Unterwegs mit Barbara Reiter und Michael WistubaOrientiert in der RegionDie Region auf einen BlickErlebnis KulturAktiv in der RegionMit der FamilieDer WeinUnterwegs in der RegionWachau und NibelungengauDer NibelungengauYbbs an der DonauPöchlarnPersenbeug-GottsdorfMarbach an der DonauMaria TaferlSchloss ArtstettenWeitenegg und Schloss LeibenSchloss LubereggEmmersdorfWachau – Rechtes DonauuferMelkSchloss SchallaburgSchönbühelKartause AggsbachIm DunkelsteinerwaldBurgruine AggsteinDie vier ArnsdörferRossatzMautern an der DonauStift GöttweigWachau – Linkes DonauuferAm JauerlingSpitz an der DonauIm Spitzer GrabenSt. MichaelWösendorf und JochingWeißenkirchenDürnsteinOber- und UnterloibenKrems an der DonauSchloss GrafeneggKamptal, mittleres und südliches WaldviertelAm Unterlauf des KampLangenloisZöbingGobelsburgSchilternHadersdorf am KampStraß im StraßertaleIm Kamptal flussaufwärts bis ZwettlSchönberg am KampGars am KampSchloss RosenburgIm Durchbruchstal des KampStift AltenburgHornSchloss GreillensteinDie KampseenOttensteiner See und UmgebungDobra- und Thurnberger SeeIm Süden der KampseenZwettlStift ZwettlSchloss RosenauSüdlich von ZwettlIm Hochland des oberen KampBurg RappottensteinSteinjuwele rund um PretrobruckArbesbachSchönbachBad TraunsteinGutenbrunn und BärnkopfDas KremstalRehberg und ImbachSenftenbergKremszwickl und KremstalhöhlenOttenschlag und ArmschlagYsper- und WeitentalYspertal und YsperklammPöggstallWeitenAm OstrongOberes Waldviertel und ThayatalVom Nordwald bis LitschauWeitraGroßschönauMoorbad HarbachMandelstein (874 m)Nebelstein (1017 m)Bad Großpertholz, Naturpark NordwaldLangschlagGroß GerungsGmündNaturpark BlockheideSchremsBrand-NagelbergHeidenreichsteinLitschauAn der Thaya entlangWaidhofen an der ThayaGroß-SieghartsIm Thayaland nördlich von WaidhofenAusgrabungen HardWehrkirche in KleinzwettlThayatal-Naturpark DobersbergKarlstein an der ThayaRaabs an der ThayaRuine KollmitzDrosendorf an der ThayaGerasKloster PerneggHardegg an der ThayaNationalpark Thayatal-PodyjiWeinviertelVon Wien ins westliche WeinviertelKorneuburgBurg KreuzensteinFossilienwelt Weinviertel in StettenKunstfeld HetzmannsdorfMichelberg (409 m) und Waschberg (388 m)StockerauTumulus in GroßmuglGöllersdorf und Schloss SchönbornHollabrunnNördlich von HollabrunnDer HeldenbergKirchberg am WagramSitzendorf an der Schmida und UmgebungMaissauEggenburgÖstlich von EggenburgBurgschleinitz-KühnringRöschitzRetzer Land und PulkautalRetzPulkauZellerndorfRegion PulkautalHaugsdorfKellertriften östlich von HaugsdorfSeefeld-KadolzMailbergÖstliches WeinviertelLaa an der ThayaBurgruine StaatzUmgebung von StaatzFalkensteinPoysdorfHerrnbaumgartenLiechtenstein-Schloss WilfersdorfMistelbachAsparn an der ZayaNaturpark Leiser BergeAn der March und im südlichen WeinviertelDie March-Thaya-AuenHohenau an der MarchDürnkrut und JedenspeigenStillfried an der MarchSchloss HofMuseumsdorf NiedersulzUmgebung von NiedersulzKellergassen in Pillichsdorf und GroßengersdorfKellerberg und Himmelkeller in KronbergNachlesen & NachschlagenNatur- und KulturlandschaftenWirtschaftKlima und ReisezeitGeschichteArchitektur und KunstAnreiseUnterwegs vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches von A bis ZÄrztliche VersorgungDokumenteEinkaufenFeiertageFeste & VeranstaltungenGeldHaustiereInformationKartenmaterialLiteraturÖffnungszeitenPost und PortoRadioRauchenSouvenirsTelefonierenZeitungenZollWandern in der RegionImpressumÜbersichtskarten und PläneIndex
Der Nibelungengau und das NibelungenliedPöchlarns berühmter Sohn: Oskar Kokoschka (1886–1980)Franz Ferdinand und Sophie – die „ersten“ WeltkriegsopferHeiliger Koloman – vom Spion zum PatronDie Hunde von Kuenring und Schreckenwalds RosengärtleinSt. Johann und die TeufelsmauerSeverin: „Apostel von Noricum“ und neapolitanischer HeiligerWachauer Wein und Wachauer TrachtRollfähren und Motorschiffe – Fortbewegung auf dem StromRichard Löwenherz und Blondel, der SängerDer Kremser SchmidtSommerfrische im KamptalRäuberhauptmann Grasel – Robin Hood des WaldviertelsTruppenübungsplatz (TÜPL) AllentsteigMohnlandschaftenÖsterreichs 1. Whisky-DestillerieÖsterreichs älteste BraustadtXundheitsweltDas BandlkramerlandlRakousko – ÖsterreichDer Maissauer AmethystErdöl im WeinviertelSgraffito – Fassadenschmuck der RenaissanceSaisonale ErlebnisbahnenDas „Kulturwirtshaus“
Wachau und NibelungengauMelkSpitz an der DonauDürnsteinKrems an der DonauKamptal, mittleres und südliches WaldviertelLangenloisGarsZwettlOberes WaldviertelWeitraEggenburgRetzÜbersicht der WanderungenW 1: Hirschwand und SeekopfwarteW 2: Auf der Römerstraße zur FerdinandswarteW 3: Starhembergwarte, Kanzel und VogelbergsteigW 4: Kampschlingen und Ödes SchlossW 5: Auf Hundertwassers Spuren den Kamp entlangW 6: Zu den Aussichtsgipfeln am OstrongW 7: Im Nationalpark ThayatalW 8: Rund um FalkensteinZeichenerklärungWachau und WaldviertelWagram und Weinviertel
GPS-Wanderung 1: Hirschwand und SeekopfwarteMittelschwere Rundwanderung am Südufer der Donau, begleitet von großartigen Ausblicken, imposanten Felsformationen und knorrigen Eichenwäldern.GPS-Wanderung 2: Auf der Römerstraße zur FerdinandswarteDie einfache Rundwanderung (feste Schuhe sind aber nötig) vereint einen der schönsten Aussichtspunkte der Wachau und Spuren der alten Römer.GPS-Wanderung 3: Starhembergwarte, Kanzel und VogelbergsteigDie mittelschwere Rundtour durch die felsigen Flanken oberhalb von Dürnstein ist eine der beliebtesten der Wachau, sie bietet landschaftliche Reize und fabelhafte Tiefblicke.GPS-Wanderung 4: Kampschlingen und Ödes SchlossDie lange mittelschwere Runde erschließt die Naturschönheiten im weitgehend unberührten Mittleren Kamptal.GPS-Wanderung 5: Auf Hundertwassers Spuren den Kamp entlangViel begangene, mittelschwere Runde durch das zauberhafte Obere Kamptal, die mit einem verblockten Flusslauf, schönen Badeplätzen, einem Minigipfel, alten Mühlen und felsdurchsetztem Wald begeistert.GPS-Wanderung 6: Zu den Aussichtsgipfeln am OstrongMittelschwere Höhenwanderung auf schattigen Forststraßen und Waldwegen über den markanten Bergrücken im Südlichen Waldviertel.GPS-Wanderung 7: Im Nationalpark ThayatalMittelschwere Wanderung durch ein wildromantisches Flusstal, bei der man auch an Burgruinen vorbeikommt.GPS-Wanderung 8: Rund um FalkensteinDie leichte Rundwanderung bietet von allem etwas: Themenwege, eine Burgruine, eine Kellergasse und mehrere Aussichtspunkte.
