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Jiddu Krishnamurti gehört zu den bedeutendsten Philosophen und Denkern unserer Zeit. Er hielt Vorträge in aller Welt, diskutierte mit Wissenschaftlern wie David Bohm, Intellektuellen wie Aldous Huxley und brachte als einer der Ersten die fernöstliche Philosophie in die westliche Welt. Mit seinen zugänglichen Lehren inspirierte er Millionen von Menschen, denn er befasst sich mit jenen Herausforderungen und Fragen, die uns tagtäglich begegnen: Wie führen wir gesunde Beziehungen, lösen uns von Konflikten, Angst oder Wut und erlangen Sicherheit, Zufriedenheit und Harmonie? Der Schlüssel, so Krishnamurti, liegt in der Meditation. Erst wenn wir Schritt für Schritt lernen, im Geist frei zu sein, können wir einen friedvolleren Umgang mit uns selbst und anderen finden. ›Was ist Meditation?‹ versammelt die wichtigsten Zitate aus seinen öffentlichen Reden und Gesprächen, die mit eindrucksvoller Präzision und Tiefe die Bedeutung von Meditation in unserem Alltag und für eine bessere Welt verdeutlichen.
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Seitenzahl: 54
Veröffentlichungsjahr: 2024
JIDDU KRISHNAMURTI:DER KLASSIKER DER MEDITATIONSLITERATUR
Er gehört zu den bedeutendsten Denkern unserer Zeit. Jiddu Krishnamurti hielt Vorträge in aller Welt, diskutierte mit Wissenschaftlern wie David Bohm, Intellektuellen wie Aldous Huxley und brachte als einer der Ersten die östliche Philosophie in die westliche Welt. In seinen Lehren befasst er sich mit jenen Fragen, die uns tagtäglich begegnen: Wie führen wir gesunde Beziehungen, lösen uns von Konflikten und erlangen Freiheit, Ruhe und Zufriedenheit? Der Schlüssel, so Krishnamurti, liegt in der Meditation. ›Was ist Meditation?‹ versammelt die wichtigsten Zitate aus Krishnamurtis öffentlichen Reden und Gesprächen, die die Bedeutung von Meditation in unserem Alltag und für eine bessere Welt verdeutlichen.
Jiddu Krishnamurti wurde 1895 in Südindien geboren, absolvierte seine Ausbildung in England und lebte lange Zeit in den Vereinigten Staaten, wo er 1986 verstarb. Er reiste in viele Länder, um Reden und Vorträge zu halten. Jiddu Krishnamurti nahm für sich in Anspruch, keiner Kaste, Nationalität oder Religion anzugehören. Seine Lehren wurden in 75Büchern veröffentlicht und in 30Sprachen übersetzt.
Elisabeth Liebl übersetzt aus dem Englischen, Französischen und Italienischen, u.
JIDDU KRISHNAMURTI
WAS IST MEDITATION?
Aus dem Englischen von Elisabeth Liebl
Herausgegeben von Duncan Toms
Die englische Originalausgabe erschien 2023 unter dem Titel ›What is Meditation?‹ bei Rider, einem Imprint von Penguin Random House, London.
Copyright © 2023 Krishnamurti Foundation Trust Ltd.
E-Book 2024
© 2024 für die deutsche Ausgabe: DuMont Buchverlag, Köln
Alle Rechte vorbehalten
Übersetzung: Elisabeth Liebl
Umschlaggestaltung: Lübbeke Naumann Thoben, Köln
Umschlagillustration: Mylène Mozas-Sauvignon/[email protected] Foto des Autors: Brockwood Park, UK, 1981. Photograph by Vibeke Hovgaard, Courtesy Krishnamurti Foundation Trust
Satz: Angelika Kudella, Köln
E-Book Konvertierung: CPI books GmbH, Leck
ISBN E-Book 978-3-7558-1070-4
www.dumont-buchverlag.de
EINFÜHRUNG
MEDITATION IST eins der zentralen Themen in Jiddu Krishnamurtis Vorträgen und Schriften. Während Meditation und die unzähligen Techniken und Ansätze, die man zu diesem Zweck anpries, immer mehr Zuspruch fanden, ging Krishnamurti auf Abstand zu den Vorgehensweisen, Zielen und Vorschriften, die die einzelnen Lehrer und Traditionen verbreiteten. Meditation, so sagt er, ist nichts, was Sie tun oder gar erfahren können. Sie können sie auch nicht von jemand anderem erlernen. Dies ist also nicht noch ein Buch, das Ihnen erklärt, wie Sie meditieren sollten.
