Von Libellen, Schmetterlingen und dem Tanz auf dem Regenbogen - Bettina-Suvi Rode - E-Book

Von Libellen, Schmetterlingen und dem Tanz auf dem Regenbogen E-Book

Bettina-Suvi Rode

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Beschreibung

"Das Herz einer Mutter ist tief und weit wie ein Ozean, wenn es um die Liebe für ihr Kind geht", schreibt das gefragte Medium Bettina-Suvi Rode. Vor allem trauernde Eltern wenden sich an sie und suchen Hilfe und Rat. Sie gibt Antworten auf Fragen wie: Treffe ich meine Lieben im Jenseits wieder? Kann ich auch mit ihnen Kontakt aufnehmen? Einfühlsam beschreibt Rode, nach welchen Prinzipien sie arbeitet und wie so genannte Sittings ablaufen, bei denen sie Kontakt mit den Verstorbenen aufnimmt. Mit zahlreichen spannenden Beispielen gibt sie Einblick in die Welt zwischen Himmel und Erde. "Das Herz einer Mutter ist tief und weit wie ein Ozean, wenn es um die Liebe für ihr Kind geht", schreibt das gefragte Medium Bettina-Suvi Rode. Vor allem trauernde Eltern wenden sich an sie und suchen Hilfe und Rat. Sie gibt Antworten auf Fragen wie: Treffe ich meine Lieben im Jenseits wieder? Kann ich auch mit ihnen Kontakt aufnehmen? Einfühlsam beschreibt Rode, nach welchen Prinzipien sie arbeitet und wie so genannte Sittings ablaufen, bei denen sie Kontakt mit den Verstorbenen aufnimmt. Mit zahlreichen spannenden Beispielen gibt sie Einblick in die Welt zwischen Himmel und Erde.

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Die Autorin

Bettina-Suvi Rode ist ein natürliches Medium und besitzt seit frühester Kindheit hellsichtige Fähigkeiten. Sie erhielt eine langjährige spirituelle Ausbildung u. a. durch das bekannte englische Medium Gordon Smith. Ihre gefragte spirituelle Arbeit umfasst Jenseitsbotschaften und Botschaften in Tieftrance, spirituelle Seminare und regelmäßige Vorträge in Trauer- und Selbsthilfegruppen von Eltern, die Kinder verloren haben.

Weitere Informationen:www.spiritcontact.dewww.facebook.com/Libellenforum

Bettina-Suvi Rode

Von Libellen, Schmetterlingen unddem Tanz auf dem Regenbogen

Jenseitsbotschaften von Eltern, Kindern und Geschwistern

Ullstein

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Ullstein Taschenbuch ist ein Verlag der Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin.

Originalausgabe im Ullstein Taschenbuch

1. Auflage Juli 2014

© 2014 by Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin

Lektorat: Barbara Krause

Umschlaggestaltung und Illustration: Geviert – Büro für Kommunikationsdesign, München,

Michaela Kneißl, unter Verwendung mehrerer Motive von © shutterstock

ISBN 978-3-8437-0755-8

Alle Rechte vorbehalten.

Unbefugte Nutzung wie etwa Vervielfältigung,

Verbreitung, Speicherung oder Übertragung

können zivil- oder strafrechtlich

verfolgt werden.

E-Book: LVD GmbH, Berlin

Aus dem Dunkel ins Licht – in Liebe für meine unvergleichliche Mutter Ritva-Liisa Anneli (1942–1992) und meine wunderbaren Töchter Jessica und Annika, die mit mir den Tanz auf dem Regenbogen des Lebens wagen.

Einleitung – warum und für wen ich dieses Buch geschrieben habe

Die Liebe zwischen Eltern und Kindern ist tief wie der Ozean. Wenn der Tod uns von den Menschen trennt, denen wir in tiefer, bedingungsloser Liebe verbunden sind, dann ist die Trauer grenzenlos. Niemand, der nicht selber ein Kind verloren hat, kann ermessen, wie tief dieser Schmerz ist. Die Welt hält den Atem an, wenn ein Kind stirbt. Es ist nur ein winziger Moment, für die Menschheit kaum wahrnehmbar, für trauernde Eltern ist der Augenblick jedoch unermesslich lang, in dem ein Kind hinübergeht – über den Regenbogen, begleitet von Myriaden von Schmetterlingen und Libellen, die es sicher auf die andere Seite begleiten. Libellen, Schmetterlinge und Regenbogen gelten als Symbol der Hoffnung, des Neubeginns und der Vergänglichkeit. Für diejenigen, die etwas Kostbares verloren haben, ist es der Beginn einer langen Reise durch die Dunkelheit und Einsamkeit.

Die Erkenntnis, dass an diesem Tag etwas Neues begonnen hat, folgt oft erst viele Jahre später. Umarmen wir das Leben in all seiner Vielfältigkeit, in seiner Schwere, aber auch in der Leichtigkeit! Erlauben wir uns, dass wir eine andere Form des Glücks finden, die in der Trauer hoffnungslos erschien. Eines ist sicher, unsere Kinder sind auf der anderen Seite im Regenbogenland behütet und sicher.

Von diesen Kindern aus dem Jenseits möchte ich erzählen, ihre Gefühle und Gedanken während ihres Sterbens und vor allem nach ihrem Tod beschreiben. Vielleicht öffnet sich dann für den einen oder anderen Leser eine kleine Tür, die vorher verborgen war. Der Blick hinter den Regenbogen ist tröstlich.

Mein Name ist Bettina-Suvi Rode, und ich bin ein Medium. Es gehört zu meinen besonderen Fähigkeiten, mich mit den Seelen verstorbener Kinder in Verbindung zu setzen. Es sind in der Hauptsache verwaiste Eltern oder verwaiste Kinder, die zu mir kommen, weil sie miteinander in Kontakt treten wollen. Es spielt keine Rolle, wer mich zuerst kontaktiert – ob eine Seele aus dem Dies- oder dem Jenseits.

