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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Augsburg, Veranstaltung: Enea Silvio Piccolomini (Papst Pius II.). Kirche und europäische Politik im 15. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor dem Hintergrund, dass Pius bei jeder Kardinalserhebung einen Ausgleich finden musste zwischen den Wünschen der weltlichen Fürsten, denen der Kardinäle und seinen eigenen Absichten, soll die Erhebung von Pius’ II. „Lieblingsfeind“ Jean Jouffroy zum Kardinal untersucht werden. Diese Arbeit wird versuchen, seine verschiedenen politischen, kurialen und nicht zuletzt auch subjektiven Gründe, die schlussendlich zur Kardinalserhebung Jouffrouys führten, aufzuzeigen und in den geschichtlichen Hintergrund einzuordnen. Anhand von ausgewählten Situationen, wie zum Beispiel dem Konklave von 1458, soll sowohl die Komplexität und Verkettung von politischen Entscheidungen, als auch die Verflechtung der internationalen, beziehungsweise europäischen Beziehungen veranschaulicht werden. Die Unabhängigkeit, beziehungsweise Abhängigkeit des Primats zur Zeit Pius’ II. von verschiedenen Faktoren soll an dieser einen Kardinalserhebung untersucht werden. Vereinfacht gesprochen und in Anlehnung an die Forschungen von Girgensohn zu dem Thema „Wie wird man Kardinal“ lautet die Frage dieser Untersuchung „Warum wurde Jean Jouffroy Kardinal“? Papst Pius II. wurde 1405 in Corsignano bei Siena als Enea Silvio (de’) Piccolomini geboren und starb 1464 in Ancona, Toskana. Sein Pontifikat verlief im Spannungsfeld zwischen Kurie, europäischer Politik und Kreuzzugsidee gegen die Türken, deren Verwirklichung zeitlebens höchste Priorität in seinem politischen Handeln genoss. Zeitlich fällt das Pontifikat Pius II. in eine Umbruchsphase, eine Wende in der Papstgeschichte. Waren das 13. und 14. Jahrhundert gekennzeichnet durch den Kampf zwischen Primat und einem oligarchisch gesinnten Kardinalskolleg, so können wir aus heutiger Sicht konstatieren, dass sich im Laufe des 15. Jahrhunderts der Primat durchgesetzt hat. Das Pontifikat Pius II. von 1458 bis 1464 stand jedoch noch am Anfang der sogenannten Phase der Restauration, die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts begann und in der es dem Papsttum langsam gelang, seine Position zu konsolidieren. Parallel zu dieser Stärkung der Position des Papstes gegenüber dem Kardinalskolleg, wurde der Papst jedoch auch in die Rolle eines Territorialfürsten verwiesen und auf den Kirchenstaat zurückgedrängt. Wie die anderen Mächte dieses Zeitalters entwickelte sich auch der Papst zu einem Territorialfürsten, der sich verstärkt territorialstaatlichen Aufgaben widmen musste.
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