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Mahnung aus dem Gestern – für das Heute. "Ob die Karthager in Rom landeten oder die Römer in Karthago, was geht es uns heute noch an? Es ist erkaltete Geschichte, geronnenes Blut, an dem niemand mehr Anteil nimmt. Keine Schuld, keine Anklagen, keine Tränen." Im Sommer 2015 katalogisiert Geschichtsstudent Gero einen großen Stapel Gedenkanzeigen, alle im Laufe der letzten 20 Jahre erschienen. Die meisten sind mit dem Eisernen Kreuz versehen – Gedenksteine aus Papier. Wer gibt diese Anzeigen auf, so lange nach Ende der beiden Weltkriege? Der Sechsundzwanzigjährige wird hineingezogen in eine Welt voll sinnloser Grausamkeit und verliert die wissenschaftliche Distanz. Er erlebt, wie Namen und Orte ihm etwas zurufen – und kommt am Schluss zu der Erkenntnis, dass Gedenken kein Ende haben darf.
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Seitenzahl: 99
Die in diesem Buch wiedergegebenen Anzeigen sind in deutschen Tageszeitungen zwischen 1985 und 2015 erschienen.
Die Namen der Inserenten wurden weggelassen.
Die Fotos der Kriegsgräberstätten hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. zur Verfügung gestellt.
Besuchen Sie uns im Internet unter
www.langen-mueller-verlag.de
© für der Originalausgabe und das eBook: 2016 LangenMüller in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten
Schutzumschlag: Wolfgang Heinzel
Satz und eBook-Produktion: Satzwerk Huber, Germering
978-3-7844-8255-2
Inhalt
Vorwort
Im Papierkorb
Friedhof Europa
Der Anfang
Zur See
»Als wir nach Frankreich zogen …«
»Von Finnland bis zum Schwarzen Meer …«
In den russischen Wäldern
Falsches Gedenken
Geschichte eines Jagdfliegers
»Wanderer kommst du nach Sparta …«
Zwischen Kursk und Feuersturm
In memoriam und kein Ende
Sonderbares Gedenken
Rückzug im Osten
Frauen im Krieg
Fliegertod
Wo blieb Gott?
Normandie
Gefallen in Ostpreußen
Versöhnliches
Anklagen
Zum Monte Cassino
Ausgelöschte Familien
Die letzten Toten
Über den Krieg hinaus
Ohne Worte
Von fernen Kriegen
Kein Ende
Antimachiavell
Vorwort
Lasst die Toten ihre Toten begraben, heißt es im Buch der Bücher. Die Toten ruhen lassen, nicht in vergangenem Unglück rühren, sondern nach vorne schauen, ist eine weit verbreitete Einstellung. Es gibt aber auch Menschen, die gern in der Vergangenheit leben, die sich immer wieder erinnern wollen, weil mit den Toten ein Stück des eigenen Lebens verloren gegangen ist, die auch eine moralische Verpflichtung fühlen, die Toten nicht zu vergessen. Sie sind es, die Gräber pflegen, Grabsteine besuchen und ihren im Krieg gefallenen Angehörigen mit Anzeigen einen Gedenkstein aus Zeitungspapier setzen. Dieses Gedenken kennt keine zeitlichen Grenzen, es geht über den Zweiten Weltkrieg hinaus zu 1914/18 bis zu den napoleonischen Kriegen.
Einigen Zeitgenossen sind solche Anzeigen zuwider, wenn sie Soldaten der deutschen Wehrmacht betreffen. Sie können es den Toten nicht verzeihen, dass sie sich von einem Rattenfänger verführen ließen. Sie rechnen die Gefallenen einem verbrecherischen Regime zu, das diese Aufmerksamkeit nicht verdient hat. Das Tucholsky-Wort »Soldaten sind Mörder« ist ihr Leitmotiv. Unter den einhundertvierundsiebzig Anzeigen, die in dieser Dokumentation versammelt sind, mag es Generäle und NS-Anhänger geben, aber noch mehr ahnungslose junge Männer, die zum Krieg verführt wurden und sterben mussten. Nicht Mörder sind unter uns, sondern Väter, Brüder. Sie verdienen nicht unseren Hass, sondern unser Mitgefühl, weil sie so schändlich missbraucht und schuldig gemacht wurden. Häufig enthalten die Anzeigen Anklagen gegen die Verursacher des Unglücks, aber auch versöhnliche Worte. Und über allen steht die Botschaft »Nie wieder Krieg«. Das würden die Toten fordern, wenn es ihnen nicht die Sprache verschlagen hätte.
Arno Surminski
Kriegsgräber sind die großen Prediger des Friedens.
Albert Schweitzer
© Mascha Greune, München
Ach, sie haben einen guten Mann begraben.
Und mir war er mehr.
Matthias Claudius
(Bei dem Grabe meines Vaters)
Im Papierkorb
Der Tag fing gut an. Keine Wolke am Himmel, am Morgen schon eine Wärme, die für den Nachmittag große Hitze versprach. Baden wäre angebracht. Aber zuvor noch die letzte Vorlesung bei Professor Wiesener. Wieder wird es um die alte römische Geschichte gehen, vermutlich um die Punischen Kriege. Sie sind so fern, so unblutig. Ob die Karthager in Rom landeten oder die Römer in Karthago, was geht es uns heute noch an? Es ist erkaltete Geschichte, geronnenes Blut, an dem niemand mehr Anteil nimmt. Keine Schuld, keine Anklagen, keine Tränen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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