Wellen - Sebastian Mushack - E-Book

Wellen E-Book

Sebastian Mushack

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Beschreibung

Gedichte // Beim Schreiben, als auch wie im Leben, wird es Widersprüche geben. Schwimm im Dunkeln oder Hellen, denn das Leben kommt in Wellen.

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Inhalt

Vorwort

Anbruch

Artgerechtes Schlachten

Einzelteile

Feuerernte

Mediale Sedierung

Zwischenfall

Nachtrandale

Danke für den Tanz

Alles dreht sich

Mein Haus

Wellen I

Momentaufnahme

Identität

Zu viel

Nachthimmel

Technik, die entgeistert

Glaube

Vorsicht

Die Tür

Zukunft

Orden

Im Takt lebendig

Wolkenreiter

Mangelerscheinung

Alltag

Der tägliche Aufschrei

Wind

Ein Herz für Maschinen

Land

Die Saat geht auf

Vor die Wand gereist

Die Bank sagt Danke

Der Android

Unter der Decke

Gabe

Sonntag

Äon

Frage / Antwort

Daimon

Jäger

Urlaub

Ein Fest

Die Kaste

Die Besten

Fair

Photon

Toller Tag

Kaffee um Mitternacht

Stillleben

Auf der Lauer

Ich spüre dich

Meer

Geh den Weg zum Ende langsam

Der Hall von zersplitterndem Glas

Nirgendwo

Blicke

Und wir wurden eins

Wellen II

Fassade

Heilung

Entscheidungshilfe

Es liegt an euch

Heute nicht

Stationäres Eindämmern

Drinnen und draußen

Suchend

Wenn du wüsstest

Nochmal gut gegangen

Glück

Flüchtigkeit

Die Sekunde

Parasiten

Konsequenz

Schau mal

Gesproch.ende

Glashaus

Alle Zeit

Wissenslücke

Unveränderlich

Spirale

Sieh dir das an

Fluch, Gabe, Wahrheit, Pflicht

Der Auf- und Niedergang vergessener Reize

Nie richtig

Mischung

Vielleicht eine Ahnung

Nur am meckern

Fenster

Masse

Letzte Worte

Schnauze voll

Rennen

Eine Wahrheit

Am Puls der Welt

Wollen und Müssen

Nichts Passendes

Ende

Vorwort

Beim Schreiben, als auch wie im Leben

wird es Widersprüche geben

Schwimm im Dunkeln oder Hellen

denn das Leben kommt in Wellen

Es gibt da doch noch zwei, drei Sachen

die in mir die Runde machen

Aus den letzten Jahren stammen

Ich fasse das mal kurz zusammen:

Anbruch

Es ist der Moment

Das Gefühl von etwas Neuem

Der Horizont glüht aus der Tiefe herauf

Die Sonne hat ihn noch nicht erklommen

Es ist noch früh

über manchem Wasser liegt ein Schleier

Nicht sicher, ob er sich bewegt

schwebt schlafend und träumend

Es ist noch feucht

der Tau beherrscht die Oberflächen

Dünn und seicht hat er sich ausgebreitet

wie ein Tuch auf allen Gründen

Der Duft ist frisch

so unverbraucht und unschuldig

Getragen von der unsichtbaren Bewegung

schleicht er lächelnd und stumm vorbei

Die Farben schlafen noch

Die Nacht wollte sie ruhen lassen

damit sie neue Kräfte sammeln

und ihr Können wieder unter Beweis stellen

Meine Sinne sind offen

und der Sonnenrand schaut über den Horizont

Langsam beginnt das Erwachen um mich herum

Alles ist neu

Artgerechtes Schlachten

Seit er sich als solchen kennt

ein Feuer treibt den Menschen an

Nach Eigennutz steht ihm der Sinn

jagt sich selbst, tut wohl daran

mehret Macht und herrscht darin

Der Einfallsreichtum ohne Grenzen

Konkurrenz seit Kindertagen

gipfelt in Vernichtungswaffen

kleinen oder großen Plagen

will sich abheben vom Affen

Nennt es Zivilisation

wenn aus dümmlichem Verlangen

fremd und anders wird bestraft

sie nicht die eig'nen Lieder sangen

mit Schwert, heut Knopfdruck, hingerafft

Bei all dem Fortschritt, der erkämpft

humaner wird Mord dadurch nicht

Wobei's dem Menschen innewohnt

er gibt dem Fortschritt ein Gesicht

und schlachtet, bis er endlich thront

Human zu Humus, kein Problem

für Wirtschaft, Reich und Religion

im Größenwahn sich selbst befreit

im Glaube Gutes tut obschon

mit Glück keiner mehr übrig bleibt

Einzelteile

Die Spannung, die in Volt gemessen

durch Gedanken sich gefressen

vom Hirn zum Herz, wieder zurück

und sammelt dabei Stück für Stück

was in mir drin verborgen schien

So mag man dies als Ganzes sehn

doch könnt man's anders auch beschreiben

besteh ich doch aus Einzelteilen

Feuerernte

Nanometer über Feuer

liegen Minen über Sonnen

Wasserstoff und Helium

werden für das Glück gewonnen

In der Hitze kalten Raumes

brennt das Vakuum im Stillen

Der Kleidung schützend braucht es nicht

denn abgebaut wird nur durch Willen

Brennt die Sonne in den Köpfen

treten mal Gedanken aus

Flüchtig wie die schwebend Gase

schleudern in den Raum hinaus

Ob sie zünden oder nicht

ob sie's könnten oder sollten

ist entscheidend bei Gewinnung

und dem Abbau, dem Gewollten

Die Katalyse wird betrieben

Türme sich in Sonnen rammen

Der Wille ist nicht feuerfest

so steht die ganze Welt in Flammen

Mediale Sedierung

Ein Blick genügt, um zu erkennen

vieles ist gebaut aus Schein

Doch weil's so viel bequemer ist

wird es konsumiert, das Schwein

frisst alles, was ihm kommt vor's Maul

mit sehend Auge stopft und kotzt

Wird niemals satt und ist zu müde

fragt sich selber, was es glotzt

Information als Opiat

hat schon lange sich bewährt

Verkaufen muss man es trotzdem

man sich bloß nicht um Anstand schert

Es wird mehr daraus gemacht

künstlich wird es aufgebläht

damit es was Besondres scheint

und mit Bedeutung schwanger geht

Nachrichten, die keine sind

mit Nichtigkeiten ausgeziert

An jedem Klick wird Geld verdient

Interesse durch den, der diktiert

Was schert's mich, wer sich's Jawort gibt

und live wird's übertragen

Ach, und schwanger ist sie auch?

Ein Glück, ich muss nicht fragen

Man kommt scheinbar nicht drum herum

die Meinungen zu hören

von Promis, die sich dafür halten

Wie kann denn das nur stören

dass jeder seinen Senf ergießt

zu allem und zu jedem

Meine Güte, interessant

wie konnt ich ohne leben?

Da wird aus jedem Spiel ein Derby

jeder Dreckskick hinfrisiert

Hauptsache, man kann's vermarkten

Emotion banalisiert

Die Selbstdarsteller lehren uns

vom Bildschirm aus das Kochen

Wenn man vor Fett am Sofa klebt

würd ich nicht darauf pochen

Mit sechzehn hat man alles durch

das Hirn kommt zum Erliegen

Wenn Kevin und die Schakkelin

wieder fünf Kinder kriegen

In Castingshows wird produziert

der Plastikmüll von Morgen

Man wirft ja schnell Gebrauchtes weg

das macht weniger Sorgen

Was tut man, wenn man sonst nichts kann

lässt sich zum Depp erheben

Es wird sich gern prostituiert

man muss ja von was leben

Im Netz ist es schön anonym

und Freunde kann man horten

Hunderte, man kennt sie nicht

war nie an gleichen Orten

In hundertvierzig Zeichen

geht so alles um die Welt

Der Stammtisch, Version 2.0

gar nichts für sich behält

Im Dschungel ist es auch nicht leicht

kriegt Aufgaben gestellt

und wird belohnt, wenn man nur nicht

ein Gramm Würde behält

Im TV mal drüber reden

sitzt im Halbkreis, schwafelt wichtig

Bewegen werdet ihr so nichts

sei das Wort auch noch so richtig

Und dann noch dieses Infotainment

Wissen kann man das nicht nennen

Wer backt das größte Haus der Welt?

Mir scheißegal, ich gehe pennen

Blast euch Zucker in den Arsch

aus hohlen Köpfen beigemischt

Ist euer Leben so erbärmlich

dass das wirklich nötig ist?

Zwischenfall

Ein Mann steht an der Straßenecke

und beginnt zu weinen

Die Leute, die um ihn herum

sie blicken zu dem einen

Sie bleiben stehen, schauen dann

beobachten ihn heiter

So hört er auf, ganz plötzlich gar

und schon gehen sie weiter

Nachtrandale

Nachts, da geht es manchmal ab

in meinem Bett geht's rund

Nein, nicht sowas, ganz im Schlaf

Gedanken treiben's bunt

Es ist wie's Reisen durch die Zeit

zu Orten, Phantasien

Von Zukunft und Vergangenheit

und Lust zum niederknien

Es strömt durch's Hirn wie Wind und Sturm

mit Bildern und Geräuschen

und lässt mal mich und mich mal sie

durch ganze Welten scheuchen

So vermischt sich alles wild