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Wenn es nicht »mit rechten Dingen zugeht«, rufen Hunderte jedes Jahr bei Gertrud Emde an – sie weiß Rat und zupackende Hilfe. In ihrem neuen Buch erzählt sie von »wundersamen« Begebenheiten: erstaunliche Heilungen, wie durch ein Wunder überstandene Unfälle, scheinbar unerklärbare Phänomene. Ihr Wissen ist ein verlässlicher Wegweiser, um sich mit dem Licht zu verbinden und die Schatten hinter sich zu lassen.
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Seitenzahl: 185
Dieses Buch informiert unter anderem über die Unterstützung von Heilungsprozessen durch geistige Kräfte. Die dargestellten Zusammenhänge zwischen Lebenshaltungen und Krankheit bzw. Heilung dienen der Selbsterkenntnis und Erweiterung des Bewusstseins. Sie können jedoch weder eine korrekte medizinische Diagnose noch eine entsprechende Behandlung ersetzen, für die im Bedarfsfall eine qualifizierte Fachperson aufgesucht werden muss. Autorin und Verlag übernehmen keine Haftung für Schäden jeglicher Art, die durch die Nutzung der Buchinhalte und die Missachtung dieses Hinweises entstehen sollten.
Einmal im Jahr waren wir eine Woche irgendwo im Hochgebirge von Hütte zu Hütte unterwegs – es war immer »Abenteuer pur«! Jeder hatte seinen Tourenrucksack zu tragen, in dem – sorgfältig durchdacht – Kleidungsstücke zum Wechseln, Verpflegung, Verbandszeug, Notfallmedizinen und Ähnliches mehr übersichtlich untergebracht waren, nicht zu viel, aber das Notwendigste für alle Eventualitäten. Es könnte das eine oder andere vielleicht dringend benötigt werden in Höhen von 2000 bis 3500 Metern, wo es weit und breit nichts zu kaufen gibt. Wie stabil, wie »eingelaufen« mussten die Schuhe sein? Und hatte man sich schon in eine genügend gute Kondition gebracht?
In diesem Buch möchte ich Sie gern auf eine andere Art Wanderung mitnehmen: auf die persönliche Lebenswanderung, die ebenso durch Höhen und Tiefen führt. Achtsamkeit, ein bewusstes Hineinspüren in die jeweilige Situation sind auch hier notwendig. Flexibilität ist wichtig, ein neutrales Beobachten und Reagieren auf plötzliche Gefahren. Als das Allerwichtigste erweist sich hier die Gemeinschaft mit guten, verlässlichen Freunden. Sie vermittelt uns die wirklich nachhaltige Hilfe in jeder Lebenslage, in jedem Augenblick.
Das alles brauchten wir auch in den Gebirgshöhen: Nebel konnte plötzlich einfallen, Gewitter im Fels mussten überstanden, Steilhänge überquert, Gratwanderungen gemeistert werden, wo wir uns bei einem Fehltritt hunderte Meter tiefer befunden hätten.
Aber ist es nicht spannend, so unterwegs sein zu können – sei es in irdischen Landschaften oder auf dem Weg durch das persönliche Schicksal? Eine große Hilfe ist es in beiden Fällen, wenn man nicht allein ist, wenn man Freunde um sich hat, die einem in Notsituationen helfen können. Bei der Wanderung in der Gruppe kann man sich darauf verlassen, dass man in einer kritischen Situation Hilfe hat. Aber wie ist es auf dem Weg durchs Leben, wenn die irdischen Freunde abwesend oder unerreichbar sind oder sich losgelöst haben? Gibt es dann andere – geistige – Freunde auf die man sich verlassen kann, die einem beistehen in Not und Leid?
Ja, es gibt diese Erfahrungen der Hilfe aus dem Geistigen. Wenn man solche Erlebnisse haben durfte, dann empfindet man es als ein wunderbares Geschehen, von Erfahrung zu Erfahrung zu einem immer größeren Vertrauen in die geistigen Begleiter reifen zu können. Immer wieder durften wir bei all unseren Wanderungen einen Segen spüren, der über dem Land liegt. Ebenso können wir eine Zusammengehörigkeit erfühlen, die uns durch unser Leben begleitet. Wir können beides wie eine wunderbare Gnade Gottes empfinden, sofern wir für sie offen sind und in Ehrfurcht, Bewunderung, Demut und Vertrauen unseren Weg gehen.
Ist das nun altmodisch, wenn man noch an das Walten und Wirken einer höheren göttlichen Macht und auch an die Existenz fürsorglicher geistiger Wesen aus der unsichtbaren Schöpfung Gottes glaubt? Oder ist es gerade in der heutigen Zeit wieder aktuell, ja sogar notwendend?
Das christliche Glaubensbekenntnis in der nizäischen Fassung beginnt mit den Worten: »Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt.«
Das Glaubensbekenntnis ist Grundlage jeder Messfeier und wird vielerorts im regulären Gottesdienst von der ganzen Gemeinde gesprochen. Aber glauben wir denn wirklich, was wir da feierlich »bekennen«? Oder plappern wir das alles nur nach, weil es so üblich ist? Dieser erste Artikel besagt zweierlei, an dem viele Menschen heute ihre ernsten Zweifel haben:
Erstens, dass es eine unsichtbare Macht gibt, die unsere materielle Welt erschaffen hat. Es gibt strenggläubige Christen, die sogenannten »Kreationisten«, die die Aussagen der Bibel als historischen Bericht wörtlich nehmen. Sie glauben also, dass Gott die Welt und alle Lebewesen in sieben »Tagen« ins Dasein gebracht habe. Andererseits hört aber heute jedes Kind im Biologieunterricht, dass das Universum vor Milliarden von Jahren durch einen »Urknall« entstanden ist und dann eine Evolution eingesetzt hat, die im Laufe von vielen Jahrmillionen schließlich den Menschen hervorgebracht hat – und man meint, dass es dazu keines Schöpfergottes bedurfte. – Wer hat nun recht?