Diese Fähigkeiten habe ich von Geburt an. Meiner Seele stehen die Türen sowohl für die Welt, in der wir leben, als auch für das Jenseits offen. Meine Welt ist so bunt wie ein Kaleidoskop. Dieses Wandern zwischen den Welten möchte ich im Folgenden beschreiben und andere dazu ermutigen, sich auf ihren eigenen spirituellen Weg zu begeben, um die Angst vor dem Tod zu überwinden.

Auch Kinder sind offen für die Welt und das Jenseits, eine Pa­rallelwelt zur Erde. Denn beide, Erde und Jenseits, existieren gleichzeitig nebeneinander her.

Egal, wie viel Zeit seit dem physischen Tod vergangen oder wie alt ein Kind ist, es ist immer eine berührende Erfahrung, wenn der Kontakt zwischen Verstorbenen und Lebenden hergestellt wird. Diese Kontakte begleiten mich schon, solange ich denken kann.

Medium – Grenzgänger zwischen Diesseits und Jenseits

Ich bin seit Geburt in Kontakt mit einer Welt, die vielen Menschen verborgen bleibt: dem Jenseits. Nach vielen Höhen und Tiefen in meinem Leben habe ich meinen Weg zur Spiritualität und zur Arbeit als Jenseitsmedium gefunden. Der Jenseitskontakt verläuft nach ganz eigenen Regeln. Er ist nicht mit einem Kontakt zwischen Lebenden zu vergleichen. Verstorbene Kinder jeglichen Alters wählen das Symbol der Schmetterlinge und Libellen, um sich ihren Angehörigen zu zeigen. Für Erdenkinder sind Schmetterlinge, Libellen und Regenbogen Symbole, wenn sie Verstorbene wahrnehmen oder ihre Trauer verarbeiten wollen.

Kinder sind ein Geschenk des Himmels. Es ist eine große Verantwortung, so ein kleines Wesen zu lieben und beim Aufwachsen zu begleiten. Liebe, die man für ein Kind oder für einen oder beide Elternteile empfindet, ist einzigartig. Verliert man einen so wichtigen Menschen, dann gerät das Leben aus den Fugen. Es braucht eine Zeit, um das Lachen, Lieben und Weiterleben wieder zu erlernen. Und der Mensch, so wie er vor dem Verlust existiert hat, ist verschwunden. Einem Phönix vergleichbar, der aus der Asche neu aufersteht, hat die Seele neue Facetten erhalten. Der Trauernde hat gelernt, das Leben wieder anzunehmen. Und genau das möchte ich vermitteln, dass der Verlust eines geliebten Kindes oder Elternteils nicht nur ein Ende ist. Es kann der Anfang einer neuen großartigen Reise sein, wenn man sich traut, das Leben wieder mit allen Sinnen und Freuden anzunehmen. Denn das ­Leben ist, was es ist: ein Abenteuer.

Spiritualität

Das Wort Spiritualität ist vom lateinischen Wort Spirit für Geist, Lichtwesen oder Göttlichkeit abgeleitet. Es ist als eine Lebenshaltung zu sehen, die die Unendlichkeit und den göttlichen Ursprung der Seele als gegeben ansieht. Spiritualität steht im Zusammenhang mit dem sechsten Chakra, einem Energiefeld des Körpers, das man als das Dritte Auge bezeichnet. Das Dritte Auge sitzt auf der Stirn zwischen den Augenbrauen, an der Stelle, an der die Inderinnen ihr Bindi (farbiger Punkt) tragen. Es steht für Vorstellungsvermögen, Sensibilität, Intuition und Inspiration, aber auch für Konzentration und logisches Denken. Wenn man vom sechsten Sinn spricht, dann ist damit im ureigentlichen Sinne das Stirn­chakra gemeint. Menschen, deren sechster Sinn stark entwickelt ist, besitzen telepathische und hellsichtige Fähigkeiten, die helfen, Visionen zu empfangen und zu verstehen. Es ist ein inspiratives und meditatives Energiezentrum. Unser Lebensplan und die daraus ­resultierenden Lebensaufgaben sind mit dem Dritten Auge verknüpft. Mit diesem spirituell-geistigen Auge betrachten wir das irdische Leben aus einer feinstofflichen Perspektive.

Viktorias spiritueller Weg

Viktoria, eine flotte Mitvierzigerin, die resolut und bodenständig Beruf und Familie managt, interessiert sich seit frühester Jugend für Spiritualität. In ihrer Familie haben nicht alle Familienmitglieder Verständnis für ihre spirituellen Ansichten und Aktivitäten, weshalb sie oft von ihnen belächelt wird. Die Arbeit eines Mediums findet sie aufregend und spannend, und so hat sie es sich in den Kopf gesetzt, selbst ein Medium zu werden. Seit vielen Jahren besucht sie daher Seminare und Kurse zur Weiterentwicklung ihrer intuitiven Fähigkeiten. Sie denkt, es sei wie mit allen erlernbaren Fähigkeiten, man muss sich nur ausreichend anlesen, viele unterschiedliche Kurse besuchen und spirituelle Lehrer finden, die das Wissen vermitteln.

Irgendwann setzen bei ihr Unzufriedenheit und Ernüchterung ein. Viktoria hat schon so viele Seminare besucht, an Übungsgruppen für Medialität teilgenommen und sich mit vielen unterschiedlichen spirituellen Denkmodellen auseinandergesetzt. Sie hat gelernt, Karten zu legen, Heilsteine zu energetisieren, Engelbilder zu malen, mit Chakren zu arbeiten, Auren zu fotografieren und zu reinigen. Astrale Welten sind ihr ein Begriff. Trotz all dieser Bemühungen ist sie immer noch kein Medium. Sie zweifelt nicht an sich, sondern an der Form der Ausbildungen, die sie absolviert hat. Sie hofft, eines Tages auf einen spirituellen Lehrer zu treffen, der ihre einzigartigen Fähigkeiten erkennen und durch ein, zwei Tricks ausbauen wird. Viktoria wird dann berühmt werden. Sie träumt von einer Karriere als bekanntes Medium, das im Licht der Öffentlichkeit stehen wird. Dass sie talentiert ist, wurde ihr von allen bestätigt. Sie vergisst dabei, dass alle Menschen mit intuitiven Fähigkeiten geboren werden, die sie ausbauen können, wenn sie bereit sind, an sich selbst zu arbeiten.

