Was wünscht du dir von mir? - Ella Röder - E-Book

Was wünscht du dir von mir? E-Book

Ella Röder

0,0

Beschreibung

Was wünschst du dir von mir? Enthält 365 magische Fragen, die sich die Partner jeden Tag gegenseitig stellen können. An manchen Tagen geht es um Komplimente, an anderen Tagen um kleine Übungen und manchmal geht es ans Eingemachte. Am Ende der 365 Tage werdet ihr euch näher sein als jemals zuvor. Eure Partnerschaft wird mehr Schwung und mehr Substanz haben. Das Besondere an diesem Buch ist, dass es sogar reicht, wenn einer der Partner für sich allein beginnt, sich die Fragen zu stellen, um schon Verbesserungen in festgefahrenen Situationen zu erreichen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 154

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



WAS WÜNSCHST DU DIR VON MIR?

365 magische Fragen für Paare,

die mehr wollen

ELLA RÖDER

SIBOST Verlag

Sabrina Bomke & M. Sindija

Neuheikendorfer Weg 123 A24226 Heikendorfwww.sibost-verlag.de

Lektorat & Korrektorat: Gedankengut

Bilder: Shutterstock

Cover/Umschlagsgestaltung: Phantasmal Image

Satz/Layout: Florian Koßmann

ISBN 978-3-98262-6-451

© SIBOST Verlag 2024

Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck, auch auszugsweise, verboten.Kein Teil dieses Werks darf ohne schriftliche Erlaubnis des Autors in irgendeiner Form reproduziert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

INHALT

Einleitung

Wie ihr dieses Buch benutzt

Die Hausaufgaben machen

Beziehungsräume

Die Fragen

Beziehungsphasen

Die Befreundungsphase

Die Machtkampfphase

Die Zufriedenheitsphase

Die Zweifelphase

Die Sexphase

Die Für-Immer Phase

Machen Sie es gut und vor allem machen sie es!

Danke

Die Autorin

Einleitung

Ich glaube noch immer daran, dass die passende Frage zur richtigen Zeit, eine Beziehung und manchmal sogar Leben retten kann. Aus dieser Auffassung heraus ist dieses Buch entstanden. Die Idee war, Paare in ein tägliches Gespräch und somit in täglichen Kontakt mit der Beziehung zu bringen. Gezielte Fragen, die ich auch so in meiner Praxis stelle und dennoch haben sich in dieses Buch viele Fragen gemischt, die auf den ersten Blick weniger therapeutisch oder tiefgründig sind, aber genauso wichtig. Die meisten Probleme in einer Partnerschaft basieren auf Fehlannahmen und/oder mangelnder Kommunikation. Sobald man anfängt, den Partner nicht mehr aus einem festgefahrenen Muster zu sehen, beginnen sich die Dinge zu ändern. Der Partner erscheint uns auf einmal völlig neu und anders.

Man muss wissen, je nachdem wann wir uns kennengelernt haben, betrachten wir die Welt und die Menschen, denen wir begegnen durch eine bestimmte Brille. Haben wir gerade eine schwere Phase hinter uns, ist es eine andere Brille, als wenn es uns gerade gut geht. Es reicht einfach nicht, sich einmal kennenzulernen.

Menschen entwickeln und verändern sich jeden Tag. Eure Beziehung ist nicht mehr die gleiche wie vor einem Jahr. Ihr seid nicht mehr die Gleichen wie vor einem Jahr. Beziehungen sind kein statisches Konstrukt, sondern ein dynamisches, ebenso wie die Menschen selbst. So kann es nur langweilig werden, wenn wir glauben, alles über den anderen zu wissen und ihn in- und auswendig zu kennen. Ich sage euch, das stimmt nicht. Ihr wisst über den Menschen, mit dem ihr zusammenlebt, was ihr glaubt zu wissen.