Sind das nicht beides unsinnige Extrempositionen? Wenn ich durch die Natur gehe und diese unglaubliche Vielfalt und Zweckmäßigkeit, diese vollendete Technologie und Schönheit wahrnehme, dann ist es für mich unvorstellbar, dass alles dies sich von selbst durch Zufall und Auslese im Kampf ums Dasein entwickelt haben soll. Ich kann nicht glauben, dass es durch eine Kette von Zufällen dazu gekommen ist, dass sich aus einem Samenkorn eine lebendige Pflanze entfaltet. Oder dass sich aus einem Ei rückstandsfrei (!) ein lebendiges Küken entwickelt. Oder dass Bewusstsein entsteht.1
Ich kann nicht anders, als von ganzem Herzen zu danken, dass uns eine so wunderbare Natur zum Bewohnen geschenkt worden ist. Und es schmerzt mich zutiefst, wie undankbar und zerstörerisch der Mensch mit diesem Geschenk umgeht.
Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte: Es gab sicher eine Evolution, aber sie folgte offensichtlich einer planvollen intelligenten Lenkung. Um solche technischen Wunderwerke zu vollbringen, muss es doch einen weisheitsvollen Einfluss gegeben haben, der irgendwie zielbewusst die Entstehung und Weiterentwicklung dieser Welt bewirkt hat. Und da man ihn im Materiellen nicht ausmachen kann, muss es sich wohl um einen geistigen Einfluss handeln. Dann ist es doch legitim, die geistige Quelle dieses Einflusses Gott zu nennen und ihn als Schöpfer der Welt zu verehren.
Ich komme zur zweiten Aussage aus dem Glaubensbekenntnis, die heute gern in Zweifel gezogen wird: Wer glaubt denn noch, dass es außer der sichtbaren materiellen Welt noch etwas Unsichtbares geben soll, etwa eine Welt mit Engeln und anderen geistigen Wesen? Das überschreitet in unserer aufgeklärten westlichen Zivilisation sicher bei vielen unserer Mitbürger den Vorstellungshorizont.
Ich werde das Entsetzen einer Pfarrersfrau nie vergessen: Wir hatten an einer wunderschönen Adventsfeier in der evangelischen Kirche teilgenommen. Unsere Kinder hatten als Geiger und Cellist mitgewirkt, so wurden wir zu einem gemütlichen Beisammensein ins Pfarrhaus eingeladen. Selbstgebackene Plätzchen und Punsch standen auf dem Tisch, Saft für die Kinder – und man erzählte ... Anhand der vorher gesungenen Liedertexte kam man auch auf Engel zu sprechen: Ob es die wohl wirklich gibt? Die Frau des Pfarrers stieß einen Schrei aus. Sie gerate in Panik, wenn sie sich vorstelle, dass hier im Raum noch andere, unsichtbare Wesen anwesend sein könnten. Nie und nimmer möchte sie an so etwas glauben. Engel seien mythische Gestalten; heute würde man die doch nicht mehr als real existierende Wesen ansehen.
Pfarrer Wilhelm Horkel, bekannt durch seine Bücher über Engel und arme Seelen, war auch zugegen; er hatte bei der Feier mitgewirkt. Er legte sich nun ins Zeug, konnte Belege aus der Bibel anführen und schilderte eigene Erfahrungen und Begegnungen. »Gott ist doch auch Geist!« – Aber die Frau Pfarrer ließ sich durch nichts überzeugen. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Wie kann man mit dieser Einstellung seelsorgerisch in der Gemeinde wirken, den Gemeindemitgliedern in schwierigen Situationen Trost spenden?
Später lehrten mich meine Erfahrungen aus der Beratungspraxis, dass zunehmend mehr Menschen Wirkungen und Kräfte aus einer unsichtbaren Schöpfung erleben. Sie erzählten mir, dass sie geistige Wesenheiten wahrgenommen und von ihnen Hilfe – oder auch Bedrängnis – erfahren hätten. Manche waren sich absolut sicher, einen begleitenden Engel zu haben; einige hatten ihn selbst gesehen.
Darüber hört man jedoch nicht viel in den westlichen christlichen Kirchen (in der Ostkirche ist das anders). Nur wenige aufrichtige Priester sprechen solche persönlichen Erfahrungen an. Andere haben eine Abneigung dagegen oder wagen es nicht, sich mit solchen »unmodernen Ansichten« der Lächerlichkeit auszusetzen. Sehen sie nicht, dass sie ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht werden, wenn sie einige Grundaussagen des Glaubensbekenntnisses nicht überzeugend vertreten? Dass sie dadurch ihre Verkündigung unglaubwürdig machen? Wer wirkliche spirituelle Erlebnisse erfahren hat, wird bei diesen Pfarrern weder Gehör noch Hilfe erwarten können.
Gibt es die unsichtbare Welt wirklich? Zu dieser Frage möchte ich in diesem Buch Erfahrungen und Einsichten vortragen aufgrund von eigenem Erleben, Gehörtem und Gesehenem.
Seit meiner Kindheit darf ich mehr wahrnehmen, zusätzlich zu dem, was mir meine materiellen Sinne vermitteln. Im Laufe meiner mehr als dreißigjährigen Seelsorge- und Beratungstätigkeit habe ich viel lernen dürfen über die Zusammenhänge und Gesetzlichkeiten auf physischem, psychischem und geistigem Gebiet. Ich konnte erfahren, dass dauerhafte Heilung nur geschehen kann, wenn der ganze Mensch in seiner sichtbaren wie auch unsichtbaren Situation beachtet wird. Dabei musste ich immer wieder den Menschen als seelisch-geistige Persönlichkeit erkennen, die für die Erdenzeit in einen physischen Leib inkarniert ist, um hier in der Materie wirken und lernen zu können.
Oder gibt es einen anderen denkbaren Grund für unsere irdische Existenz? Irgendwann kommt wohl jeder Mensch einmal in eine Situation, die ihn zum Nachdenken anregen möchte: Was soll ich eigentlich hier auf der Erde? Was ist der Sinn meines Daseins?
Bevor ich ausführlich auf eigene Erfahrungen zu sprechen komme, möchte ich einige neuere Entwicklungen in der wissenschaftlichen »Welt-Anschauung« anführen, die mir bekannt geworden sind.