Kritischer Blick in den spirituellen Spiegel

Viele Menschen beschreiten einen ähnlichen spirituellen Weg wie Viktoria. Sie haben unbestreitbar intuitive Fähigkeiten, allerdings werden sie diese wahrscheinlich niemals zur vollen Blüte bringen können und sich enttäuscht abwenden. Es ist ein Missverständnis, dass sich spirituelle Entwicklung erlernen lässt wie etwa Algebra oder eine Fremdsprache. Eine kritische Selbstbetrachtung und veränderte Sicht auf das Leben und das eigene Ego sind unerlässlich.

Meist steht eine dramatische Lebensveränderung am Anfang eines spirituellen Weges. Es sind die Fragen nach dem Warum und dem Sinn des Lebens, die zum Suchenden machen. Eine positivere Sichtweise des eigenen Selbst und der Welt insgesamt sind Teil einer spirituellen Entwicklung. Das Erkennen und Verarbeiten von emotionalen Verletzungen führt zu einem zufriedeneren Leben im Diesseits. Die Selbstverwirklichung der eigenen Persönlichkeit folgert aus diesem spirituellen Weg. Die meisten Menschen, die meinen Weg gekreuzt haben, mussten zuerst lernen, sich selbst als das spirituelle Wesen zu begreifen, das sie sind. Dazu gehören vor allem Selbstliebe und Selbstakzeptanz. Es erscheint ganz unglaublich, wie viele Menschen durch diese Welt gehen, die sich selbst nicht mögen und sich nur durch die kritische Brille der Menschen in ihrer Umgebung sehen.

Doch egal, aus welchem Blickwinkel man Spiritualität auch betrachten mag, das Vertrauen in eine höhere Macht, die man auch als »Geistige Welt« oder »Seelenheimat« bezeichnet, ist wesentlich für sie. Meditation ist ein Schlüssel, um diesen Weg gehen zu können und einen achtsameren Umgang mit anderen, sich selbst und der Umwelt zu pflegen.

Was Sterbende auf ihrer Reise ins Jenseits erleben

Tanz auf dem Regenbogen

Ein Moment – flüchtig, leicht wie der letzte Atemzug, der die Seele aus ihrem irdischen Körper befreit. Sanfte Schmetterlingsflügel tragen hinauf in die Weite des Himmels. Ein Stern am Himmel verlöscht, während das Licht zurückkehrt.

Regenbogen aus Tausenden von heimkehrenden Schmetterlingen –die Morgensonne lässt Schmetterlingsflügel in bunten Farben aufleuchten. Tautropfen glitzern wie Brillanten, während die Seele immer weiter dem schillernden Regenbogen entgegenfliegt.

Ein Moment des Innehaltens, ein Blick zurück zu den Liebsten.

Die Seele versteht: »Auf Schmetterlingsflügeln kann ich zwischen den Welten tanzen. Der Tod bedeutet nichts. Er ist nur Veränderung.«

Das Loslösen vom Körper, wenn der physische Körper aufhört zu existieren, wird unterschiedlich beschrieben. Bei einem tödlichen Unfall wird die Seele urplötzlich aus dem Körper schießen. Die meisten sind dann erst einmal verwirrt, weil sie nicht verstanden haben, dass sie gestorben sind. Sie müssen sich zunächst einmal orientieren. Sie bleiben in der Nähe des Körpers und beobachten, was weiter mit ihm geschieht. Oft kommen Geistwesen aus der Vergangenheit des soeben Verstorbenen hinzu, um ihm zu helfen, auf die andere Seite hinüberzugehen.

Ist der Sterbevorgang langsam und bewusst, dann nimmt der Sterbende meist schon einige Stunden oder Tage vorher schemen­hafte oder ganz klar sichtbare Gestalten von verstorbenen Angehörigen, Freunden oder auch Engeln in dem Raum wahr. Einige sagen dann auch: »Oh, ein Engel ist hier.« Diese Geistwesen sind übrigens für manche Angehörige und viele Jenseitsmedien sichtbar. Das Loslösen findet hier sanfter statt. Der Sterbende fühlt eher eine Art von Befreiung und Erleichterung, wenn er den Körper verlassen kann.

Die meisten Sterbenden bemerken ein helles Licht, das ganz unterschiedlich beschrieben wird. Häufig gehen sie durch so eine Art dunklen Tunnel, an dessen Ende ein strahlendes Licht zu sehen ist, das aber weder in den Augen schmerzt noch unangenehm ist. Dieses Licht kann mit ihnen in einer telepathischen Form kommunizieren. Sie können in diesem Licht Seelen auftauchen sehen, die kommen, um sie auf die andere Seite zu begleiten. Diese Begegnungen sind real. Die Seelen werden oft als Angehörige, Freunde oder Bekannte erkannt, die sich freuen, soeben Verstorbenen beim Wiedereintritt in die Seelenheimat zu helfen.

Wie Sterbende dieses helle Licht wahrnehmen, ist von ihrer Herkunft, Religion und individuellen Haltung zum Jenseits ab­hängig. Es kann als Lichtsäule, Tor, Jesus oder Jungfrau Maria mit leuchtendem Licht wahrgenommen werden. Ein Christ wird etwas anderes mit dem Licht assoziieren als ein Moslem, und ein Buddhist wird es noch anders wahrnehmen.

Jains hinduistischer Übergang

Dies wird beispielsweise von Jain in einem Jenseitskontakt sehr gut beschrieben: Jain war als Hindu erzogen worden und später in Indien zum Christentum konvertiert. In seiner Wohnung fand man sowohl einen Altar mit einem Bild von Lord Vishnu als auch ein Kreuz mit Jesus. Als er starb, sah er eine goldene Kuh, auf der er ritt, und Lord Vishnu, der am Himmelsrand stand, um ihn abzuholen. Das sanfte Licht um Lord Vishnu zog ihn magisch an. Der Hindu in ihm hatte zum Zeitpunkt seines Todes überwogen.