Jetzt kommt die eigentliche Sensation. Das Gleiche gilt für jeden Einzelnen von uns. Du weißt über dich selbst, was du glaubst zu wissen. Manchmal haben andere dir etwas über dich erzählt, was du so übernommen hast. Manchmal hast du dir selbst einen Stempel aufgedrückt, aber dieser Stempel hat ein Verfallsdatum. Er gilt genau bis zur nächsten inneren Wachstumsphase. Und so kennt niemand uns genau, nicht einmal wir selbst.

Dieses Buch kannst du auch auf dich allein anwenden, wenn du Single bist. Wenn du immer schon wissen wolltest, wer du eigentlich bist. Also, wer du jetzt im Moment bist. In circa zwei bis drei Jahren kannst du die Sache noch mal von vorn angehen. Nichts ist so sexy, wie ein Mensch, der ungefähr weiß, wer er ist, was er will und vor allem, was er nicht will. Ich habe noch eine kleine Überraschung, solltest du gerade in einer Beziehung stecken, die festgefahren ist:

Stell dir diese Fragen allein und wenn du sie für dich beantwortet hast, stell sie deinem Partner.

Er muss nicht mal etwas davon wissen, dass er an einer Beziehungsreha teilnimmt. Es wird trotzdem funktionieren. Ich wette darauf und freue mich, von euren Ergebnissen zu hören.

Wie ihr dieses Buch benutzt

Wie ich in der Einleitung schon angedeutet habe, könnt ihr das Buch auf vielfältige Weise nutzen. Sogar wenn ihr Single seid, den Traumpartner im Visier habt, auf den Seelenpartner wartet, gerade in der tiefsten Beziehungskrise steckt, die Luft einfach raus ist oder bei euch alles wunderbar läuft und es so bleiben soll.

Steckt euch einen Rahmen, aber setzt euch nicht unter Druck. Ihr könnt jeden Tag eine Frage beantworten oder nur einmal in der Woche. Ihr könnt jede Frage beantworten oder euch die schönsten rauspicken. Hier bitte aufpassen, dass man die unangenehmen Fragen nicht alle fein säuberlich ausklammert, weil man an die echten Probleme nicht ran will, da man instinktiv spürt, dass einem die Antworten nicht gefallen werden oder es unangenehm wird. Wir Menschen neigen dazu, Schmerz vermeiden zu wollen, aber, um in die Tiefe zu kommen, müssen wir durch den alten Schmerz durch. Es tut mir leid, dass ich an dieser Stelle keine besseren Nachrichten habe.

Wenn ihr schon wisst, dass ihr Schummler seid, dann bitte eine Frage nach der anderen. Sucht euch, wenn ihr möchtet, einen Redeplatz. Manche Paare lieben es, in der Küche zu stehen und zu reden. Andere gehen dafür in die Badewanne. Manche kochen sich dafür ein Abendessen und sitzen bei einer Flasche Wein den ganzen Abend am Tisch. Wo auch immer ihr reden möchtet, macht es euch gemütlich, schafft eine entspannte Atmosphäre und wenn es nur fünf Minuten sind. Schlagt das Buch auf und stellt euch die Frage des Tages.

Wer gestern angefangen hat, lässt heute den anderen anfangen. Wenn du die Fragen allein beantwortest, ist es natürlich egal. Natürlich kommen jetzt ein paar kleine Regeln. Wenn ich beim Schreiben alles richtig gemacht habe, wird es Fragen geben, die euch ruckzuck auf die Palme bringen. Versucht bitte trotzdem einen kühlen Kopf zu bewahren und zur Not einige Minuten dem Raum zu verlassen, bis ihr weiterreden könnt. Bringt das Thema zu Ende, gerne mit der Erklärung, warum es euch gerade nicht möglich ist, weiterzureden. Tränen sind kein Zeichen dafür, dass ihr abbrechen müsst, sondern ein Zeichen, dass ihr euch voreinander öffnet und Emotionspunkte berührt habt. Ihr seid euch sehr nah, aber manchmal ist es auch schwer, den Schmerz des Partners auszuhalten. Macht euch klar, dass die Beantwortung der Frage ein individuelles Ding des Partners ist. Er antwortet aus den Erfahrungen, die er im Leben gemacht hat, nicht nur mit euch, auch in der Kindheit und in anderen Beziehungen.