Der Nibelungengau
Bevor die Donau die Wachau erreicht, durchfließt sie zwischen Ybbs und Melk ein breites, von sanfter Hügellandschaft gesäumtes Tal. Schon im Nibelungenlied wird die Region besungen - daher stammt auch ihr Name.
Das „Tor“ in den Nibelungengau markiert heutzutage die Staumauer des Donaukraftwerks Ybbs-Persenbeug. Früher bildeten die Schlösser Persenbeug am Nordufer und Donaudorf bei Ybbs am Südufer das Tor zur Region. Schloss Persenbeug thront immer noch imposant über dem Fluss und dem gleichnamigen Ort, der Ort Donaudorf versank in den Fluten des Rückstaus.
Ybbs an der Donau5600 Einwohner • 224 m
Die Kleinstadt am südlichen Donauufer prägt ein hübscher historischer Ortskern, eine moderne Uferpromenade und das älteste Donaukraftwerk Österreichs. Alljährlich im Frühjahr lädt Ybbs zur Ybbsiade, einem renommierten Kabarett- und Kleinkunstfestival.
Ybbs ist eine der wenigen Städte an der österreichischen Donau, deren Ortskern nicht durch eine Durchgangsstraße vom Strom getrennt ist. Der Altstadt direkt vorgelagert ist die Fußgängern und Radfahrern vorbehaltene Donaulände, an der hie und da auch Kreuzfahrtschiffe ankern. Sie ist idealer Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang. Hier am Donauufer lag auch die Keimzelle der Stadt, die ab dem 9. Jh. erbaute Ybbsburg. Letzter Rest ist der frühgotische Passauer Kasten von 1220, der später den Passauer Bischöfen als Speicher diente.
Der Nibelungengau und das Nibelungenlied
Mit über 2000 Strophen ist das Nibelungenlied das größte deutschsprachige Heldenepos. Es wurde um 1200 von einem Dichter aus dem Donauraum in einem eigenen Versmaß in mittelhochdeutscher Sprache verfasst; überliefert ist es in über 30 bruchstückhaften, inhaltlich abgewandelten Handschriften. Das Werk verknüpft die Legenden um Kriemhild, Schwester des Burgunderkönigs Gunther, mit den altgermanischen Heldenepen um die mythischen Gestalten von Siegfried und der Walküre Brunhild sowie der historisch belegten Sage vom Untergang der Burgunder durch die Hunnen.
Inhaltlich teilt sich das Epos in zwei Teile: Der erste, die Brunhildsaga, spielt in der rheinischen Heimat der Nibelungen und erzählt von der burgundischen Königsschwester Kriemhild und ihrer Liebe zum heldenhaften Siegfried. Nach der Ermordung Siegfrieds durch Hagen, den Diener des Burgunderkönigs Gunther, schwört Kriemhild Rache an ihrer Familie. Im zweiten Teil, der Burgundensaga, heiratet sie den Hunnenkönig Etzel (Attila) in Etzelburg (Esztergom bei Budapest). Sie täuscht Sehnsucht nach ihrer Familie vor und lädt sie zu sich ein. Die Reise der Burgunder führt donauabwärts, unterwegs halten sie für vier Tage bei Markgraf Rüdiger in Bechelaren (Pöchlarn), wo sich Giselher, der burgundische Königsbruder, mit Rüdigers Tochter Gotelint verlobt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, einer Zeit mit starker Vorliebe für deutschnationales Gedankengut, war das Grund genug, die Region „Nibelungengau“ zu taufen. Bösen Vorzeichen zum Trotz ziehen die Burgunder weiter und somit direkt ihrem Untergang entgegen. Ganz im Sinne von Kriemhilds Racheplan werden die Burgunder von den angreifenden Hunnen regelrecht abgeschlachtet. Der auf Seiten der Hunnen kämpfende Dietrich von Bern liefert Gunther und Hagen als letzte Überlebende an Kriemhild aus. Die lässt zunächst ihren Bruder Gunther töten und köpft dann Hagen eigenhändig mit dem Schwert Siegfrieds. Daraufhin wird Kriemhild von Hildebrand, einem Gefolgsmann Dietrichs, niedergestreckt ...
♦ Tipp: Auf der Burgruine Aggstein wird die Geschichte kindgerecht nacherzählt.
Bereits 1317 erhielt Ybbs von den Habsburgern das Stadtrecht, ab 1530 eine Stadtmauer. Durch deren Reste steigt man rechts vom Passauer Kasten hinauf zur spätgotischen, auf Resten der Ybbsburg errichteten Pfarrkirche St. Laurenz (um 1500), die ein schönes Netz- und Sternrippengewölbe besitzt. Die Barockausstattung und der neugotische Turm wurden nach den großen Stadtbränden von 1716 bzw. 1868 ergänzt.
