Wärmepumpen – Die Komplett-Anleitung für absolute Einsteiger - Oliver Nachtigall - E-Book

Wärmepumpen – Die Komplett-Anleitung für absolute Einsteiger E-Book

Oliver Nachtigall

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Beschreibung

Umweltfreundlich, effizient, zukunftsweisend: Ihr Einstieg in die Wärmepumpentechnologie! Die Entscheidung, Ihr Haus mit einer Wärmepumpe zu heizen, kann überwältigend sein, insbesondere wenn Sie mit der Technologie nicht vertraut sind. Es gibt so viele Fragen: Welche Art von Wärmepumpe ist die richtige für mein Zuhause? Wie viel wird es kosten? Und wie kann ich sicherstellen, dass ich die richtige Entscheidung treffe? Denken Sie an folgende Situationen: Sie suchen im Internet nach Informationen, werden aber von technischen Details überflutet, die schwer zu verstehen sind. Sie sprechen mit einem Installateur, der Ihnen ein teures Modell empfiehlt, ohne wirklich Ihre Bedürfnisse zu berücksichtigen. Sie installieren eine Wärmepumpe, nur um später festzustellen, dass sie nicht effizient arbeitet oder ständig gewartet werden muss. Oder noch schlimmer, Sie verpassen staatliche Förderungen, weil Sie nicht über die verfügbaren Optionen informiert waren. Es ist leicht, sich in der komplexen Welt der Wärmepumpentechnologie verloren zu fühlen. Aber es muss nicht so sein. Wärmepumpen - Die Komplett-Anleitung für absolute Einsteiger von Oliver Nachtigall ist Ihr Leitfaden, um die Herausforderungen zu meistern und die Vorteile einer umweltfreundlichen Heiztechnologie voll auszuschöpfen. Mit klaren, verständlichen Informationen und praktischen Tipps werden Sie in kürzester Zeit zum Wärmepumpen-Experten. Und das Beste daran? Sie werden nicht nur Geld sparen, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Es ist Zeit, den ersten Schritt zu machen. Hier sind nur einige Dinge, die Sie im Buch entdecken werden: Grundlagen und Technologien: Verstehen Sie, wie Wärmepumpen funktionieren und welche Typen am besten für Ihr Zuhause geeignet sind. Praktische Anleitungen: Schritt-für-Schritt-Anweisungen zur Auswahl, Installation und Wartung Ihrer Wärmepumpe. Kosten und Förderungen: Entdecken Sie, wie Sie die Investition in eine Wärmepumpe wirtschaftlich gestalten und von staatlichen Förderungen profitieren können. Effiziente Heizstrategien: Lernen Sie, wie Sie Ihr Zuhause umweltfreundlich heizen und gleichzeitig Energiekosten sparen. Beispiele und Berechnungen: Profitieren Sie von realen Anwendungsbeispielen, die die Vorteile und Herausforderungen der Wärmepumpentechnologie veranschaulichen. Kommunikation mit Fachleuten: Erfahren Sie, wie Sie mit Installateuren und Dienstleistern effektiv kommunizieren, um das Beste aus Ihrer Investition herauszuholen. Schneller Einstie

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Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet.

Ohne die Zustimmung des Herausgebers darf der Inhalt nicht geändert, verbreitet, übersetzt oder umgeschrieben werden.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Wärmepumpe

Warum sollte man mit einer Wärmepumpe heizen?

Bestandteile der Wärmepumpe und deren Aufgaben

Zusammenfassung

Die verschiedenen Arten von Wärmepumpen

Luftwärmepumpen

Erdwärmepumpen

Grundwasserwärmepumpen

Eisspeicher-Wärmepumpen

Exkurs: Kältemittel

Zusammenfassung

Kennzahlen: Die Effizienz von Wärmepumpen

Jahresarbeitszahl (JAZ)

