VOYAGES - Maël Le Frêne - E-Book

VOYAGES E-Book

Maël Le Frêne

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

VOYAGES ist eine Anthologie unterschiedlicher Lebensphasen des Autors in den unterschiedlichsten ländlichen Territorien und urbanen Biotopen unseres Landes. "Ich verstehe meine Gedichte als verbale Photographien von äußerem und innerem Leben, als poetische Momentaufnahmen von Seinszuständen und von Betrachtungen uns umgebender Dinge", sagt er über dieses Buch.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 39

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



für Sisy

INHALT

ALPENGEDICHTE

MÜNCHNER GEDICHTE

WÜRTTEMBERGER GEDICHT

BAYREUTHER GEDICHTE

BAMBERGER GEDICHTE

FRANKFURTER GEDICHTE

BERLINER GEDICHTE

HAMBURGER GEDICHTE

LÜBECKER GEDICHTE

NORDSEE GEDICHTE

ALPENGEDICHTE

Weiß-Blau

Blau, weiß-blau

Hängt Himmel über Au.

Schritt, Schritt für Schritt

Kriecht Zaun entlang,

Stück, Stück für Stück

Die Steinalt-Frau.

Glänzend, gold-glänzen

Türme in Holz,

Türme in Stein.

Blau, bier-blau

Blüht Notzucht im Verhau,

´S funkeln, ranunkeln

Blumen, Sonnenblumen,

Tragen stolz Trachten,

Brunft-zunft-vereint.

Glück rädelt Stadt,

Groß städelt Rad,

Maß für Maß,

Hass um Hass.

Blau, stahl-blau

Sticht Messer ab die Sau.

Heiser im Greinen,

Greis im Verneinen,

Schlagen sich blutig

Die Dickschädel ein.

Dies, soll dies

Mein Bayernland sein?

Achtzehnachtundvierzig (ein Dialog)

Erzbischof:

Ludwig! Ludwig! Ludwig!

So wächst ein Giftbaum

Tief unter Dir,

Dessen tödlicher Duft

Dich irreführt,

Dein Auge verblendet,

Deine Sinne berauscht,

Betäubt und betört.

Ludwig! Ludwig! Ludwig!

Ludwig:

Kann nicht brechen mit ihr.

Könnte niemals mehr ruh ́n.

Warum begehrst Du von mir,

Was unmöglich zu tun?

Erzbischof:

Ludwig! Ludwig! Ludwig!

Dass Du nicht siehest

Den Abgrund vor Dir,

An welchem Du wandelst,

Der Ehre und Ruf,

Das Glück der Familie,

Dein Land und Dein Leben

Zu verschlingen droht.

Ludwig! Ludwig! Ludwig!

Ludwig:

Wie soll ich selbst mich führen?

Ich bin an sie gebunden

Und will sie nicht verlieren,

Hab sie doch erst gefunden.

Erzbischof:

Ludwig! Ludwig! Ludwig!

Fühlest Du nicht dieses Gift in Dir,

Wachsend, groß wie ein Baum?

Um das Heil Deiner Seele –

Höre auf mich, besinne Dich,

Erwache aus Deinem Traum!

Ludwig! Ludwig! Ludwig!

Ludwig

War es nur ein Traum,

Aus dem ich jetzt erwache?

Wonnenweher Traum,

Geh nicht so bald von mir!

Ein Leben vorher

War ich allein

Ohne das Sonnenlicht.

Kann in tiefer Finsternis sein,

Doch nicht ohne Dich.

Mit meinem Körper,

Mit meiner Seele,

Mit meinem ganzen Ich,

Mit einem Ja,

Mit einem Nein

Will allein ich nur Dich!

Ist es nur ein Traum,

Über den alle lachen?

Sonnenschöner Traum,

Halte mich doch bei Dir!

Wonnenweher Traum ...

Therese

Jahrelang

Hab ich Dein Glück gewollt,

Jahrelang

Hab ich Tribut gezollt,

Jahrelang

Für Dich die Einzige zu sein.

All die Jahre wahrte ich den Schein.

Jahrelang ...

Und ließ es stumm geschehn,

Einen Schritt

Hinter Dir her zu gehn.

Meilenweit

Hat uns die Zeit entfernt.

Mich zu lieben, hast Du nicht gelernt.

Denn jahrelang

Hast Du kein Wort gesagt.

Jahrelang

Hab ich es nicht gewagt

Zu fragen, ob Du ehrlich zu mir bist,

Zu denken, daß die Welt in Ordnung ist.

Jahrelang

Hab ich Geduld geübt,

Wehrte ab,

Was unsern Frieden trübt.

Meilenweit

Hat uns die Zeit entfernt.

Mi zu liabn, hosd fei ned glernt.

Heid geht´s ma guad (a Gstanzl)

Ois Kind scho hob i ihn mir gwünscht,

Hob an Draum ghabt.

Daß es ihn wirkli gibt,

Hob i kam glabt:

An Prinz, der mi entführn dad

Auf seinem weißen Roß,

Den hob i ghofft zu findn

Mitsamt am Märchenschloß.

Die Jahre gingen schnei ins Land,

Is a Draum bliebn.

Daß i den Liabsten findn soid,

Hob i aafgebn.

Hob des Fensta aufg´macht,

Am End aa no de Dia,

Der Sommer is vorübazogn,

Und dann stand ea voa mia!

Heid gehts ma guad,

Weil d´ Sunn so scheint,

Heidis a Dog,

Um valiabt zu sein,

Denn da Himmi hod uns zwoa vaeint.

Heid gehts ma guad,

Weil mei Herz so lacht!

Heidis a Dog,

Der ma a Freid macht,

Hob eam um d´ Eckn bracht.

(Vagift hob i Di, so a Schmarrn.

Vui z´schad ums Bio-Zyankali.)

Wenn 's moi rengd oda braust,

Jo, des macht ma nix aus.

So a Unwetta geht voabei.

(Derschlogn hätt i Di soin nochha,

Du dreckats Gschluada, dreckats!)

San die Woikn aa grau,

Moang wirds scho wieda blau,

Weil i woaß, mia san uns aaf ewig trei.

(Du elendigs Miststück, vöglst mia fei

nimma umanand, Hundling, elendiger!)

Jetzat bisd oiwei staad.

Hei-hei-hei-heid is a Dog ...

1999

In da Zelln

(in memoriam Georg Elser)

Kimm amoi und dua mi drösdn,

Solang de Zeid uns beianand lossd.

Wei bei Dia ko i vagessn,

Wos vaganga und vorüba is.

Ohne Di wui i ned lebn,

Solang a Lebn lebt, mei Schatz.

Des Vasprechn Dia zua gebn,

Leg mei Herz i in Dei Bratz.

Wos is, wos hosd,

Wos starrst Du mi o,

Ois war i a Mörda,

A wuidfremder Mo?

Bleib mia do und dua mi drösdn,

Solang de Zeid uns dauan lossd.

Wei bei Dia ko i vagessn,

Wos vaganga und vorüba is.

Dei Näh laß mi no oamoi spürn

In da Geboagnheit oana Nochd.

Laß uns vo dera Wäid entführn,

Bis da Moang des Obschieds eawochd.

MÜNCHNER GEDICHTE