Vom Kirchenplatz führen Brauhaus- und Kirchengasse in die Herrengasse. Alle drei sind von schmucken Bürger- und Mauthäusern gesäumt. Sie zeugen vom einstigen Reichtum der Stadt, die bis ins 17. Jh. ein florierender Handels- und Zollplatz war. Wein aus dem Donautal sowie Eisen und Salz aus den Alpen wurden von hier stromaufwärts verschifft. Die Herrengasse -auf Nr. 12 ist ein Fahrradmuseum (→ Sehenswertes) eingerichtet - mündet in den Burgplatz, an dem sich ein Renaissancebau erhebt (heute Krankenpflegeschule) - die einstige, hochwassersicher errichtete Landesfürstliche Burg.
Donaukraftwerk und Schloss Persenbeug
Zurück am Kirchenplatz, geht dieser südlich über in den abschüssigen Hauptplatz mit dem Kilian-Brunnen (1617) und dem markanten Rathaus (16. Jh.). Über die Wiener Straße erreicht man den Schiffmeisterplatz an der Donau. Schiffmeister waren in der Vor-Dampfschiff-Ära die Reeder, sie waren mächtig und angesehen, wie das repräsentative Schiffmeisterhaus mit Loggia zeigt.
Wieder auf der Donaulände, stößt man flussaufwärts auf eine Tafel, die den Donaupanoramablick von Schloss Persenbeug bis zur Wallfahrtskirche Maria Taferl erläutert. Einen Blick wert sind auch die Hochwassermarken auf der donauseitigen Fassade des Alten Salzamts. Neben dem Schwalleck, einem weiteren Stadtmauerrest, befindet sich die jüngst generalsanierte Stadthalleaus den 1960ern. Sie ist u. a. Schauplatz der Ybbsiade (→ Veranstaltungen) und bietet mit dem „Guten Fang“ ein urban-modernes Panoramarestaurant. Einige Meter weiter verweist ein ausgemustertes Turbinenlaufrad von 1959 auf das 2 km flussaufwärts gelegene Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug (→ Sehenswertes), das man in Erlebnisführungen besichtigen kann.
Sehenswertes
Fahrradmuseum (famus): Das passende Museum zum Donauradweg. In schön restaurierten Gewölben erzählen 120 historische Drahtesel, Zubehör, alte Fotografien und Kurzfilme zwei Jahrhunderte Fahrradgeschichte. Zu sehen sind hölzerne Laufräder, spektakuläre Hochräder (am Simulator kann man damit gefahrlos strampeln), Damen- und Rennräder sowie ein Dutzend der legendären „Steyr-Waffenräder“.
♦ Ostern bis Okt. tägl. 9-18 Uhr. Eintritt 8 € oder NÖ-Card, bis 14 J. frei. Herrengasse 12, Tel. 07412-52612, www.fahrradmuseum.ybbs.at.
Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug: Das 1938 begonnene, 1954-59 fertiggestellte und damit älteste Donaukraftwerk Österreichs war ein bedeutendes Großprojekt der Wiederaufbauzeit. 1996 wurde es durch den Einbau einer siebten Turbine erweitert, die restlichen sechs wurden bis 2022 ausgetauscht. Über diese Modernisierungsmaßnahmen, die Baugeschichte und Funktionsweise des Kraftwerks kann man sich bei den Führungen in den Ausstellungsräumen des Kraftwerks (anhand von Filmen, interaktiven Stationen u. a.) informieren. Im Anschluss kann man die Schiffsschleuse ebenfalls mit Führung besichtigen.
♦ Führungen 1. April bis 31. Okt. Mo-Fr 14, Sa/So 13 und 15 Uhr. Eintritt 9 € oder NÖ-Card, mit Schleuse 3 € extra. Für Kinder gibt es an bestimmten Terminen Führungen mit Schatzsuche. Ybbs-Donaudorfstr. 2, Tel. 0650-3002236, www.kraftwerksfuehrungen.at.
Donatuskirche in Säusenstein: Die auf einer Anhöhe über dem Ort (6 km donauabwärts am Südufer) errichtete spätbarocke Pfarrkirche St. Donatus lohnt einen Abstecher. Der außen schlichte Bau aus dem 18. Jh. überrascht mit seinem prachtvollen, in zartem Pastell gehaltenen Inneren. Die expressiven Deckenfresken malte Johann Wenzel Bergl (1767), das Hochaltarbild Paul Troger (1746). Bemerkenswert ist auch die weiß-goldene Renaissancekanzel (1620), die aus jenem 1334 gegründeten Kloster stammt, das etwas unterhalb direkt an der Donau lag. 1703-60 zu einem prächtigen Barockstift ausgebaut, fiel es 1789 der Josephinischen Klosterreform und 1856 dem Bau der Westbahnstrecke zum Opfer. Reste der Anlage (heute eine Privatschule, keine Besichtigung, www.lernort.at) lassen die einstige Pracht erahnen.
Praktische Infos
InformationNibelungengau Info-Center, 2 km außerhalb an der B 25 unweit der Donaubrücke. Mai bis Ende Sept. Mo-Fr 10-16 Uhr, Juli bis Aug. auch Sa 10-14 Uhr geöffnet. 3370 Ybbs, Stauwerkstr. 86, Tel. 07412-55233, www.ybbs.at.
Hin & wegBahn: 1x stündl. von/nach St. Pölten bzw. Wien, Bahnhof 2,5 km außerhalb (mit Stadtbus 3 ins Zentrum).
Bus 780: Mo-Fr 5x tägl. via Yspertal und Pöggstall nach Zwettl.
VeranstaltungenYbbsiade, Fr nach Ostern, zweiwöchiges Kabarett- und Kleinkunstfestival (das größte im deutschen Sprachraum), mit Verleihung des „Ybbser Spaßvogels“. www.ybbsiade.at.
Sonnenwende - Feuerzauber im Nibelungengau, Ende Juni, eine Woche später und weniger überlaufen als das Wachauer Pendant. Sonnwendfeuern, Feuerwerke bzw. Lasershows u. a. in Maria Taferl, Pöchlarn und Persenbeug. Donauschiffe bieten Sonderfahrten an - rechtzeitig reservieren! www.sonnenwende.at.
