Wachau Reiseführer Michael Müller Verlag - Barbara Reiter - E-Book

Wachau Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Barbara Reiter

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Beim Erkunden unbekannter Regionen gibt es nichts Besseres, als sich von ortskundigen Einheimischen führen zu lassen. Barbara Reiter und Michael Wistuba sind seit ihrer Kindheit im Weltkulturerbe Wachau sowie im Wald- und Weinviertel unterwegs. Die intime Kenntnis dieses Landstrichs in Niederösterreich teilen sie mit Ihnen in unserem Reiseführer "Wachau" in der fünften Auflage. Auf 344 Seiten, gefüllt mit Insiderwissen und 185 Farbfotos, zeigen sie Ihnen den Zauber dieser sehenswerten Gegenden Österreichs. Die 35 Karten und Pläne machen das Gebiet im Herzen Europas zu Ihrer zweiten Heimat. Acht Wanderungen und Touren samt GPS-Daten lassen Sie die eindrucksvollen Landschaften problemlos und hautnah erleben. Die Region Wachau, Waldviertel und Weinviertel in der Übersicht Entdecken Sie einen der schönsten Donau-Abschnitte. Beginnend in den sanften Hügeln des Nibelungengaus befindet sich die Wachau zwischen Melk und der Weinstadt Krems. Angrenzende Regionen sind das Mostviertel im Südwesten mit den Ausläufern des Wienerwalds, südöstlich beginnen die Wiener Alpen. Entdecken Sie Orte wie Ybbs an der Donau, Maria Taferl und Schloss Artstetten, den Dunkelsteinerwald, Stift Göttweig, St. Michael und Dürnstein, Ober- und Unterloiben, Schloss Grafenegg sowie Weißenkirchen. Von der Donau führen die Flusstäler von Kamp, Kremps und Ysper nach Norden hinauf ins Waldviertel. Am Unterlauf des Kamp liegen Langenlois, Zöbing und Gobelsburg. Im Kamptal flussaufwärts warten unter anderem Schloss Rosenburg, Ruine Schauenstein, Stift Altenburg und Zwettl auf Erkundung. Im Hochland des oberen Kamp findet sich Arbesbach, Schönbach, Bad Traunstein. Im Kremstal liegen Senftenberg und Kremszwickl. Im Ysper- und Weitental warten Pöggstall und Weiten auf Sie. Sie finden zahlreiche weitere Orte ausführlich in unserem Wachau-Reiseführer beschrieben. Das obere Waldviertel und Thayatal entlang der waldreichen Grenze zu Tschechien überzeugt mit viel unberührter Natur, verträumten Städtchen und einer Kette mittelalterlicher Burgen. Schließlich geht es in den sonnenverwöhnten Nordosten Österreichs. Eine sanft gewellte, gefällige Hügellandschaft und größtes Weinanbaugebiet Österreichs. Überall ist unser Reiseführer "Wachau" kundiger und stets hilfreicher Begleiter. Vertrauen Sie den Geheimtipps von Barbara Reiter und Michael Wistuba und Sie entdecken Perlen abseits der touristischen Highlights, die kaum jemand kennt, versprochen!

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Seitenzahl: 605

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Barbara Reiter und Michael WistubaOrientiert in der RegionDie Region auf einen BlickErlebnis KulturAktiv in der RegionMit der FamilieDer WeinUnterwegs in der RegionWachau und NibelungengauDer NibelungengauYbbs an der DonauPöchlarnPersenbeug-GottsdorfMarbach an der DonauMaria TaferlSchloss ArtstettenWeitenegg und Schloss LeibenSchloss LubereggEmmersdorfWachau – Rechtes DonauuferMelkSchloss SchallaburgSchönbühelKartause AggsbachIm DunkelsteinerwaldBurgruine AggsteinDie vier ArnsdörferRossatzMautern an der DonauStift GöttweigWachau – Linkes DonauuferAm JauerlingSpitz an der DonauIm Spitzer GrabenSt. MichaelWösendorf und JochingWeißenkirchenDürnsteinOber- und UnterloibenKrems an der DonauSchloss GrafeneggKamptal, mittleres und südliches WaldviertelAm Unterlauf des KampLangenloisZöbingGobelsburgSchilternHadersdorf am KampStraß im StraßertaleIm Kamptal flussaufwärts bis ZwettlSchönberg am KampGars am KampSchloss RosenburgIm Durchbruchstal des KampStift AltenburgHornSchloss GreillensteinDie KampseenOttensteiner See und UmgebungDobra- und Thurnberger SeeIm Süden der KampseenZwettlStift ZwettlSchloss RosenauSüdlich von ZwettlIm Hochland des oberen KampBurg RappottensteinSteinjuwele rund um PretrobruckArbesbachSchönbachBad TraunsteinGutenbrunn und BärnkopfDas KremstalRehberg und ImbachSenftenbergKremszwickl und KremstalhöhlenOttenschlag und ArmschlagYsper- und WeitentalYspertal und YsperklammPöggstallWeitenAm OstrongOberes Waldviertel und ThayatalVom Nordwald bis LitschauWeitraGroßschönauMoorbad HarbachMandelstein (874 m)Nebelstein (1017 m)Bad Großpertholz, Naturpark NordwaldLangschlagGroß GerungsGmündNaturpark BlockheideSchremsBrand-NagelbergHeidenreichsteinLitschauAn der Thaya entlangWaidhofen an der ThayaGroß-SieghartsIm Thayaland nördlich von WaidhofenAusgrabungen HardWehrkirche in KleinzwettlThayatal-Naturpark DobersbergKarlstein an der ThayaRaabs an der ThayaRuine KollmitzDrosendorf an der ThayaGerasKloster PerneggHardegg an der ThayaNationalpark Thayatal-PodyjiWeinviertelVon Wien ins westliche WeinviertelKorneuburgBurg KreuzensteinFossilienwelt Weinviertel in StettenKunstfeld HetzmannsdorfMichelberg (409 m) und Waschberg (388 m)StockerauTumulus in GroßmuglGöllersdorf und Schloss SchönbornHollabrunnNördlich von HollabrunnDer HeldenbergKirchberg am WagramSitzendorf an der Schmida und UmgebungMaissauEggenburgÖstlich von EggenburgBurgschleinitz-KühnringRöschitzRetzer Land und PulkautalRetzPulkauZellerndorfRegion PulkautalHaugsdorfKellertriften östlich von HaugsdorfSeefeld-KadolzMailbergÖstliches WeinviertelLaa an der ThayaBurgruine StaatzUmgebung von StaatzFalkensteinPoysdorfHerrnbaumgartenLiechtenstein-Schloss WilfersdorfMistelbachAsparn an der ZayaNaturpark Leiser BergeAn der March und im südlichen WeinviertelDie March-Thaya-AuenHohenau an der MarchDürnkrut und JedenspeigenStillfried an der MarchSchloss HofMuseumsdorf NiedersulzUmgebung von NiedersulzKellergassen in Pillichsdorf und GroßengersdorfKellerberg und Himmelkeller in KronbergNachlesen & NachschlagenNatur- und KulturlandschaftenWirtschaftKlima und ReisezeitGeschichteArchitektur und KunstAnreiseUnterwegs vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches von A bis ZÄrztliche VersorgungDokumenteEinkaufenFeiertageFeste & VeranstaltungenGeldHaustiereInformationKartenmaterialLiteraturÖffnungszeitenPost und PortoRadioRauchenSouvenirsTelefonierenZeitungenZollWandern in der RegionImpressumÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Der Nibelungengau und das NibelungenliedPöchlarns berühmter Sohn: Oskar Kokoschka (1886–1980)Franz Ferdinand und Sophie – die „ersten“ WeltkriegsopferHeiliger Koloman – vom Spion zum PatronDie Hunde von Kuenring und Schreckenwalds RosengärtleinSt. Johann und die TeufelsmauerSeverin: „Apostel von Noricum“ und neapolitanischer HeiligerWachauer Wein und Wachauer TrachtRollfähren und Motorschiffe – Fortbewegung auf dem StromRichard Löwenherz und Blondel, der SängerDer Kremser SchmidtSommerfrische im KamptalRäuberhauptmann Grasel – Robin Hood des WaldviertelsTruppenübungsplatz (TÜPL) AllentsteigMohnlandschaftenÖsterreichs 1. Whisky-DestillerieÖsterreichs älteste BraustadtXundheitsweltDas BandlkramerlandlRakousko – ÖsterreichDer Maissauer AmethystErdöl im WeinviertelSgraffito – Fassadenschmuck der RenaissanceSaisonale ErlebnisbahnenDas „Kulturwirtshaus“
Kartenverzeichnis
Wachau und NibelungengauMelkSpitz an der DonauDürnsteinKrems an der DonauKamptal, mittleres und südliches WaldviertelLangenloisGarsZwettlOberes WaldviertelWeitraEggenburgRetzÜbersicht der WanderungenW 1: Hirschwand und SeekopfwarteW 2: Auf der Römerstraße zur FerdinandswarteW 3: Starhembergwarte, Kanzel und VogelbergsteigW 4: Kampschlingen und Ödes SchlossW 5: Auf Hundertwassers Spuren den Kamp entlangW 6: Zu den Aussichtsgipfeln am OstrongW 7: Im Nationalpark ThayatalW 8: Rund um FalkensteinZeichenerklärungWachau und WaldviertelWagram und Weinviertel
Tourenverzeichnis
GPS-Wanderung 1: Hirschwand und SeekopfwarteMittelschwere Rundwanderung am Südufer der Donau, begleitet von großartigen Ausblicken, imposanten Felsformationen und knorrigen Eichenwäldern.GPS-Wanderung 2: Auf der Römerstraße zur FerdinandswarteDie einfache Rundwanderung (feste Schuhe sind aber nötig) vereint einen der schönsten Aussichtspunkte der Wachau und Spuren der alten Römer.GPS-Wanderung 3: Starhembergwarte, Kanzel und VogelbergsteigDie mittelschwere Rundtour durch die felsigen Flanken oberhalb von Dürnstein ist eine der beliebtesten der Wachau, sie bietet landschaftliche Reize und fabelhafte Tiefblicke.GPS-Wanderung 4: Kampschlingen und Ödes SchlossDie lange mittelschwere Runde erschließt die Naturschönheiten im weitgehend unberührten Mittleren Kamptal.GPS-Wanderung 5: Auf Hundertwassers Spuren den Kamp entlangViel begangene, mittelschwere Runde durch das zauberhafte Obere Kamptal, die mit einem verblockten Flusslauf, schönen Badeplätzen, einem Minigipfel, alten Mühlen und felsdurchsetztem Wald begeistert.GPS-Wanderung 6: Zu den Aussichtsgipfeln am OstrongMittelschwere Höhenwanderung auf schattigen Forststraßen und Waldwegen über den markanten Bergrücken im Südlichen Waldviertel.GPS-Wanderung 7: Im Nationalpark ThayatalMittelschwere Wanderung durch ein wildromantisches Flusstal, bei der man auch an Burgruinen vorbeikommt.GPS-Wanderung 8: Rund um FalkensteinDie leichte Rundwanderung bietet von allem etwas: Themenwege, eine Burgruine, eine Kellergasse und mehrere Aussichtspunkte.
