War Leonardo da Vinci ein Hofkünstler? - Anne Nennstiel - E-Book

War Leonardo da Vinci ein Hofkünstler? E-Book

Anne Nennstiel

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2005
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Kunst - Übergreifende Betrachtungen, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Veranstaltung: Italienische Malerei des 15. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit über Leonardo da Vinci, dem italienischen Künstler, Erfinder und Wissenschaftler des 15. Jahrhunderts, beschäftigt sich mit der Fragestellung „War Leonardo ein Hofkünstler?“. Sie basiert auf Martin Warnkes Buch „Hofkünstler“ und seiner These, dass sich das Bewusstsein von der unverwechselbaren Eigenheit des künstlerischen Genies und von der höheren Bestimmung der Künste, wie sie bis heute lebendig sind, als erstes an den Renaissancehöfen gezeigt habe. Sein Buch stellt eine Gegenthese zu folgender von ihm illustrierter historischer Beurteilung höfischer Kunstorganisation dar: Die Redner der Französischen Revolution werteten alle Errungenschaften des modernen Künstlers als die der städtischen bürgerlichen Kultur und urteilten über fünf Jahrhunderte höfischer Kunstorganisation als Zeit despotischer Unterdrückung, in welcher sich die Kunst an den Herrscher prostituiert hätte. Die Bemühungen des Fürsten um den Künstler stellen in ihren Augen nur eine Manipulation des künstlerischen Talents und eine Behinderung des Freiheitsstrebens dar. Warnke rückt dieses einseitige Bild zurecht, indem er zahlreiche geschichtliche Belege dafür anführt, dass die Tätigkeit des Künstlers an den Höfen des Quattrocento und später, zum ersten Mal als eine außergewöhnliche, geistige und förderungswürdige definiert wurde. Die Künstlerpersönlichkeit entrückte durch zahlreiche neue Privilegien und Ruhmesbekundungen mit der Zeit in eine fast fürstliche Sphäre. Dies geschah zu einer Zeit, in der Künstler in den Städten, so auch in Florenz, der Stadt in der Leonardo da Vinci einen Großteil seines Lebens verbrachte, als einfache Handwerker galten und in Zünften organisiert waren. Dem italienischen Künstler des 15. Jahrhunderts fehlte das Bewusstsein des „schöpferischen Individuums“ und eine Künstlerwerkstatt war damals nicht mehr als ein Handelsunternehmen, welches zur Sicherung der Existenz funktionieren musste und alle Aufträge von einfachen Verzierungen, über Goldschmiede- und Tischlerarbeiten bis hin zu anspruchsvollen Gemälden, Skulpturen und architektonischen Arbeiten annahm.1

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