Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Gedichte // Beim Schreiben, als auch wie im Leben, wird es Widersprüche geben. Schwimm im Dunkeln oder Hellen, denn das Leben kommt in Wellen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 63
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Vorwort
Anbruch
Artgerechtes Schlachten
Einzelteile
Feuerernte
Mediale Sedierung
Zwischenfall
Nachtrandale
Danke für den Tanz
Alles dreht sich
Mein Haus
Wellen I
Momentaufnahme
Identität
Zu viel
Nachthimmel
Technik, die entgeistert
Glaube
Vorsicht
Die Tür
Zukunft
Orden
Im Takt lebendig
Wolkenreiter
Mangelerscheinung
Alltag
Der tägliche Aufschrei
Wind
Ein Herz für Maschinen
Land
Die Saat geht auf
Vor die Wand gereist
Die Bank sagt Danke
Der Android
Unter der Decke
Gabe
Sonntag
Äon
Frage / Antwort
Daimon
Jäger
Urlaub
Ein Fest
Die Kaste
Die Besten
Fair
Photon
Toller Tag
Kaffee um Mitternacht
Stillleben
Auf der Lauer
Ich spüre dich
Meer
Geh den Weg zum Ende langsam
Der Hall von zersplitterndem Glas
Nirgendwo
Blicke
Und wir wurden eins
∞
Wellen II
Fassade
Heilung
Entscheidungshilfe
Es liegt an euch
Heute nicht
Stationäres Eindämmern
Drinnen und draußen
Suchend
Wenn du wüsstest
Nochmal gut gegangen
Glück
Flüchtigkeit
Die Sekunde
Parasiten
Konsequenz
Schau mal
Gesproch.ende
Glashaus
Alle Zeit
Wissenslücke
Unveränderlich
Spirale
Sieh dir das an
Fluch, Gabe, Wahrheit, Pflicht
Der Auf- und Niedergang vergessener Reize
Nie richtig
Mischung
Vielleicht eine Ahnung
Nur am meckern
Fenster
Masse
Letzte Worte
Schnauze voll
Rennen
Eine Wahrheit
Am Puls der Welt
Wollen und Müssen
Nichts Passendes
Ende
Beim Schreiben, als auch wie im Leben
wird es Widersprüche geben
Schwimm im Dunkeln oder Hellen
denn das Leben kommt in Wellen
Es gibt da doch noch zwei, drei Sachen
die in mir die Runde machen
Aus den letzten Jahren stammen
Ich fasse das mal kurz zusammen:
Es ist der Moment
Das Gefühl von etwas Neuem
Der Horizont glüht aus der Tiefe herauf
Die Sonne hat ihn noch nicht erklommen
Es ist noch früh
über manchem Wasser liegt ein Schleier
Nicht sicher, ob er sich bewegt
schwebt schlafend und träumend
Es ist noch feucht
der Tau beherrscht die Oberflächen
Dünn und seicht hat er sich ausgebreitet
wie ein Tuch auf allen Gründen
Der Duft ist frisch
so unverbraucht und unschuldig
Getragen von der unsichtbaren Bewegung
schleicht er lächelnd und stumm vorbei
Die Farben schlafen noch
Die Nacht wollte sie ruhen lassen
damit sie neue Kräfte sammeln
und ihr Können wieder unter Beweis stellen
Meine Sinne sind offen
und der Sonnenrand schaut über den Horizont
Langsam beginnt das Erwachen um mich herum
Alles ist neu
Seit er sich als solchen kennt
ein Feuer treibt den Menschen an
Nach Eigennutz steht ihm der Sinn
jagt sich selbst, tut wohl daran
mehret Macht und herrscht darin
Der Einfallsreichtum ohne Grenzen
Konkurrenz seit Kindertagen
gipfelt in Vernichtungswaffen
kleinen oder großen Plagen
will sich abheben vom Affen
Nennt es Zivilisation
wenn aus dümmlichem Verlangen
fremd und anders wird bestraft
sie nicht die eig'nen Lieder sangen
mit Schwert, heut Knopfdruck, hingerafft
Bei all dem Fortschritt, der erkämpft
humaner wird Mord dadurch nicht
Wobei's dem Menschen innewohnt
er gibt dem Fortschritt ein Gesicht
und schlachtet, bis er endlich thront
Human zu Humus, kein Problem
für Wirtschaft, Reich und Religion
im Größenwahn sich selbst befreit
im Glaube Gutes tut obschon
mit Glück keiner mehr übrig bleibt
Die Spannung, die in Volt gemessen
durch Gedanken sich gefressen
vom Hirn zum Herz, wieder zurück
und sammelt dabei Stück für Stück
was in mir drin verborgen schien