C. G. Jung äußerte sich seinerzeit recht skeptisch zu der Frage, ob uns wissenschaftliche Ergebnisse wirklich weiterhelfen können, um das Seelisch-Geistige im Menschen zu verstehen:
»Wer die menschliche Seele kennen lernen will, dem wäre zu raten, lieber die wissenschaftliche Psychologie an den Nagel zu hängen, den Gelehrtenrock auszuziehen, der Studierstube Lebewohl zu sagen und mit menschlichem Herzen durch die Welt zu wandern: durch die Schrecken der Gefängnisse, durch trübe Vorstadtkneipen, Bordelle und Spielhöllen, durch die Salons der eleganten Gesellschaft, durch Börsen, politische Häuser und Kirchen; Liebe und Hass, Leidenschaft in jeder Form am eigenen Leib zu erleben – und er käme zurück mit reicherem Wissen beladen, als es ihm dicke Lehrbücher je gegeben hätten, und er wird seinen Kranken ein Arzt sein können, ein wirklicher Kenner der menschlichen Seele.«
Noch 1986 konnte der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft erklären, die Suche nach dem Sinn sei nicht Aufgabe der Wissenschaft: »Wissenschaft erklärt das Wie und Was, aber sie erklärt nicht das Wozu.« Dies sei »nicht das Amt, ja nicht das Recht des Wissenschaftlers … Die Antwort muss sich letztlich jeder selber in sorgfältiger Gewissenserforschung geben. «2
Doch bereits 1955 hatten Bertrand Russell und Albert Einstein angesichts des atomaren Wettrüstens in einem öffentlichen Manifest eine Umkehr gefordert: »Wir müssen lernen, in einer ganz neuen Weise zu denken! «3 Leider hatten sie damit noch keinen Wandel erzielen können. Doch nun, 50 Jahre später, wurde angesichts der sich zuspitzenden Weltsituation dieser Gedanke wieder aufgegriffen. In einem neuen Manifest, dem »Potsdamer Manifest 2005«4, wird das materialistische Denken angeprangert und als Mitursache für das unverantwortliche, kurzsichtige politische Handeln erkannt. »Die Einsichten der modernen Physik, der ›Quantenphysik‹, legen eine Weltdeutung nahe, die grundsätzlich aus dem materialistisch-mechanischen Weltbild herausführt.« Und es wird auf die »immaterielle Allverbundenheit der Wirklichkeit« verwiesen, die die unbelebte und auch die belebte Welt umschließt.
Der Schluss des Manifests lautet: »Denn die Allverbundenheit, die wir Liebe nennen können und aus der Lebendigkeit sprießt, ist in uns und in allem Anderen von Grund auf angelegt.« Über hundert Wissenschaftler weltweit haben diesen Text unterschrieben.
Der Neurologe John C. Eccles, 1963 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, ist einen Schritt weiter gegangen und konkreter geworden. Er hat schon in den 1970er-Jahren die These vertreten, dass das Bewusstsein (das »Ich«) einer nichtmateriellen Welt angehört und über das Gehirn als »Antenne« mit dem materiellen Körper Informationen austauscht. Auf diese Weise könne es Sinneseindrücke empfangen und den materiellen Körper steuern.5 Das Ich wäre also so etwas wie ein geistiges Wesen, das notfalls – nach dem Tode des Körpers — weiterexistieren kann.
Erstaunlicherweise gibt es ausgerechnet vonseiten eines genialen Physikers Argumente für ein Fortleben nach dem Tod und die Existenz von geistigen Wesen. Burkhard Heim (1925 – 2001) war infolge eines Unfalls körperlich schwerstbehindert, aber war fähig, seine weitreichende neue allgemeine Feldtheorie zu konzipieren. 6 Sie erlaubt es, Eigenschaften der Elementarteilchen und grundlegende physikalische Konstanten in Übereinstimmung mit den Messergebnissen zu berechnen. Was uns daran interessiert: Dies gelang ihm durch die Annahme, dass das Universum mindestens zwei zusätzliche Dimensionen hat, die eine unendliche Vielzahl von »Parallelwelten« aufspannen. Diese können – das finde ich so bedeutsam – als Grundlage für »unsichtbare Wirklichkeitsbereiche« angesehen werden und bieten daher die Daseinsmöglichkeit für geistige Welten und Wesenheiten.
Diese Beispiele mögen hier genügen zur Charakterisierung der unterschiedlichen Denkweisen über eine »unsichtbare Schöpfung«. Wissenschaftler sind natürlich in ihren Formulierungen sehr vorsichtig, denn sie müssen für ihre Aussagen Beweise oder Argumente vorlegen können, die von jedem Fachkundigen nachvollzogen werden können.
Beim geistigen Heilen und bei der spirituellen Lebensberatung genügen solche allgemeinen Beschreibungen nicht. Der Patient braucht konkrete, praktische Ratschläge, die für diesen einen Menschen verständlich und einleuchtend sein müssen. Der Maßstab für den Wert solcher Empfehlungen ist dabei nicht, dass sie irgendwie theoretisch begründet werden können, sondern darin, dass sie dem Betroffenen helfen. Die Hilfe mag darin bestehen, dass der Patient gesund wird oder dass er einen Ausweg aus einer schwierigen Situation erkennt oder dass er nun besser mit seinem Schicksal fertig wird.
Bei meiner Beratungstätigkeit war es mir eine große Hilfe, dass ich zur Situation des Gegenübers intuitiv den Einfluss geistiger Kräfte sehen und ihm seinen Zustand aus dieser erweiterten Sicht heraus erklären konnte. Es spielen bei den geschilderten Beratungsgesprächen immer die Einflüsse von geistigen Wesenheiten eine Rolle. Gerade diese Erklärungen erweisen sich als das wesentliche Moment für das positive Ergebnis.
Und das ist ja meine Absicht mit diesem Buch: Ich möchte demonstrieren, dass die unsichtbare Schöpfung, also die geistige Welt, mit geistigen Wesen »wirklich« existiert. Und zwar indem ich zeige, wie der Glaube an ihre Existenz zu positiven Lösungen für sonst aussichtlose Probleme verhilft.
Natürlich ergeben sich dabei noch viele Fragen: Sind die Kräfte und Wesenheiten aufbauend und hilfreich für unseren Körper, unsere Seele und unser eigenes Bewusstsein, für unseren Geist, eben für unsere ganzheitliche Persönlichkeit hier auf dieser Erde? Oder handelt es sich um niedere Wesen, die schaden oder krank machen wollen? Was ist zu tun, um solche zerstörerischen Einflüsse abzuwehren oder umzuwandeln?