Leistungszahl

Wirkungsgrad

Gütegrad

Kosten und Ersparnisse

Zusammenfassung

So dimensionieren Sie Ihre Wärmepumpe

Ermittlung des Heizbedarfs und der Heizleistung

Einflussfaktoren auf den Heizbedarf und die Heizleistung

Planung des Wärmepumpensystems

Berechnung der Wirtschaftlichkeit

Zusammenfassung

Förderungen für Wärmepumpen

Einstiegsinformationen zu den Förderungen des BAFA und der KfW

BEG: Überblick über die Fördersätze

BEG: Voraussetzungen für den Erhalt der Förderung

Antragstellung bei der BEG: Hinweise und Ablauf

KfW: Zuschüsse und Kredite und deren Bedingungen

Exkurs: Steuerliche Vorteile

Zusammenfassung

Die ersten Schritte zur Installation

Merkmale eines guten Installationsbetriebs

Häufig vergessene Fragen an den Installationsfachbetrieb

Schlusswort

Glossar

Quellenverzeichnis

Einleitung

Die Nachfrage nach erneuerbaren Energien steigt. Ein Grund dafür sind die politischen und wirtschaftlichen Konflikte, die sich auf die Preise und die Verfügbarkeit von Gas und Öl negativ auswirken. In Zeiten, in denen auf ausreichende Gaslieferungen kein Verlass ist, sind alternative Wärmequellen von großer Bedeutung, um das Heizen von Gebäuden nach wie vor zu ermöglichen.

Nicht erst die Kürzung der Gaslieferungen infolge des Ukraine-Krieges Anfang 2022 hat dazu geführt, dass die Nachfrage nach erneuerbaren Energien gestiegen ist. Schon vor 2022 hatten Technologien wie die Wärmepumpe stetig an Popularität gewonnen. Hierfür verantwortlich war das Ziel, Klimaneutralität in der Energieerzeugung zu erreichen, um das Voranschreiten des Klimawandels zu verlangsamen.

Die Wärmepumpe, um das Thema dieses Ratgebers in den Fokus zu rücken, ist eine Maschine, die niedrig temperierte Wärmeenergie aus der Umgebung in höher temperierte Nutzwärme umwandelt, um Wohn- und Geschäftsgebäude sowie andere Einrichtungen zu beheizen. Auch Elektroautos können mittels Wärmepumpen beheizt werden. Neben dem Heizen ist der Einsatz von Wärmepumpen bei Kühlprozessen und somit als Teil einer Klimatisierung möglich. Dieser Ratgeber behandelt fast ausschließlich die Wärmepumpe als Heizmethode. Weitere Einsatzbereiche werden lediglich am Rande thematisiert.

Wenn Sie in Ihrem Gebäude mittels einer Wärmepumpe heizen, können Sie in mehrfacher Hinsicht profitieren. Die besagte Ungewissheit bezüglich der Gaslieferungen aus dem Ausland ist für Betreiber von Wärmepumpen kein Problem, denn diese sind von Gaslieferungen komplett unabhängig. Die Wärmepumpe benötigt lediglich Strom und eine Wärmequelle aus der Umwelt, um betrieben werden zu können. Der Strom wird vom Stromanbieter bezogen oder mittels Photovoltaikanlage selbst erzeugt, während die Wärmeenergie aus der Umwelt kostenfrei und jederzeit zur Verfügung steht.

Weitere Vorteile der Wärmepumpentechnik sind eine Senkung der Heizkosten und die Klimaneutralität. Als Nutzer einer Wärmepumpe sparen Sie nicht nur Geld, sondern tun gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt. Auf der Seite der Nachteile einer Wärmepumpe stehen die Voraussetzungen, damit sich die Anschaffung überhaupt lohnt; beispielsweise wird von der Installation von Wärmepumpen in schlecht gedämmten Gebäuden abgeraten.

Sie werden in diesem Buch erfahren, ob sich die Investition in ein Heizsystem mit Wärmepumpe für Sie persönlich lohnt oder nicht. Dabei werden Sie die Komponenten, die Funktionsweise und die verschiedenen Arten von Wärmepumpen genauestens kennenlernen.

Die folgenden Kapitel dienen als umfassender Ratgeber bezüglich der Auswahl und Installation der richtigen Wärmepumpe. Mit „richtiger Wärmepumpe“ ist gemeint, dass es verschiedene Arten von Wärmepumpen gibt und der richtige Typus von den verschiedensten Faktoren abhängt. Um welche Faktoren es sich hierbei handelt und wie Sie sich von einem Installationsbetrieb kompetent beraten lassen, ist in diesem Ratgeber ein wesentliches Thema.