Unterwegs mit
Barbara Reiter und Michael Wistuba
Beide Jahrgang 1971, beide geboren in Niederösterreich. Schon zu Studienzeiten trieb sie die Neugier und Entdeckerlust jede freie Minute quer durch Europa und stets waren Reiseführer mit im Gepäck. Weil sie aber darin oft nicht die Tipps und Infos fanden, die sie suchten, haben sie begonnen, selbst Reisebücher zu verfassen. Heute sind sie als freie Autorin und promovierter Bauingenieur in Wien, Niedersachsen und der Schweiz tätig und recherchieren von dort aus sozusagen vor ihrer Haustüre.
Vom 1248 m hohen Muckenkogel, unserem Hausberg in den niederösterreichischen Alpen, reicht der Blick bis zu den Stiften Göttweig und Melk. Dort liegt die Wachau. Links dahinter beginnt das Waldviertel, und rechts lässt sich das Weinviertel erahnen. In alle drei Gegenden führen uns Ausflüge seit unserer Kindheit. Und schon damals war es dort nie fad. Wir kraxelten auf die Burgruinen von Aggstein und Dürnstein - die Sagen vom Rosengärtlein und vom Sänger Blondel kannten wir aus der Schule. Wir ließen Steine über die Donau flitzen und ritzten Muster in Lösswände. Beim Heurigen schmeckten uns Wachauer Schnitte und Traubensaft (fürs Glaserl Wein waren wir noch zu jung). Das Waldviertel hielten wir für ein geheimnisvolles Land mit Gnomen, die hinter riesigen Steinblöcken und in Mooren wohnten und nichts anderes zu tun hatten, als überall Heidelbeeren anzupflanzen. Und zwar die richtigen, von denen man lila Finger und eine blauschwarze Zunge bekam.
Mittlerweile ist der mausgraue Kirchturm von Dürnstein schon lange blau getüncht, die ganze Wachau Welterbe, und das Waldviertel steht als Erholungsort hoch im Kurs. Die Weinviertler Kellergassen sind herausgeputzt, und der Grüne Veltliner ist längst kein Heckenklescher mehr. Vieles hat sich verändert, aber eines ist geblieben: Nie wird uns hier fad.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Barbara Reiter und Michael Wistuba, Stichwort „Wachau“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen [email protected]
Orientiert in der Region
Auf einen Blick
Die Region ist ...
Die Wachau, das Waldviertel und Weinviertel liegen zwischen Donau, Tschechien und der Slowakei, im Nordosten Österreichs. Von der Metropole Wien sind sie nur einen Steinwurf entfernt. Die drei Landschaften umfassen rund 8500 Quadratkilometer und nicht mehr als 500.000 Einwohner. Mit 25.000 Einwohnern die größte Stadt ist Krems an der Donau.
Wald- und Weinviertel sind zwei der vier Regionen, in die Niederösterreich, flächenmäßig das größte Bundesland Österreichs, aufgeteilt ist, wobei die Wachau administratorisch zum Waldviertel zählt.
... drei Mal anders
Die Wachau - die Welterbe-Region - und der Nibelungengau sind reizvolle Talabschnitte der Donau: sonnenverwöhnt, gut erschlossen und schon lange auf Tourismus eingestellt. Die Wachauer Weine sind weltberühmt, die Gourmet- und Heurigenlokale zahlreich, die malerischen Winzerorte gut gebucht und der Donauradweg bisweilen überlaufen.
Das dünn besiedelte Waldviertel ähnelt mit seinen Weinterrassen im unteren Kamp- und Kremstal noch der Wachau, nach Norden hin wird es zur weiten Hochebene, naturbelassen, rau, ursprünglich, mit wildromantischen Flussläufen, tiefgrünen Wäldern und hunderten von Teichen. Diese locken Wanderer und Mountainbiker an, und auch von Sommerhitze und urbanem Trubel geplagte Städter schätzen die Erholsamkeit der frischen Luft.
Das Weinviertel zeigt sich als weites, sanft gewelltes Land, es ist Österreichs größtes Weinanbaugebiet und die bevorzugte Heimat des Grünen Veltliners. Mit seinem regenarmen Klima, mit gemütlichen Radwanderwegen, familienfreundlichen Museen, vielen Winzerfesten und noch mehr Heurigenlokalen ist es als Ausflugsregion und Kurzurlaubsziel beliebt in unmittelbarer Nähe der Fast-2-Millionen-Metropole Wien.
... Österreichs historisches Kernland
Just hier begann sich Österreich zu entwickeln, wovon eine Hundertschaft an Burgen, Burgruinen, Kirchen und mächtigen Klöstern eindrucksvoll Zeugnis ablegt. 976 traten die Babenberger ihre Herrschaft in Ostarrichi, in der „Mark im Osten“ an. Zunächst residierten sie in Melk an der Donau, ab 1090 weiter nordöstlich in Gars im Kamptal, von wo sie die Grenze gegen Böhmen besser sichern konnten. Bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts dehnten sie ihr Herrschaftsgebiet bis Thaya und March, ins heutige Weinviertel, aus und machten den Waldviertler Nord(ur)wald zugänglich. Erst 1156 erscheint Wien als Residenzstadt auf Österreichs Landkarte.
... ein Paradies für Genießer
Seit mehr als 2800 Jahren wird in der Region Wein produziert. Ideales Klima, beste Lagen und innovative Winzer sorgten und sorgen dafür, dass hier Spitzenweine gedeihen und stets an Neuheiten getüftelt wird; zurzeit sind natürliche Weine schwer en vogue. Möglichkeiten zum Probieren gibt es zuhauf, sei es in den Vinotheken der Weinbaugebiete, in unzähligen Heurigen oder direkt bei den Winzern selbst.
So erstklassig wie der Wein ist auch die Gastronomie. Entlang der Donau und im Kamptal reihen sich Top-Restaurants, sogar in einsamen Winkeln des Waldviertels findet man kreative Gourmetküche. Auch in den Wirtshäusern wird wunderbar aufgekocht, und für die Brotzeit gibt es kaum ein besseres Ziel als die Heurigen und Buschenschanken mit ihren hausgemachten Schmankerln.
... ein Paradies für Architekturliebhaber
Dank ihrer über tausendjährigen Geschichte verfügt die Region über einen großen Schatz an Kunstdenkmälern. Mittelalterliche Wehrkirchen in einsamer Lage, frühgotische Hallenkirchen, Klostersäle mit großartigen Deckenfresken, verspielt-romantische Burgen aus dem 19. Jahrhundert, im Kontrast dazu zeitgenössische Wein- und Museumsarchitektur in Stahl, Glas und Beton - Kunst-Aficionados können aus dem Vollen schöpfen.
... ein Paradies der Kellergassen
Meist liegen sie außerhalb der Ortschaften, an Hängen von Weingärten, entlang von Hohlwegen, gruppiert oder um die Kellerberge gewunden. Kellergassen gibt es in Ostösterreich, Südmähren, Westungarn, doch nirgendwo in so großer Zahl wie im Weinviertel, an die 800 sollen es sein.
Kellergassen sind unbewohnte, in die Reblandschaft geduckte Dörfer mit bis zu 400 dicht an dicht stehenden Presshäusern in ländlich-naiver Zweckarchitektur, mitunter 200 bis 300 Jahre alt. Einst dienten sie der Produktion und Lagerung von Wein, im Inneren des Presshauses (mit Weinpresse) führt eine Treppe in den dunklen Keller, wo Fässer und Flaschen ganzjährig bei 10-12 °C lager(te)n.
Heute wird nur noch in wenigen Presshäusern tatsächlich Wein gepresst, viele wurden zu Heurigenlokalen und Probierstuben oder bilden den Rahmen für stimmungsvolle Kellergassenfeste. Seit 2022 zählt die Weinviertler Kellergassen-Kultur sogar zum immateriellen Unesco-Kulturerbe.
Spuren aus 1000 Jahren
Erlebnis Kultur
Die Wachau und das Waldviertel begeistern mit barocken Klöstern und trutzigen Burgen. Moderne Kunsttempel und Museen finden sich vor allem in Krems an der Donau und im Weinviertel. Und vom Frühjahr bis in den Dezember wartet die Region mit einem prallen Fest- und Veranstaltungskalender auf.
Seit dem Jahr 2000 steht die Wachau als Kulturlandschaft auf der Welterbeliste der UNESCO, als außergewöhnliches Beispiel für ein Flusstal, in dem in seinen Klöstern, Dörfern und im Weinbau eine viele Jahrhunderte lange Entwicklung sichtbar wird.
Historische Stadtkerne, stimmungsvolle Feste
Weitra: Um 1200 gründeten die Kuenringer an der Grenze zu Böhmen die befestigte Zollstadt, von der die Stadtmauer sowie die zum Renaissanceschloss erweiterte alte Burg noch erhalten sind. Der seit dem Jahr 1321 gepflegten Brautradition huldigt man mit dem „Bierkirtag“, während im August der Arkadenhof des Schlosses zum Spielort für Komödien aus der Operettenwelt wird.
Retz: Die um 1280 planmäßig angelegte Stadt ist ein Glanzlicht im Weinviertel. Durch Weinhandel reich geworden, säumen den riesigen Hauptplatz prachtvolle Bürgerhäuser aus dem 15. Jahrhundert. Im Untergrund der Stadt breitet sich der größte historische Weinkeller des Landes aus, ein 20 km langes Labyrinth an Kellerröhren - ein ganzer Kilometer ist für Besucher zugänglich. Selbstredend wird auch in Retz ein Winzer-Weinlese-Fest gefeiert - im September.
Eggenburg: Lange schon vor dem Boom der Ritterfeste wird in der alten Handelsstadt zwischen Wald- und Weinviertel seit 1995 ein Mittelalterfest gefeiert, das im September rund 30.000 Besucher anlockt. Dabei wird die ganze Altstadt zur Bühne. Aber auch sonst lohnt ein Besuch, zum Beispiel wegen der gotischen Stephanskirche und dem hervorragenden Krahuletz-Museum.
Burgen, Schlösser, Klöster - Kultur für alle Sinne
Dürnstein: Das bildschöne Donau-Städtchen, überragt von der Ruine einer Burg aus dem 12. Jahrhundert, schmückt sich mit einem Barockkloster, dessen blau-weißer Kirchturm ein Wachauer Wahrzeichen ist. Bei der jährlichen Schubertiade erklingt im Klosterfestsaal erlesene Kammermusik.
Burgruine Aggstein: Die aufwendig wiederhergestellte Raubritterburg auf dem schroffen Fels hoch über dem Südufer der Wachau begeistert mit ihrem faszinierenden Tiefblick zur Donau. Ab dem Frühling können ihn die Besucher genießen, bis in den November hinein, wenn der Burgadvent der Saison ein romantisch-vorweihnachtliches Ende setzt.
Burg Rappottenstein: Das Juwel lugt auf einem gewaltigen Granitblock am Oberlauf des Kamp aus den Waldviertler Wäldern. Um 1150 errichtet, wurde es nie erobert und nie zerstört und zählt daher zu den besterhaltenen Wehrbauten Österreichs. Das Innere lässt sich bei einer Führung erkunden, als „Klangburg“ wird Rappottenstein jeden Sommer zu einer Konzertlocation mit einzigartiger Atmosphäre.