Es ist nicht wirklich wichtig, wie sich diese Helfer zeigen, um uns hinüberzuhelfen. Sie geben sich die Form und den Namen, mit denen wir am besten umgehen können, um uns den Übergang zu erleichtern.

Aber das Licht ist nicht nur den Menschen am Rand zwischen Leben und Tod vorbehalten. In Meditationen kann mit viel Übung und Geduld ein Zustand erreicht werden, in dem wir diese Grenzen übertreten und uns dem Licht nähern. Denn dies ist unsere Seelenheimat. Die Tür steht uns allen offen, wenn wir dafür bereit sind.

Die Erde aus Sicht der Verstorbenen

Die meisten Menschen denken, dass die Seelen nach ihrem Tod die Erde mit all ihren Sinneseindrücken des Denkens, Sehens, ­Hörens und Fühlens wie körperliche Menschen besuchen können. Das ist nicht der Fall, weil die physischen Voraussetzungen fehlen und der Wechsel zwischen den Ebenen vom Jenseits zum Diesseits vollzogen werden muss. Es ist das Bewusstsein, das den physischen Tod überlebt, und dieses Bewusstsein ist multidimensional. Im Jenseits gibt es mehr Dimensionen als auf der Erde. Im körperlosen Zustand die Ebene zu wechseln bedeutet den Verlust von Sinnen, die im Jenseits vorhanden sind.

Neles Blick auf die Erde

Nele, eine junge Geistfrau, erzählt ihrer Mutter, wie sie als reines Bewusstsein jetzt sehen, hören und fühlen kann: »Stell dir vor, die Sonne scheint in unser Wohnzimmer. Es ist heller Tag. Du denkst dann, dass ich alles so sehen kann, wie du es siehst – hell, strahlend und voller Farben. Aber wenn ich dir auf der Erde nahe kommen will, dann sieht es für mich so aus, als wenn man am Abend mit einer Kerze von außen in den Raum hineinleuchtet. Alles sieht für mich verschwommen aus. Die Farben sind nur schwach wahrnehmbar, und ich muss raten, welche Formen und Farben die Möbel und Gardinen haben. Wenn du laut mit mir sprichst, dann ist es ein hoher Ton, der bei mir ankommt, und es klingt nicht wie deine Stimme, die ich von der Erde her kenne, sondern ganz verzerrt. Das ist so, weil es hier, wo ich bin, viel mehr Dimensionen gibt, und wir, um euch besuchen zu können, die Bewusstseinsebene wechseln müssen. Es gibt aber Ausnahmen. Ich kann deine Gedanken und Gefühle wie meine eigenen Gedanken und Gefühle wahrnehmen. Das ist richtig schön, weil ich, sobald du meinen Namen denkst oder dich erinnerst, so nahe herankommen kann, dass ich als Energiewolke um dich herum bin. Deinen Körper sehe ich wie ein Licht, das funkelnd und schimmernd von dir ausgeht. Manchmal, wenn du nicht so traurig bist, kann ich durch dieses Licht deine Kleidung oder deinen Schmuck sehen. Aber wenn du so traurig bist wie zu Anfang, als ich gegangen war, kann ich nur Nebel sehen und habe das Gefühl, nicht zu dir durchdringen zu können. Deine Gedanken hören und fühlen konnte ich immer. Manchmal fühlst du mich um dich herum. Immer wenn ich hoffe, dass du mich erkannt hast, dann fragst du dich, ob du dir das nur einbildest. Dann bricht der Kontakt ab. Lass mich dir nahe sein. Fühl meine Energie, wenn ich dir nahe bin. Ich bin nie weiter als einen Schritt von dir entfernt, wenn du an mich denkst!«

Nele hat sehr gut erklärt, wie es ist, wenn man nach dem Verlust des physischen Körpers auf diese Erdenebene zurückkehrt. Nach dem Versagen des physischen Körpers sind die Sinne, die wir auf der Erde mehr oder weniger reduziert anwenden, sofort wieder im vollen Maße vorhanden. Die Verbindung von Zeit und Raum ist aufgehoben, sodass Verstorbene nicht alles wissen, aber doch einen gewissen Zeitabschnitt unseres Lebens oder die sich bietenden Möglichkeiten überschauen.

Kontakte zum Jenseits

Ein Medium ist jemand, der in Kontakt zur geistigen Welt steht und dem Energiefeld, das Aura genannt wird. Es gibt sogenannte natürliche Medien, das heißt, sie werden mit diesen Fähigkeiten geboren. Erlernte Medien entwickeln ihre Fähigkeiten erst im Laufe ihres Lebens in einer technischen Form. Wir unterscheiden zwischen sensitiven Medien, die ausschließlich in Kontakt zur Aura und eventuell dem höheren Selbst einer Person treten, und den Jenseitsmedien. Jenseitsmedien können mithilfe ihrer medialen Sinne wie Hellsehen, -wissen, -hören, -riechen, -schmecken und -fühlen in einer bestimmten Form der Teiltrance Verbindung zu Wesenheiten aus der geistigen Welt aufnehmen. Ein Jenseitsmedium ist auch immer ein sensitives Medium. Bei einigen Jenseitsmedien entwickeln sich diese hellen Sinne nach und nach oder sind unterschiedlich stark ausgeprägt. Neben den sensitiven und Jenseitsmedien gibt es noch Tieftrance- und Trancemedien und physikalische Trancemedien. Aber dazu kommen wir später noch einmal etwas genauer.