Um Ihnen zur kosteneffizienten Anschaffung, Installation und Nutzung Ihrer Wärmepumpe zu verhelfen, enthält dieser Ratgeber Informationen und Checklisten zur Auswahl des Installationsbetriebs, zur Beantragung staatlicher Förderungen sowie Formeln und Anleitungen zur korrekten Dimensionierung der Anlage.

Sie spielen mit dem Gedanken, sich eine Wärmepumpe anzuschaffen, oder möchten sich generell über das Thema informieren? Da trifft es sich ausgezeichnet, dass Sie dieses Buch in Ihren Händen halten. Viel Spaß beim Lesen!

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Wärmepumpe

Zum Einstieg in das Thema erhalten Sie detaillierte Informationen dazu, weswegen sich der Kauf einer Wärmepumpe lohnen kann. Grundsätzlich profitieren alle Personen, die Wärme aus fossilen Energieträgern (Gas, Öl, Kohle und andere) beziehen, vom Umstieg auf eine Wärmepumpenanlage zum Heizen. Durch den zunehmenden Anstieg der Preise für das Heizen mittels fossilen Energieträgern nehmen die Argumente für die Umrüstung auf eine Wärmepumpenanlage zu. Abgesehen von der langfristigen Kostenersparnis profitieren Sie bei der Nutzung einer Wärmepumpe von der Versorgungssicherheit und einer Wärmeerzeugung ohne Ausstoß von Treibhausgasen.

Die Einsatzbereiche von Wärmepumpen gehen über das Heizen von Gebäuden hinaus. Auf einige Einsatzmöglichkeiten wird in diesem Kapitel eingegangen, doch weil der hauptsächliche Anwendungsbereich einer Wärmepumpe das Heizen ist, wird in diesem Kapitel und im restlichen Ratgeber das Hauptaugenmerk auf diesen Verwendungszweck gelegt. Die Funktion der Wärmepumpe und deren Bestandteile werden speziell mit Blick auf das Heizen erläutert: Sie erfahren in den folgenden Abschnitten, wie der Heizprozess mittels Wärmepumpe verläuft und welche Aufgabe dabei die einzelnen Komponenten der Wärmepumpenanlage haben.

Warum sollte man mit einer Wärmepumpe heizen?

Es gibt schon seit Jahrzehnten Argumente, die für das Heizen mittels Wärmepumpe sprechen. Dass die meisten Verbraucher um die Jahrtausendwende herum weniger als heute für die gravierenden Auswirkungen des CO2-Ausstoßes sensibilisiert waren, ist ein Stück weit verständlich.

Auch heute gibt es noch Verbraucher, die meinen: „Den Klimawandel werde ich nicht mehr erleben.“ Nicht selten sind auch die folgenden Aussagen zu hören: „Der Klimawandel wird nicht dadurch verursacht, dass ich bei mir zuhause mit Kohle heize.“

Zu Äußerungen wie diesen darf man verschiedene Ansichten haben, aber mittlerweile gibt es neben dem Umweltschutz andere erhebliche Argumente, die für die Neuerrichtung einer Wärmepumpe sprechen und die Verbraucher zur Nutzung umweltfreundlicher Heizmethoden fast schon zwingen. Die steigenden Gas- und Ölpreise belasten Verbraucher zunehmend und führen dazu, dass der Aufwand und die Kosten für die Neuerrichtung von Wärmepumpen durch die Senkung der Heizkosten immer besser gerechtfertigt werden.

Die folgenden Inhalte werden Sie darauf aufmerksam machen, weswegen es in den meisten Fällen mehr Vor- als Nachteile beim Heizen mit einer Wärmepumpe gibt. Im Zuge der Erläuterungen werden Sie zudem erkennen, dass die Vorteile stark zu gewichten sind, während die Nachteile nur relativ sind und nicht immer auftreten.

