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Sie tauchen als Umriß auf, schieben sich als Schatten vor die Großstadtkulisse und werden nur als Aussparung sichtbar im Text, der sie ins Leben ruft, in luftige Höhen wirbelt und tiefe Abgründe stößt: Robert und Clara Schumann, der Komponist und die Pianistin, und ihnen zur Seite die Schreiberin und ihr Gefährte, zwei Liebespaare im Reigen – sie drehen sich miteinander und umeinander durch ein Assoziationslabyrinth, an dem nur die Wegkreuzungen deutlich markiert sind: die Heilanstalt in Endenich, das Wiener Kaffeehaus Drechsler, das »Soffa« des Komponisten, auf dem sich die Liebenden immer aufs neue mit ihrer verrückten Leidenschaft anstecken. Längst hat sich Friederike Mayröcker den Ruf einer »Weltliteratin« erschrieben, ihre eigene Gattung geschaffen, die keine Grenzen kennt und alle Dimensionen sprengt: Identität, Zeit, Raum – was andere nötig haben für Halt und Orientierung, darüber setzt sie sich so selbstverständlich wie folgerichtig hinweg, um sich und ihrem Schreiben neue Freiräume zu schaffen: Aus den »Schluchten der Sprache« und den »Lustgärten der Sprache« tönt die neue Prosa der großen Wiener Dichterin: in wilder, die Passion des Lebens und des Liebens beschwörender Rede.
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Seitenzahl: 24
Friederike Mayröcker
vom Umhalsen der Sperlingswand,
oder 1 Schumannwahnsinn
Suhrkamp
eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2011
Erste Auflage 2011
© Suhrkamp Verlag Berlin 2011
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eISBN 978-3-518-74530-4
www.suhrkamp.de
10. 1. 2010
Ich war erloschen, in gefälligem Wahnsinn versunken, sie hatte sich nur 1 wenig erbrochen, der Komponist sagte zu mir, wie entschuldigend, die Clara sei 1 biszchen schwanger – als wir im Foyer des Gartenbaukinos ehe die Vorstellung begann