Tappt nicht in die „Was-hat-das-für-mich-zu-bedeuten“-Falle. Wenn dein Partner sich dir öffnet, ist das ein Geschenk, kann aber bindungsunsichere Menschen ängstigen. Bitte bleibt bei der Frage und versucht, wenn der Partner antwortet, eure Emotionen erst mal nicht zu äußern, bis der Partner fertig ist. Nehmt euch keine Antwort übel. Es darf nicht darum gehen, dem Partner seine Emotionen auszureden oder verändern zu wollen. Allerhöchstens ruft es eine weitere Frage hervor: „Was könnte ich deiner Meinung nach tun oder lassen, damit es dir besser geht?“

Die wichtigste Regel ist: Bleibt dran!

Wir haben jetzt über die tiefen Momente gesprochen und die Stellen in euch, wo es vieles zu heilen gibt. Ich möchte nicht verschweigen, dass es zu anderen Reaktionen kommen kann, wie herzhaftes miteinander Lachen. Manchmal werdet ihr knutschen wie am Anfang eurer Beziehung oder euch leicht und verliebt fühlen, aber immer werdet ihr euch näherkommen und heilen. Ich nenne es:

Die Hausaufgaben machen

Schon klar, dass wir von Hausaufgaben spätestens nach dem Studium oder der Ausbildung genug hatten, aber es gibt etwas, da haben wir nie ausgelernt und das ist das Leben. Doch die Fragen in diesem Buch zu beantworten, ist nichts anders, als unsere Muster zu erkennen, sie zu heilen und uns neu aufeinander einzulassen. Das Leben ist kompliziert auf dieser Welt und wenn ein Partner dazukommt, herzlichen Glückwunsch. Das erinnert mitnichten an das Happy End eines Disneyfilms. Es bedeutet, jemandem Tag und Nacht an der Seite zu haben, der einen ständig an wunden Stellen triggert. Ein Wort, eine unterlassene Geste und sie sind wieder da, die Monster aus der Vergangenheit, die Sätze, die in euren Köpfen nachhallen:

„Ich muss besser, schöner oder stärker sein, damit ich geliebt werde.“

„Ich werde wieder verlassen. Er hat diesen Satz gesagt und das beweist mir, dass er es nicht ernst meint.“

„Wir kennen uns schon fünf Minuten und sie hat noch nicht vom Heiraten gesprochen.“

„Bitte verlass mich nicht.“

„Komm mir nicht zu nah, das nervt mich.“

„Ich möchte nicht über Emotionen sprechen, das hat mir nie etwas Gutes eingebracht.“

„Wenn ich zeige, dass ich Liebe, mache ich mich angreifbar.“

„Wenn er/sie mich lieben würde …“

„Ich wurde nie meiner selbst Willen geliebt.“

„Beziehungen sind anstrengend, man muss direkt Kontrolle gewinnen.“

Und genau diese Monster, die man sich irgendwann in der Vergangenheit zugelegt hat, spuken regelmäßig in euren Köpfen und euren Emotionssystemen herum und springen auf, sobald etwas passiert oder das Erwartete nicht geschieht. Die Fragen beantworten, macht im Grunde nichts anderes als die Trigger betätigen und die Monster oder wie man es psychologisch nennt, die „Muster“ kontrolliert zu wecken und mit ihnen umzugehen.

Ihr öffnet euch.

Ihr kommt euch näher.

Ihr heilt.

Aneinander, miteinander, selbst wenn dein Partner gar nicht bewusst mitmacht. Das ist im Grunde schon der ganze Trick. Es ist das größte Abenteuer, in das ihr aufbrechen könnt, eine Reise zu euch selbst. Eine Reise bis tief in die Kindheit und weit in die Zukunft.

Ob es passieren kann, dass ihr im Laufe der 365 Fragen merkt, dass ihr nicht mehr zusammenpasst? Ja, das kann passieren, aber dann gibt es euch die Chance, neu anzufangen und euch in Harmonie zu verabschieden. Wir haben nur dieses eine Leben und es ist reine Zeitverschwendung, dieses mit dem „falschen“ Menschen zu verbringen.