Im Verlauf meiner eigenen Trauerarbeit bin ich mit der britischen Bewegung des Spiritualismus in Berührung gekommen und habe festgestellt, dass viele meiner Überzeugungen und Ansichten sich mit denen des Spiritualismus deckten. Der Spiritualismus ist überzeugt vom Weiterleben der Seele über den physischen Tod hinaus und dass die Verstorbenen in Kontakt zu den Lebenden treten können. Der Spiritualismus wird in den englischsprachigen Ländern als Religionsbewegung angesehen und besteht seit mehr als 150 Jahren. Es gibt Hunderte von Kirchen, beispielsweise in Großbritannien, Australien, Neuseeland und den USA. In diesen Ländern findet man in Krankenhäusern Abteilungen mit Geistheilern, die in friedlicher Koexistenz mit ihren medizinischen Kollegen arbeiten. Dies wird dort als Bereicherung und Unterstützung in psychologischer und physischer Hinsicht angesehen.

Um als Medium und Heiler arbeiten zu dürfen, werden diese u. a. in den oben genannten Ländern umfassend geschult und legen Prüfungen vor einem Gremium aus wissenschaftlich geprüften Medien und Heilern ab.

Der erweiterte Zustand, in dem ein Medium in Kontakt zu Geistwesen tritt, wird durch meditative Techniken erreicht, die dazu dienen, das eigene Bewusstsein über den Körper hinaus auszudehnen. Ein heller Schein wird sichtbar. Das ist aber nicht nur bei den Medien oder Geistheilern der Fall, diesen Lichtkreis kann man bei­spielsweise auch bei Rednern erkennen, die einen Vortrag vor einer Gruppe von Menschen halten. Ganz pragmatisch gesehen, erweitern wir unser Bewusstsein und dehnen unser Energiefeld aus, wenn wir unsere Aufmerksamkeit intensiv auf eine Sache lenken.

Bei der ältesten Form der Meditation richten wir unsere Achtsamkeit auf das bewusste Ein- und Ausatmen. Der Atem ist der natürlichste Reflex des Menschen. Viel zu oft atmen wir zu flach, atmen nicht richtig durch. Es ist sehr beruhigend, die Gedanken nur auf das Atmen zu beschränken. Allerdings funken besonders am Anfang viele Alltagsgedanken in die Meditation hinein. Es gehören Übung und Disziplin dazu, die Gedanken auszuschalten. Besonders Anfänger finden es leichter, das Meditieren in einer angeleiteten Meditationsgruppe zu erlernen.

Der Weg zur Spiritualität beginnt immer mit der Reise zum eigenen Ich und mit Meditation. Das Wort Meditation wird häufig mit buddhistischen Klöstern und endlos betenden Mönchen assoziiert, doch ersetzt man dieses Wort einfach durch die Ausdrücke »Traumreise« oder »Entspannungsübung«, sperren sich weniger Menschen gegen dieses Erlebnis. Das Ziel der Meditation ist es, uns in einen tiefen Entspannungszustand zu versetzen, in dem unsere Gedanken zur Ruhe kommen. Wir können unsere Ängste und Sorgen und damit auch das, was uns im Leben Stress bereitet, für eine Weile loslassen. Wir gönnen unserem Körper eine Ruhepause vom Alltag. In dieser Ruhephase während der Meditation, wenn wir in unserer Mitte ruhen, können wir die Lösung unserer Probleme in unserem Unterbewusstsein erarbeiten.

Auf der zweiten Stufe des spirituellen Weges beginnen wir, unsere eigenen Traumata und emotionalen Verletzungen aufzulösen. Denn wer kann uns besser heilen als wir selbst? Eine Grundregel jeglichen Heilens ist: Heile dich zuerst selbst, ehe du versuchst, anderen Menschen heilend beizustehen! Unter Heilung versteht man hier kein Handauflegen oder das Heilen von Krankheiten, sondern den Beistand in einer schwierigen Lebenssituation.

Das ist die schwierigste Stufe der eigenen Entwicklung, weil wir immer wieder an Grenzen stoßen, wo es schwerfällt, Eigenverantwortung zu übernehmen und den Lebensplan selbstverantwortlich zu leben. Auf dieser Entwicklungsstufe ist eine Reflexion über unser derzeitiges Leben erforderlich. Die Lebenssituationen aus Vergangenheit und Gegenwart sollen schonungslos ehrlich betrachtet werden. Das ist der Punkt, an dem viele Suchende zögern, stolpern oder abbrechen, weil hier tatsächlich nur der schonungslose Umgang mit den eigenen Macken und Verdrängungen zum Ziel führt. Das sind nicht immer nur angenehme Erinnerungen, die da hochkommen, weil wir erkennen müssen, dass wir durchaus zu ihnen beigetragen haben. Oft sehen wir uns in der Opferrolle, weil wir nicht wahrhaben wollen, dass wir in bestimmten Lebenssitu­ationen die Verantwortung für unser Leben anderen Menschen übertragen haben. Wir haben diese Situation nicht als Chance für einen Neubeginn erkannt. Es liegt an uns, das Positive an einer negativen Situation zu erkennen, sodass ein Seelenwachstum möglich ist.

Charlies neuer Weg

Welche Bedeutung diese inneren Konflikte für unser weiteres Leben haben, möchte ich anhand von Charlies Beispiel veranschaulichen: Charlie ist ein 40-jähriger Mann, der seine Frau durch Suizid verloren hat. Er hat Angst, vor lauter Kummer seinen Verstand zu verlieren. Er weint tagelang, ist untröstlich und lässt weder seine 14-jährige Tochter noch Freunde noch Familie an sich heran. Seine Frau Elfi war lange Zeit psychisch krank und litt unter Persönlichkeitsstörungen. Die Medikamente, die verschrieben wurden, hatten ernst zu nehmende Nebenwirkungen, weshalb Elfi immer wieder die Tabletten absetzte. Dann fühlte sie sich bedroht und verfolgt. Regelmäßig unterstellte sie Charlie Affären mit anderen Frauen. Charlie hat seine Frau aber geliebt, niemals hat er ihr Anlass zum Zweifeln gegeben. Elfi erfand vermeintliche Beweise für seine Untreue, was zu ihrem Krankheitsbild Schizophrenie passte.