Jede solche Beratung wirft immer wieder neue Fragen auf, die von Fall zu Fall andere Antworten erfordern. Bitte prüfen Sie selbst, ob Sie sich mit den vorgetragenen Erklärungen anfreunden können.
Es folgt nun ein Sammelsurium von Themen. So ist eben der Beratungsalltag, er spiegelt den Lebensalltag. Ich will mit diesem gemischten Strauß von ungewöhnlichen Notsituationen einen Eindruck vermitteln von der Vielfalt der Probleme, denen manche Menschen gegenüberstehen. Oft sind es Fragen, für die es keine üblichen Antworten gibt. Häufig liegen die Ursachen im Unsichtbaren, und dementsprechend sind dann auch die Ratschläge unüblich.
Sie werden meine Ratschläge vermutlich für verrückt halten, solange Sie das Buch noch nicht bis zum Ende gelesen haben. Die mir geschilderten Situationen sind auch oft wirklich »verrückt«. Ich beginne gleich mit so einer Geschichte.
Vor einigen Tagen bekam ich folgenden Anruf; er begann mit den Worten: »Können Sie mir helfen? Es ist ein ganz unangenehmer Geruch in meiner Wohnung.«
– »Tut mir leid, da bin ich nicht zuständig. Lüften ist doch Ihre Sache. Da kann ich Ihnen nicht helfen.«
»Das mache ich ja, aber es stinkt auch aus dem Ausguss. « – »Dann sollten Sie in die Drogerie gehen und sich ein Reinigungsmittel besorgen oder durch einen Handwerker den Abfluss reinigen lassen.«
»Nein, nein, es handelt sich um einen geistigen Gestank! « – »So? Wie kommen Sie denn darauf? Und wie erklären Sie sich das?«
»Ich weiß es nicht. Ich habe schon viel gebetet, aber es ändert sich nichts, darum rufe ich Sie an.«
Ich holte tief Luft. Kann ich der Frau (und auch Ihnen, liebe Leser) meine Ratschläge zumuten?
»Gut, machen Sie Folgendes: Suchen Sie beim Herrgott um starke Begleiter an. Gleich nach dem Telefongespräch können Sie ins Gebet gehen. Dann bitten Sie inständig um geistige Reinigung der Wohnung. Gehen Sie gedanklich die Räume durch und bitten Sie zugleich um Schutz und Segen. Die lichte Energiefülle überwindet das Dunkle. Und zünden Sie auch eine Kerze an als Christuslicht. Denn diese stinkenden Wesen, die sich bei Ihnen aufzuhalten scheinen, verursachen ungute Empfindungen.«
»Ja, ich habe solche Angst! Ich dachte schon an einen Umzug.«
»Vorsicht! Angst öffnet die Tür für die Gegenkräfte. Haben Sie stattdessen Vertrauen zur höchsten Stelle, grenzenloses Vertrauen. Gott und der Heiland werden immer die Stärkeren sein. Stellen Sie sich und Ihre Wohnung voll in ihren Schutz. Bleiben Sie dran! Diese Art von Wesen sind wie Läuse, Flöhe, Wanzen, Zecken zusammengenommen, zäh und penetrant. Zwischendurch können Sie auch das Herzensgebet sprechen: ›Herr Jesus Christus, erbarme Dich meiner und meiner Wohnung! ‹ Und wieder und wieder die Bitte um geistige Reinigung, um Segen, um Schutz und Hilfe. Gehen Sie dann voller Vertrauen in die Beobachtung: Lässt der Gestank nach? Von der Intensität ihres Bemühens wird die Zeitdauer abhängen. Erst, wenn Sie wieder eine normale Atmosphäre haben, können Sie mit der Bitte abschließen, dass alle, die hier anwesend waren, gesegnet sein mögen. Umgeben Sie Ihre Wohnung geistig mit einer Schutzhülle und versiegeln Sie Ihr eigenes geistiges Feld, danken und bitten Sie zugleich, dass Sie weiterhin im Schutz verbleiben mögen. – Ich helfe Ihnen gerne bei dieser geistigen Arbeit. Melden Sie sich, wenn Sie weitere Fragen haben.«
Bald kam der Rückruf – ein euphorischer Dank: »Es stinkt nicht mehr!«
»Sehr gut. Sehen Sie: wenn Sie umgezogen wären, hätten Sie Ihre Probleme mitgenommen. All das hängt doch mit Ihnen selbst zusammen, nicht mit Ihrer Wohnung. Sie hatten hier etwas zu lernen. Sie sollten durch dieses Erlebnis einen Schritt weiterkommen.«
Wer hält so etwas für möglich? Vielleicht haben auch Sie, liebe Leser, Ihre Zweifel. Aber glauben Sie mir: Etwa jede Woche bekomme ich ähnliche Anrufe, und meistens kann ich mit entsprechenden Ratschlägen helfen.
Es liegt am Menschen selbst, ob er in einem unguten Zustand verbleibt, oder ob er das Geistige, das Unsichtbare, ernst nimmt und zu arbeiten beginnt. Das sagen schon die bekannten Leitsprüche: »Von nichts kommt nichts« oder: »Wer bittet, dem wird gegeben« oder: »Wer nicht anklopft, dem wird nicht aufgetan.«
Sie fragen vielleicht: »Aber Gott sieht doch alles, warum lässt er so etwas zu? Ist für Geistiges nicht der Herrgott oder eben das Geistige zuständig?« – Wir sind hier auf Erden im Lernprozess und an uns liegt es, die richtige Initiative zu ergreifen. Dass es in der heutigen Zeit vermehrt zu solch menschlicher Problematik in ihrer unglaublichen Vielfalt kommt, hat ihren Sinn darin, dass die Entwicklung des Einzelnen beschleunigt werden soll.
Es ist an der Zeit, die verbreitete Lethargie zu überwinden, die mit solchen Sprüchen einhergeht wie: »Da kann man nichts machen, es ist eben mein Schicksal.« oder »Die Gnade Gottes wird schon etwas zum Besseren verändern. Ich kann mich nur in seinen Willen ergeben. « Das alles sind Halbwahrheiten!