Übernachten/Essen*** Babenbergerhof, freundlicher, gutbürgerlicher Hotel-Gasthof und Wirtshauskulturwirt am Südrand der Altstadt mit schöner Terrasse. Gute Regionalküche (Mo-Fr günstige Mittagsmenüs). Kein Ruhetag, So nur bis 14.30 Uhr. 9 funktionelle Zimmer. Wiener Str. 10, Tel. 07412-54334, www.babenbergerhof.at. €€
*** Donau-Lodge, das 2019 eröffnete Designhotel in Holzbauweise gehört zum Babenbergerhof und liegt diesem gegenüber direkt am Donauufer. 27 großzügige Zimmer, die mit Donaublick sind teurer. Café im Haus. Wiener Str. 15, Tel. 07412-54334, www.donau-lodge.at. €€€
Gasthof Mang, Traditionsgasthof mitten in der Altstadt. Gute Hausmannskost, auch Vegetarisches, schöner Gastgarten im Innenhof. Kein Ruhetag, So nur bis 14 Uhr. 7 zweckmäßig erneuerte Zimmer mit altmodischen Bädern im Obergeschoss, 7 schöne Deluxe-Zimmer im Brauhaus nebenan. Herrengasse 8, Tel. 07412-20077, www.gasthof-mang.at. €€
Der gute Fang, neues, schickes Fine-Dining-Lokal in der Stadthalle mit Panoramablick zur Donau. Neben ausgezeichneten Fischgerichten, etwa Filets vom Waller gebacken (24 €), gibt es auch Steaks und Kalbsbeuschel (21 €), dazu Wein aus der Wachau und dem Kamptal. Mi-Sa 17-24/1 Uhr. Donaulände 1, Tel. 07412-20801, www.dergutefang.at.
Macabu, Marions Café am Burgplatz 2 ist ein gemütliches Lokal mit Café, Snacks, Burger, Eis, Kuchen, Bier und guten Weinen. Kleiner Gastgarten. Tägl. 9-22 Uhr, feiertags geschlossen.
Pöchlarn3900 Einwohner • 216 m
Die Kleinstadt am südlichen Donauufer liegt im Herzen des Nibelungengaus. Sie entwickelte sich aus dem am Donaulimes errichteten Römerkastell Arelape. Fundstücke aus dieser Zeit, wie Öllampen und Grabbeigaben, sind im Stadtmuseum im Welserturm, einem Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtbefestigung zu sehen (Mai bis 26. Okt. Sa 10-12 Uhr, Eintritt 2 €).
Westlich des Welserturms steht in der weiten Grünanlage unterhalb des Donaudamms das 1987 errichtete Nibelungendenkmal mit den Wappen jener 16 Städte, die im Nibelungenlied (→ Kastentext) genannt werden, darunter Pöchlarn (Bechelaren), Melk und Mautern.
Der eigentliche Grund Pöchlarn aufzusuchen ist das Kokoschka Haus schräg gegenüber vom Nibelungendenkmal, ein Dokumentations- und Ausstellungszentrum, das um das im Innenhof gelegene Geburtshaus von Oskar Kokoschka (→ Kastentext) entstanden ist. Im straßenseitigen Trakt ist eine Dauerschau zum Leben und Werk des Künstlers zu sehen (Eintritt frei), im Hoftrakt werden jährlich wechselnde, mit Leihgaben bestückte Sommerausstellungen zu seinen Schaffensperioden gezeigt.
♦ Mitte Mai bis 26. Okt. tägl. 10-17 Uhr. Eintritt 7 € oder NÖ-Card, bis 12 J. frei. Kombikarte mit Artstetten 16,50 €. Regensburger Str. 29, Tel. 02757-7656, www.oskarkokoschka.at.
Hin & wegBahn → Ybbs
Essen & TrinkenZur Donauterrasse, freundliches Imbisslokal 300 m flussabwärts direkt an der Donaulände. Burger, Pommes, Salate, Käsekrainer, gute Drinks, herrliche Aussicht. Bei Schönwetter 10-22 Uhr.
Pöchlarns berühmter Sohn: Oskar Kokoschka (1886-1980)
Oskar Kokoschka gilt als einer der führenden Vertreter des Expressionismus. Er wird in Pöchlarn am 1. März 1886 in dem Haus mit der außenliegenden Treppe als Sohn eines Handelsreisenden geboren. Schon 1887 zieht die Familie nach Wien, wo Kokoschka 1905 bis 1909 die Kunstgewerbeschule besucht. Ab 1918 verschlägt es ihn nach Berlin, von 1919 bis 1926 lehrte er an der Kunstakademie Dresden. 1938 musste er als Vertreter der „entarteten Kunst“ von seinem nunmehrigen Wohnsitz Prag nach London emigrieren. Von 1954 an lebte er in Villeneuve am Genfer See, wo er 1980 starb. Typisch für Kokoschkas gegenständlichen Malstil sind monumentale Landschaftsbilder und eindringliche, farbkräftige Porträts.
Persenbeug-Gottsdorf2150 Einwohner • 222 m
Der Markt am Nordufer gilt wie sein Gegenüber Ybbs als Eingang zum Nibelungengau. Überragt wird er von einem turmbewehrten Schloss der Habsburger, unterhalb liegen die mächtigen Schleusenanlagen des Donaukraftwerks. Persenbeug - der Name soll von der stromabwärts folgenden großen Donauschlaufe („Böse Beuge“) stammen - ist ein Knotenpunkt im Ausflugsverkehr: Die Straßenbrücke des Kraftwerks ermöglicht ein Überqueren der Donau, die B 3 führt stromabwärts Richtung Wachau und die B 36 nördlich ins Yspertal im südlichen Waldviertel. Dorthin gelangt man auch über zwei sportliche Mountainbike-Strecken.
Schloss Persenbeug wurde im 10. Jh. auf einem steilen Felsen über dem Donauufer errichtet. Es war eine der ersten Burgen in der damaligen babenbergischen Mark und wurde im 17. Jh. unter den Grafen Hoyos zum Schloss ausgebaut. Habsburgerkaiser Franz II./I., der die Region besonders schätzte, erwarb das Anwesen 1800 und nutzte es als Sommerfrische. 1887 kam in den Schlossmauern Karl I., der letzte Kaiser von Österreich, zur Welt. Heutiger Hausherr ist Alexander Habsburg-Lothringen, ein Ururenkel von Kaiser Franz Joseph, der von hier aus einen 13.700 Hektar umfassenden Gutsbetrieb leitet, einen der zehn größten in Österreich (www.habsburg.at). Das Schloss kann nicht besichtigt, aber für Veranstaltungen gebucht werden (www.persenbeug.at).
Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug: Die beiden Schleusenkammern des Kraftwerks (zur Besichtigung → Ybbs) liegen direkt unterhalb des Burgfelsens. Ein Schleusungsvorgang, mit dem die Schiffe bis zu 11 m Höhe überwinden, dauert 15 bis 20 Minuten (Ausblick für Schaulustige bieten die Straßenbrücke und die Uferpromenade).
Kleines Schiffsmeisterhaus
Das kleine historische Zentrum des Orts liegt zwischen Schlossfelsen und Donauufer. Sein Mittelpunkt ist der Rathausplatz, der mit einer 700-jährigen Sommerlinde beeindruckt (daneben ein Café). An der spätgotischen Florianikapelle vorbei kommt man zur Donaupromenade, 200 m flussaufwärts kann man einen Blick auf das fotogene Kleine Schiffsmeisterhaus (Schloss-Straße 2) aus dem 16. Jh. mit seiner schwarz-weißen Pseudo-Sgraffito-Fassade werfen. Im Alten K&K-Postamt nebenan werden zwei stilvolle Ferienwohnungen vermietet (www.donauwohnen.at).
Die Donau umfließt zwischen Persenbeug und Gottsdorf die Schwemmebene der Gottsdorfer (Ybbser) Scheibe. Während die B 3 diese abschneidet, folgt der Donauradweg der Flussschleife und ist damit doppelt so lang. In Gottsdorf erhebt sich über dem Donauufer die romanisch-gotische Pfarrkirche St. Petrus und Paulus mit ihrem markanten rostrot-weißen Barockturm. Sie besitzt ein Hochaltarbild von Paul Troger (1745) und bildet mit Pfarrhof und Alter Schule ein malerisches Ensemble.
Informationwww.persenbeug-gottsdorf.gv.at.
Hin & wegBus: Mo-Fr 6-12x tägl. ab Ybbs.
Angeln Verkauf von Tageslizenzen (24 €) für die Donau (bis Marbach) im Rentamt im Schloss Persenburg bzw. online auf (www.hejfish.com).
BadenBadeteich, in den früheren Schottergruben auf der Gottsdorfer Scheibe mit Liegewiese, Beachvolleyball, Spielplatz und Buffet. Tageskarte 3 €.
Mountainbike Die Sulzberg- undKaiser-strecke (jeweils ca. 30 km, ↨ ca. 800 m) starten beim Gasthof Böhm zu zwei Runden steil bergauf ins Waldviertel, www.waldviertel.at/mountainbike-strecken.
WandernPersenbeuger Rundwanderweg, ab dem Rathausplatz entlang der Donau bis Gottsdorf, dann über den Naturfreunde-Stein (Donautalblick!) und den Fürholz-Teich wieder zurück. 11 km, Gehzeit ca. 2½ Std., beschildert.
Übernachten/Essen*** Gasthof Böhm, Familienbetrieb im Ortskern von Persenbeug mit gemütlicher Gaststube, guter Regionalküche zu mittleren Preisen und schönem Innenhofgarten unter einem alten Nussbaum. Do Ruhetag, So nur bis 15 Uhr. 18 nette, ruhige Zimmer. Hauptstr. 16, Tel. 07412-58930, www.gasthof-boehm.at. €€
Zimmer Leeb, 2 km außerhalb auf der Scheibe direkt am Donauradweg. Freundliche Gastgeberin, schöner Garten mit Liegewiese, 1 Doppelzimmer (2-4 Betten), 2 Fewo (2-4 Pers.), Radgarage. Hagsdorf 19, Tel. 0664-73554849, www.zimmer-leeb.at. €
Barbaras Lindencafé, einfaches Lokal mitten in Persenbeug. Schön zum Draußensitzen am Brunnen. Neben Kaffee, Mehlspeisen und Eis gibts Toast, Pizza, Würstel und ganztags Frühstück. Mo Ruhetag. Rathausplatz 5, Tel. 07412-55046.
Marbach an der Donau700 Einwohner • 220 m
Der beschauliche Markt unterhalb des Taferlbergs liegt eingezwängt zwischen Donaustraße und steilen Felsen. 2002 und 2013 versank er im Hochwasser, ein Schutzdamm wurde 2019 fertiggestellt. Auffälligster Bau ist die Volksschule von 1914, sie war das erste Werk des Architekten Clemens Holzmeister; 2014 erhielt sie einen modernen Anbau.
Schmucke Winzer- und Bürgerhäuser in der Marktstraße erinnern an die Blütezeit des Orts vom 17. bis ins 18. Jh., als hier noch Pilgerscharen vor ihrem Aufstieg nach Maria Taferl verköstigt wurden.
Informationwww.marbach-donau.at.
Hin & wegBus: Nur Mo-Fr 8x tägl. nach Pöchlarn.
BadenNibelungenbad, kleines, nettes Freibad an der Straße nach Maria Taferl. Geöffnet Juni bis Aug., Tageskarte 4,50 €.
EinkaufenBikeshop Steindl, Markenfahrräder und E-Bikes, Reparaturservice und Verleih (20 €/Tag). Febr.-Sept. Mo-Fr 8.30-17, Sa bis 12 Uhr. Marktstr. 32, Tel. 0680-2086908.
Fleischhauerei Rath, Traditionsbetrieb, der noch selber schlachtet. Spezialität sind Saumaisen, eine Art geräucherte Schweinefleischlaibchen. Mo-Fr 7-12.30, 14.30-18, Sa 7-12.30 Uhr. Marktstr. 30.
FahrradverleihBikeshop Steindl → Einkaufen
Wandern Der schönste Abschnitt des Weitwanderwegs Nibelungengau (→ Link) beginnt an der Schiffsanlegestelle Marbach. Durch die Steinbachklamm geht es nach Maria Taferl (1½ Std.), ab dort auf dem Jakobsweg über Artstetten nach Leiben bzw. Weitenegg (3½ Std.).
WassersportSportboothafen mit Wasserski, Segeln, Wakeboarden (www.wakesharks.at). 200 Liegeplätze und Campingplatz (s. u.).