Beziehungsräume

Eine wichtige Sache ist die Erkenntnis, dass Beziehungen in Räumen funktionieren. Im Grunde ist dies der eine Trick, um fast jede Beziehung ans Laufen zu bringen und zu verbessern. Sobald ihr diese Erkenntnis verinnerlicht, werdet ihr selbstständig in der Lage sein, eure Beziehungen zu heilen und besser zu verstehen. Beziehungen funktionieren in Räumen. Ich arbeite oft mit dem Bild der Eheringe, die man zum Beispiel auf Hochzeitkarten findet. Zwei Ringe, die an einer Stelle übereinandergelegt sind.

Der kleine Raum, der dadurch entsteht, die Schnittmenge, die sich meist aus der Hälfte oder etwas weniger von jedem der Ringe bildet, ist der Beziehungsraum. Der Wir-Bereich. Jeder Ring symbolisiert einen Partner. Ihr seid diese einzelnen, wunderschönen Ringe. Der Rest des Ringes außerhalb des Beziehungsbereichs ist euer Ich-Bereich.

Alles, was den Einzelnen als Person ausmacht. Eure Wünsche, Hoffnungen und Träume. Eure Hobbys, den Menschen, die ihr kennt und die sonst noch Teil eures Lebens sind. Dieser Bereich ist es, der jeden von euch weiter faszinierend macht für euren Partner, weil er neugierig bleibt auf das, was dort passiert. Es ist der Bereich, in dem ihr gewesen seid, als euer Partner sich verliebt hat. Dieser Bereich hat ihn so magisch angezogen, dass er Teil davon sein wollte.

Als ihr euch gefunden und verbunden habt, haben sich die Ringe Stück für Stück übereinander geschoben. Instinktiv haben beide am Anfang ein gutes Gespür dafür gehabt, wie groß der Beziehungsraum sein sollte. Dieser Prozess sollte nach Möglichkeit langsam vorangehen. Zur Not, indem man es ein bisschen steuert, nicht zu schnell zu viel preisgibt und aufmacht. Denn dieses Entdecken, das Abenteuer, den anderen zu finden, das ist der Reiz. Später wird es immer wieder funktionieren, dieses Gefühl vom Anfang wieder zurückzuholen. Je länger dieser Prozess gedauert hat, desto intensiver werdet ihr auch nach Jahren als Paar davon zehren können. Natürlich wird mal der ein oder der andere versuchen, ein größeres Stück vom anderen Ring zu erobern, das ist ganz normal. Das ist das Spiel. Mal gelingt es und mal nicht.

Da sind wir bei dem, was ich Aktion-Reaktion nenne. Wenn ihr euren persönlichen Ring ein Stück zurückzieht, wird der Beziehungsraum wieder kleiner und dies geschieht, wenn einer in seinen Ich-Bereich geht. Wenn ihr euch um eure Sachen kümmert: die eigenen Freunde, den Job, die eigenen Hobbys.

Beim Gegenüber entsteht sofort wieder der Wunsch, mehr Raum einzunehmen. Gelingt das nicht sofort, entsteht wieder dieses Kribbeln im Bauch (Adrenalin), die Sehnsucht, das Werben. Gelingt es dann nach einer Weile, setzt sich Dopamin frei (die Schmetterlinge tanzen). Man fühlt sich verliebt.

Habt ihr zu schnell oder irgendwann generell euren kompletten Ring offengelegt, und der Partner kann Raum einnehmen, soviel und sooft er will, wird dem anderen ein kleines Stück reichen, um sich überhaupt verbunden zu fühlen. Sprich: Der Rest ist uninteressant. Es gibt nichts zu erobern oder zu entdecken. Dann macht man es sich bequem. Man schreibt diese Eigenschaft des bequem werden gerne den Männern zu. Das stimmt aber so nicht.