Natürlich hängen wir von der Gnade Gottes ab. Sie ermöglicht es uns, auf dem Wege in die Vollkommenheit voranzuschreiten, zurück in die eigentliche Heimat. »Das Leben ist eine Reise, die heimwärts führt« (Hermann Melville). Aber dieser Gnade müssen wir uns mit unserem eigenen Bemühen würdig erweisen. Wir haben mehr und mehr die schlechten Eigenschaften abzulegen, also sie zu erkennen und daran zu arbeiten, dass die Faulheit, der Jähzorn, die Eifersucht etc. bei uns geringer werden.
Hierbei helfen uns die Himmlischen aus der Freude heraus, dass ein Menschenkind begriffen hat, was es hier während der Erdenzeit für Chancen von Gott erhält, um wieder ein Stück näher zu ihm zu kommen. Das Wirken der Widersacherkräfte, unsere Reifung zu behindern, ist von Gott zugelassen. »Äußere Krisen bedeuten die große Chance, sich zu besinnen« (Viktor Frankl). Der Erdenaufenthalt ist ein Bewährungsort. Aus dem Erkennen des Lebenssinns erwachsen die Energien, die Kräfte, um mit göttlicher Hilfe die Lethargie zu überwinden, niederziehenden Einflüssen zu widerstehen und geistig weiterzuwachsen.
Jemand fragte: »Und wie ist das mit dem Karma: Wenn ich ein schlechtes Karma habe, was kann ich dagegen tun? Das muss ich doch abtragen!« – Wer sagt denn, dass so ein Karma unabänderlich ist? Ab heute kann eine selbstverschuldete Belastung gebessert werden, wenn ich anfange, mithilfe der Himmlischen an meiner Veränderung zu arbeiten. Dann kann das Karma sich erübrigen. Auch das Karma hat ja seinen Sinn. Es soll mir helfen, einen Charakterfehler zu überwinden. Wenn ich diese Wandlungsaufgabe schon vorzeitig erfüllt habe, dann ist das Karma nicht mehr nötig.
Wie überall so auch hier beginnt jeder Entwicklungsschritt in meinem Bewusstsein, bei meinem bewussten Entschluss. Trägheit und Passivität sind fehl am Platze. Darum heißt es auch: Achte auf deine Gedanken, denn sie sind deine Wirklichkeit von morgen.
Ein anderer, bestürzter Anruf während meiner Sprechzeit: Eine Frau erzählt, dass sich in ihrem näheren Umfeld in letzter Zeit so viele Menschen das Leben genommen hätten. »Warum nur, warum?« Eine junge Mutter, ein Mädchen in einer gymnasialen Oberstufe, hervorragend im Unterricht – lauter Menschen, bei denen man keinen Anlass zur Verzweiflung erkennen konnte.
Ich habe solche Geschehnisse schon ausführlich in einem vorhergehenden Buch besprochen.7 Aber folgende grundsätzliche Bemerkungen sind noch angebracht.
Lassen Sie mich die geistige Atmosphäre beschreiben, die den heutigen Menschen, ohne dass er sich dessen bewusst ist, umgibt und beeinflusst. Nach meinen geistigen Erfahrungen sind wir hier auf einem Planeten, auf dem das Dunkle vorherrscht. So schön er ist, so hell wärmend auch die Sonne scheinen mag – das geistige Umfeld ist das Territorium des Widersachers. Es scheint, dass gerade in der heutigen Zeit alle Triebkräfte aus den niedersten geistigen Bereichen – oder soll ich sagen: aus den höllischen Daseinsebenen – auf die Erde geschickt worden sind. Warum? Die Situation der Erde spitzt sich in vielerlei Hinsicht immer mehr zu: Übervölkerung, Umweltverschmutzung, Wirtschaftskrisen, Naturkatastrophen, zunehmende Diskrepanz zwischen vielen Armen, Hungernden und den wenigen Superreichen, Risiken durch Atomenergie und Gentechnik und so weiter.
Solche augenscheinlichen Gefahren sind aber auch geeignet, mehr und mehr Menschen aufzuwecken aus ihrer Lethargie. Sie werden aktiv, entwickeln Verantwortungsbewusstsein für die Mitmenschen, die Natur, die Lebensbedingungen kommender Generationen. Mit anderen Worten: Sie sind dabei, Aspekte der Nächstenliebe in einem umfassenden Sinn zu entfalten.
Aber das sind Bestrebungen, die den Zielen dieser niederen Kräfte völlig zuwiderlaufen und denen sie sich mit aller Macht entgegenstellen. Sie kämpfen darum, die Menschen von ihrem Weg zum Licht abzubringen. Mit teuflischer Intelligenz wird ans Werk gegangen. Sie verbreiten einen Nebel, der die klare Sicht behindert: Wie in eine dunkle Wolke gehüllt, verliert der Mensch seinen Weg. Er ist umnachtet, wie man sagt, stürzt in eine tiefe Depression. Wenn sein geistiges Kleid, seine Aura offen ist, haben die dunklen Energien Zutritt: Die Seele wird krank, das Leben scheint seinen Sinn verloren zu haben, obwohl materiell alles in Ordnung ist. Niemand versteht den Kranken. Ein Arzt verschreibt ein Antidepressivum, dadurch erlahmt die Eigeninitiative noch mehr und das geistige Kleid wird noch durchlässiger. Von der lebensfeindlichen Seite wird alles getan an Einflüsterungen und weiterer Nebelbildung, sodass am Ende als einziger Ausweg nur noch der Selbstmord bleibt.
Eigentlich müsste es überhaupt nicht zu dieser ausweglosen Lebenssituation kommen, wenn täglich bewusst vorgebeugt würde. Morgens früh zieht man seine Kleider an, um den physischen Körper zu schützen.
Aber auch der Geist benötigt ein Schutzkleid. Also sollten sich die Menschen – bildlich gesprochen – gleich morgens auch ihr seelisch-geistiges Kleid sorgfältig anziehen. Sie brauchen sich ja nur ihr unversehrtes Kleid innerlich vor Augen zu halten und die Bitte um Schutz und Hilfe für den Tag, um den Segen zum Himmel zu schicken. Kann dann dunkle Energie noch zum Tragen kommen, wenn der Mensch ein strahlendes Licht ist?