Übernachten/Essen **** Donau-Rad-Hotel Wachauerhof, freundlicher Familienbetrieb an der verkehrsreichen Uferstraße 500 m flussabwärts der Ortsmitte. 15 etwas ältere, vorne raus lärmbelastete Zimmer, Radgarage, Leihräder. Gute regionale Küche. Marbach 43, Tel. 07413-7035, www.wachauerhof.at. €€
*** Zur Schönen Wienerin, Familie Engel serviert in ihrem radlerfreundlichen, sympathischen Wirtshauskulturbetrieb im Ortszentrum verfeinerte Regionalküche, von Reisfleisch bis Krautrouladen (Hauptgericht 13-24 €), schöne Terrasse. Küche 11.30-14, 18-21 Uhr, Di/Mi Ruhetag. 7 moderne geräumige Zimmer, auch mit HP buchbar. Marktstr. 1, Tel. 07413-7077, www.wienerin.co.at. €€
*** Gasthof Haselberger, 3 km östlich in Marbach-Krummnußbaum direkt an der B 3 mit Donaublick. Wirtshauskulturwirt mit feiner Regionalküche, weithin bekannt sind der Schweinsbraten aus dem Holzofen und die Marillenknödel. 7 renovierte, geräumige Zimmer, etwas Straßenlärm. Mo/Di 10-15, 17.30-23, Fr nur 11-15, Sa/So 10-23 Uhr. Donaustr. 70, Tel. 07413-355, www.gh-haselberger.at. €€
Campingplatz Marbach, kleine, ältere Anlage mit 35 engen Stellplätzen zwischen Straße und Donau. 2 Pers., Zelt, Auto 30 €, es gibt auch zwei rustikale Ferienhäuser für je 4-6 Pers. (100 €). Geöffnet April bis Ende Okt. Tel. 07413-20733, www.marbach-freizeit.at.
Café-Konditorei Braun, Traditionscafé mitten in Marbach (seit 1912), bekannt für kunstvolle Torten und Pralinen, berühmt für Schaumrollen. Mi-So 8-18 Uhr. An der B 3 im Ortskern. Tel. 07413-203, www.cafe-braun.at.
Bio/Regional Café Lechner, zum Bäcker und Nahversorger gehört auch ein Café mit gutem Frühstücksangebot, köstlichen Mehlspeisen und Eisspezialitäten (tägl. geöffnet). Donaustr. 41.
Maria Taferl50 Einwohner • 443 m
Österreichs meistbesuchter Wallfahrtsort nach Mariazell und die Perle des Nibelungengaus thront hoch über dem nördlichen Donauufer. Wer nicht wegen der barocken Kirche kommt, kommt wegen des fantastischen Fernblicks.
Rund 200 m liegt Maria Taferl über der Donau. Bereits in vorchristlicher Zeit gab es hier eine Kultstätte; davon zeugt der „Taferlstein“, ein vermutlich keltischer Opfertisch, der heute - eingefasst von barockem Steingeländer - seitlich der Kirche aufgestellt ist. Die christlichen Wallfahrten gehen zurück auf das frühe 17. Jh., als ein Hirte versehentlich eine mit einem Kreuz geschmückte und somit „heilige“ Eiche fällen wollte - und sich dabei verletzte. Als er seinen Frevel bemerkte und betete, heilten seine Wunden. Dieses Wunder ließ zahlreiche Gläubige herbeiströmen, unter ihnen ein schwerkranker Richter, der gesundete, nachdem er ein Vesperbild (Pieta) an der Eiche befestigt hatte und diese zu grünen begann. Danach kam es zu weiteren, von der Gegenreformation begeistert kommentierten Wunderheilungen, Engels- und Marienerscheinungen, sodass 1660 der Bau einer Wallfahrtskirche um die Eiche herum beschlossen und 1710 fertiggestellt wurde.
Links neben der Kirche steht der mächtige barocke Pfarrhof (seit 1969 ein Oblatenkloster mit heute 4 Patres), südlich unterhalb breitet sich der Klostergarten (mit Rastbänken) aus. Von der Aussichtsterrasse vor der Kirche eröffnet sich ein herrliches Panorama über das Donautal hinweg zur Alpenkette vom Schneeberg über den Ötscher bis zum Toten Gebirge. Nebenan bieten Andenkenstände den obligaten Souvenirkitsch.
Der Ort östlich der Kirche besteht nur aus einer Straße mit zwei Hotels, einem Gasthof und zwei Cafés. Für ein wenig Unterhaltung sorgen im Haus Nr. 7 eine Mechanische Krippe von 1892 mit 300 Figuren, die u. a. die Gründung von Maria Taferl darstellen (tägl. 8-17 Uhr) und gleich nebenan in Nr. 6 ein Alpenpanorama von 1910 mit 100 elektromechanisch bewegten Figuren, vom Radfahrer bis zum Ziegenbock (geöffnet wie Gasthof Frey).
Basilika zur Schmerzhaften Muttergottes
Die frühbarocke Kirche entstand 1660-1710 nach Plänen von Jakob Prandtauer über einem kreuzförmigen Grundriss und mit einer der Donau zugewandten Doppelturmfassade. Diese soll aus der Ferne wirken und ist daher schlicht gehalten. Üppige Pracht offenbart sich erst, wenn man durch das barocke Marmorportal das Innere betritt: graubraune Marmorsäulen und Pilaster, vergoldete Kapitelle und Friese, die Wände und Decken üppig bemalt. Die vom Italiener Antonio Beduzzi geschaffenen Deckenfresken im Langhaus stellen das Leben des heiligen Joseph dar, in der Kuppel Mariä Himmelfahrt. Die Bilder an den Altären im Querschiff malte der berühmte Barockmaler Kremser Schmidt (→ Kastentext „Der Kremser Schmidt“). Ins Auge stechen die mit Gold überzogene Kanzel (1727) und der grandiose Hochaltar von Matthias Götz (1736), der die Apsis gänzlich ausfüllt. In seiner Mitte befindet sich eine metallene Nachbildung des (1755 verbrannten) Eichenstammes aus der Gründungslegende mit dem Gnadenbild, eine von Goldstrahlen bekränzte Pieta. Den besten Blick auf die Eiche hat man vom Kassenraum der Schatzkammer (der Zugang befindet sich außen, an der linken Seite der Kirche): Der kleine, mit Szenen aus der Entstehung Maria Taferls ausgemalte Barockraum ist mit verzierten Schränken versehen, in denen Votivbilder und -gaben (seit dem 18. Jh.) sowie Krönchen und Kleider für das Gnadenbild die Volksfrömmigkeit bezeugen. Weitere Votivtafeln hängen im frei zugänglichen Treppenhaus des linken Kirchturms.