Was aber ist Meditation dann eigentlich? Die in diesem Buch versammelten Zitate und Ausschnitte aus Jiddu Krishnamurtis Vorträgen sind jeweils schon eine Meditation für sich. In ihnen entfaltet sich sein einzigartiger Zugang zu diesem Thema auf erstaunlich einfache und doch profunde Weise. Er geht davon aus, dass Meditation eng mit unseren Alltagsaktivitäten verknüpft und von diesen keineswegs getrennt ist. Und sie ist nur möglich, wenn unser tägliches Leben in geordneten Bahnen verläuft. In der Meditation zwingen wir unseren Geist nicht dazu, still zu sein, sich zu konzentrieren oder über etwas nachzusinnen. Meditation ist ein tief gehendes Gewahrsein der Natur des Selbst und der Gedanken, das es dem Denken ermöglicht, seinen richtigen Platz zu finden – ein revolutionäres Freiwerden von allem Bekannten:
Meditation ist eine Bewegung in Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit hat keine Haltelinien, keine Grenzen, die es zu überschreiten gilt. Aufmerksamkeit ist Klarheit. Sie ist frei von Gedanken. Aus Gedanken kann niemals Klarheit entstehen, denn unser Denken hat seine Wurzeln in der toten Vergangenheit. Denken ist Handeln im Dunkeln. Wenn wir uns dessen gewahr sind, sind wir aufmerksam. Gewahrsein aber ist keine Technik, die zu Aufmerksamkeit führt. Diese Art der Aufmerksamkeit vollzieht sich im Rahmen des Denkens und kann kontrolliert oder verändert werden. Sich dieser Unaufmerksamkeit gewahr zu werden ist Aufmerksamkeit. Meditation ist kein intellektueller Prozess. Sie ist Freiheit von allem Denken und eine Bewegung in der Ekstase der Wahrheit.
Jiddu Krishnamurti zählt zu den größten Philosophen und Lehrern unserer Zeit. Seine Arbeit hat Künstler und Denker inspiriert wie George Bernard Shaw, David Bohm, Alan Watts, Henry Miller, Bruce Lee, Eckhart Tolle, Jackson Pollock und Aldous Huxley.
WAS IST MEDITATION?
SICH KENNENZULERNEN als der Mensch, der man ist, ist der Anfang der Meditation. Wenn Sie auf diese Weise lernen, gibt es keine Anhäufung. In dem Moment, in dem Sie etwas erlernen, ansammeln, wird es zu Wissen, und was Sie »Lernen« nennen, fügt dem, was Sie bereits wissen, etwas hinzu. Was Sie bereits wissen, prägt künftig Ihr Lernen. Echtes Lernen jedoch kann niemals Anhäufung sein.
ES GIBT KEINE MEDITATION, wenn es keine Selbsterkenntnis gibt. Es gibt keine Meditation ohne das richtige Fundament. Das richtige Fundament zu legen ist Meditation. Das Fundament zu legen heißt, frei zu sein von Ehrgeiz, von Neid und Gier und von der Anbetung des Erfolgs. Daher liegt der Beginn der Meditation in der Selbsterkenntnis. Ohne Selbsterkenntnis gibt es keine Meditation – alles, was Sie dann Meditation nennen, ist nichts weiter als Selbsttäuschung und Selbsthypnose. Es hat keinerlei Bedeutung. Die Methoden und Konzepte, die die Menschen anbieten, all dieses »Wie meditiere ich am besten«, sind vollkommen unreif. Wir aber sprechen über Meditation, die auf dem richtigen Fundament beruht. Wenn Sie nach dem Legen des Fundaments – das in Selbsterforschung und Selbstverständnis besteht – noch weiter gehen, dann findet sich in dieser Tiefe keine Herausforderung und keine Antwort. Es ist eine lange Reise, nicht in der Zeit, nicht in Tagen und Jahren bemessen, sondern eine Reise, die kompromisslos im eigenen Inneren erfolgen muss.
MEDITATION HEISST, die ganze Bewegung des Bekannten zu verstehen und zu schauen, ob es möglich ist, sich davon zu lösen.
WENN ICH MIR klar werde, dass ich neurotisch bin, dann habe ich den ersten Schritt aus der Neurose getan. Aber die meisten von uns sind sich ihrer Eigenheiten und ihres ein wenig unausgewogenen Zustandes nicht bewusst, ihrer Übertreibungen, ihrer Eigenarten und Festgefahrenheit. Diese neurotische Konditionierung bei sich selbst zu erkennen, erfordert Aufmerksamkeit und Beobachtung. Doch wir haben nicht die Energie, die Zeit oder die Bereitschaft, uns selbst zu beobachten. Wir gehen lieber zum Analytiker oder zu jemandem, der das für uns übernimmt und uns das Leben dadurch noch verkompliziert. Wenn Sie zur Einsicht kommen, dass Sie neurotisch sind – nicht nur oberflächlich, sondern tief in Ihrem Innersten wie die meisten von uns –, dann müssen Sie, um eine Änderung herbeizuführen, Gewahrsein entwickeln. Dann ist es notwendig, dass Sie auf jedes Wort achten, auf jedes Gefühl, jeden Gedanken. Dass Sie tief in sich gehen. Dann entsteht vielleicht aus diesem Gewahrsein die Meditation.
ZU UNTERSUCHEN, wie man das Leid beendet, ist Teil der Meditation – nicht jedoch die Flucht in irgendwelche Visionen.
SELBSTERKENNTNIS IST