Und sollte es einmal zu einer »Infektion« gekommen sein – lassen Sie es mich so ausdrücken – dann kann man sich, in der geistigen Vorstellung, die Hände waschen, duschen, baden, sich auch geistig säubern, desinfizieren, erneut um Schutz und Segen bitten und das geistige Kleid schließen. Es ist alles ganz analog wie im Materiellen.
Materiell und geistig sind hierbei ganz entsprechende, wertfreie Gesetze wirksam. Wenn einmal der Reißverschluss aufgeht oder ein Knopf vom Hemd abfällt, weiß man, was zu tun ist. Warum sollte in der unsichtbaren, der geistigen Schöpfung Gottes alles von allein gehen? Viele einfache Sprüche aus der Volksweisheit wissen davon: »Wie außen, so innen«, »Wie im Großen, so im Kleinen«.
Und weiter heißt es, ich wiederhole: »Von nichts kommt nichts!« Jede Situation erfordert eine angemessene Handlung, nicht ein bloßes Warten und Nichtstun. Gebratene Tauben, die in den Mund fliegen, sind Illusion. Vielmehr muss der Betroffene aktiv werden; er muss einsehen, dass er selbst etwas tun kann und muss, um seine Situation zu verbessern.
Und was kann er tun? – Würden wir bereits im Elternhaus, im Kindergarten, in der Schule vor allem im Religionsunterricht lernen, dass wir Menschen vor allem geistige Wesen sind, die in einen materiellen Körper eingepflanzt wurden und darum der All-Einheit angehören, also als Bürger beider Welten sowohl in der sichtbaren als auch in der unsichtbaren Schöpfung zu Hause sind, so würden sich viele Probleme leichter lösen lassen. Wir besäßen dann ein Wissen um unser wahres Sein und unsere unantastbare Würde.
Es ist nie zu spät, sich dies bewusst zu machen. Es bringt uns dazu, die Erfahrungen solcher Menschen ernst zu nehmen, die in guter Verbindung mit ihren geistigen Beratern und Helfern stehen und dadurch eine Notsituation besser meistern können, indem sie zum Beispiel mit ihnen gemeinsam ein belastetes Umfeld von den niederen Störenfrieden reinigen. Ausweglosigkeit gibt es nicht, Verzweiflung und Ängste brauchen dann nicht zu sein. Hochqualifizierte lichte Freunde aus dem »geistigen Elternhaus«8 gilt es zu bitten, um mit ihnen alles durchzusprechen und zu Lösungen zu kommen. Sie warten ja darauf, dass sie gebeten werden. »Bittet, so wird euch gegeben.«.
Wir Menschen haben den freien Willen – darum greift der Himmel nicht von sich aus ein. Wir haben das Problem, also müssen wir auch um Hilfe bitten. Wir sollen ja lernen, aus der Lethargie herauszukommen, dazu gehört: zu lernen, im guten Sinne Initiative zu entwickeln. Die dunklen Gesellen achten kein Gebot, darum sind sie immer zur Stelle, beobachten, wo und wie sie an den Menschen herankommen können, um ihn am lichten Aufwärtsweg zu hindern. Sie freuen sich, wenn der Mensch passiv alles über sich ergehen lässt.
Ein drittes Beispiel aus der Telefonberatungspraxis: »Ich habe eine süße kleine Katze aus dem Tierheim geholt, weil unsere Susi vor einiger Zeit totgefahren wurde. Unser Bippo sollte nicht so lange allein bleiben. Aber gestern hat mich die Kleine so fest in die Hand gebissen, dass ich zum Arzt musste. Es tut sehr weh. Es ist nicht das erste Mal, dass sie mich so plötzlich angreift. Dabei ist sie meistens sehr lieb. Ich habe mir viele Gedanken gemacht. Könnte es sein, dass sie plötzlich von der dunklen Seite besetzt wurde und mich darum so attackierte? Sollte ich sie wieder ins Tierheim zurückbringen und mir eine andere Gefährtin für den Bippo aussuchen?«
»Die Möglichkeit dazu haben Sie natürlich. Aber machen Sie doch vorher noch einen Versuch, denn eigentlich haben Sie sie ja schon liebgewonnen. Wer gibt Ihnen die Garantie, dass es mit einer neuen Katze nicht genauso geht? In der Tat können Tiere auch von dunkler Seite beeinflusst werden. Da haben Sie recht. Arbeiten Sie viel mit dem Segnen! Bitten Sie für Ihr Kätzchen täglich, mehrmals, immer zwischendurch um seinen Schutz. Möge es von guten Wesen begleitet sein! Vergessen Sie auch Ihre eigene Person nicht. Wenn Sie selbst auf Ihren geistigen Schutz bedacht und in guter Begleitung sind, werden Sie gefeit sein vor Angriffen solcher Art.«
Ich erhielt nach einiger Zeit die Nachricht, dass die Hand ausgeheilt ist, das Kätzchen nicht ausgetauscht wurde und keine weiteren Attacken erfolgt sind. Sie beachte aber auch alles sehr sorgsam, was ich ihr empfohlen hatte.
Vielleicht haben Sie Zweifel, ob das Verhalten der Katze tatsächlich durch einen geistigen Einfluss gewandelt wurde. Ist das überhaupt möglich, Tiere geistig zu heilen? Vielleicht fragen Sie sogar: Ist es uns Menschen »erlaubt«, für Tiere zu beten?
Seit längerer Zeit war ich in den 1980er Jahren mit Frau K. bekannt. In unregelmäßigen Abständen fuhr ich zu ihr, um ihr mein »Tagebuch besonderer Art« in die Schreibmaschine zu diktieren. Sie hatte mir diese Hilfeleistung angeboten, weil sie selbst am Inhalt so interessiert war. Immer begrüßte mich beim Eintreffen ihr wunderschönes schwarzes Kätzchen.