Elfi hat sich erhängt. Einen Abschiedsbrief gab es nicht. Die Klinik informierte den geschockten Charlie. Der Ehemann gab sich Schuld an ihrem Selbstmord, weil er Elfi zu dem Klinikaufenthalt gedrängt hatte. Sie hatten sich einmal versprochen, dass sie in guten wie in schlechten Tagen zueinander stehen wollten, und daran hatte sich Charlie immer gebunden gefühlt. Elfi brauchte ihn doch. In den fünfzehn Ehejahren hatte sich Charlie gut um seine Frau gekümmert. Er hatte sie aufgemuntert, wenn sie depressiv und mutlos war. Unkontrollierte Wutattacken hatte er klaglos über sich ergehen lassen, und sein Leben war ganz auf Elfis Wohlergehen abgestellt. Charlie war selbstständiger Grafiker, der viel von zu Hause arbeiten konnte und somit Zeit für die Pflege seiner Frau hatte.

Charlie traf ich sechs Monate nach Elfis Tod. Ein Mann, der mit seinem verhärmten Gesicht und den traurigen Augen gebrochen und krank wirkte. Ohne seine Frau fehlte ihm ganz offensichtlich der Lebenswille. Seine Tage kamen ihm eintönig und monoton vor, und nur die Sorge um seine Tochter Janine schien der Grund zu sein, warum er seiner Frau noch nicht gefolgt war.

»Charlie, ich bin ein wenig erstaunt. Es ist nicht Ihre Frau, die ich zuerst wahrnehme, sondern Ihre Mutter. Kann es sein, dass Ihre Mutter Hertha hieß und lange Zeit krank war?« Charlie schaute mich an und sagte erstaunt: »Ja, das stimmt. Meine Mutter ist doch aber schon seit mehr als zwanzig Jahren tot. Wie kann es sein, dass sie nach so langer Zeit noch mit mir sprechen kann?«

Ich klärte Charlie auf. »Das ist gar nicht ungewöhnlich. Dort gibt es keine Zeit. Ich bekomme von Hertha gezeigt, dass sie lange krank gewesen ist und Sie Ihre Mutter zusammen mit Ihrem Vater gepflegt haben. Oh, und nun taucht Ihr Vater auf und winkt Ihnen zu. Schade, dass Sie nicht sehen können, wie glücklich die beiden zusammen sind.« Charlie räusperte sich und sagte, dass sein Vater den Tod seiner Frau nicht habe verwinden können. Er sei ungefähr zwei Jahre später verstorben. »Ohne seine Hertha war mein Vater nicht mehr der Alte. Mir ergeht es jetzt sehr ähnlich. Aber unsere Janine ist noch zu jung, um allein zu bleiben. Sonst wäre ich Elfi bereits nachgefolgt. Bettina, das ist der Grund, warum ich heute hier bin. Ich will wissen, ob es meiner Frau gut geht und ob sie mir noch etwas sagen möchte. Warum hat sie nicht mit mir gesprochen, bevor sie sich umgebracht hat?«

Ich sah nun hinter Charlies Eltern ein Geistwesen zögerlich herantreten. Fast erschien es mir, als ob sie die Konfrontation mit Charlie scheute. Ich ermunterte sie, doch näher zu kommen. »Elfi, du bist es doch? Dein Mann ist heute hierhergekommen, um mit dir zu sprechen und vielleicht einen Ausweg aus seiner Trauer zu finden. Kannst du mir etwas sagen, das ihm helfen kann zu verstehen, warum du dich umgebracht hast?«

Elfi schaute sich hilfesuchend um. Ich konnte ein Geistwesen aus der Seelenheimat herankommen sehen, das ich als Heiler der Anfangsebene identifizierte. »Okay, Elfi, du brauchst noch die Unterstützung der Heiler aus der Ankunftsebene? Kein Problem, vermutlich ist es für dich etwas einfacher, wenn ich mit deiner Heilerin spreche.«

Elfis Heilerin trat zu mir und begrüßte mich freundlich: »Ja, Elfi hat Angst vor dieser Konfrontation. Wie du weißt, sind psychische Probleme der heimgekehrten Seele noch eine Weile vorhanden, und sie sind noch unsicher. Deshalb kommen wir gerne zur Unterstützung mit, um vor allem den Lebenden zu helfen. Die Seele von Charlie ist eine Helferseele, und bitte sage ihm von uns, dass er mit Elfi alles richtig gemacht hat. Er war für Elfi eine große Unterstützung. Doch es war ihre Entscheidung heimzukehren. Dies hätten weder er noch Janine verhindern können. Allerdings übersieht er, wie sehr seine Tochter unter Schuldgefühlen leidet und sich mit vielen Fragen quält. So verständnisvoll und liebevoll er sich auch um Elfi gekümmert hat, so verschwendet er aber keinen Gedanken an seine Tochter und ihre Bedürfnisse. Das muss sich dringend ändern. Janine leidet sehr. Sie ist mit vierzehn Jahren fast noch ein Kind und mit der Situation komplett überfordert. Außerdem hat Charlie ein Suchtproblem genau wie Elfi. Er hat begonnen, viel Alkohol zu trinken. Außerdem ist er süchtig nach dem Gefühl des Gebrauchtwerdens und übersieht völlig, wie sehr seine Tochter leidet. Das ist sehr egoistisch und rücksichtslos. Elfi will nicht mit Charlie sprechen, weil sie sich für den Selbstmord schämt. Sie sagt, dass sie durch ihre Krankheit süchtig nach Aufmerksamkeit war. Sie hat die Medikamente, die ihr hätten helfen können, nicht genommen. Charlie und Elfi haben diese Abhängigkeiten in immer anderer Form schon über einige Vorleben ausgelebt. Es war wichtig für die Entwicklung von Elfis Seele, dass sie dies erkannt hat. Und Charlie hat eine Chance erhalten, diese Lebensaufgabe bereits im Diesseits zu verstehen und daran zu arbeiten.«

Dieses Gespräch ging in eine komplett andere Richtung als gedacht. Ich überlegte kurz, wie ich die Botschaft von Elfis Heilerin weitergeben sollte. Nach den klaren Worten der Heilerin wurde mir klar, dass die Probleme vielschichtiger und karmischer Natur waren. Ich gab das Gesagte Wort für Wort wieder. Ich riet Charlie zu einer Therapie, damit er mithilfe eines Psychologen das alte Muster noch in diesem Leben lösen konnte. Das war sehr wichtig, weil mit jeder weiteren Inkarnation, in der dieses Lebensthema zum Vorschein käme, die Aufgabe, die Seele zum Umdenken zu bewegen, härter würde.