Auch Frauen werden bequem (Oxytocin setzt sich frei). Jogginghose statt Negligé. Wozu Sport, er liebt mich, wie ich bin. Das ist doch alles so schön gemütlich hier. Noch schlimmer kommt es nur, wenn wir unseren Ring ungefragt komplett über den anderen schieben oder es zumindest versuchen. (Passiert oft, wenn es ungeheilte Verlustängste gibt).

Dass man es versuchen möchte, ist ein Stück weit normal. Das ist das verdammte Oxytocin. Leider haben wir dann oft die unschöne Angewohnheit, uns zu diesem Zweck manipulativer Spielchen zu bedienen. Stichwort: emotionale Erpressung, schlechtes Gewissen erzeugen oder meckern, bis der Partner völlig entnervt das tut, was wir wollen. Das Ende vom Lied wird sein, dass keiner der beiden Lust auf den anderen hat. Denn was man in- und auswendig kennt, wird zur Gewohnheit und irgendwann langweilig.

Natürlich ist dieser Beziehungsraum wichtig für uns, wenn wir eine Familie gründen wollen. Ein Haus bauen, Kinder erziehen, die Eltern pflegen, Krisen aushalten. Dann muss dieser Bereich sicher und stabil sein, um gemeinsam die Wirrungen des Lebens auszuhalten. Man sollte aber niemals vergessen, den Ich-Bereich zu pflegen und auch den Partner dabei unterstützen, seinen Ich-Bereich zu pflegen. Das gelingt mit den Fragen hervorragend, weil man Anteile des Ich-Bereichs abfragt.

Das Gute ist, dass es jederzeit reparabel ist. Sobald wir bemerken, dass sich unsere Räume verschoben haben – und ich muss sagen: Männer sind sehr viel besser darin, uns anzuzeigen, wenn wir zu weit in ihrem Raum sind, indem sie nicht mehr an- oder zurückrufen, sich Respektlosigkeiten herausnehmen, nachlässig werden oder ständig miese Laune haben. Dann ist es Zeit, zu handeln. Genau das werden wir mit den Fragen unterstützen.

Jetzt könnte man sich fragen, ob, wenn man dann alle Fragen beantwortet hat, der Partner nicht erst recht alles von uns weiß und wir dann langweilig füreinander werden? Aber er erhält nur die relevanten Informationen und die persönliche Reaktion auf die Heilung der Beziehung wird sein, dass ihr eure Ich-Bereiche anders wahrnehmen werdet und somit wieder neue Unbekannte entstehen, die es für den Partner zu entdecken gilt.

Beziehungen wachsen nicht an Jahren in die Breite oder in die Höhe, sondern in die Tiefe.

Die Fragen

1

Wie hat es mit uns angefangen?

Das Schwelgen in Erinnerungen beamt euch zurück an den Anfang eurer Beziehung. Alte Gefühle werden wach gekitzelt. Die Begeisterung füreinander erwacht erneut, die Schmetterlinge beginnen sanft ihre Flügel auszustrecken und ihr bekommt Lust, das ein oder andere Date zu wiederholen?

2

Was waren eigentlich unsere Träume?

Wisst ihr noch, was eure gemeinsamen Träume waren? Haben sie sich erfüllt oder können sich noch erfüllen? Bestimmt ist einiges von dem, was ihr euch erträumt habt, bereits lange eure Realität, die ihr für selbstverständlich anseht, aber irgendwann war diese zur Routine gewordene Realität mal euer großer Traum.

Was ist euer nächster Traum?

3

Wann haben wir uns zuletzt füreinander entschieden?

Euer Beziehungsglück ist die Summe der Entscheidungen,

die ihr täglich für euer Wir trefft.

Der Zauber einer langjährigen Beziehung ist der Haufen der Entscheidungen, die ihr immer wieder füreinander und in eurem Sinne getroffen habt. Ihr habt nicht einmal „Ja“ gesagt. Ihr habt tausende Male „Ja“ gesagt. Nach jedem Streit. Nach jeder Krise, manchmal nach einem anstrengenden Tag.