Keine Abhängigkeit von Rohstofflieferungen

Schon 2014 wurde von den Autoren Prof. Dr. Basedau und Schultze vor der Abhängigkeit Deutschlands von Energieimporten gewarnt:

„Die Energieabhängigkeit von Russland bleibt mittelfristig ein strategisches Risiko, das es vor allem durch eine reduzierte Energieabhängigkeit abzumildern gilt.“

(GIGA, 2014)

Trotz der strategischen Risiken wurde der Anteil der deutschen Energieimporte aus Russland nicht reduziert. Stattdessen stieg der Bezug von Erdgas aus Russland zwischen 2012 und 2020 von 40 auf 55 %. Diese Zahlen nennt die DW Akademie und betitelt es als „Anhängigkeit wider besseren Wissens“ (Kohlmann, 2022). Spätestens seit Februar 2022, mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und dem Erlass von Sanktionen gegen Russland, ist in Deutschland klar: Ein hundertprozentiger Verlass auf Gaslieferungen aus Russland ist nicht mehr gegeben. Die Energiepreise steigen und die Verbraucher sowie Unternehmen bekommen dies zu spüren. Es wird Zeit, die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Gaslieferungen und ebenso von der Lieferung weiterer Rohstoffe wie Erdöl zu reduzieren.

Abgesehen von „multilateralen politischen Maßnahmen vor allem bei der Diversifizierung von Lieferländern, -routen und -quellen sowie der Energieeffizienz“ (GIGA, 2014), wie Prof. Dr. Basedau und Schultze es 2014 in ihrer Studie vorschlugen, ist der Ausbau der erneuerbaren Energien eine wesentliche Aufgabe auf dem Weg zu einer unabhängigen Energieversorgung. Je höher der Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung ausfällt, desto unabhängiger ist Deutschland. Mit Blick auf künftige potenzielle Konflikte mit Zulieferern aus dem Ausland ist eine möglichst unabhängige Energieversorgung das Ziel. Wärmepumpen sind ein wichtiges Glied dieser Zielsetzung.

In einer Machbarkeitsstudie aus dem Juni 2022 forschten Energieexperten und Wissenschaftler der Organisation Zero Emission Think Tank und hielten es für möglich, dass Deutschland bis zum Winter desselben Jahres von russischen Gaslieferungen komplett unabhängig wird. Als Bedingungen hierfür nannten die Studienautoren unter anderem einen Ausbau der Windkraftanlagen und die Installation von 330.000 zusätzlichen, großen Wärmepumpen. Die Wärmepumpen sollten „jeweils mehrere verbundene Häuser oder Wohnungen mit Wärme versorgen. So könnten mehr als drei Millionen zusätzliche Haushalte mit Wärme aus Strom versorgt werden, die bisher ans Erdgasnetz angeschlossen waren. Der zusätzliche Strombedarf soll[e] über die neuen Windräder erzeugt werden.“ (Schader, 2022)

Die geschilderte Situation sowie die Lösungsvorschläge aus der Machbarkeitsstudie gelten für den Staat. Wie die Regierung vorgeht und von welchem Erfolg diese Vorgehensweise gekrönt sein wird, ist nicht vorhersehbar. Es erweist sich daher als praktisch, dass Sie bei Ihrem Gebäude die Freiheit haben, Ihre persönliche Unabhängigkeit konsequenter und zügiger voranzutreiben. Indem Sie sich entscheiden, eine Wärmepumpe zu installieren, sind Sie beim Heizen nicht mehr auf Gaslieferungen angewiesen und verbringen den Winter im Warmen. Des Weiteren können Sie durch eine eigene Photovoltaikanlage auch in der Stromerzeugung autark werden. All dies steigert Ihre Versorgungssicherheit.

Vermeidung von CO2-Ausstößen

Umweltfreundliche bzw. „grüne“ Energie zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Erzeugung CO2-neutral verläuft. Kohlenstoffdioxid (CO2) hat laut Umweltbundesamt mit 87,1 % den höchsten Anteil an den freigesetzten Treibhausgasen auf der Erde (Umweltbundesamt, 2021). Zwar führen natürliche Prozesse auf der Erde ebenfalls zum Ausstoß von Treibhausgasen, jedoch ist der menschlich verursachte CO2-Ausstoß derart hoch, dass der Klimawandel deutlich beschleunigt wird.

Im Juli 2022 betrug der Teil der globalen Erwärmung, der menschlich verursacht war, 0,1 °C im Zehnjahreszeitraum (Europäische Kommission, 2022). Was nach einem geringen Temperaturanstieg klingen mag, ist für den Planeten gravierend. Aus diesem Grund wurden und werden nach wie vor Wege und Technologien gesucht, um ohne CO2-Ausstöße heizen und Strom erzeugen zu können.

Wussten Sie schon?

Es gibt mit Methan, Lachgas und den F-Gasen mehrere weitere Treibhausgase. Was das CO2 im Vergleich zu den anderen Treibhausgasen besonders problematisch macht, sind der sehr langsame Abbauprozess und der starke Ausstoß. Im Gegensatz zu Methan und anderen Treibhausgasen entsteht CO2 bei der Strom- und Wärmeerzeugung; Strom und Wärme sind in Haushalten ebenso wie in der Industrie unentbehrlich, weswegen es zu hohen ausgestoßenen Mengen kommt. Darüber hinaus verbleibt CO2 sogar nach 1.000 Jahren mit einem signifikanten Anteil von 15 bis 40 % in der Erdatmosphäre, wohingegen Methan im Durchschnitt nach ca. 12,4 Jahren abgebaut ist.

(Umweltbundesamt, 2021)

Im Zuge des Bundes-Klimaschutzgesetzes von 1990 setzte man sich in Deutschland das Ziel der Klimaneutralität bei der Energieerzeugung. Das Gesetz von 1990 wurde im Jahr 2021 nochmals verschärft, um bis 2045 eine Energieerzeugung ohne Ausstoßung von Treibhausgasen zu erreichen (Umweltbundesamt, 2022). Weil der CO2-Ausstoß hauptverantwortlich für die Beschleunigung des Klimawandels ist, liegt der Fokus auf der Umstellung hin zu einer umweltfreundlichen Energieerzeugung. Denn würden Strom und Wärme auf umweltfreundliche Weise erzeugt, würden sowohl der CO2- als auch der generelle Treibhausgasausstoß zurückgehen.

Die Wärmepumpe fördert das Erreichen dieser Ziele. Sie kann ohne CO2-Ausstöße funktionieren. Bei dieser Aussage gibt es zwei Aspekte zu beachten: die Stromversorgung für die Wärmepumpe und das ausgewählte Kältemittel.

Sie werden im weiteren Verlauf dieses Kapitels erfahren, dass eine Wärmepumpe eine Stromversorgung benötigt, um betrieben werden zu können. Wird der Strom durch die Verbrennung von Erdgas, Erdöl oder Kohle erzeugt, so verursacht auch der Betrieb einer Wärmepumpe CO2-Ausstöße. Immerhin ist der Strombedarf einer Wärmepumpe überschaubar, sodass sich die CO2-Ausstöße im Vergleich zu anderen Heizsystemen in Grenzen halten. Falls Sie grünen Strom für Ihre Wärmepumpe verwenden möchten, bestehen zwei Optionen: Sie können den Strom beispielsweise mittels einer Photovoltaikanlage oder Windkraftanlage selbst erzeugen, oder Sie wählen einen Stromanbieter, der den Strom auf umweltfreundliche Weise erzeugt.

Nachdem geklärt wurde, dass eine CO2-neutrale Stromversorgung möglich ist, bleibt die Frage offen, wie umweltfreundlich das Kältemittel ist, das für den Betrieb der meisten Wärmepumpen erforderlich ist. Seit den 90er-Jahren ist der Einsatz des Kältemittels FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoff) in Deutschland verboten. Zuvor fand es Anwendung in Wärmepumpensystemen. Weil FCKW ein Treibhausgas ist, kommt es bei einem Austritt aus dem Kreislauf (meist durch Undichtigkeiten im Wärmepumpenkreislauf) zu negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Das FCKW ist eines der Treibhausgase, die der Stratosphäre der Erde Ozon entziehen und dadurch den Schutz vor der Sonneneinstrahlung mindern. Die heute in Wärmepumpen eingesetzten Kältemittel haben geringere Treibhausgaspotenziale. Bei einer fachkundigen Installation sind Undichtigkeiten und Defekte des Wärmepumpenkreislaufs nahezu ausgeschlossen.

Alles in allem tragen Wärmepumpen definitiv zu einer Senkung der CO2-Ausstöße beim Heizen bei. Wenn sie mit CO2-neutral erzeugtem Strom versorgt werden, ist das maximale Potenzial zur Minderung der CO2-Ausstöße erreicht.

Förderung der erneuerbaren Energien

Die Anschaffung und Installation von Wärmepumpen wird vom Staat gefördert. Es existieren Förderungen für die Neuerrichtung von Wärmepumpenanlagen sowohl in Wohngebäuden als auch in Nicht-Wohngebäuden. Berücksichtigt werden in den Förderungen sogar bivalente Systeme, die neben der Wärmepumpe einen fossilen Energieträger zur Wärmeerzeugung haben. Unter welchen Bedingungen die Installation bivalenter Systeme sinnvoll ist, erfahren Sie im weiteren Verlauf des Buches. Ebenso werden Sie zu einem späteren Zeitpunkt über die Details zu den Förderungen in Kenntnis gesetzt.

Je nachdem, ob es sich bei Ihrem Gebäude um eine Bestandsimmobilie oder um einen Neubau handelt, variieren die Voraussetzungen für den Erhalt einer Förderung. Für Neubauten gelten strengere Voraussetzungen. Sofern Sie die Voraussetzungen erfüllen, erhalten Sie einen Fördersatz, dessen prozentualer Anteil an den Kosten für die Wärmepumpe sich nach mehreren Faktoren richtet und somit variiert. Welche Faktoren dies sind und wie hoch der Fördersatz ausfällt, erfahren Sie auf der folgenden Webseite:

https://www.bafa.de/SharedDocs/Downloads/DE/Energie/beg_em_foerderuebersicht.html?nn=1463514.

Hinweis!

Es ist nicht ausreichend, sich auf die Informationen zu verlassen, die zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Buches aktuell sind, da die Fördersätze aufgrund politischer, wirtschaftlicher und ökologischer Faktoren jederzeit angepasst werden können. Daher ist es entscheidend, sich stets über die aktuellsten Förderungsrichtlinien und verantwortlichen Stellen zu informieren. Früher war beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für die Förderung von Wärmepumpen zuständig. Inzwischen hat jedoch überwiegend das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) diese Aufgabe übernommen. Es ist zu beachten, dass sich die Zuständigkeiten künftig erneut ändern werden.

Es ist empfehlenswert, sich professionelle Unterstützung, beispielsweise durch einen Energieberater, zu suchen. Dieser kann Sie dabei unterstützen, die aktuellsten Informationen zu erlangen, die komplexen Förderrichtlinien zu navigieren und Förderungen bei den entsprechenden Stellen rechtzeitig zu beantragen.

Stellen Sie sicher, dass Ihre geplanten Maßnahmen die aktuellen Fördervoraussetzungen erfüllen, bevor Sie mit Ihrem Projekt beginnen. Andernfalls könnten Sie auf Kosten sitzen bleiben, die von den Förderprogrammen nicht abgedeckt werden. Die maximale Förderung wird oft nur erreicht, wenn alle Anforderungen und Bedingungen erfüllt sind. Halten Sie sich daher immer auf dem Laufenden und lassen Sie sich entsprechend beraten, um die bestmögliche Förderung für Ihre Investition in erneuerbare Energien zu erhalten.

Senkung der Heizkosten

Die Heizkosten fallen bei einer Wärmepumpe geringer aus als bei anderen Heizsystemen. Wenn Sie den für den Betrieb der Wärmepumpe benötigten Strom selbst erzeugen, entstehen Ihnen bei der Nutzung der Wärmepumpe keinerlei Heizkosten. Sollten Sie jedoch den Strom gegen Entgelt von einem Stromanbieter beziehen, so errechnen sich die Heizkosten wie folgt:

Die Effizienz einer Wärmepumpe wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) angegeben. JAZ-Werte effizienter Wärmepumpen liegen bei 3,0 bis 4,5.

Wenn Sie Ihren Heizbedarf in Kilowattstunden (kWh) kennen, können Sie den Strombedarf zum Betrieb der Wärmepumpe ermitteln. Hierzu teilen Sie den Heizbedarf durch die JAZ. Angenommen, Sie haben einen jährlichen Heizbedarf von 15.000 kWh und die JAZ Ihrer Wärmepumpe beträgt 3,0. Dann haben Sie einen Strombedarf von 5.000 kWh pro Jahr.

Sie multiplizieren den Strombedarf mit Ihrem aktuellen Stromtarif. Falls Sie Strom für 0,35 € pro kWh beziehen, kostet Sie der Betrieb der Wärmepumpe 1.750 € im Jahr. Das sind Ihre Heizkosten.

Weil Sie mit den 5.000 kWh an Strom aufgrund der hohen JAZ der Wärmepumpe die dreifache Heizenergie, nämlich 15.000 kWh, erhalten, werden zur Bestimmung der Heizkosten Ihre jährlichen Stromkosten durch Ihren jährlichen Strombedarf geteilt. Sie erhalten einen Preis von ca. 11,67 Cent pro kWh für Ihre Heizenergie.

Die hier aufgeführten Heizkosten stellen lediglich eine geringfügige Senkung der Heizkosten im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen in Aussicht. Allerdings wurde in diesem Beispiel mit einer JAZ der Wärmepumpe in Höhe von 3,0 gerechnet. Viele Wärmepumpen überbieten diese JAZ, was Heizkosten unter 9 Cent pro kWh oder sogar unter 8 Cent pro kWh zur Folge hat. Dieser Betrag ist um bis zu 5 Cent pro kWh geringer als bei den Heizkosten pro kWh bei Gas- und Ölheizungen. Gern können Sie mit den bei Ihnen zurzeit üblichen kWh-Preisen, wie in der Beispielrechnung in der Aufzählung oben durchgeführt, Ihre persönliche Ersparnis durchrechnen.

Nicht zu vergessen: Abgesehen von der Senkung der Heizkosten werden Sie durch die Nutzung einer Wärmepumpe beim Heizen unabhängig. Das ist von großer Bedeutung, denn die Abhängigkeit von Gas- und Öllieferungen kann deutliche Kostensteigerungen zur Folge haben, wohingegen die Effizienz Ihrer Wärmepumpenanlage lediglich vom Strompreis beeinflusst wird. Den Strom können Sie außerdem teilweise oder komplett selbst erzeugen, was die Heizkosten Ihrer Wärmepumpenanlage nochmals senkt.

Unbeachtet sind in der oberen Rechnung die Anschaffungskosten sowie die Lebensdauer der Wärmepumpenanlage geblieben. Diese Faktoren haben einen wesentlichen Einfluss darauf, inwiefern sich die Neuerrichtung und Nutzung einer Wärmepumpe lohnt. Im Kapitel über den Planungsprozess der Wärmepumpenanlage werden Sie eine ausführliche Aufstellung aller Kostenfaktoren und eine Anleitung zur Ermittlung der Wirtschaftlichkeit Ihrer Wärmepumpenanlage erhalten.

Contra-Argumente gegen eine Wärmepumpe

Nicht in jedem Gebäude lohnt sich die Neuerrichtung einer Wärmepumpe. Zudem kann durch den Betrieb der Wärmepumpe eine Lärmbelästigung entstehen. Zu bedenken sind zudem die Anschaffungs- und Installationskosten für eine Wärmepumpenanlage, die höher ausfallen als bei Öl- und Gasheizungen. Es gibt somit einige potenzielle Nachteile, die gegen die Neuerrichtung einer Wärmepumpe sprechen:

Fehlende Eignung des Gebäudes

Lärmpegel durch Lüftungsgeräusche

Hohe Anschaffungs- und Installationskosten

Wohlgemerkt handelt es sich hierbei um „potenzielle“ Nachteile.

---ENDE DER LESEPROBE---