Einige Zeit später wagten Charlie und seine Tochter einen Neuanfang und wanderten aus. Er ist jetzt ein bekannter Maler von Engelbildern, in denen er seine Kreativität ausleben kann. Es sind besonders kraftvolle, harmonische Bilder, weil er mit sich selbst und seinem Leben im Reinen ist.

Anhand von Charlies Schicksal kann man recht gut erkennen, dass in solchen Phasen der spirituellen Entwicklung eine Psycho- oder Hypnosetherapie überaus sinnvoll sein kann. Es ist wichtig, alte Muster abzulegen und Traumata aufzulösen, die ansonsten ins nächste Leben mitgenommen würden. Die Aufgaben werden von Leben zu Leben schwerer zu bewältigen, weil man einen Berg aus Karma vor sich herschiebt.

Fragen, die sich in dieser Lebensphase zu stellen sind: Was habe ich beschlossen zu lernen, bevor ich in diese Welt kam? Was habe ich aus meinen Vorleben mitgebracht? Was kann ich im Hier und Jetzt auflösen? Wenn wir beginnen, regelmäßig zur Ruhe und in unsere eigene Mitte zu kommen, bemerken wir, dass wir im alltäglichen Leben mit mehr Gelassenheit besser zum Ziel kommen. Freunde und Verwandte bemerken einen deutlichen Unterschied, weil sich mit dem Inneren nach und nach auch das Äußere wandelt. Wir erkennen, was uns glücklich macht.

Wenn wir diese Stufe der persönlichen Entwicklung erreicht haben, können wir die nächste Stufe des Weges erklimmen. Spirituelle Entwicklung geschieht nie linear. Dieses in spiritueller Hinsicht neue Level lehrt uns, einen weiteren Schritt zu wachsen. Wir haben gelernt, Mitgefühl und Verständnis für uns selbst zu empfinden. Achtsamkeit für unsere Mitmenschen, Tiere, Pflanzen und die ganze Welt zu empfinden ist eine der wichtigsten Erkenntnisse überhaupt. Hier beginnen wir erst mit unserer eigentlichen medialen Ausbildung. Jeder Mensch hat mediale Fähigkeiten, die unterschiedlich stark entwickelt sind, was mit der Persönlichkeit des Menschen und mit dessen Erfahrungen aus den vielen Vorleben der Seele zu tun hat.

Erst auf dieser letzten Stufe entpuppen sich die Heiler, dann die Medien, und hieraus kristallisieren sich dann noch viele andere Grundausrichtungen der Spiritualität heraus, wie etwa die Philosophen, die oft Schreibmedien sind, Trancemedien, spirituelle Musiker und Künstler etc.

Ein Medium ist immer auch ein Heiler, weil das Helfenwollen nun einmal die Grundvoraussetzung hierfür ist. Das bedeutet aber nicht, dass der Mensch schon alles gelernt hat, sämtliche Traumata oder Verletzungen aus seinem Leben gelöst sind und keine weitere Bearbeitung von karmischen Lebensaufgaben mehr ansteht. Solange ein Mensch auf dieser Erde wandelt, wird er sich weiterentwickeln, lernen und bestenfalls seine Seele wachsen lassen. Dafür sind wir auf die Erde gekommen. Wenn man nun meint, dass mit der Rückkehr in himmlische Gefilde das Lernen beendet ist, dann irrt man sich. Lernen ist für die Seele sehr wichtig, damit sie sich immer mehr zum Göttlichen hinwenden kann. Es hört niemals auf.

»Sittings« – Verbindung zu Verstorbenen herstellen

Erwachsene erreichen den Theta-Zustand während des Schlafes, der Meditation oder in Hypnose. Im Theta-Zustand sind Erinnerungen, Emotionen und sensorische Empfindungen abrufbar. Diese Wellen werden bei Meditation, Beten, Achtsamkeitsübungen oder der Fokussierung auf das Innere stärker.

Grob gesagt, ist dies ein besonderer Zustand zwischen Wachsein und Einschlafen, den das Medium gelernt hat auszudehnen. Bei automatischen Tätigkeiten, in denen unser Geist zur Ruhe kommt und wir uns kaum bewusst daran erinnern können, was wir gemacht haben, wie z. B. bei längerem Unkrautzupfen im Garten oder beim Bügeln, liegt oft ein tranceartiger Bewusstseinszustand vor.

Man kann diesen bildreichen Bewusstseinszustand am ehesten als intuitiv, kreativ, fantasievoll und träumerisch beschreiben. Man empfindet sich als Einheit, klar, wach und dennoch in einer Art Zwischenzustand.

Medien und Heiler haben zuerst unbewusst gelernt, ihre Aura auszudehnen und ein inneres Kraftfeld aufzubauen, das zu einem tranceähnlichen Bewusstseinszustand führt. Wenn man beginnt, die eigenen Fähigkeiten auszubilden, dann lernt man, diesen Bewusstseinszustand in einem Bruchteil der Zeit herbeizuführen und vor allem die eigene Aura immens auszudehnen. Das gelingt unter anderem durch ganz bestimmte Meditationstechniken und natürlich permanentes Üben. Es sieht so leicht aus, wenn wir in Kontakt treten, aber dem liegt oft ein jahrzehntelanges Training zugrunde.

Es gibt sehr viele unterschiedliche leichte bis tiefe Tranceformen, die oft sehr schwer zu unterscheiden sind. Aber die Jenseitskontakte finden immer zumindest in einer Teiltrance statt.