Schloss Hof: Feldherr Prinz Eugen von Savoyen ließ ab 1725 das Festschloss im Süden des Weinviertels erbauen, prächtig geriet vor allem der Barockgarten, der über sieben Terrassen zur March hin abfällt und in Mitteleuropa seinesgleichen sucht. Nun ist er wieder in alter Schönheit zu erleben und bietet mitsamt dem Schloss den perfekten Rahmen für Familienfeste.
Stift Melk, Stift Göttweig: Die beiden monumentalen Klöster markieren den Anfang und das Ende der Wachau. Das 1746 vollendete Stift Melk gilt als eine der gelungensten Barockanlagen Europas. Das etwa zeitgleich entstandene Stift Göttweig thront als „österreichisches Montecasino“ in großartiger Lage auf einem Berg am Rand des Donautals.
Waldviertler Stifte: Altenburg, Zwettl, Geras: Auch ins Waldviertel drang die barocke Baukunst vor und überformte in prachtvoller Weise die aus dem Mittelalter stammenden Klöster Altenburg, Zwettl und Geras. Die reich ornamentierten barocken Fest- und Bibliothekssäle werden heute bei Festivals bespielt. Gotische Bauteile sind dennoch erhalten, etwa der mittelalterliche Kreuzgang in Stift Zwettl.
Kunstmuseen, Weinarchitektur und ein Museumsdorf
Kunstmeile Krems: In der „Metropole“ der Region versammeln sich Museen, Galerien, Kunst- und Musikfestivals, die mit hochkarätigem Programm begeistern - und mit der spannenden modernen Architektur ihrer Schauplätze.
Loisium in Langenlois: Die Gegend ist bekannt als Hochburg für zeitgenössische Weinarchitektur, ein herausragendes Beispiel ist der 2003 eröffnete, leicht verbeulte Aluminium-Würfel des Loisiums in Österreichs größter Weinstadt. Er bildet den Auftakt zu einer Weinerlebniswelt in historischen Weinkellern. Innovation und Tradition vereint auch die „Loisiarte“, das für diesen Ort maßgeschneiderte Musik- und Literaturfestival.
Museumsdorf Niedersulz: Rund 80 historische Gebäude aus dem Weinviertel und aus Südmähren wurden hier zusammengetragen, originalgetreu wieder aufgebaut und zu einem bildschönen Dorf von anno dazumal vereint. Ein dichtes Veranstaltungsprogramm bringt Leben in die Idylle.
Land und Natur genießen
Aktiv in der Region
Die Wachau, das Wald- und das Weinviertel sind für Aktivurlaub ideal. Vom klassischen Wandern über Radeln oder sportliches Mountainbiken bis zu Kanufahren auf der Thaya oder Golfen auf schönen, naturnahen Plätzen ist alles im Angebot.
Auch den Wintersport kann man genießen. Das nordwestliche Waldviertel ist, weil höher gelegen, relativ schneesicher und eines der ältesten Skilanglaufgebiete Österreichs. Loipenstandorte sind Gutenbrunn, Karlstift und Langschlag. Skifahrer und Snowboarder finden Lifte und Kunstschneepisten in Kirchbach, Karlstift und Harmanschlag sowie am Jauerling oberhalb der Donau.
Schritt für Schritt
Wandern und Klettern: Spaziergänge durch Weingärten und Kellergassen, leichte Touren zu Burgen, Aussichtspunkten und Naturdenkmälern, Wege entlang von Wasserfällen und Flusstälern, spannende Kletterrouten an den Felsen der Wachau, simple Gipfelstürme auf die „Tausender“ des Waldviertels - je nach Kondition stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Wahl. Wem ein Wandertag nicht genug ist, der findet bis zu 200 km lange Weitwander- und Pilgerwege, allen voran den Welterbesteig Wachau.
In die Pedale, und los!
Fahrradfahren: Die bekannteste Route ist der Donauradweg (R 6), der zwischen Passau und Wien zu den vielbefahrenen (mitunter überlaufenen) Wegen Mitteleuropas gehört. Der Abschnitt Nibelungengau - Wachau von Ybbs bis Krems ist 62 km lang, asphaltiert und verläuft flussnah auf beiden Ufern. Die Infrastruktur mit Radhotels, Werkstätten, Fähren, Gepäcktransport und Fahrradmitnahme auf Donauschiffen ist perfekt auf die Radler abgestimmt. www.donau-oesterreich.at/donauradweg.
Eine große, kontrastreiche Schleife von Krems an der Donau durch die Landschaft des Wald- und Weinviertels zieht die 420 km lange, anspruchsvolle Kamp-Thaya-March-Radroute.www.waldviertel.at/a-kamp-thaya-march-radroute.
Viel auf Schotter- und Waldwegen unterwegs ist man auch auf dem Iron Curtain Trail (EuroVelo 13), der von Gmünd 329 km entlang der tschechischen Grenze - mal drüben, mal hüben - bis Hohenau an der March führt. ev13.eu/de.
Von der 111 km langen Thayarunde durchs Obere Waldviertel radelt man etwa die Hälfte der Strecke ohne Steigungen auf der asphaltierten früheren Trasse der Thayatalbahn. Wer’s bequem mag - an den Etappenorten kann man sich via App E-Bikes leihen. www.thayarunde.eu.
In der hügeligen Landschaft des Weinviertels sind zusätzlich Radrundwege mit einer Länge von 1600 km markiert. www.weinviertel.at/alle-radrouten.
Mountainbiken: Zuerst die schlechte Nachricht: In freier Natur, in Berg und Wald herrscht in Österreich generell Fahrverbot, nur offiziell freigegebene Strecken dürfen befahren werden. Die gute Nachricht: Das Waldviertel bis hinunter zur Donau bietet 80 dieser Strecken, in Summe sind sie 2000 km lang. Gute Ausgangspunkte sind Persenbeug, Gars, Zwettl, Gmünd, Mühldorf, Bärnkopf. Zu den Klassikern zählen der 153 km lange Granittrail von Gmünd bis Persenbeug sowie die Weinsteintour, eine Runde ab Mühldorf. Mountainbiketrails gibt es auch in den und um die Leiser Berge im Weinviertel.
Im Wasser - am Wasser
Badespaß: Neben dem sommerlichen Bad in den Kamptalseen, im Litschauer Herrensee, in der Thaya, im dunkelbraunen Kamp (vorzugsweise in den Flussbädern von Langenlois und Plank), in den Moorbadeteichen im Oberen Waldviertel sowie in der nicht immer blauen Donau (hier locken die Sandstrände von Luberegg und Rossatz) hat fast jeder größere Ort ein Freibad, die größeren Städte haben Hallenbäder. Im Thermalwasser badet man in der Therme Laa im Weinviertel, im salzhaltigen Wasser im Sole-Felsen-Bad Gmünd im Oberen Waldviertel.
Fischen & Angeln: Die Donau mit ihren Eigenheiten als großer Strom, die Kamptalseen, die Waldviertler Teiche und die Flüsse Kamp, Thaya und Lainsitz sind beliebte Angelreviere. Über Fischerkarten und Lizenzen informieren Tourismusverbände, Forst- und Gemeindeämter.
Wassersport: Segeln und Surfen kann man am Stausee Ottenstein und in der Freizeitanlage Luberegg an der Donau, Kanu gefahren wird am Kamp, in der Thaya um Raabs, in der Stockerauer Au und in den March-Thaya-Auen.
Golfen für Amateure und Pros
Die sanfthügelige Landschaft ist wie geschaffen für Golfplätze, kein Wunder, dass zwei davon zu den schönsten von Österreichs 170 Plätzen zählen: der Golfclub Schloss Schönborn im Weinviertel sowie der Green in Haugschlag, in der nördlichsten Ecke des Waldviertels. Eingeputtet wird auch in Lengenfeld, Ottenstein, Weitra und Poysdorf sowie in Drosendorf und am Herrensee - auf diesen beiden Greens ohne Platzreife. Der einzige Golfplatz an der Donau ist der in Maria Taferl: hoch über dem Fluss, in Panoramalage.
Draußen und drinnen
Mit der Familie
Mit Groß und Klein unterwegs sein ist bekanntlich manchmal eine Herausforderung. Hier eine Reihe bewährter Vorschläge, wie man den Nachwuchs bei Laune hält. Ob Regen oder Sonnenschein - der Möglichkeiten gibt’s mehr als genug.
Der Eintritt für Kinder unter 6 Jahren ist meist frei, für 6- bis 14- oder 16-Jährige ist er bis zu 50 % reduziert. Fast alle Einrichtungen bieten Familienkarten, da sind Kinder in der Regel für wenige Euro dabei.
Bären, Wölfe, Lipizzaner & Co.
Im Bärenwald Arbesbach beobachtet man Braunbären in naturnaher Umgebung. Grauwölfe ganz aus der Nähe erlebt man im Wolfsforschungszentrum im Wildpark Ernstbrunn, die berühmten weißen Pferde der Spanischen Hofreitschule im Lipizzaner Trainingszentrum Heldenberg. In der Waldrapp-Voliere in Waidhofen an der Thaya lassen sich die Riesenvögel, die hier gezüchtet werden, bestaunen und sogar streicheln. Anfassen kann man auch die Tiere in Schloss Hof, wie Weiße Esel, Vierhornziegen und Brillenschafe. Heimische Haus- und Wildtiere gibt es auch in den Gehegen der Naturparks Nordwald, Dobersberg und Geras.
Ritter, Fräuleins, wilde Vögel
Die Region ist ein Land der Burgen, Schlösser und Ruinen, für junge Entdecker die abenteuerlichsten sind die Burgruinen Aggstein und Dürnstein hoch über der Donau sowie die Ruine Kollmitz an der Thaya. Um hinter die dicken Mauern der Waldviertler Burgen Rappottenstein und Heidenreichstein vorzudringen, muss man sich einer Führung anschließen. Adler und Uhus zeigen in den Falknereien neben Burg Kreuzenstein und in den Schlössern Rosenburg und Waldreichs bei Flugvorführungen ihr Können.
Aktiv mit Kids
Gut Fahrradfahren mit dem Nachwuchs lässt sich’s auf dem Donauradweg zwischen Spitz und Dürnstein beiderseits des Stroms sowie entlang des Thaya-Flussesauf alten Bahntrassen, die einstmals dampfloktauglich angelegt wurden und deshalb höchstens 3 % Steigung aufweisen. Wandern kann spannend sein, wenn das Ziel ein tonnenschwerer Wackelstein ist, der sich dennoch leicht bewegen lässt, oder eine Armada an Steinformationen wie in der Blockheide, die sich als Klettersteine anbieten. Oft kommt es gut an, wenn es unterwegs etwas zum Planschen und Pritscheln gibt, wie bei der Tour durch die Ysperklamm oder am Lohnbachfall.
Im Abenteuergarten der Kittenberger Erlebnisgärten können die Kleinen herumtoben, während die Großen die Schaugärten bestaunen. Mit einer Kombikarte kann man gleich nebenan die Modellbahnwelt besuchen. Um die Kleinen müde zu machen, bieten sich auch zahlreiche Freibäder an. Die Therme Laa wartet mit einem Kinderland samt Riesenrutsche. Eine solche gibt’s auch im Sole-Felsen-BadGmünd und dazu noch eine Kletterwand.
Heute ins Museum
Packende Programme bieten das MAMUZ Mistelbach und Schloss Asparn, darunter Abenteuerführungen, Kurse im Bogenbauen oder Messerschmieden und historische Feste, die in die Zeit der Kelten versetzen. Viel Angebot für Kinder hat das Museumsdorf Niedersulz, ein Highlight ist das Spielefest im Juli mit Spielen von anno dazumal oder im Sommer das Werkeln auf der Lehmbaustelle, wo man sich richtig „einsauen“ darf.
Im Schatzgräberfeld der Amethyst Welt Maissau können Kleine und Große nach dem edlen Stein schürfen - und ihre Beute mit nach Hause nehmen. Viel Zeit für Kids nehmen sich die „Naturvermittler“ im Unterwasserreich in Schrems, wo man im Labor mikroskopieren und bei der Fütterung der putzigen Fischotter live dabei sein darf. In unterirdische Gefilde führen die Kellermäuse Frida und Fridolin in der Loisium Weinwelt, mit ihnen geht’s auf der Suche nach ihren Vorfahren in ein tiefes Labyrinth. Bei der Rallye im Zentrum für Urzeit in Stillfried an der March können sich die Kleinen als Urzeitdetektive betätigen.
Und wer sich für eine Familienführung in einer der großen Ausstellungen interessiert, ist am besten sonntags vor Ort, etwa im Schloss Schallaburg, in den Museen der Kunstmeile Krems oder im Kräuterdorf Sprögnitz, wo die Bio-Bengelchen zu einer Entdeckungsreise durch die Welt der Kräuter laden.
Veltliner & Co.
Der Wein
Der Weinbau in der Region hat dank Urgesteins und Lössböden und dank des günstigen Klimas eine jahrhundertelange Tradition. Das Weinviertel ist heute Österreichs größtes Weinbaugebiet und auf den Rebterrassen der Wachau und des Kamptals gedeihen internationale Spitzenweine.
Dank ihrer Frische und Kompaktheit sind Weine aus Österreich als Begleiter von Gerichten verschiedenster Küchen von Mitteleuropa bis Asien geschätzt - die Exporte steigen Jahr für Jahr.
Die Rebsorten
Grüner Veltliner: Österreichs mit Abstand wichtigste Weißweinsorte (gesprochen „Weltliener“) ist eine Traminerkreuzung, die seit dem 16. Jahrhundert bekannt ist und fast nur in Österreich vorkommt. Angebaut wird sie auf etwa einem Drittel der Gesamtrebfläche, die daraus gekelterten Weißweine sind fast immer trocken, je nach Anbaugebiet leicht, herb säuerlich oder kräftig und lagerfähig.
Riesling und Welschriesling: Rieslinge sind die zweitwichtigste Weißweinsorte - der weltbekannte, vom Rhein stammende Weiße Riesling, der in den Weinterrassen an Donau und Kamp zu höchster Qualität reift und der mit ihm nicht verwandte „italienische“ Riesling, der auch in Norditalien, Ungarn, Slowenien und Kroatien kultiviert wird. Letzterer ergibt leichte, feinwürzige Weine, rund um Poysdorf ist er als Sektgrundwein geschätzt und nach dem Grünen Veltliner Österreichs zweitwichtigste Weißweinsorte.
Zweigelt: Nur ein Drittel der Weinberge sind mit roten Trauben bepflanzt, die häufigste Sorte ist der Zweigelt, eine österreichische Kreuzung aus Blaufränkisch und St. Laurent, benannt nach ihrem Züchter, dem Direktor der Klosterneuburger Weinbauschule Fritz Zweigelt. Es ist Österreichs Paraderotwein, violett-rötlich, vollfruchtig und mit typischem Sauerkirscharoma.
Daneben reifen in kleineren Mengen Weißburgunder (Pinot blanc), Müller Thurgau, Chardonnay, Sauvignon blanc, Traminer bzw. Blauburger und Merlot. Insgesamt sind 26 weiße und 14 rote Rebsorten zugelassen.
Districtus Austriae Controllatus (DAC)
Seit 2003 dürfen Qualitätsweine, die geschmacklich für ein Anbaugebiet typisch sind, den Namen des Gebiets mit dem Zusatz DAC (für kontrollierte Herkunftsbezeichnung) tragen. Wie bei Rioja, Barolo oder Chianti wird hier nicht eine Rebsorte, sondern der herkunftstypische Geschmack vermarktet. Zusätzlich zu den DAC Gebietsweinen gibt es seit 2016 auch DAC Orts- und Lagenweine; je enger die Herkunft, desto hochwertiger und teurer ist der Wein.
Alle anderen Qualitätsweine einer DAC-Region haben als Herkunftsbezeichnung das Bundesland, hier „Niederösterreich“. Jeder Qualitätswein ist an der rot-weiß-roten Banderole auf dem Verschluss zu erkennen.
Die Weinanbaugebiete
Kamptal: Das Weinbaugebiet (3600 ha) rund um Österreichs größte Weinstadt Langenlois profitiert von seiner Lage am Übergang vom pannonisch-heißen Donautal zum kühlen Waldviertel. Ein „Kamptal DAC“ besteht zu 100 % aus Grünem Veltliner oder Riesling, den beiden wichtigsten Rebsorten. Das Gebiet ist auch bekannt für Winzersekte, von klassischen Sekt-Cuvées bis zu Jahrgangs- und Lagensekten. Kamptalweine verkosten und kaufen kann man am besten im Ursin Haus sowie im Loisium in Langenlois.
Kremstal: Das 2250 ha kleine Gebiet reicht von der alten Weinstadt Krems hinein ins Kremstal und südlich bis zum Stift Göttweig. Ein „Kremstal DAC“ ist ein Grüner Veltliner oder ein Riesling, meist ein würziger, mineralischer Wein. Verlässlich geöffnete Kaufadressen sind die Genossenschaft „Winzer Krems” und das Stift Göttweig.
Weinviertel: Österreichs größtes Weinbaugebiet (13.900 ha) erstreckt sich über das gesamte Weinviertel. Es ist die liebste Heimat des Grünen Veltliners, sein Anteil liegt hier bei 49 %. Nur hier erhält er sein ausgeprägtes „Pfefferl“, ein typisches Kennzeichen des „Weinviertel DAC“, wie er vor allem um Retz, Röschitz und Poysdorf zu finden ist. Auf den Rotweininseln des Weinviertels im Pulkautal gedeihen auch Blauer Portugieser und Zweigelt. Die größten Vinotheken sind der „Weinmarkt” in Poysdorf und das „Weinquartier” in Retz.
Wachau: Mit 1320 Hektar ist die Wachau das kleinste, aber berühmteste Anbaugebiet der Region. Ein „Wachau DAC“ ist stets handgelesen, als Gebietswein kann er aus 17, als Ortswein aus 9 wachautypischen Rebsorten gekeltert werden. Riedenweine sind 100 % Grüner Veltliner oder Riesling. Parallel zum DAC-System blieben die schon 1983 etablierten Marken Steinfeder,Federspiel und Smaragd (Kastentext) bestehen.
Wagram: Unser Reisegebiet berührt nur einen kleinen Anteil des DAC Weinbaugebiets Wagram, das sich nördlich der Donau an das Kamptal anschließt. Hier gedeihen würzige Grüne Veltliner, Rieslinge und als Spezialität der Rote Veltliner, ein eleganter Weißwein. Verkosten und kaufen lässt sich’s am besten in der Gebietsvinothek „Weritas“ in Kirchberg am Wagram.
Unterwegs in der Region
Wachau und Nibelungengau
Der knapp 60 km lange Flussabschnitt zwischen Ybbs und Krems ist einer der schönsten und großartigsten im gesamten Donautal. Sanfthügelig beginnt er mit dem Nibelungengau. Ab Melk folgt die Wachau - ein enges Durchbruchstal, begleitet von alten Burgruinen, barocken Prachtbauten und dem berühmten Wein. Die Wachau endet in der schönen Kulturstadt Krems.
♦ Höchster Aussichtsgipfel: Jauerling (960 m)
♦ Naturpark Jauerling-Wachau
♦ Weinbaugebiete Wachau und Kremstal
♦ Genussregion für die Wachauer Marille
Die Wachau (seit 2000 UNESCO-Welterbe) und der westlich gelegene Nibelungengau sind schon lange Zeit touristische Ziele, denn sie bieten Schönheiten dicht an dicht. Die Weinterrassen, die Marillengärten und die vielen Panoramaplätze eignen sich bestens für Wanderungen, deren Krönung der sogenannte Welterbesteig ist, der die Wachau auf 180 km Länge umrundet. Ebenso reizvoll ist die Aussicht vom Donauschiff aus, und wer sein Fahrrad an Bord nimmt, kann auf dem Donauradweg wieder an den Ausgangspunkt zurückstrampeln.
Einkehren lässt sich’s hier überall - im Genusstempel wie im gemütlichen Heurigenlokal, wo man sich den Wein und die Jause schmecken lässt - auch wenn es hier etwas mehr kostet als abseits des Donautals. Im Winter, heißt es, fällt die Region dann in ihren Schönheitsschlaf. Fast alle Betriebe sind dann zu und der Wein hat Zeit, in den Kellern zu reifen.
Im Nibelungengau, dem 25 km langen Abschnitt zwischen Ybbs und Melk, gleiten die Ausläufer des Waldviertels von Norden sanft zur Donau hin ab. Am ihrem Südufer liegen die Städte Ybbs an der Donauund Pöchlarn, der Geburtsort von Oskar Kokoschka. Die großen Sehenswürdigkeiten stehen am Nordufer: die prächtige Wallfahrtskirche Maria Taferl und das reizvolle Schloss Artstetten.
Am Anfang der Wachau, am Südufer, steht das berühmte Stift Melk. 30 km flussabwärts bis vor Krems hat sich die Donau bis zu 800 Meter tief in die Hochfläche der böhmischen Masse eingegraben und formte eine der berühmtesten Regionen Österreichs mit klingenden Namen wie Spitz an der Donau,Weißenkirchen,Dürnstein,Aggstein und Stift Göttweig.
Und am östlichen Ende der Wachau liegt Krems an der Donau. Die quirlige Wein- und Kulturstadt mit ihren unterhaltsamen Museen hat kaum 25.000 Einwohner - und ist trotzdem die größte Stadt der Region.
Was anschauen?
Dürnstein: Das Städtchen mit dem blau-weißen Kirchturm ist der schönste und berühmteste Ort in der Region.
Stift Melk: In seiner eindrucksvollen Geschlossenheit zählt das Kloster zu den ganz großen Barockanlagen Europas.
Ruine Aggstein: Nicht nur wegen des faszinierenden Tiefblicks hinab zur Donau lohnt der Besuch der Raubritterburg.
Krems an der Donau: Eine der schönsten Städte des Landes. Es locken historische Bauten, gute Einkaufsmöglichkeiten, Museen, Kaffeehäuser, Heurigen und Feinschmeckerlokale.
Kaiserstiege in Stift Göttweig: Das monumentale Treppenhaus mit dem gewaltigen Deckengemälde von Paul Troger ist ein Hauptwerk des österreichischen Barock.
Schloss Artstetten: Auf seinem Sommersitz begibt man sich auf die Spuren von Thronfolger Franz Ferdinand, der hier als Weltreisender, Reformer und fanatischer Jäger gezeigt wird.
Was unternehmen?
Mit dem Schiff von Melk nach Krems: Die beste Aussicht auf Schloss Schönbühel, die Ruine Aggstein, auf Spitz, Weißenkirchen, Dürnstein und Krems-Stein hat man vom Schiff aus.
Wandern auf dem Welterbesteig: Zu den schönsten Etappen am Nordufer zählt die zwischen Spitz und Weißenkirchen. Zurück geht es in der Saison mit der Wachaubahn, sonst mit dem Bus.
Baden in der Donau: Zum Beispiel an den naturbelassenen Sand- oder Schotterstränden am Ufer des Stroms oder in Weitenegg am Donausee, einen ruhigen Altarm mit großer Liegewiese.
Aussicht genießen: Panoramablicke von oben über das Donautal, das bieten einige Orte. Zu den Favoriten gehört die Terrasse vor der Wallfahrtskirche Maria Taferl sowie die Ferdinandswarte bei Mautern.
Wo essen gehen?
Beim Heurigen: Jede Besichtigung, jede Wanderung, jede Radltour, jeder Badetag in der Wachau klingt am schönsten in einem Heurigen aus, geöffnet ist meist ab 15 Uhr. Dort genießt man kalte Schmankerl, dazu ein oder mehrere Gläschen Wein oder Traubensaft des jeweiligen Winzers. Die Auswahl ist mit ca. 150 Betrieben zwar groß, allerdings sind die Heurigen nur tage- oder wochenweise geöffnet. Als einer der besten gilt Pulker’s Heuriger in Rossatz
Was sonst noch?
Marillenkirtag in Spitz: Einhunderttausend Marillenbäume wachsen und gedeihen in der Wachau. Der süßen Frucht gehuldigt wird zur Erntezeit, am vorletzten Wochenende im Juli.
Der Nibelungengau
Bevor die Donau die Wachau erreicht, durchfließt sie zwischen Ybbs und Melk ein breites, von sanfter Hügellandschaft gesäumtes Tal. Schon im Nibelungenlied wird die Region besungen - daher stammt auch ihr Name.
Das „Tor“ in den Nibelungengau markiert heutzutage die Staumauer des Donaukraftwerks Ybbs-Persenbeug. Früher bildeten die Schlösser Persenbeug am Nordufer und Donaudorf bei Ybbs am Südufer das Tor zur Region. Schloss Persenbeug thront immer noch imposant über dem Fluss und dem gleichnamigen Ort, der Ort Donaudorf versank in den Fluten des Rückstaus.
Ybbs an der Donau5600 Einwohner • 224 m
Die Kleinstadt am südlichen Donauufer prägt ein hübscher historischer Ortskern, eine moderne Uferpromenade und das älteste Donaukraftwerk Österreichs. Alljährlich im Frühjahr lädt Ybbs zur Ybbsiade, einem renommierten Kabarett- und Kleinkunstfestival.
Ybbs ist eine der wenigen Städte an der österreichischen Donau, deren Ortskern nicht durch eine Durchgangsstraße vom Strom getrennt ist. Der Altstadt direkt vorgelagert ist die Fußgängern und Radfahrern vorbehaltene Donaulände, an der hie und da auch Kreuzfahrtschiffe ankern. Sie ist idealer Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang. Hier am Donauufer lag auch die Keimzelle der Stadt, die ab dem 9. Jh. erbaute Ybbsburg. Letzter Rest ist der frühgotische Passauer Kasten von 1220, der später den Passauer Bischöfen als Speicher diente.
Der Nibelungengau und das Nibelungenlied
Mit über 2000 Strophen ist das Nibelungenlied das größte deutschsprachige Heldenepos. Es wurde um 1200 von einem Dichter aus dem Donauraum in einem eigenen Versmaß in mittelhochdeutscher Sprache verfasst; überliefert ist es in über 30 bruchstückhaften, inhaltlich abgewandelten Handschriften. Das Werk verknüpft die Legenden um Kriemhild, Schwester des Burgunderkönigs Gunther, mit den altgermanischen Heldenepen um die mythischen Gestalten von Siegfried und der Walküre Brunhild sowie der historisch belegten Sage vom Untergang der Burgunder durch die Hunnen.
Inhaltlich teilt sich das Epos in zwei Teile: Der erste, die Brunhildsaga, spielt in der rheinischen Heimat der Nibelungen und erzählt von der burgundischen Königsschwester Kriemhild und ihrer Liebe zum heldenhaften Siegfried. Nach der Ermordung Siegfrieds durch Hagen, den Diener des Burgunderkönigs Gunther, schwört Kriemhild Rache an ihrer Familie. Im zweiten Teil, der Burgundensaga, heiratet sie den Hunnenkönig Etzel (Attila) in Etzelburg (Esztergom bei Budapest). Sie täuscht Sehnsucht nach ihrer Familie vor und lädt sie zu sich ein. Die Reise der Burgunder führt donauabwärts, unterwegs halten sie für vier Tage bei Markgraf Rüdiger in Bechelaren (Pöchlarn), wo sich Giselher, der burgundische Königsbruder, mit Rüdigers Tochter Gotelint verlobt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, einer Zeit mit starker Vorliebe für deutschnationales Gedankengut, war das Grund genug, die Region „Nibelungengau“ zu taufen. Bösen Vorzeichen zum Trotz ziehen die Burgunder weiter und somit direkt ihrem Untergang entgegen. Ganz im Sinne von Kriemhilds Racheplan werden die Burgunder von den angreifenden Hunnen regelrecht abgeschlachtet. Der auf Seiten der Hunnen kämpfende Dietrich von Bern liefert Gunther und Hagen als letzte Überlebende an Kriemhild aus. Die lässt zunächst ihren Bruder Gunther töten und köpft dann Hagen eigenhändig mit dem Schwert Siegfrieds. Daraufhin wird Kriemhild von Hildebrand, einem Gefolgsmann Dietrichs, niedergestreckt ...
♦ Tipp: Auf der Burgruine Aggstein wird die Geschichte kindgerecht nacherzählt.
Bereits 1317 erhielt Ybbs von den Habsburgern das Stadtrecht, ab 1530 eine Stadtmauer. Durch deren Reste steigt man rechts vom Passauer Kasten hinauf zur spätgotischen, auf Resten der Ybbsburg errichteten Pfarrkirche St. Laurenz (um 1500), die ein schönes Netz- und Sternrippengewölbe besitzt. Die Barockausstattung und der neugotische Turm wurden nach den großen Stadtbränden von 1716 bzw. 1868 ergänzt.
Vom Kirchenplatz führen Brauhaus- und Kirchengasse in die Herrengasse. Alle drei sind von schmucken Bürger- und Mauthäusern gesäumt. Sie zeugen vom einstigen Reichtum der Stadt, die bis ins 17. Jh. ein florierender Handels- und Zollplatz war. Wein aus dem Donautal sowie Eisen und Salz aus den Alpen wurden von hier stromaufwärts verschifft. Die Herrengasse -auf Nr. 12 ist ein Fahrradmuseum (→ Sehenswertes) eingerichtet - mündet in den Burgplatz, an dem sich ein Renaissancebau erhebt (heute Krankenpflegeschule) - die einstige, hochwassersicher errichtete Landesfürstliche Burg.

Donaukraftwerk und Schloss Persenbeug

Zurück am Kirchenplatz, geht dieser südlich über in den abschüssigen Hauptplatz mit dem Kilian-Brunnen (1617) und dem markanten Rathaus (16. Jh.). Über die Wiener Straße erreicht man den Schiffmeisterplatz an der Donau. Schiffmeister waren in der Vor-Dampfschiff-Ära die Reeder, sie waren mächtig und angesehen, wie das repräsentative Schiffmeisterhaus mit Loggia zeigt.
Wieder auf der Donaulände, stößt man flussaufwärts auf eine Tafel, die den Donaupanoramablick von Schloss Persenbeug bis zur Wallfahrtskirche Maria Taferl erläutert. Einen Blick wert sind auch die Hochwassermarken auf der donauseitigen Fassade des Alten Salzamts. Neben dem Schwalleck, einem weiteren Stadtmauerrest, befindet sich die jüngst generalsanierte Stadthalleaus den 1960ern. Sie ist u. a. Schauplatz der Ybbsiade (→ Veranstaltungen) und bietet mit dem „Guten Fang“ ein urban-modernes Panoramarestaurant. Einige Meter weiter verweist ein ausgemustertes Turbinenlaufrad von 1959 auf das 2 km flussaufwärts gelegene Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug (→ Sehenswertes), das man in Erlebnisführungen besichtigen kann.
Sehenswertes
Fahrradmuseum (famus): Das passende Museum zum Donauradweg. In schön restaurierten Gewölben erzählen 120 historische Drahtesel, Zubehör, alte Fotografien und Kurzfilme zwei Jahrhunderte Fahrradgeschichte. Zu sehen sind hölzerne Laufräder, spektakuläre Hochräder (am Simulator kann man damit gefahrlos strampeln), Damen- und Rennräder sowie ein Dutzend der legendären „Steyr-Waffenräder“.
♦ Ostern bis Okt. tägl. 9-18 Uhr. Eintritt 8 € oder NÖ-Card, bis 14 J. frei. Herrengasse 12, Tel. 07412-52612, www.fahrradmuseum.ybbs.at.
Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug: Das 1938 begonnene, 1954-59 fertiggestellte und damit älteste Donaukraftwerk Österreichs war ein bedeutendes Großprojekt der Wiederaufbauzeit. 1996 wurde es durch den Einbau einer siebten Turbine erweitert, die restlichen sechs wurden bis 2022 ausgetauscht. Über diese Modernisierungsmaßnahmen, die Baugeschichte und Funktionsweise des Kraftwerks kann man sich bei den Führungen in den Ausstellungsräumen des Kraftwerks (anhand von Filmen, interaktiven Stationen u. a.) informieren. Im Anschluss kann man die Schiffsschleuse ebenfalls mit Führung besichtigen.
♦ Führungen 1. April bis 31. Okt. Mo-Fr 14, Sa/So 13 und 15 Uhr. Eintritt 9 € oder NÖ-Card, mit Schleuse 3 € extra. Für Kinder gibt es an bestimmten Terminen Führungen mit Schatzsuche. Ybbs-Donaudorfstr. 2, Tel. 0650-3002236, www.kraftwerksfuehrungen.at.
Donatuskirche in Säusenstein: Die auf einer Anhöhe über dem Ort (6 km donauabwärts am Südufer) errichtete spätbarocke Pfarrkirche St. Donatus lohnt einen Abstecher. Der außen schlichte Bau aus dem 18. Jh. überrascht mit seinem prachtvollen, in zartem Pastell gehaltenen Inneren. Die expressiven Deckenfresken malte Johann Wenzel Bergl (1767), das Hochaltarbild Paul Troger (1746). Bemerkenswert ist auch die weiß-goldene Renaissancekanzel (1620), die aus jenem 1334 gegründeten Kloster stammt, das etwas unterhalb direkt an der Donau lag. 1703-60 zu einem prächtigen Barockstift ausgebaut, fiel es 1789 der Josephinischen Klosterreform und 1856 dem Bau der Westbahnstrecke zum Opfer. Reste der Anlage (heute eine Privatschule, keine Besichtigung, www.lernort.at) lassen die einstige Pracht erahnen.
Praktische Infos
InformationNibelungengau Info-Center, 2 km außerhalb an der B 25 unweit der Donaubrücke. Mai bis Ende Sept. Mo-Fr 10-16 Uhr, Juli bis Aug. auch Sa 10-14 Uhr geöffnet. 3370 Ybbs, Stauwerkstr. 86, Tel. 07412-55233, www.ybbs.at.
Hin & wegBahn: 1x stündl. von/nach St. Pölten bzw. Wien, Bahnhof 2,5 km außerhalb (mit Stadtbus 3 ins Zentrum).
Bus 780: Mo-Fr 5x tägl. via Yspertal und Pöggstall nach Zwettl.
VeranstaltungenYbbsiade, Fr nach Ostern, zweiwöchiges Kabarett- und Kleinkunstfestival (das größte im deutschen Sprachraum), mit Verleihung des „Ybbser Spaßvogels“. www.ybbsiade.at.
Sonnenwende - Feuerzauber im Nibelungengau, Ende Juni, eine Woche später und weniger überlaufen als das Wachauer Pendant. Sonnwendfeuern, Feuerwerke bzw. Lasershows u. a. in Maria Taferl, Pöchlarn und Persenbeug. Donauschiffe bieten Sonderfahrten an - rechtzeitig reservieren! www.sonnenwende.at.
Übernachten/Essen*** Babenbergerhof, freundlicher, gutbürgerlicher Hotel-Gasthof und Wirtshauskulturwirt am Südrand der Altstadt mit schöner Terrasse. Gute Regionalküche (Mo-Fr günstige Mittagsmenüs). Kein Ruhetag, So nur bis 14.30 Uhr. 9 funktionelle Zimmer. Wiener Str. 10, Tel. 07412-54334, www.babenbergerhof.at. €€
*** Donau-Lodge, das 2019 eröffnete Designhotel in Holzbauweise gehört zum Babenbergerhof und liegt diesem gegenüber direkt am Donauufer. 27 großzügige Zimmer, die mit Donaublick sind teurer. Café im Haus. Wiener Str. 15, Tel. 07412-54334, www.donau-lodge.at. €€€
Gasthof Mang, Traditionsgasthof mitten in der Altstadt. Gute Hausmannskost, auch Vegetarisches, schöner Gastgarten im Innenhof. Kein Ruhetag, So nur bis 14 Uhr. 7 zweckmäßig erneuerte Zimmer mit altmodischen Bädern im Obergeschoss, 7 schöne Deluxe-Zimmer im Brauhaus nebenan. Herrengasse 8, Tel. 07412-20077, www.gasthof-mang.at. €€
Der gute Fang, neues, schickes Fine-Dining-Lokal in der Stadthalle mit Panoramablick zur Donau. Neben ausgezeichneten Fischgerichten, etwa Filets vom Waller gebacken (24 €), gibt es auch Steaks und Kalbsbeuschel (21 €), dazu Wein aus der Wachau und dem Kamptal. Mi-Sa 17-24/1 Uhr. Donaulände 1, Tel. 07412-20801, www.dergutefang.at.
Macabu, Marions Café am Burgplatz 2 ist ein gemütliches Lokal mit Café, Snacks, Burger, Eis, Kuchen, Bier und guten Weinen. Kleiner Gastgarten. Tägl. 9-22 Uhr, feiertags geschlossen.
Pöchlarn3900 Einwohner • 216 m
Die Kleinstadt am südlichen Donauufer liegt im Herzen des Nibelungengaus. Sie entwickelte sich aus dem am Donaulimes errichteten Römerkastell Arelape. Fundstücke aus dieser Zeit, wie Öllampen und Grabbeigaben, sind im Stadtmuseum im Welserturm, einem Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtbefestigung zu sehen (Mai bis 26. Okt. Sa 10-12 Uhr, Eintritt 2 €).
Westlich des Welserturms steht in der weiten Grünanlage unterhalb des Donaudamms das 1987 errichtete Nibelungendenkmal mit den Wappen jener 16 Städte, die im Nibelungenlied (→ Kastentext) genannt werden, darunter Pöchlarn (Bechelaren), Melk und Mautern.
Der eigentliche Grund Pöchlarn aufzusuchen ist das Kokoschka Haus schräg gegenüber vom Nibelungendenkmal, ein Dokumentations- und Ausstellungszentrum, das um das im Innenhof gelegene Geburtshaus von Oskar Kokoschka (→ Kastentext) entstanden ist. Im straßenseitigen Trakt ist eine Dauerschau zum Leben und Werk des Künstlers zu sehen (Eintritt frei), im Hoftrakt werden jährlich wechselnde, mit Leihgaben bestückte Sommerausstellungen zu seinen Schaffensperioden gezeigt.
♦ Mitte Mai bis 26. Okt. tägl. 10-17 Uhr. Eintritt 7 € oder NÖ-Card, bis 12 J. frei. Kombikarte mit Artstetten 16,50 €. Regensburger Str. 29, Tel. 02757-7656, www.oskarkokoschka.at.
Hin & wegBahn → Ybbs
Essen & TrinkenZur Donauterrasse, freundliches Imbisslokal 300 m flussabwärts direkt an der Donaulände. Burger, Pommes, Salate, Käsekrainer, gute Drinks, herrliche Aussicht. Bei Schönwetter 10-22 Uhr.
Pöchlarns berühmter Sohn: Oskar Kokoschka (1886-1980)
Oskar Kokoschka gilt als einer der führenden Vertreter des Expressionismus. Er wird in Pöchlarn am 1. März 1886 in dem Haus mit der außenliegenden Treppe als Sohn eines Handelsreisenden geboren. Schon 1887 zieht die Familie nach Wien, wo Kokoschka 1905 bis 1909 die Kunstgewerbeschule besucht. Ab 1918 verschlägt es ihn nach Berlin, von 1919 bis 1926 lehrte er an der Kunstakademie Dresden. 1938 musste er als Vertreter der „entarteten Kunst“ von seinem nunmehrigen Wohnsitz Prag nach London emigrieren. Von 1954 an lebte er in Villeneuve am Genfer See, wo er 1980 starb. Typisch für Kokoschkas gegenständlichen Malstil sind monumentale Landschaftsbilder und eindringliche, farbkräftige Porträts.
Persenbeug-Gottsdorf2150 Einwohner • 222 m
Der Markt am Nordufer gilt wie sein Gegenüber Ybbs als Eingang zum Nibelungengau. Überragt wird er von einem turmbewehrten Schloss der Habsburger, unterhalb liegen die mächtigen Schleusenanlagen des Donaukraftwerks. Persenbeug - der Name soll von der stromabwärts folgenden großen Donauschlaufe („Böse Beuge“) stammen - ist ein Knotenpunkt im Ausflugsverkehr: Die Straßenbrücke des Kraftwerks ermöglicht ein Überqueren der Donau, die B 3 führt stromabwärts Richtung Wachau und die B 36 nördlich ins Yspertal im südlichen Waldviertel. Dorthin gelangt man auch über zwei sportliche Mountainbike-Strecken.
Schloss Persenbeug wurde im 10. Jh. auf einem steilen Felsen über dem Donauufer errichtet. Es war eine der ersten Burgen in der damaligen babenbergischen Mark und wurde im 17. Jh. unter den Grafen Hoyos zum Schloss ausgebaut. Habsburgerkaiser Franz II./I., der die Region besonders schätzte, erwarb das Anwesen 1800 und nutzte es als Sommerfrische. 1887 kam in den Schlossmauern Karl I., der letzte Kaiser von Österreich, zur Welt. Heutiger Hausherr ist Alexander Habsburg-Lothringen, ein Ururenkel von Kaiser Franz Joseph, der von hier aus einen 13.700 Hektar umfassenden Gutsbetrieb leitet, einen der zehn größten in Österreich (www.habsburg.at). Das Schloss kann nicht besichtigt, aber für Veranstaltungen gebucht werden (www.persenbeug.at).
Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug: Die beiden Schleusenkammern des Kraftwerks (zur Besichtigung → Ybbs) liegen direkt unterhalb des Burgfelsens. Ein Schleusungsvorgang, mit dem die Schiffe bis zu 11 m Höhe überwinden, dauert 15 bis 20 Minuten (Ausblick für Schaulustige bieten die Straßenbrücke und die Uferpromenade).

Kleines Schiffsmeisterhaus

Das kleine historische Zentrum des Orts liegt zwischen Schlossfelsen und Donauufer. Sein Mittelpunkt ist der Rathausplatz, der mit einer 700-jährigen Sommerlinde beeindruckt (daneben ein Café). An der spätgotischen Florianikapelle vorbei kommt man zur Donaupromenade, 200 m flussaufwärts kann man einen Blick auf das fotogene Kleine Schiffsmeisterhaus (Schloss-Straße 2) aus dem 16. Jh. mit seiner schwarz-weißen Pseudo-Sgraffito-Fassade werfen. Im Alten K&K-Postamt nebenan werden zwei stilvolle Ferienwohnungen vermietet (www.donauwohnen.at).
Die Donau umfließt zwischen Persenbeug und Gottsdorf die Schwemmebene der Gottsdorfer (Ybbser) Scheibe. Während die B 3 diese abschneidet, folgt der Donauradweg der Flussschleife und ist damit doppelt so lang. In Gottsdorf erhebt sich über dem Donauufer die romanisch-gotische Pfarrkirche St. Petrus und Paulus mit ihrem markanten rostrot-weißen Barockturm. Sie besitzt ein Hochaltarbild von Paul Troger (1745) und bildet mit Pfarrhof und Alter Schule ein malerisches Ensemble.
Informationwww.persenbeug-gottsdorf.gv.at.
Hin & wegBus: Mo-Fr 6-12x tägl. ab Ybbs.
Angeln Verkauf von Tageslizenzen (24 €) für die Donau (bis Marbach) im Rentamt im Schloss Persenburg bzw. online auf (www.hejfish.com).
BadenBadeteich, in den früheren Schottergruben auf der Gottsdorfer Scheibe mit Liegewiese, Beachvolleyball, Spielplatz und Buffet. Tageskarte 3 €.
Mountainbike Die Sulzberg- undKaiser-strecke (jeweils ca. 30 km, ↨ ca. 800 m) starten beim Gasthof Böhm zu zwei Runden steil bergauf ins Waldviertel, www.waldviertel.at/mountainbike-strecken.
WandernPersenbeuger Rundwanderweg, ab dem Rathausplatz entlang der Donau bis Gottsdorf, dann über den Naturfreunde-Stein (Donautalblick!) und den Fürholz-Teich wieder zurück. 11 km, Gehzeit ca. 2½ Std., beschildert.
Übernachten/Essen*** Gasthof Böhm, Familienbetrieb im Ortskern von Persenbeug mit gemütlicher Gaststube, guter Regionalküche zu mittleren Preisen und schönem Innenhofgarten unter einem alten Nussbaum. Do Ruhetag, So nur bis 15 Uhr. 18 nette, ruhige Zimmer. Hauptstr. 16, Tel. 07412-58930, www.gasthof-boehm.at. €€
Zimmer Leeb, 2 km außerhalb auf der Scheibe direkt am Donauradweg. Freundliche Gastgeberin, schöner Garten mit Liegewiese, 1 Doppelzimmer (2-4 Betten), 2 Fewo (2-4 Pers.), Radgarage. Hagsdorf 19, Tel. 0664-73554849, www.zimmer-leeb.at. €
Barbaras Lindencafé, einfaches Lokal mitten in Persenbeug. Schön zum Draußensitzen am Brunnen. Neben Kaffee, Mehlspeisen und Eis gibts Toast, Pizza, Würstel und ganztags Frühstück. Mo Ruhetag. Rathausplatz 5, Tel. 07412-55046.
Marbach an der Donau700 Einwohner • 220 m
Der beschauliche Markt unterhalb des Taferlbergs liegt eingezwängt zwischen Donaustraße und steilen Felsen. 2002 und 2013 versank er im Hochwasser, ein Schutzdamm wurde 2019 fertiggestellt. Auffälligster Bau ist die Volksschule von 1914, sie war das erste Werk des Architekten Clemens Holzmeister; 2014 erhielt sie einen modernen Anbau.
Schmucke Winzer- und Bürgerhäuser in der Marktstraße erinnern an die Blütezeit des Orts vom 17. bis ins 18. Jh., als hier noch Pilgerscharen vor ihrem Aufstieg nach Maria Taferl verköstigt wurden.
Informationwww.marbach-donau.at.
Hin & wegBus: Nur Mo-Fr 8x tägl. nach Pöchlarn.
BadenNibelungenbad, kleines, nettes Freibad an der Straße nach Maria Taferl. Geöffnet Juni bis Aug., Tageskarte 4,50 €.
EinkaufenBikeshop Steindl, Markenfahrräder und E-Bikes, Reparaturservice und Verleih (20 €/Tag). Febr.-Sept. Mo-Fr 8.30-17, Sa bis 12 Uhr. Marktstr. 32, Tel. 0680-2086908.
Fleischhauerei Rath, Traditionsbetrieb, der noch selber schlachtet. Spezialität sind Saumaisen, eine Art geräucherte Schweinefleischlaibchen. Mo-Fr 7-12.30, 14.30-18, Sa 7-12.30 Uhr. Marktstr. 30.
FahrradverleihBikeshop Steindl → Einkaufen
Wandern Der schönste Abschnitt des Weitwanderwegs Nibelungengau (→ Link) beginnt an der Schiffsanlegestelle Marbach. Durch die Steinbachklamm geht es nach Maria Taferl (1½ Std.), ab dort auf dem Jakobsweg über Artstetten nach Leiben bzw. Weitenegg (3½ Std.).
WassersportSportboothafen mit Wasserski, Segeln, Wakeboarden (www.wakesharks.at). 200 Liegeplätze und Campingplatz (s. u.).
Übernachten/Essen **** Donau-Rad-Hotel Wachauerhof, freundlicher Familienbetrieb an der verkehrsreichen Uferstraße 500 m flussabwärts der Ortsmitte. 15 etwas ältere, vorne raus lärmbelastete Zimmer, Radgarage, Leihräder. Gute regionale Küche. Marbach 43, Tel. 07413-7035, www.wachauerhof.at. €€
*** Zur Schönen Wienerin, Familie Engel serviert in ihrem radlerfreundlichen, sympathischen Wirtshauskulturbetrieb im Ortszentrum verfeinerte Regionalküche, von Reisfleisch bis Krautrouladen (Hauptgericht 13-24 €), schöne Terrasse. Küche 11.30-14, 18-21 Uhr, Di/Mi Ruhetag. 7 moderne geräumige Zimmer, auch mit HP buchbar. Marktstr. 1, Tel. 07413-7077, www.wienerin.co.at. €€
*** Gasthof Haselberger, 3 km östlich in Marbach-Krummnußbaum direkt an der B 3 mit Donaublick. Wirtshauskulturwirt mit feiner Regionalküche, weithin bekannt sind der Schweinsbraten aus dem Holzofen und die Marillenknödel. 7 renovierte, geräumige Zimmer, etwas Straßenlärm. Mo/Di 10-15, 17.30-23, Fr nur 11-15, Sa/So 10-23 Uhr. Donaustr. 70, Tel. 07413-355, www.gh-haselberger.at. €€
Campingplatz Marbach, kleine, ältere Anlage mit 35 engen Stellplätzen zwischen Straße und Donau. 2 Pers., Zelt, Auto 30 €, es gibt auch zwei rustikale Ferienhäuser für je 4-6 Pers. (100 €). Geöffnet April bis Ende Okt. Tel. 07413-20733, www.marbach-freizeit.at.
Café-Konditorei Braun, Traditionscafé mitten in Marbach (seit 1912), bekannt für kunstvolle Torten und Pralinen, berühmt für Schaumrollen. Mi-So 8-18 Uhr. An der B 3 im Ortskern. Tel. 07413-203, www.cafe-braun.at.
Bio/Regional Café Lechner, zum Bäcker und Nahversorger gehört auch ein Café mit gutem Frühstücksangebot, köstlichen Mehlspeisen und Eisspezialitäten (tägl. geöffnet). Donaustr. 41.
Maria Taferl50 Einwohner • 443 m
Österreichs meistbesuchter Wallfahrtsort nach Mariazell und die Perle des Nibelungengaus thront hoch über dem nördlichen Donauufer. Wer nicht wegen der barocken Kirche kommt, kommt wegen des fantastischen Fernblicks.
Rund 200 m liegt Maria Taferl über der Donau. Bereits in vorchristlicher Zeit gab es hier eine Kultstätte; davon zeugt der „Taferlstein“, ein vermutlich keltischer Opfertisch, der heute - eingefasst von barockem Steingeländer - seitlich der Kirche aufgestellt ist. Die christlichen Wallfahrten gehen zurück auf das frühe 17. Jh., als ein Hirte versehentlich eine mit einem Kreuz geschmückte und somit „heilige“ Eiche fällen wollte - und sich dabei verletzte. Als er seinen Frevel bemerkte und betete, heilten seine Wunden. Dieses Wunder ließ zahlreiche Gläubige herbeiströmen, unter ihnen ein schwerkranker Richter, der gesundete, nachdem er ein Vesperbild (Pieta) an der Eiche befestigt hatte und diese zu grünen begann. Danach kam es zu weiteren, von der Gegenreformation begeistert kommentierten Wunderheilungen, Engels- und Marienerscheinungen, sodass 1660 der Bau einer Wallfahrtskirche um die Eiche herum beschlossen und 1710 fertiggestellt wurde.
Links neben der Kirche steht der mächtige barocke Pfarrhof (seit 1969 ein Oblatenkloster mit heute 4 Patres), südlich unterhalb breitet sich der Klostergarten (mit Rastbänken) aus. Von der Aussichtsterrasse vor der Kirche eröffnet sich ein herrliches Panorama über das Donautal hinweg zur Alpenkette vom Schneeberg über den Ötscher bis zum Toten Gebirge. Nebenan bieten Andenkenstände den obligaten Souvenirkitsch.
Der Ort östlich der Kirche besteht nur aus einer Straße mit zwei Hotels, einem Gasthof und zwei Cafés. Für ein wenig Unterhaltung sorgen im Haus Nr. 7 eine Mechanische Krippe von 1892 mit 300 Figuren, die u. a. die Gründung von Maria Taferl darstellen (tägl. 8-17 Uhr) und gleich nebenan in Nr. 6 ein Alpenpanorama von 1910 mit 100 elektromechanisch bewegten Figuren, vom Radfahrer bis zum Ziegenbock (geöffnet wie Gasthof Frey).
Basilika zur Schmerzhaften Muttergottes
Die frühbarocke Kirche entstand 1660-1710 nach Plänen von Jakob Prandtauer über einem kreuzförmigen Grundriss und mit einer der Donau zugewandten Doppelturmfassade. Diese soll aus der Ferne wirken und ist daher schlicht gehalten. Üppige Pracht offenbart sich erst, wenn man durch das barocke Marmorportal das Innere betritt: graubraune Marmorsäulen und Pilaster, vergoldete Kapitelle und Friese, die Wände und Decken üppig bemalt. Die vom Italiener Antonio Beduzzi geschaffenen Deckenfresken im Langhaus stellen das Leben des heiligen Joseph dar, in der Kuppel Mariä Himmelfahrt. Die Bilder an den Altären im Querschiff malte der berühmte Barockmaler Kremser Schmidt (→ Kastentext „Der Kremser Schmidt“). Ins Auge stechen die mit Gold überzogene Kanzel (1727) und der grandiose Hochaltar von Matthias Götz (1736), der die Apsis gänzlich ausfüllt. In seiner Mitte befindet sich eine metallene Nachbildung des (1755 verbrannten) Eichenstammes aus der Gründungslegende mit dem Gnadenbild, eine von Goldstrahlen bekränzte Pieta. Den besten Blick auf die Eiche hat man vom Kassenraum der Schatzkammer (der Zugang befindet sich außen, an der linken Seite der Kirche): Der kleine, mit Szenen aus der Entstehung Maria Taferls ausgemalte Barockraum ist mit verzierten Schränken versehen, in denen Votivbilder und -gaben (seit dem 18. Jh.) sowie Krönchen und Kleider für das Gnadenbild die Volksfrömmigkeit bezeugen. Weitere Votivtafeln hängen im frei zugänglichen Treppenhaus des linken Kirchturms.

Wallfahrtskirche mit ...

♦ Schatzkammer: April-Okt. tägl. 10.30-16.30 Uhr. Eintritt 3 € oder NÖ-Card, gilt auch für den Klostergarten. Tel. 02757-278, www.basilika.at.
Praktische Infos
Informationwww.mariataferl.at.
Anfahrt Von der Wachaustraße B 3 am Donauufer: ab Marbach sind es 3,5 km, von Klein-Pöchlarn 5,2 km, jeweils beschildert.
Hin & wegBus 788: Mo-Fr 8x tägl. von/nach Pöchlarn via Artstetten, Mai bis Ende Okt. auch Sa/So 4x tägl.
EinkaufenSchüller Genusswerkstatt, Likör und Schnaps aus eigener Brennerei (etwa Maria Taferl Magenbitter nach Rezept von 1750 oder das neue Trendgetränk Dry Gin No. 5), Mohnzelten, Wein etc. April-Nov. Mo-Sa 8.30-12, 14-18, So 8-17 Uhr. Maria Taferl 5. www.brennerei-schueller.at.
