Von der Seelenruhe / Vom glücklichen Leben - Seneca - E-Book

Von der Seelenruhe / Vom glücklichen Leben E-Book

Seneca

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Beschreibung

Die vorliegende Ausgabe versammelt vier der bedeutendsten philosophischen Schriften des großen Denkers Seneca.Wir alle streben nach Glück, nach einem Zustand, der uns mit uns selbst und der Welt im Reinen sein lässt – doch wie ist dieses Ziel zu erreichen? Für den römischen Philosophen und Staatsmann Seneca (4–65 n. Chr.) liegt der Schlüssel zu beständiger Glückseligkeit nicht in Lust und Sinnenfreude, sondern in der Seelenruhe, die jeder Einzelne sich durch ein tugendhaftes, naturgemäßes Leben, durch Bescheidenheit, Freundschaft und den Dienst an der Allgemeinheit erst erwerben muss. Antike Philosophie und Weisheit in der Geschenkbuchreihe von Anaconda.

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Seitenzahl: 194

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Lucius Annaeus Seneca

Von der SeelenruheVom glücklichen LebenVon der MußeVon der Kürzedes Lebens

Aus dem Lateinischen von Otto Apelt

Der Text folgt der Ausgabe Lucius Annaeus Seneca: Philosophische Schriften. Zweites Bändchen. Der Dialoge zweiter Teil. Buch VII–XII. Übersetzt, mit Einleitungen und Anmerkungen versehen von Otto Apelt. Der philosophischen Bibliothek Band 74. Leipzig: Verlag von Felix Meiner 1923. Der Dialog »Von der Seelenruhe« heißt dort »Von der Gemütsruhe«.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2010 Anaconda Verlag GmbH, KölnAlle Rechte vorbehalten.eISBN 978-3-7306-9063-5Print ISBN [email protected]

Inhalt

Von der Seelenruhe

Vom glücklichen Leben

Von der Muße

Von der Kürze des Lebens

VON DER SEELENRUHE

An Serenus

[Brief des Serenus an Seneca].

1. [Serenus]: Bei innerer Selbstschau, mein Seneca, machten sich mir gewisse Gebrechen bemerkbar, teils sichtlich und offen daliegend, wie mit Händen zu greifen, teils verborgener und versteckter Art, und noch andere, nicht anhaltender Art, sondern stoßweise wiederkehrend, und diese, darf ich sagen, sind die allerlästigsten, gleich streifenden Feinden, die nur die Gunst des Augenblicks zu einem Anfall benutzen, so daß man weder gerüstet sein kann wie im Kriege, noch sorglos wie im Frieden. Und gerade dies ist der Zustand, auf dem ich mich überwiegend ertappe – denn warum sollte ich dir nicht als meinem Arzt die Wahrheit gestehen? – Weder unbedingt frei fühle ich mich von den Fehlern, die ich fürchtete und haßte, noch auch anderseits völlig in ihrer Gewalt. Ich befinde mich also, wenn auch nicht gerade in der schlimmsten, so doch in einer höchst kläglichen und verdrießlichen Lage: ich bin weder krank noch gesund. Und komme mir nicht mit dem Einwand, zu jeder Vortrefflichkeit bilde ein schwacher Ansatz den Anfang, erst die Zeit bringe dauernden und festen Halt. Ich verkenne nicht, daß auch, was auf die äußere Herrlichkeit hinarbeitet, wie z. B. auf Ehrenämter, auf den Ruhm der Beredsamkeit, sowie auf alles, was von der Zustimmung anderer abhängt, nur durch geduldiges Ausharren sich durchsetzt – nicht nur, was uns wahre Kraft schafft, sondern auch jene Künste, die, um Gefallen zu erwecken, einer gewissen Schminke bedürfen, erfordern manches Jahr, bis die Länge der Zeit der Farbe allmählich Festigkeit und Dauer verleiht, – allein ich fürchte, daß die Gewohnheit, diese Begründerin einer gewissen Beständigkeit im Verlauf der Dinge, diesen Fehler sich bei mir noch tiefer einwurzeln läßt: langer Umgang macht uns dem Bösen wie dem Guten befreundet. Das eigentliche Wesen dieser zwiespaltigen, weder entschieden zum Rechten noch zum Verkehrten sich neigenden Gemütsschwäche kann ich dir nicht mit Schlagwort klarmachen, sondern nur durch eine Reihe von Einzelheiten; ich will dir Zustände schildern; du magst den Namen für die Krankheit finden.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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