♦ Schatzkammer: April-Okt. tägl. 10.30-16.30 Uhr. Eintritt 3 € oder NÖ-Card, gilt auch für den Klostergarten. Tel. 02757-278, www.basilika.at.
Praktische Infos
Informationwww.mariataferl.at.
Anfahrt Von der Wachaustraße B 3 am Donauufer: ab Marbach sind es 3,5 km, von Klein-Pöchlarn 5,2 km, jeweils beschildert.
Hin & wegBus 788: Mo-Fr 8x tägl. von/nach Pöchlarn via Artstetten, Mai bis Ende Okt. auch Sa/So 4x tägl.
EinkaufenSchüller Genusswerkstatt, Likör und Schnaps aus eigener Brennerei (etwa Maria Taferl Magenbitter nach Rezept von 1750 oder das neue Trendgetränk Dry Gin No. 5), Mohnzelten, Wein etc. April-Nov. Mo-Sa 8.30-12, 14-18, So 8-17 Uhr. Maria Taferl 5. www.brennerei-schueller.at.
Bio/Regional Käsehütte Bauernladen Stix, 2 km Richtung Artstetten, uriger Laden mit Dutzenden Käsesorten von Kuh, Schaf und Ziege aus 22 Käsereien; zudem Bauernbrot, Natursäfte, Wein etc. April-Dez. Mi-Sa 9-18 Uhr, Jan.-März nur Mi/Fr. Wimm 6, Tel. 07413-6180, www.kaesehuette.at.
Golf9-Loch-Anlage in hügeligem Gelände, Driving Range mit Flutlicht. Greenfee 34-65 €. Tel. 07413-350, www.golfclubwachau.at.
... Panoramablick über das Donautal
Wandern Zahlreiche Rundwanderwege (bis 9 km), Ausgangspunkt ist am östlichen Ortsrand. Von Melk über Weiten und Artstetten verläuft ein beschilderter Abschnitt des ÖsterreichischenJakobswegs hierher, auf dem steilen, alten Bußweg geht es ans Donauufer nach Marbach hinab (insgesamt 20 km).
Übernachten/Restaurants****Hotel Schachner, Platzhirsch im Ort. Traditionsreiches Hotel mit den zwei Häusern „Am Platz“ und „Im Park“ (120 m voneinander entfernt); 82 moderne Zimmer, teils etwas abgewohnt, teils Genießerzimmer mit herrlichem Blick ins Donautal. 2022 runderneuerter Spa-Bereich auf zwei Ebenen im Haupthaus „Am Platz“ mit Infinity-Pool auf dem Dach und Panoramasauna. Park mit Freibad (nur im Sommer) im Nebengebäude „Im Park“. Zimmerpreise beinhalten immer auch Abendessen, es gibt viele Pauschalen. Maria Taferl 24, Tel. 07413-6355, www.hotel-schachner.at. €€€€
Im Haus „Am Platz“ ist das elegante Panoramarestaurant mit kastanienbestandener Aussichtsterrasse tägl. 7-21 Uhr geöffnet (warme Küche 12-13.30, 18-20.30 Uhr) und bietet gehobene Hausmannskost (Hauptgericht 14-30 €); für das 2-Hauben-Gourmetlokal Smaragd mit nur 7 Tischen muss man reservieren (6-Gänge-Menü 95 €), es ist nur abends geöffnet.
**** Hotel Rose Eilnberger, das zweite große Hotel im Ort, eher Drei-Sterne-Niveau. Familienbetrieb mit 48 ältlichen Zimmern (die teureren haben Donaublick), finnischer Sauna, historischer Gaststube und Panoramaterrasse. Warme Küche 11-14, 18-20.30 Uhr. Geöffnet März-Okt. Maria Taferl 20, Tel. 07413-304, www.hotelrose.co.at. €€
Mein Tipp Frey’s Gasthof Zum Goldenen Löwen, freundliches Kulturwirtshaus mit mehreren bildschönen Stuben, darunter das historische, holzgetäfelte Gastzimmer, kleiner Biergarten unweit der Basilika; auf der Speisekarte Fische aus dem Yspertal und Wirtshausklassiker (12-20 €). Der Wirt ist auch Biersommelier. Im Obergeschoss 4 komfortable Zimmer. Do-Sa 8-21 (warme Küche bis 18 Uhr), So 8-15 Uhr. Maria Taferl 6, Tel. 07413-340, www.freyswirtshaus.at. €
Haus Regina, die freundliche, hilfsbereite Familie Gruber betreibt von Mitte März bis Mitte Nov. eine rustikale Frühstückspension mit 3 Zimmern, Garten und Swimmingpool in einem älteren Haus an der Hauptstraße. Maria Taferl 42, Tel. 07413-266, www.hausregina.at. €
CafésCafé Maria Theresia, seit 1980 verwöhnt die Konditorei mit herrlichen Strudeln, Krapfen und Torten, vielfach prämiertem Eis (Tipp: Sorte Apfelstrudel) und hausgemachten Sirupen (z. B. Löwenzahn), Gastgarten an der Hauptstraße. Mo Ruhetag. Maria Taferl 9, Tel. 07413-7033.
Café Schüller, neben der Basilika; hausgemachte Mehlspeisen von Marillenkuchen bis Mohntorte und selbstgemachtes Eis. Schöne Terrasse. März-Dez. Fr-Di 9-18 Uhr. Dazu gehört die Genusswerkstatt → Einkaufen.
Schloss Artstetten - Wohnsitz und Grablege von Franz Ferdinand
Schloss Artstetten
Das abseits 3 km oberhalb des Donauufers und inmitten eines Parks gelegene Schloss mit den markanten Zwiebeltürmen war Sommersitz von Erzherzog Franz Ferdinand.