Bio/Regional Käsehütte Bauernladen Stix, 2 km Richtung Artstetten, uriger Laden mit Dutzenden Käsesorten von Kuh, Schaf und Ziege aus 22 Käsereien; zudem Bauernbrot, Natursäfte, Wein etc. April-Dez. Mi-Sa 9-18 Uhr, Jan.-März nur Mi/Fr. Wimm 6, Tel. 07413-6180, www.kaesehuette.at.
Golf9-Loch-Anlage in hügeligem Gelände, Driving Range mit Flutlicht. Greenfee 34-65 €. Tel. 07413-350, www.golfclubwachau.at.

... Panoramablick über das Donautal

Wandern Zahlreiche Rundwanderwege (bis 9 km), Ausgangspunkt ist am östlichen Ortsrand. Von Melk über Weiten und Artstetten verläuft ein beschilderter Abschnitt des ÖsterreichischenJakobswegs hierher, auf dem steilen, alten Bußweg geht es ans Donauufer nach Marbach hinab (insgesamt 20 km).
Übernachten/Restaurants****Hotel Schachner, Platzhirsch im Ort. Traditionsreiches Hotel mit den zwei Häusern „Am Platz“ und „Im Park“ (120 m voneinander entfernt); 82 moderne Zimmer, teils etwas abgewohnt, teils Genießerzimmer mit herrlichem Blick ins Donautal. 2022 runderneuerter Spa-Bereich auf zwei Ebenen im Haupthaus „Am Platz“ mit Infinity-Pool auf dem Dach und Panoramasauna. Park mit Freibad (nur im Sommer) im Nebengebäude „Im Park“. Zimmerpreise beinhalten immer auch Abendessen, es gibt viele Pauschalen. Maria Taferl 24, Tel. 07413-6355, www.hotel-schachner.at. €€€€
Im Haus „Am Platz“ ist das elegante Panoramarestaurant mit kastanienbestandener Aussichtsterrasse tägl. 7-21 Uhr geöffnet (warme Küche 12-13.30, 18-20.30 Uhr) und bietet gehobene Hausmannskost (Hauptgericht 14-30 €); für das 2-Hauben-Gourmetlokal Smaragd mit nur 7 Tischen muss man reservieren (6-Gänge-Menü 95 €), es ist nur abends geöffnet.
**** Hotel Rose Eilnberger, das zweite große Hotel im Ort, eher Drei-Sterne-Niveau. Familienbetrieb mit 48 ältlichen Zimmern (die teureren haben Donaublick), finnischer Sauna, historischer Gaststube und Panoramaterrasse. Warme Küche 11-14, 18-20.30 Uhr. Geöffnet März-Okt. Maria Taferl 20, Tel. 07413-304, www.hotelrose.co.at. €€
Mein Tipp Frey’s Gasthof Zum Goldenen Löwen, freundliches Kulturwirtshaus mit mehreren bildschönen Stuben, darunter das historische, holzgetäfelte Gastzimmer, kleiner Biergarten unweit der Basilika; auf der Speisekarte Fische aus dem Yspertal und Wirtshausklassiker (12-20 €). Der Wirt ist auch Biersommelier. Im Obergeschoss 4 komfortable Zimmer. Do-Sa 8-21 (warme Küche bis 18 Uhr), So 8-15 Uhr. Maria Taferl 6, Tel. 07413-340, www.freyswirtshaus.at. €
Haus Regina, die freundliche, hilfsbereite Familie Gruber betreibt von Mitte März bis Mitte Nov. eine rustikale Frühstückspension mit 3 Zimmern, Garten und Swimmingpool in einem älteren Haus an der Hauptstraße. Maria Taferl 42, Tel. 07413-266, www.hausregina.at. €
CafésCafé Maria Theresia, seit 1980 verwöhnt die Konditorei mit herrlichen Strudeln, Krapfen und Torten, vielfach prämiertem Eis (Tipp: Sorte Apfelstrudel) und hausgemachten Sirupen (z. B. Löwenzahn), Gastgarten an der Hauptstraße. Mo Ruhetag. Maria Taferl 9, Tel. 07413-7033.
Café Schüller, neben der Basilika; hausgemachte Mehlspeisen von Marillenkuchen bis Mohntorte und selbstgemachtes Eis. Schöne Terrasse. März-Dez. Fr-Di 9-18 Uhr. Dazu gehört die Genusswerkstatt → Einkaufen.

Schloss Artstetten - Wohnsitz und Grablege von Franz Ferdinand

Schloss Artstetten
Das abseits 3 km oberhalb des Donauufers und inmitten eines Parks gelegene Schloss mit den markanten Zwiebeltürmen war Sommersitz von Erzherzog Franz Ferdinand.
Schon im 13. Jh. befand sich hier, in schöner Hanglage eine Burg, aus der im 16./17. Jh. eine vierflügelige Schlossanlage entstand. 1823 erwarb sie Habsburgerkaiser Franz II./I., sein Enkel Carl Ludwig legte 1861 den Park samt Pool und Badepavillon an. Dessen Sohn Franz Ferdinand stattete den Bau modern aus, ließ die sieben Zwiebelhelme aufsetzen und 1910 die Familiengruft unter der Schlosskirche anlegen, in der er und seine vom Wiener Hof als nicht standesgemäß erachtete Frau Sophie Chotek Herzogin von Hohenberg gemeinsam bestattet werden konnten (→ Kastentext).
Das Schloss wird heute von Franz Ferdinands Ururenkelin Gräfin Alix de la Poeze d‘Harambure-Fraye und ihrer Familie bewohnt und verwaltet. Ihre Eltern machten in den 1980ern 30 Schlossräume als Museum zugänglich. Die heutige Dauerausstellung widmet sich mit Fotos und Originaldokumenten dem Familienleben von Franz Ferdinand, seinen politischen Ideen der „Vereinigten Staaten von Groß-Österreich“, seiner Weltreise 1892/93, der exzessiven Jagdleidenschaft (er soll 274.889 Stück Wild geschossen haben!), seiner Ermordung in Sarajevo 1914 und dem Ausbruch des 1. Weltkriegs.
Die mit dem Hauptbau verbundene Schlosskirche, seit jeher auch örtliche Pfarrkirche, ließ Franz Ferdinand mit wertvollen Altären und Plastiken, u. a. aus Tirol und Istrien, ausstatten (Eintritt frei). In der Gruft (von außen zugänglich) ruhen die schlichten Marmorsarkophage des Thronfolgerpaares.
Der naturbelassene Schlosspark mit schönem altem Baumbestand ist besonders sehenswert zur Pfingstrosenblüte im Mai/Juni. Den Schlossbesuch lässt man am besten im stilvollen Schloss-Café (Juli/Aug. tägl. 10-17 Uhr, sonst nur Do-So) bzw. auf dessen Sonnenterrasse ausklingen.
♦ Schloss/Gruft/Park 1. April-1. Nov. tägl. 10-16.30 Uhr. Eintritt 13,40 €, Kind 9,20 €, Familie 36 €. NÖ-Card 1x gültig, Aufpreis für Park. Audioguide 3,80 € (lohnt sich), Führung So 11 und 14.30 Uhr (Aufpreis 5 €). Schlossplatz 1, Tel. 07413-8006, www.schloss-artstetten.at.
Anfahrt Von Klein-Pöchlarn am Donauufer (gotische Pfarrkirche mit steinernen Turm) 3 km bzw. von Maria Taferl 5 km, jeweils beschildert.
Hin & wegBus 788 → Maria TaferlÜbernachten/Essen*** Schlossgasthof Artstetten, das urig-rustikal dekorierte Kulturwirtshaus der Familie Niederleitner unweit vom Schloss bietet solide Regionalküche (Do-So 11- 19.30 Uhr) sowie 18 Zimmer. Weitere 30 Zimmer gibt es in zwei Gästehäusern. Beliebt bei Seniorengruppen. Schlossstr. 2, Tel. 07413-8303, www.schlossgasthof.at. €€
Franz Ferdinand und Sophie - die „ersten“ Weltkriegsopfer
Als sich Kronprinz Rudolf, einziger Sohn von Kaiser Franz Joseph und Sisi, 1889 gemeinsam mit seiner Geliebten das Leben nahm, musste ein neuer Thronfolger gefunden werden. Ausgewählt wurde Franz Ferdinand, der 26-jährige Neffe des Kaisers, der beim Militär hätte Karriere machen sollen. Er interessierte sich für Kunst, war ein besessener Jäger und liebte das Reisen. Bei Hof setzte er seine Liebesheirat mit der böhmischen Gräfin Sophie Chotek durch, die als nicht standesgemäß galt; für diesen „Fehltritt“ musste er auf die Thronfolge seiner Kinder und eine Beisetzung in der Wiener Kapuzinergruft, der traditionellen Habsburgergrabstätte, verzichten. Am 28. Juni 1914 wurden er und seine Frau während eines offiziellen Besuchs in Sarajewo vom Studenten Gavrilo Princip im Auftrag serbischer Nationalisten erschossen. Dieses Attentat führte binnen weniger Wochen zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Franz Ferdinand war 51, Sophie 46 Jahre alt. Beide wurden in der Familiengruft von Artstetten bestattet.
Ferienhäuser Familie Koch, komplett ausgestattete und liebevoll eingerichtete Häuser im Ort: die alte Schmiede am Prangerplatz 1 (bis 4 P.) und das frühere Dorfwirtshaus in Goldegg 1 (bis 6 Pers.). Fewo (2 Pers.) 65-76 €, weitere Pers. 15 €, Endreinigung 30 €. Tel. 07413-8902, www.ferienhauskoch.jimdo.com.
Heuriger Hold, 3 km nordwestlich oberhalb. Schönes Lokal mit Hausmannskost und hausgemachten Wurstwaren. Durchgehend warme Küche, preiswert. Geöffnet Aschermittwoch bis Ende Juni und Sept. bis Weihnachten von Mi bis So 10-24 Uhr. Nussendorf 12, Tel. 07413-8476, www.heuriger-hold.at.
Landhaus-Heuriger Landstetter, 2 km östlich (am Jakobsweg), großes, gemütliches Lokal mit Garten, gute Heurigenjause, mittags auch preisgünstige warme Küche (Backhendl, Schnitzel & Co.). März, Mai, Juli und Okt Do-Sa ab 15, So ab 11 Uhr. Hasling 9, Tel. 07413-8476www.landstetter.at.
Weitenegg und Schloss Leiben
Wo das Weitental bzw. die B 216 in das Donautal mündet, ragt auf einem Felssporn die Ruine Weiteneggauf. Im 12. Jh. erbaut, gehörte sie im 13. Jh. den Kuenringern und war eine der mächtigsten Burgen an der Donau. Ab dem 19. Jh. diente sie als Baumaterial für die unterhalb errichtete Ultramarinfabrik Habich. Deren Inhaber ist seit 1983 Eigentümer der Burg, die nicht zugänglich ist.
Im Sommer lockt zu Füßen der Ruine das Freizeitzentrum Weitenegg an den beim Melker Kraftwerksbau von der Donau abgetrennten Altarm, den sog. Donausee (→ Baden, Wandern).
Schloss Leiben: