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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,7, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Verschwörungstheorien und abweichende Wissensordnungen sind Weltanschauungen, die sich vor allem in Randgruppen der Gesellschaft bilden und dazu dienen, die komplizierte Konstruktion der Wirklichkeit in eine verständliche Ordnung zu bringen. Wer genau denkt sich jedoch solche Theorien aus und warum? Ist ein Glauben wie der an die Reichsbürgertheorie eine Reaktion auf die Komplexität der Gesellschaft und ihrer Unruhen und ein Wunsch nach einer Identität? Oder bedeutet er eine Entfremdung von der Natur und der Arbeit? Wiederum möglich ist, dass derartige Theorien aus reiner Langeweile entstehen. Warum halten sich manche Weltanschauungen länger und andere nicht? Was nehmen die Anhänger solcher Glaubensgemeinschaften in Kauf und was versprechen sie sich davon? In dieser Hausarbeit wird die Reichsbürgerbewegung auf diese Fragestellungen hin untersucht. Dabei wird beleuchtet, woher die Bewegung kommt, wer sie vertritt und warum sie sich so lange hält. Erarbeitet wird dies an einem eigens für die Arbeit durchgeführten qualitativen Interview mit einem Anhänger der Reichsbürgerbewegung, dessen Ergebnisse mit den Forschungsergebnissen anderer Analysen verglichen werden. Am Ende soll mithilfe dieser Zusammenhänge erklärt werden, warum gerade die Reichsbürgerbewegung so erfolgreich ist. Diese Fragen sind soziologisch und gesellschaftlich deshalb so relevant, da Verschwörungstheorien Teile der Gesellschaft radikalisieren können und daher nicht als harmlose und nur von verwirrten Leuten vertretene Irsinnstheorien betrachtet werden dürfen. Die Macht solcher Theorien sollte nicht unterschätzt werden, da sie sowohl positive als auch negative gesellschaftliche Umschwünge verursachen können.
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