Vom Herzschlag der Erde - Bobby Langer - E-Book

Vom Herzschlag der Erde E-Book

Bobby Langer

0,0

Beschreibung

"Vom Herzschlag der Erde" ist ein Text-Bild-Band. Er lauscht der Erde Geheimnisse ab oder sendet ihr Botschaften zu. So wenig sich das Rascheln von Blättern oder der Schatten eines Vogels auf der Erde eindeutig einer Jahreszeit zuordnen lassen, so wenig lassen sich die Texte eindeutig einem Genre zuordnen. Auf den ersten Blick wirken sie oft wie Prosa, öffnen sich dann aber rasch einer lyrisch mehrdeutigen Dimension. Am besten passt deshalb die Mischform "lyrische Texte". Häufig richten sie sich an die weibliche Dimension, mal als Frau, mal als Geliebte, mal als Mutter Erde. Und ebenso häufig lassen sich diese drei nicht unterscheiden, sondern gehen nahtlos und liebevoll ineinander über. Frank-Ole Haake (Ole-Bildermensch.de) hat sich von den Texten zu Bildern inspirieren lassen; die meisten wurden eigens für dieses Buch gemalt, oft in freier Natur, um den Herzschlag der Erde möglichst direkt wahrnehmen und ins Bild transponieren zu können. Oles Bilder sind also keine Illustrationen zu den Texten, sondern ergänzen sie phantasievoll und ausdrucksstark und verleihen ihnen eine zusätzliche Tiefendimension.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 30

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Bobby Langer und Frank-Ole Haake

VOM HERZSCHLAG DER ERDE

Lyrische Texte und Bilder für die eine Welt

Lasst uns voll Mitgefühl geloben, dass wir unser tiefes Verlangen nach Befreiung verwirklichen und eine Welt gestalten, in der alle leben können in Wahrheit und Fülle.

Shin‘ichi Hisamatsu

© 2021 Rudolf Langer und Frank-Ole Haake

Umschlag, Illustration: Frank-Ole Haake

Lektorat, Korrektorat: Deutsches Lektorenbüro, Dr. Ursula Ruppert

Satz und Layout: DESIGNSTUDIO.OESER | www.doit-digital.de

Einbandgestaltung: DESIGNSTUDIO.OESER | www.doit-digital.de

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

Paperback

ISBN 978-3-347-32573-9

Hardcover

ISBN 978-3-347-32574-6

e-Book

ISBN 978-3-347-32575-3

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

Und sinke Muttertief

von heute

Carmen

Wind im Klatschmohn

Nur nicht. Bitte

Schlaf ist Verrat

Dark Dragon Dreaming

Wie leicht

Dem Gras kein Sturm

Nebelschrift

Sonne

Mai im Dezember

mädesüß

Otherland

geboren

Lerche

bin

Atemlos Mensch

Noch 17 Minuten

Im Park

Far Beyond Cyberspace

Idyllen-Mut I – für meine Freunde

riddle

wucht

ich komme

Herzschlag der Erde

Schlummerklar

Dunkelblau

Gottesberührung

Fort e

Leiser Regen

Helgoland

Tausendaug

weiter gehend

nichts

Vor der Revolution

Die Revolution der Täler

Irrtum

Menschenleer

Übergabe

Neue Heimat

Nehmen wir mal an

Bobbys Nachwort

Oles Nachwort

Bildverzeichnis

Und sinke muttertief

Erwachen,

bis zu den Knien im Fluss:

die Strömung, die Kiesel, der Vogelhall,

in den Traum hinein erwachen,

Brieftaube sein, Glockenraum

und Sehnsuchtsgewölbe.

Ins Flussbett sinken

tief, tief ins Mark der Erde.

In dir sein und groß werden im Wurzelgrund.

Du Keimbett, du Wolkenfrucht.

Ohne dich erlöschten die Himmel,

ohne Himmel wärest du niemals geboren.

Deine Murmelmär unter meinen Füßen:

fernen Trost schenkt sie

und bebende Nähe dort,

wo du dich im Erlengebüsch

ins Uferwispern der Grillen kleidest.

In die Hautfalten deiner Kühle

will ich gleiten, zitternd

in den Trost deines Leibes

und dein blau strahlendes Augenlicht.

Und lasse mich neu entbinden

in diesen Tag, Mutter.

[Begonnen am 31. Januar 2011]

Von heute

Ins Nichts gespannt

im freien Fall zu schweben,

halb Adler schon

und noch ein Rest von Frosch,

auf Wolken sitzend

und am Boden,

die Füße staubbedeckt,

ein Herz aus Erde,

mit Zukunftssinn

und klarem Mut zu leben …

Ins Nichts gespannt, im freien Fall.

Im Rosenblütenduft keimt schon Verfall,

im Morgendämmer erster Abend.

Und dann nur Nacht

und Nacht und wieder Nacht.

Dann Morgen.

Ins Nichts gespannt ganz schwebend leben,

im Federspiel, im Knochenwagen,

die Pfade unbegangen lassen, unbetreten.

Auf Bergen nur die Ferne suchen

und auf den Gipfeln nur das Tal.

Von Augenblick zu Augenblick

sich leichten Sinns voranzuweben,

von Nichts zu Nichts,

das dennoch etwas ist.

Ganz Adler sein und auch ganz Frosch

und Licht, das aus dem Dunkel bricht.

[Begonnen am 13.Juni 2017]

Carmen

Du bist das Lied.

Du bist die Lieb.

Du schleichst

im Schatten der Laternen,

du gähnst,

wenn Kraterränder bröckelnd brechen.

Du bist die Frau.

Du bist mir Frau

und doch nicht mehr

als ferne Hoffnung

und die Farbe,

die in Schatten

bunte Stille malt.

Du bist die Welt.

Du bist ihr Morgen.

Du stimmst mich um

im Hinterland der Sorgen

und stielst mir alte Trauer ab.

Mein Lied bist du,

mein Schmetterling

auf kargen Klippen,

mein Schimmer im Gestein

und fromme Büßerin am Sündenrand.

[Begonnen am 2. September 2014]

Wind im Klatschmohn

Strandhafer,

Gras in den Dünen,

in die ich mich gerne mit dir legen möchte

und die Wärme spüren,

die da sein könnte,

wenn wir da wären

ohne Glocken und Kreuze.

Und auf deiner Haut

ein Klatschmohnblütenblättermosaik,

das bald vom Wind erfasst wäre

und davonflatterte