4

Wann sind wir zuletzt an uns gewachsen?

Auch in einer festen und glücklichen Partnerschaft werdet ihr oft an Punkte kommen, euch neu zu entdecken.

Eure Route neu zu berechnen. Das ist Wachstum.

Ich höre oft von Paaren, die mir im Social Media, Stein und Bein schwören, dass sie sich nie streiten würden. Dass bei ihnen niemals der Wunsch aufkäme, irgendwas zu verändern. Ich finde das traurig, denn das Leben ist Weiterentwicklung und die bestehenden Beziehungen müssen sich anpassen, also mitwachsen, sonst kommt irgendwann der Punkt, an dem es heißt: „Wir haben uns auseinandergelebt.“

5

Haben wir schon mal überlegt, anders zu kommunizieren?

Wenn ihr vor einem Problem steht, streicht das „Ja aber“ aus eurer

Kommunikation. Ersetzt es durch: „Ich fühle/sehe es so.“

Es hebt eure Kommunikation auf eine konstruktivere Stufe. Eine Steigerung von: „Ja, aber …“ ist: „Ja, aber du.“

Beispiel: „Du hast wieder deine getragenen Socken auf den Esstisch gelegt. Das ist ekelhaft.“

„Ja, aber du räumst die leeren Klopapierrollen nicht weg.“

Es ist ein Gezerre ums Recht entstanden. Wer ist der Unordentlichere von uns. Darum geht es aber nicht.

Besser:

„Mich stören die Socken auf dem Esstisch wirklich sehr. Ich spüre Ekel. Würdest du es bitte lassen?“

Bessere Antwort:

„Entschuldige, ich weiß, es ist eine blöde Angewohnheit. Ich achte in Zukunft darauf.“

6

Lieben wir uns, wenn wir es am wenigsten verdient haben?

An manchen Stellen ist der Partner ein Verwundeter und braucht Halt, selbst wenn er seinen Schmerz an dir ausgelassen hat. Das sind nicht die Momente in einer Beziehung, von denen man den Enkeln erzählen möchte, weil sie so romantisch sind. Es sind die Momente, in denen uns der Partner braucht, weil er noch heilt, wie du auch manchmal noch heilst. Es sind die Momente, die in die Gefühlstiefe der Beziehung führen.

7

Sind wir stolz auf uns?

Jeder Konflikt hat euch, wenn ihr ihn bis zur Heilung ausgetragen habt, enger verbunden. Das ist etwas, worauf man stolz sein darf. Ihr seid nicht ausgewichen, habt des lieben Frieden willens, mal wieder nachgegeben. Ihr habt verhandelt, bis ihr eine Lösung erreicht habt.

Oder ihr habt eine unglaublich schwere Aufgabe gemeinsam gemeistert, zieht ein Kind groß oder pflegt die Eltern. All das hat eure Beziehung ausgehalten.

Worauf seid ihr stolz?

8

Wie geht es dir?

Fragt heute den jeweils anderen, wie es ihm geht. Bittet um eine ehrliche Antwort und dann antwortet ehrlich, ohne Schuldzuweisung. Nehmt euch Zeit, setzt euch zusammen, kuschelt euch aneinander oder nehmt die Haltung ein, die ihr gerade fühlt und fragt euren Partner:

„Wie geht es dir?

Wie fühlst du dich?“

Es kann auch eine Antwort sein, die mit eurer Beziehung nichts zu tun hat. Es geht nur darum, dass ihr die Frage in eurer Verbindung etabliert:

„Wie fühlst du dich?“

Die Antwort kann sein. „Es geht mit gerade nicht gut, weil …“

Es hilft euch zu verstehen, dass nicht alles etwas mit euch als Partner zu tun hat.

Manchmal glauben wir, genau zu wissen, wie es dem anderen geht, aber die Wahrheit ist: Wir haben ihn oft nicht gefragt.

9

Machen wir uns im Streit verletzbar?

Nur wer sich im Streit zu seinen Gefühlen bekennt, kann Auseinandersetzungen konstruktiv führen.