Von den Artusromanen Hartmanns von Aue zu Talcott Parsons - und umgekehrt - Marcel Ernst - E-Book

Von den Artusromanen Hartmanns von Aue zu Talcott Parsons - und umgekehrt E-Book

Marcel Ernst

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH) (Intitut für Literaturwissenschaften), Veranstaltung: Gegenwart des Mittelalters, Sprache: Deutsch, Abstract: Integration erfolgt im Artusroman unter den Aspekten Handlung und Zeit als Entwicklung. In der Heldenepik gibt es keine Entwicklung. Der ‚Held’ geht beim Versuch, seine Normen durchzusetzen, unter (Desintegration). Die Struktur des Artusromans (doppelte Aventiurenreihe) zeigt Integration als Entwicklung unter Einbeziehung von Konflikt und Desintegration. Dabei wird Integration durch Wahrnehmung von Normen (zuerst formalen, dann verinnerlichten), aber auch durch Ästhetik (z.B. Kleiderwahl) gesichert. Symbolischer Kern der Integration (Parsons) ist der Artushof, um den herum aber das integrationsstiftende Handeln erfolgen muss. Die Sphären von Integration und Desintegration sind im Prinzip räumlich fixiert: Hof versus Wald.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung Seite
2. Das Grundmodell des Handelns bei Talcott Parsons Seite
3.1. Iweins Verfall in den Wahnsinn Seite
3.1.2. Bewusste oder unbewusste Handlungen? Seite
4.1. Der Artushof als gesellschaftliche Gemeinschaft Seite
4.2. Das unvollkommene Idealbild des Artushofes Seite
5. Das Funktionsproblem sozialer Ordnung Seite
5.1. Worin liegt die Lösung für das Funktionsproblem? Seite
5.2.1. Uneigennützige Motivation Seite
6. Persönlichkeitssystem und sozialer Konflikt Seite
6.3. Sozialer Konflikt bei Ralf Dahrendorf Seite
8. Zusammenfassung und Ausblick Seite

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Universität Karlsruhe (TH)

Institut für Literaturwissenschaft Abteilung: Mediävistik Hauptseminar: Gegenwart des Mittelalters Semester: Sommer 2005

Integration

Germanistik (HF) / Journalismus (NF) 6.Semester

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1. Einleitung

In der vorliegenden Arbeit geht es in der Hauptsache darum zu zeigen, wie die soziologische Theorie Talcott Parsons` erkenntnisfördernd für die mediävistische Forschung sein kann. Das soll durch den BegriffIntegrationexemplarisch an den Artusromanen Hartmanns von Aue gezeigt werden. Wobei sich die Arbeit schwerpunktmäßig auf den RomanIweinkonzentriert. Eine genaue Analyse des mittelalterlichen Textes wird immer wieder mit Parsons` Theorie des Handelns verbunden. Dabei soll zunächst das Grundmodell der Handlungstheorie vorgestellt werden. In diesem Modell kristallisiert sich eine Theorie der Orientierungen heraus, die das Handeln desAktorsbestimmen. Die verschiedenenOrientierungsmodiwerden im Anschluss in Bezug aufIweingeprüft, in wie weit sie sein Handeln erklären können. Besonders berücksichtigt sind die Textstellen, in denen Iwein in wahnhafte Zustände verfällt. Zu Fragen ist, warum und vor allem wie handelt der Protagonist. Darüber hinaus soll geklärt werden, ob bewusste oder unbewusste Handlungen vorliegen. Handeln wird als Faktor vonIntegrationundDesintegrationausgewiesen. Am Beispiel des Artushofes als eine gesellschaftliche Gemeinschaft lassen sich mit Hilfe Talcott Parsons aufschlussreiche Erkenntnisse über die Funktionsweisen von sozialer Integration gewinnen. Textbeispiele aus dem Iwein sollen diese verdeutlichen. Dabei wird auch sichtbar, dass in Hartmanns Schilderungen der Artushof nicht unbedingt dem literarisch geformten höfischen Idealbild einer vollkommenen mittelalterlichen Gesellschaft entspricht. So lässt sich ein thematischer Bogen zumFunktionsproblem sozialer Ordnungschlagen, über den d ie Theorie Parsons noch einmal aufgegriffen wird. Die Lösung für das Funktions - und Integrationsproblem sieht Parsons in einemWertesystem, welches Teil des kulturellen Systems ist. Auch für das Mittelalter können Werte und Normen entdeckt werden, die sich in den Artusromanen wiederfinden. In seinem Idealtyp formuliert Parsonsuneigennützige Motivationselemente.Solche Elemente finden sich auch imIweinwieder. Da es in einer Wechselwirkung zwischen der Motivation des handelnden Subjekts (Aktors)und der gesellschaftlichen Gemeinschaft zu Konflikten kommen kann, soll daraufhin die Verbindung von Persönlichkeitssystem und sozialem Konflikt näher untersucht werden. Dabei wird besonders auf das