Schon im 13. Jh. befand sich hier, in schöner Hanglage eine Burg, aus der im 16./17. Jh. eine vierflügelige Schlossanlage entstand. 1823 erwarb sie Habsburgerkaiser Franz II./I., sein Enkel Carl Ludwig legte 1861 den Park samt Pool und Badepavillon an. Dessen Sohn Franz Ferdinand stattete den Bau modern aus, ließ die sieben Zwiebelhelme aufsetzen und 1910 die Familiengruft unter der Schlosskirche anlegen, in der er und seine vom Wiener Hof als nicht standesgemäß erachtete Frau Sophie Chotek Herzogin von Hohenberg gemeinsam bestattet werden konnten (→ Kastentext).
Das Schloss wird heute von Franz Ferdinands Ururenkelin Gräfin Alix de la Poeze d‘Harambure-Fraye und ihrer Familie bewohnt und verwaltet. Ihre Eltern machten in den 1980ern 30 Schlossräume als Museum zugänglich. Die heutige Dauerausstellung widmet sich mit Fotos und Originaldokumenten dem Familienleben von Franz Ferdinand, seinen politischen Ideen der „Vereinigten Staaten von Groß-Österreich“, seiner Weltreise 1892/93, der exzessiven Jagdleidenschaft (er soll 274.889 Stück Wild geschossen haben!), seiner Ermordung in Sarajevo 1914 und dem Ausbruch des 1. Weltkriegs.
Die mit dem Hauptbau verbundene Schlosskirche, seit jeher auch örtliche Pfarrkirche, ließ Franz Ferdinand mit wertvollen Altären und Plastiken, u. a. aus Tirol und Istrien, ausstatten (Eintritt frei). In der Gruft (von außen zugänglich) ruhen die schlichten Marmorsarkophage des Thronfolgerpaares.
Der naturbelassene Schlosspark mit schönem altem Baumbestand ist besonders sehenswert zur Pfingstrosenblüte im Mai/Juni. Den Schlossbesuch lässt man am besten im stilvollen Schloss-Café (Juli/Aug. tägl. 10-17 Uhr, sonst nur Do-So) bzw. auf dessen Sonnenterrasse ausklingen.
♦ Schloss/Gruft/Park 1. April-1. Nov. tägl. 10-16.30 Uhr. Eintritt 13,40 €, Kind 9,20 €, Familie 36 €. NÖ-Card 1x gültig, Aufpreis für Park. Audioguide 3,80 € (lohnt sich), Führung So 11 und 14.30 Uhr (Aufpreis 5 €). Schlossplatz 1, Tel. 07413-8006, www.schloss-artstetten.at.
Anfahrt Von Klein-Pöchlarn am Donauufer (gotische Pfarrkirche mit steinernen Turm) 3 km bzw. von Maria Taferl 5 km, jeweils beschildert.
Hin & wegBus 788 → Maria TaferlÜbernachten/Essen*** Schlossgasthof Artstetten, das urig-rustikal dekorierte Kulturwirtshaus der Familie Niederleitner unweit vom Schloss bietet solide Regionalküche (Do-So 11- 19.30 Uhr) sowie 18 Zimmer. Weitere 30 Zimmer gibt es in zwei Gästehäusern. Beliebt bei Seniorengruppen. Schlossstr. 2, Tel. 07413-8303, www.schlossgasthof.at. €€
Franz Ferdinand und Sophie - die „ersten“ Weltkriegsopfer
Als sich Kronprinz Rudolf, einziger Sohn von Kaiser Franz Joseph und Sisi, 1889 gemeinsam mit seiner Geliebten das Leben nahm, musste ein neuer Thronfolger gefunden werden. Ausgewählt wurde Franz Ferdinand, der 26-jährige Neffe des Kaisers, der beim Militär hätte Karriere machen sollen. Er interessierte sich für Kunst, war ein besessener Jäger und liebte das Reisen. Bei Hof setzte er seine Liebesheirat mit der böhmischen Gräfin Sophie Chotek durch, die als nicht standesgemäß galt; für diesen „Fehltritt“ musste er auf die Thronfolge seiner Kinder und eine Beisetzung in der Wiener Kapuzinergruft, der traditionellen Habsburgergrabstätte, verzichten. Am 28. Juni 1914 wurden er und seine Frau während eines offiziellen Besuchs in Sarajewo vom Studenten Gavrilo Princip im Auftrag serbischer Nationalisten erschossen. Dieses Attentat führte binnen weniger Wochen zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Franz Ferdinand war 51, Sophie 46 Jahre alt. Beide wurden in der Familiengruft von Artstetten bestattet.
Ferienhäuser Familie Koch, komplett ausgestattete und liebevoll eingerichtete Häuser im Ort: die alte Schmiede am Prangerplatz 1 (bis 4 P.) und das frühere Dorfwirtshaus in Goldegg 1 (bis 6 Pers.). Fewo (2 Pers.) 65-76 €, weitere Pers. 15 €, Endreinigung 30 €. Tel. 07413-8902, www.ferienhauskoch.jimdo.com.
Heuriger Hold, 3 km nordwestlich oberhalb. Schönes Lokal mit Hausmannskost und hausgemachten Wurstwaren. Durchgehend warme Küche, preiswert. Geöffnet Aschermittwoch bis Ende Juni und Sept. bis Weihnachten von Mi bis So 10-24 Uhr. Nussendorf 12, Tel. 07413-8476, www.heuriger-hold.at.
Landhaus-Heuriger Landstetter, 2 km östlich (am Jakobsweg), großes, gemütliches Lokal mit Garten, gute Heurigenjause, mittags auch preisgünstige warme Küche (Backhendl, Schnitzel & Co.). März, Mai, Juli und Okt Do-Sa ab 15, So ab 11 Uhr. Hasling 9, Tel. 07413-8476www.landstetter.at.
Weitenegg und Schloss Leiben
Wo das Weitental bzw. die B 216 in das Donautal mündet, ragt auf einem Felssporn die Ruine Weiteneggauf. Im 12. Jh. erbaut, gehörte sie im 13. Jh. den Kuenringern und war eine der mächtigsten Burgen an der Donau. Ab dem 19. Jh. diente sie als Baumaterial für die unterhalb errichtete Ultramarinfabrik Habich. Deren Inhaber ist seit 1983 Eigentümer der Burg, die nicht zugänglich ist.
Im Sommer lockt zu Füßen der Ruine das Freizeitzentrum Weitenegg an den beim Melker Kraftwerksbau von der Donau abgetrennten Altarm, den sog. Donausee (→ Baden, Wandern).
Schloss Leiben: