Von kleinen Kreaturen und wie sie ihr Leben meistern - Heike Koenig - E-Book

Von kleinen Kreaturen und wie sie ihr Leben meistern E-Book

Koenig Heike

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Beschreibung

Kurzgeschichten für Kinder und solche die es geblieben sind. Begleite unsere kleinen Helden, wenn sie trotz aller Widrigkeiten über sich hinaus wachsen und mit Hilfe wahrer Freunde ihre Ziele nie aus den Augen verlieren. Mit extra Malspass und Rätselspiel für Gross und Klein.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 32

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Inhaltsverzeichnis

Willfried, das traurige kleine Drücktüten-Quetscheis

Hannelore, die ängstliche kleine Weinbergschnecke

Gundula, das entmutigte kleine Günsel-Blümchen

Felix, der verträumte kleine Kater

Ferdinand, der tapfere kleine Hippie-Bus

Mathilda, die ungeschickte kleine Fledermaus

Anton, der selbstgefällige kleine Saibling

Wilfried, das traurige kleine Drücktüten-Quetscheis

Ganz tief unten, in der Dunkelheit der riesigen Tiefkühltruhe eines Eiswagens, lebt ein trauriges kleines Drücktüten-Quetscheis namens Wilfried. Wilfried weiss schon gar nicht mehr wie er hier her gekommen ist, so lange liegt er bereits auf dem Boden dieser Kühltruhe, umgeben von hunderten von anderen Eissorten, die einen am Stiel, die andern im Hörnchen. Tagein tagaus beobachtet Wilfried wie seine Eis-Kameraden aus diesem grossen, kalten Tiefkühltruhen-Gefängnis gefischt werden und draussen in der bunten, warmen Sommerwelt den vielen Kindern ein Leuchten in die Augen zaubern. Nur Wilfried bleibt jeden Tag am Boden liegen. Dabei ist es doch der grösste Wunsch von diesem kleinen Drücktüten-Quetscheis mit seinem grossen fruchtigen Herz irgendwann auch einmal eines dieser Kinder mit seinem erfrischenden Erdbeer-Zitronen-Kern glücklich zu machen. Jede Nacht träumt Wilfried davon, und jeden Morgen hofft er aufs Neue, dass heute sein Tag gekommen ist.

Jeweils um zehn Uhr morgens setzt sich der Eiswagen in Bewegung und wird an allen Ecken bereits freudestrahlend von den unzähligen Kindern erwartet. Irgendwann muss doch auch seine grosse Stunde kommen, in der eines dieser Kinder ihn mit grossen Augen ansieht, als wäre er das schönste und leckerste Eis auf der ganzen Welt, denkt sich der kleine Wilfried, als er sieht, dass jetzt sogar Bernd, das komische Eis am Stiel, mit nichts als diesem langweiligen Milchgeschmack, vor ihm erwählt wird.

Nun hat Wilfried ein für alle Mal genug und während er auf dem kalten, metallenen Boden liegend bemerkt, dass er langsam an selbigem festzufrieren beginnt, verlässt ihn das letzte bisschen Hoffnung und mit dieser auch sein Lebenswille.

Also beschliesst Wilfried solange die Luft anzuhalten bis sein schnödes Dasein endlich ein Ende findet. So liegt das kleine traurige Drücktüten-Quetscheis nun da, Stunde um Stunde, doch nichts passiert. Es ist bereits Abend als Wilfried bemerkt, dass ihn alle anderen Eistüten mit verständnislosen Augen beobachten, während sie den Kopf schütteln und ihm den Vogel zeigen. Urplötzlich fällt Wilfried ein, dass er anaerob ist! «Mist!» ruft Wilfried laut durch die düstere Tiefkühltruhe, «nicht einmal das bekomme ich hin..!»

Fortan liegt Wilfried, immer noch festgefroren am Boden dieser Eistruhe und sieht zu, wie jeden Tag einige seiner Freunde gehen und wieder neue ankommen und einsortiert werden.

Der Sommer ist beinahe vorüber, Wilfried hat schon lange resigniert und sich damit abgefunden, dass er wohl für immer und ewig am Boden dieser tristen Kühltruhe mit seinem Hintern festgefroren sein wird.

Wieder einmal findet, ganz schwach und zaghaft, ein wenig Tageslicht den Weg in Wilfrieds Tiefen, wie immer, wenn jemand den Deckel der Truhe öffnet.

Während Wilfried sich fragt, wer wohl diesmal der Glückliche sein wird, der einem Kind den Tag verschönern darf, merkt er, wie das Licht immer stärker und heller zu werden scheint. Wilfried wundert sich darüber und neugierig starrt er in die Höhe, um heraus zu finden, was dort oben wohl vor sich