Praktisch sieht das so aus, dass das Medium zuerst beginnt zu meditieren. Sobald es den eigenen Ruhepunkt gefunden hat, geht es mit seinem Bewusstsein an einen inneren Ort, den man die innere Mitte oder auch Zentrum des Seins nennt. In diesem Zustand kommen jegliche Gefühle und Gedanken zur Ruhe. Die Atmung wird flacher, und die Pulsfrequenz verlangsamt sich stark. Dort beginnt das Medium dann sein inneres Kraftfeld zu stärken und über das eigene Energiefeld hinaus auszudehnen. Das Medium hat über viele Jahre gelernt, wie es diesen Zustand zwischen Wachsein und Schlafen erreichen kann. Es beginnt Schritt für Schritt, den Zustand zwischen Einschlafen und Wachsein auszudehnen und so eine Art Zeit- oder Bewusstseinsfenster zu schaffen, in dem eine besonders intensive Wahrnehmung von außersinnlichen Phänomenen möglich ist.

Der nächste Schritt ist, die eigenen Bewusstseinsebenen (emoti­onaler, ätherischer und rationaler Bewusstseinskörper) sich so weit ausdehnen zu lassen, dass sie über den eigenen Körper hinauswachsen. Sie bilden ein aurisches Kraftfeld. Dieses ist in einem halbdunklen Raum auch gut von Laien zu erkennen, weil sich ein schimmernder Lichtkranz um das Medium herum bildet. Das Medium geht einen Schritt weiter und verbindet sich mit dem eigenen höheren Selbst und dann mit dem kollektiven Bewusstsein. Gleichzeitig wird eine Verbindung zwischen dem Energiefeld des Ratsuchenden und dem des Mediums hergestellt. Das Medium bleibt so lange in diesem besonderen Zustand, wie es Botschaften vom kollektiven Bewusstsein erhalten möchte. Dieses kollektive Bewusstsein, das nun wiederum den Kontakt zu der Seele des Verstorbenen ermöglicht, bildet eine Brücke zwischen Medium, dem Ratsuchenden und dem Verstorbenen, stellt eine Art von Dreiecks­beziehung her. Die vom Verstorbenen übermittelten Sinneseindrücke werden vom Körper des Mediums übernommen, das diese wie eigene Erfahrungen erlebt.

Wenn man von einer Sprache der Spiritualität sprechen möchte, dann handelt es sich um eine besondere Form der Telepathie. Diese Art der Wahrnehmung zu erklären ist nicht ganz einfach, denn es handelt sich um eine Kombination aus bebilderten Gedankenkonstrukten und Worten, die vom Medium wie gesprochene Worte empfangen werden. Ein Medium kann die Seele eines Verstorbenen so nah kommen lassen, dass sie quasi vollständig in das Energiefeld bzw. die Aura des Mediums eintaucht. Die Voraussetzung dafür ist, dass Platz im Energiefeld gemacht wird, was durch den oben beschriebenen Vorgang des energetischen Ausdehnens geschieht. Ein fast träumerischer Zustand, der als Teil­trance beschrieben werden kann, ermöglicht der Seele, die Körper­funktionen der Physis wahrnehmen zu können.

Je tiefer das Medium in Trance gehen kann und je mehr es gelernt hat, das eigene Bewusstsein auszublenden, umso besser kann die Seele die Physis des Mediums übernehmen und eventuell sogar durch das Medium sprechen. Aber das ist schon die höhere Kunst der Medialität, und es gelingt nur wenigen Medien, die diese Fähigkeiten schon auf diese Erde mitgebracht haben müssen. Diese technischen Dinge, die sich ein erlerntes Medium im Laufe von vielen Jahren aneignet, sind einem natürlichen Medium von Geburt an in die Wiege gelegt. Allerdings ist natürlichen Medien meist nicht klar, was und wie diese Dinge ablaufen. Sie wissen lediglich, dass es funktioniert und ihr Kraftspeicher schneller gefüllt wird als z. B. bei einem erlernten Medium.

Jaana – Spiele mit einem Geistmädchen

Eine meiner frühen Erinnerungen an einen Kontakt zu einem Geistwesen ist Jaana, die im Alter von drei Jahren an Leukämie verstarb. Ihre Geschichte ist beispielhaft dafür, wie Kinder einen Kontakt mit dem Jenseits erleben können, wenn sie noch keinen Dogmen unterworfen sind.

Im Winter 1967, als ich vier Jahre alt war, haben die Russen in der Nähe der finnischen Grenze Atomversuche durchgeführt; bis nach Mittelfinnland hinein färbte sich an einem Nachmittag der Schnee rosa. Jaana, die Tochter der besten Freundin meiner finnischen Mutter, spielte zu diesem Zeitpunkt draußen im Schnee. Einige Monate später erkrankte das kleine Mädchen, das etwas jünger war als ich, an Leukämie. Im folgenden Frühsommer starb sie nach kurzer heftiger Krankheit. Meine Mutter tauschte viele Briefe mit ihrer Freundin aus, und als Jaana starb, rief ihre Mutter an, um uns zu bitten, an ihrer Beerdigung teilzunehmen. Obwohl die Reise von Deutschland nach Finnland in den 60er-Jahren noch wesentlich umständlicher und kostspieliger war als heute, beschloss meine Mutter, mit mir in ihren Heimatort im Süden Finnlands zu reisen, um ihrer Freundin bei Jaanas Beerdigung beizustehen.

Ich hatte Jaana während ihres kurzen Lebens nur ein einziges Mal persönlich getroffen. Das Mädchen, das aufgebahrt im offenen Sarg lag, war mir irgendwie unheimlich, weil es keine Haare hatte. Da war mir Jaana mit ihren langen blonden Haaren, die fröhlich um den Sarg herumtanzte, viel weniger befremdlich als ihr toter Körper im Sarg. Ich flüsterte meiner Mama zu: »Warum sind denn alle so traurig? Guck mal, da ist doch Jaana! Sie hat so ein schönes weißes Kleid an und tanzt. Hör mal, sie singt das Lied von dem kleinen Vögelchen. Kann ich nicht zu ihr gehen? Wann gehen wir denn endlich? Diese komische Puppe im Sarg macht mir Angst.«

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