So mag man dies als Ganzes sehn
doch könnt man's anders auch beschreiben
besteh ich doch aus Einzelteilen
Nanometer über Feuer
liegen Minen über Sonnen
Wasserstoff und Helium
werden für das Glück gewonnen
In der Hitze kalten Raumes
brennt das Vakuum im Stillen
Der Kleidung schützend braucht es nicht
denn abgebaut wird nur durch Willen
Brennt die Sonne in den Köpfen
treten mal Gedanken aus
Flüchtig wie die schwebend Gase
schleudern in den Raum hinaus
Ob sie zünden oder nicht
ob sie's könnten oder sollten
ist entscheidend bei Gewinnung
und dem Abbau, dem Gewollten
Die Katalyse wird betrieben
Türme sich in Sonnen rammen
Der Wille ist nicht feuerfest
so steht die ganze Welt in Flammen
Ein Blick genügt, um zu erkennen
vieles ist gebaut aus Schein
Doch weil's so viel bequemer ist
wird es konsumiert, das Schwein
frisst alles, was ihm kommt vor's Maul
mit sehend Auge stopft und kotzt
Wird niemals satt und ist zu müde
fragt sich selber, was es glotzt
Information als Opiat
hat schon lange sich bewährt
Verkaufen muss man es trotzdem
man sich bloß nicht um Anstand schert
Es wird mehr daraus gemacht
künstlich wird es aufgebläht
damit es was Besondres scheint
und mit Bedeutung schwanger geht
Nachrichten, die keine sind
mit Nichtigkeiten ausgeziert
An jedem Klick wird Geld verdient
Interesse durch den, der diktiert
Was schert's mich, wer sich's Jawort gibt
und live wird's übertragen
Ach, und schwanger ist sie auch?
Ein Glück, ich muss nicht fragen
Man kommt scheinbar nicht drum herum
die Meinungen zu hören
von Promis, die sich dafür halten
Wie kann denn das nur stören
dass jeder seinen Senf ergießt
zu allem und zu jedem
Meine Güte, interessant
wie konnt ich ohne leben?
Da wird aus jedem Spiel ein Derby
jeder Dreckskick hinfrisiert
Hauptsache, man kann's vermarkten
Emotion banalisiert
Die Selbstdarsteller lehren uns
vom Bildschirm aus das Kochen
Wenn man vor Fett am Sofa klebt
würd ich nicht darauf pochen
Mit sechzehn hat man alles durch
das Hirn kommt zum Erliegen
Wenn Kevin und die Schakkelin
wieder fünf Kinder kriegen
In Castingshows wird produziert
der Plastikmüll von Morgen
Man wirft ja schnell Gebrauchtes weg
das macht weniger Sorgen
Was tut man, wenn man sonst nichts kann
lässt sich zum Depp erheben
Es wird sich gern prostituiert
man muss ja von was leben
Im Netz ist es schön anonym
und Freunde kann man horten
Hunderte, man kennt sie nicht
war nie an gleichen Orten
In hundertvierzig Zeichen
geht so alles um die Welt
Der Stammtisch, Version 2.0
gar nichts für sich behält
Im Dschungel ist es auch nicht leicht
kriegt Aufgaben gestellt
und wird belohnt, wenn man nur nicht
ein Gramm Würde behält
Im TV mal drüber reden
sitzt im Halbkreis, schwafelt wichtig
Bewegen werdet ihr so nichts
sei das Wort auch noch so richtig
Und dann noch dieses Infotainment
Wissen kann man das nicht nennen
Wer backt das größte Haus der Welt?
Mir scheißegal, ich gehe pennen
Blast euch Zucker in den Arsch
aus hohlen Köpfen beigemischt
Ist euer Leben so erbärmlich
dass das wirklich nötig ist?
Ein Mann steht an der Straßenecke
und beginnt zu weinen
Die Leute, die um ihn herum
sie blicken zu dem einen
Sie bleiben stehen, schauen dann
beobachten ihn heiter
So hört er auf, ganz plötzlich gar
und schon gehen sie weiter
Nachts, da geht es manchmal ab
in meinem Bett geht's rund
Nein, nicht sowas, ganz im Schlaf
Gedanken treiben's bunt
Es ist wie's Reisen durch die Zeit
zu Orten, Phantasien
Von Zukunft und Vergangenheit
und Lust zum niederknien
Es strömt durch's Hirn wie Wind und Sturm
mit Bildern und Geräuschen
und lässt mal mich und mich mal sie
durch ganze Welten scheuchen
So vermischt sich alles wild