die in der Nähe saßen, lachten, als sie ihn sahen, und fuchtelten mit den Händen vor ihren Gesichtern herum.

»Der Kerl bleibt heute Nacht nicht bei uns in der Hütte«, sagte einer von ihnen, als Buck vorbeiging. »Er kann zehnmal duschen, aber er wird trotzdem stinken.«

Buck dachte über die Höhle nach, und das, was darin lebte. Vielleicht hatten sie Berglöwen oder Bären. Er war sich nicht sicher, welche Art von Wildtieren es hier oben gab. Er wusste, dass er zuerst seine Hausaufgaben hätte machen sollen, aber er war zu sehr damit beschäftigt gewesen, nichts zu tun, bis es Zeit war, aufzubrechen.

Er hasste Aiden in diesem Moment. Er fragte sich, ob der Rest der Mannschaft ihn schlecht behandeln würde, und ob er es an Buck auslassen würde.

Der Weg führte an den Arbeitsbereichen vorbei und Buck musste sich ducken und mit Ästen kämpfen, um zu der vorgesehenen Stelle zu gelangen. Gestapo-Karl hatte gesagt, dass er jeden Tag die Stelle wechseln musste. Buck fragte sich, ob es überhaupt jemand bemerken würde, wenn er die Eimer immer wieder an der gleichen Stelle auskippen würde.

Buck fand die Stelle und erlebte einen wunderschönen Anblick: sanfte Hügel und einen klaren, blauen Himmel.

Es war wunderbar.

Bis auf den Geruch des Eimers, den er auskippte.

Er warf einen letzten Blick darauf und seufzte. Es gab heute ein Dutzend Eimer zu tragen, und er nahm an, dass sie sich schnell füllen würden, besonders nach dem Essen.

Vielleicht sollte ich versuchen, positiv zu denken, dachte Buck. Ich werde bezahlt. In der freien Natur. Diesen Anblick werde ich nie wieder sehen, wahrscheinlich für den Rest meines Lebens.

Buck drehte sich um.

Da war jemand, der ihn beobachtete. Er konnte nur einen kurzen Blick erhaschen, aber er war sich sicher, dass rechts von ihm, durch das dichte Gebüsch, eine große, schattenhafte Gestalt zu sehen war.

Buck hielt auf dem Rückweg zur Latrine die Augen offen. Er spürte nur, dass Augen auf ihn gerichtet waren, aber er konnte nichts ausmachen.

Kapitel 3

Buck und Aiden durften jeweils nur einmal duschen und hatten nur fünf Minuten Zeit, um den Gestank abzuwaschen, der an ihren Kleidern und Körpern haftete. Gestapo-Karl stoppte die Zeit auf seiner Uhr vor der gesamten Mannschaft, welche die beiden unter Beifall und Gejohle beim Duschen beobachtete.

»Ihr stinkt immer noch«, sagte Gestapo-Karl. Er wandte sich an die Menge. »Sollen wir ihnen noch drei Minuten geben?«

»Nein«, war die lautstarke Antwort aus der Menge.

Gestapo-Karl zuckte mit den Schultern und zeigte seine Zähne. »Tja, Jungs, das war's dann wohl mit der Ruhe für euch. Ihr solltet vielleicht eure Kleider und Stiefel verbrennen.«

»Wann können wir unsere Kleider waschen?«, fragte Buck.

Es wurde schlagartig still und Gestapo-Karl spuckte etwas Tabaksaft auf den Boden, wenige Zentimeter vor Bucks nackten Füßen. »Wir machen uns keine Sorgen um dieses Zeug. Glaubst du, wir haben hier oben einen Waschsalon, du Idiot? Such dir einen Bach und sieh zu, was du machen kannst, aber mach das in deiner Freizeit.« Gestapo-Karl drehte sich um und wedelte mit der Hand über seinem Kopf. »Zeit zum Essen, Leute. Die zweite Schicht muss in einer Stunde startklar sein, bevor die Sonne über eurem netten, kleinen Dorf untergeht.«

Als Gestapo-Karl mit einem Grinsen im Gesicht davonlief, schlug Aiden Buck auf den Arm. Sehr fest. »Danke, dass du uns in Schwierigkeiten gebracht hast.«

»Schwierigkeiten? Ich habe eine Frage gestellt. Darf ich das nicht?«, entgegnete Buck.

Er wollte Aiden zurückschlagen. Aber er wusste, dass sein Freund wütend war und ihn dann wahrscheinlich verprügeln würde.

Aiden schlenderte kopfschüttelnd und nur mit einem Handtuch bekleidet zu ihrer Hütte zurück. Buck folgte ihm. Die Sonne ging unter und es wurde kühler.

In der Hütte angekommen, sah Buck, dass alle seine Habseligkeiten auf dem Boden verstreut waren, zusammen mit Aidens Sachen. »Danke«, sagte Aiden mit zusammengebissenen Zähnen. Buck seufzte und begann, seine Sachen aufzusammeln, während sich alle in der Hütte ein Lachen verkneifen mussten.

Wir sollten gehen. Unsere Verluste begrenzen, dachte Buck. Bevor es wirklich Ärger gibt. Er fand ein paar Kleidungsstücke und zog sich an. Er wusste, dass er immer noch unangenehm roch.

»Ihr zwei müsst euch einen anderen Schlafplatz suchen«, sagte jemand von hinten. »Ihr stinkt nach Scheiße.«

Es gab ein paar Lacher, aber niemand stellte sich offen gegen die beiden. Aiden, der nun auch angezogen war, schnappte sich seine Sachen und ging zur Tür.

»Wohin gehst du?«, fragte Buck.

»Ich werde in meinem Bus schlafen.« Aiden war zur Tür hinaus und Buck überlegte, was er tun sollte. Der nächste Kommentar beantwortete die Frage für ihn. »Sieht aus, als hätte ihn sein Freund verlassen. Wie traurig. Aber er kann hier nicht bleiben. So viel ist klar.«

Buck nahm seine Sachen und ging nach draußen. Die Nacht war ruhig, nur ein leises Rascheln war in den Wipfeln der Bäume zu hören. Er hatte auch noch nie so viele Sterne gesehen.

Aiden war ein Schatten, der die unbefestigte Straße hinunterlief und sich auf den Weg zu seinem Fahrzeug machte, das am Fuße des Berges stand. Es würde mindestens eine Stunde dauern, bis er dort unten war.

Buck wollte nicht folgen und dann von Aiden gesagt bekommen, er dürfe nicht im Bus schlafen.

Er blickte zurück zur Hütte und hörte drinnen ein Lachen.

Unsicher, was er tun sollte, lehnte er sich mit dem Rücken an die Seite der Hütte und versuchte, es sich auf der Holzveranda bequem zu machen. Es gab keine Stühle und er hatte seine Decke und sein Kissen drinnen gelassen. Er wusste, dass es besser war, nicht wieder hineinzugehen.

Das ist nicht, was ich mir vorgestellt habe, dachte Buck.

Er schloss die Augen und versuchte sich zu entspannen, aber er wusste, dass er heute Nacht keinen Schlaf bekommen würde. Außerdem hatte er das Abendessen ausgelassen, was bedeutete, dass er bis zum Frühstück nichts mehr essen würde. Buck unterdrückte ein Schluchzen.

»Hey, was machst du da? Nach Einbruch der Dunkelheit darf sich niemand mehr draußen aufhalten.« Es war ein Mann, den Buck nicht kannte, aber er trug ein Gewehr und leuchtete ihm mit einer Taschenlampe ins Gesicht. »Geh rein.«