Eines Tages rief sie mich verzweifelt an: »Unsere Blacki isst und trinkt seit Tagen nicht mehr. Der Tierarzt hat alles versucht und vermutet nun, dass sie etwas Vergiftetes gefressen hat, was ihren Magen-Darm-Trakt wund werden lässt. Das Fell ist glanzlos, sie verliert büschelweise Haare und ist abgemagert und sehr, sehr schwach. Bitte Frau Emde, beten Sie für mein Goldschätzchen! Vielleicht ist das die letzte Möglichkeit, dem armen Tier zu helfen.«
Für einen Moment schossen mir Zweifel durch den Kopf, aber warum sollte man nicht auch für Tiere beten? – Sofort versuchte ich mich auf Blacki einzustellen. Alles erzählte ich meinen Begleitern und erbat von unserm Heiland die geistigen Energien des Heils für dieses geschädigte Tier. Lange blieb ich beim Magen-Darm-Trakt und bat dann um geistige Lebensenergien für den ganzen Körper.
Die anfänglichen Skrupel, ob das Heil etwa nur für den Menschen gedacht sei, waren verflogen: Sind nicht alle Lebewesen Geschöpfe Gottes? Ich appellierte an die Gnade Gottes, bat inständig um den Segen, um die Hilfe, die nur noch vom Himmel kommen konnte. In tiefer Verbundenheit, Demut und Ehrfurcht dankte ich.
Am nächsten Morgen kam der Bericht vom Frauchen. Auch sie hatte sich gleich nach dem Telefongespräch in die Heilmeditation begeben. Als sie die Augen öffnete und tief durchatmete, sah sie ihr geliebtes Kätzchen beim Trinken. Inzwischen hatte der Goldschatz auch schon wieder etwas gefuttert. Dienen solche Erlebnisse nicht der Überzeugung, dass bei Gott kein Ding unmöglich ist – wenn man sich in Demut an ihn wendet?
Aus der Bekanntschaft mit Frau K. habe ich noch etwas lernen dürfen: Herr und Frau K. waren Kettenraucher. Sie organisierten Reisen zu den Philippinen zu den dortigen Heilern. Meine Vorhaltungen, dass sie Lungenkrebs bekämen, wenn sie ihr Rauchen nicht wenigstens reduzierten, schlugen sie in den Wind: »Wir sind ja mit vielen Heilern in gutem Kontakt!« Und dann geschah es: Herr K. bekam die Diagnose: Lungenkarzinom. Sofort flog er auf die Philippinen zu seinen Heilern, aber keiner konnte ihm helfen. Er starb im Krankenhaus in Manila.
Auch das war für mich ein Lernprozess. Der »Heiler« vermag nichts, wenn der Kranke nicht das Seine tut. Solange er sich nicht überwindet und das Suchtverhalten beendet, liefert er sich einer neutralen Gesetzmäßigkeit aus. Wir sind hier auf der Erde im Lern- und Entwicklungsprozess; wir haben unsere Schwächen zu überwinden; und wir haben die Konsequenzen zu tragen, wenn wir das alles ignorieren. Es lohnt sich, über den Sinn des Lebens nachzudenken.
Bleiben wir bei den Tieren. Wir Menschen neigen dazu, die geistigen Fähigkeiten von Tieren zu unterschätzen. Darf ich Ihnen dazu einige Erlebnisse mit einer freilebenden Amsel erzählen?
In Ottobrunn hatten wir um unser Haus einen Garten angelegt und an der Westseite zwei Spalierbäume an einem Holzgitter hochgezogen. Dort, in einer Astgabel des Pfirsichbaums, hatte ein Amselpaar ein Nest angelegt. Fünf Junge schlüpften.
Als die Amselkinder flügge wurden, stellte ich fest, dass ein kleines Amselmännchen eine einzige hellweiße Feder an einem Flügel hatte. Dieser Bursch entwickelte sich zu einer »Möwe-Jonathan-Amsel«.9
Die Johannisbeeren wurden reif. Ich deckte sie rundherum mit einem Netz ab. Besagtes Amselmännchen entdeckte die Beeren unter dem Netz, stand davor, schien nachzudenken. Dann sprang er dort hoch, wo die Beeren am Netz anlehnten und für ihn erreichbar waren. Seine Geschwister schafften das nicht. Durch die großen Wohnzimmerfenster und die Terrassentür konnte ich alles beobachten. Machte ich dann die Terrassentüre auf und schimpfte, so drehte sich unser Jonathan um, hüpfte in die entgegengesetzte Richtung, zupfte da oder dort im Gras, so ungefähr, als wollte er sagen: »Man wird doch wohl noch Regenwürmer suchen dürfen. Was hast du nur?« – Machte ich die Tür zu, wartete er noch eine Weile, drehte sich dann wieder zu den Johannisbeersträuchern hin und fraß ungestört weiter.
Dieses Spielchen wiederholte sich so lange, bis keine Johannisbeeren mehr aus dem Netz herauslugten. Was nun? – Eine neue Möglichkeit eröffnete sich für ihn: Er fand heraus, dass der Frühapfelbaum, der in der Mitte der Beeren stand und um den ich das Netz gewickelt hatte, einen neuen Zugang bot. Der Kleine setzte sich auf einen Ast, beäugte die Beeren von oben und entdeckte, dass er sich nur vorsichtig aufs Netz gleiten lassen musste, um wieder zu vielen Johannisbeeren zu gelangen. Seine Geschwister schafften es nicht, weil sie mit ihren Füßen in die Netzlöcher gerieten und zeternd wieder hochflogen. Auch hier ließ sich unser Freund durch nichts irritieren, bis er alles für ihn Erreichbare abgefressen hatte.
Der Winter kam. Wir hatten Futterstellen für unsere vielen Vögel, auch Meisenglocken. Die sind speziell für Meisen gebaut: Sie haben keine Sitzstangen außen und besitzen nur kleine Öffnungen. Eines Tages traute ich meinen Augen nicht: Mein Amsel-Männchen mit der hellen weißen Feder hielt sich mit einer Kralle an dem einen Loch der Meisenglocke fest, flatterte leicht, um oben und aufrecht zu bleiben, und fraß seelenruhig durch das andere Loch die fetten Haferflocken. Wiederum schaffte es keine andere Amsel: Sie mussten mit dem vorlieb nehmen, was herunterfiel.
Warum erzähle ich das? Weil mir immer schon aufgefallen war, dass nicht nur Menschen, sondern offenbar auch Tiere von unterschiedlicher Entwicklung auf der Erde sind. Unser Planet mit seinen unglaublichen Naturreichtümern dient offenbar dazu, seinen unterschiedlichen Bewohnern vielfältige Möglichkeiten zu bieten, um Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Wir, Menschen wie Tiere, können entscheiden, ob wir das eine oder andere essen, uns also gesund oder ungesund ernähren; wir können wählen, ob wir uns fürsorglich oder unfreundlich gegenüber den anderen Lebewesen und Menschen verhalten. Wir gelangen von Erfahrung zu Erfahrung; wir durchlaufen Lernprozesse, um immer neuen Herausforderungen begegnen zu können. Wie lange werden wohl die Amselgeschwister brauchen, um die Geschicklichkeit ihres Bruders zu erlernen? Vermutlich wird dieses Leben nicht ausreichen. Werden sie drüben, in der feinstofflichen Welt, weiter üben? Werden sie sich eventuell wieder irgendwo als Vögel inkarnieren? Sie haben sich vielleicht nach diesem Erdenaufenthalt erst einmal eine Erholungszeit im Geistigen verdient.
Und wie geht es uns? Können wir in einem einzigen Leben zur Vollkommenheit heranreifen? Schauen wir uns doch gegenseitig an, sind wir perfekt? Oder kennen wir einen Menschen, der keinerlei Schwächen mehr hat, der nur aus Liebe und Weisheit besteht und von unantastbarem Charakter ist? – Fragen, auf die jeder selbst seine Antwort suchen muss.
Es ist Sonntagvormittag. Ich schreibe und werde durch einen Anruf unterbrochen. Sprechzeit habe ich jetzt nicht, aber ich weiß: Wenn ein Anruf von meinen geistigen Beratern »durchgelassen« wird, ist es wichtig. Es ist richtig spannend mit dieser Teamarbeit, mit den geistigen Helfern. Gerade dieses Gespräch verdient es, dass ich es Ihnen wiedergebe.
Eine Frau und Mutter ruft an in auswegloser Lebenssituation. »Ich musste meinen ältesten Sohn, er ist zwanzig Jahre alt, in die Psychiatrie einweisen lassen. Er ist schizophren, er wollte meinen Mann erschlagen. Heute will ich ihn zum ersten Mal besuchen, aber ich habe solche Angst! Er will nach Hause und weigert sich, die Beruhigungsmedikamente zu nehmen. Darum gibt man ihm halt Spritzen. Mein Mann verflucht ihn. Er schimpft von jeher immer und über alles: Die anderen Kinder sind ganz verstört, haben Angst. Der Zweitälteste spricht kaum mehr, zieht sich total in sich zurück. Ich weiß mir keinen Rat mehr. Ich kann gar nicht mehr beten.«
Wie kann man auf solche Fragen antworten? Wie kann man in einer solchen Situation helfen, raten? Ich habe versucht, der Frau aus meiner Intuition heraus Empfehlungen zu geben.
»Darf ich Ihnen Ihre Situation aus geistiger Sicht erklären? Ihr Mann ist von vielen negativen geistigen Wesen umgeben. Er ist es, der mit seinem Anhang die häusliche Atmosphäre vergiftet. Setzen Sie sich einmal mit Ihren Kindern zusammen, wenn er nicht zu Hause ist. Erklären Sie ihnen die geistigen Hintergründe und bitten Sie sie dann: ›Helft mit; ich schaffe es nicht mehr allein! Wir wollen ab sofort, so oft wir untertags daran denken, im Stillen sagen: ›Ich segne Dich, lieber Papa, im Namen Jesu Christi‹. Lesen Sie ihnen das betreffende Kapitel aus meinem ersten Buch vor10 — Sie besitzen es doch – und machen Sie den Kindern Mut! – Als nächstes bitten Sie jeden Morgen nach dem Aufwachen um die geistige Reinigung des Vaters und seines Umfeldes und zugleich auch für die ganze Wohnung: ›Möge der Segen des Höchsten sich überall ausbreiten, und alles beschützt werden.‹ Und veranlassen Sie auch die Kinder, in diesem Sinne zu beten: ›Mögen mein Vater, meine Mutter, meine Geschwister und ich starke geistige Begleiter erhalten, ganz besonders jetzt auch unser Bruder in der Psychiatrie. Vielleicht können seine Medikamente, die doch so viele Nebenwirkungen haben, auf geistigem Wege entgiftet werden. Lieber Gott, lieber Heiland, alle Ihr im geistigen Elternhaus, beschützt und helft unserer Familie, damit wir nicht seelisch krank werden, wie bereits unser ältester Bruder. Lass Gnade walten! Hilf uns, wir vertrauen auf Dich.‹
Und wenn Sie heute in der Klinik Ihren Sohn besuchen: Beten Sie vorher, dass Sie die richtigen Worte finden. Erklären Sie auch ihm genauso das negative geistige Geschehen, das durch die Unwissenheit des Vaters ausgelöst wurde, der, ich wiederhole, das Dunkle dauernd in und um sich hat. Solange er sich nicht ändert, kann es allenfalls schlimmer werden.
Die ›Teufel tanzen‹, sie fühlen sich auf ihre Art glücklich, dass sie eine ganze Familie in ihrer Entwicklung behindern können. Einen Vater erschlagen zu wollen, hilft nicht. Möge der Sohn stattdessen seinen Vater – im Geiste – und auch Gott um Verzeihung bitten wegen seiner Wut und Tötungsabsicht. Möge er jetzt inständig dafür beten, dass der auf ihm lastende Fluch seines Vaters mit der Zeit aufgelöst wird. – Es hängt von der Intensität Ihrer aller Bitte und von seiner Reue ab.
Bringen Sie Ihren Kindern auch bei, dass jeder, wenn er sich morgens anzieht, sorgfältig immer auch sein geistiges Kleid für den Tag anlegt. Lesen Sie doch Ihren Kindern auch das aus meinem Buch vor, was sonst noch alles tagsüber getan werden kann, um die echte Rückverbindung zum Himmel zu erlernen. Dann werden alle Quälgeister, Teufelchen welcher Schattierung auch immer, fluchtartig Ihr Haus verlassen. Denken Sie daran:
Copyright © 2011 Kösel-Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
eISBN 978-3-641-06238-5
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