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Es gibt immer mehr Patienten mit ungeklärten Krankheitssymptomen, sogenannten somatoformen Störungen. Und oft tun Arzt und Familie die Beschwerden sehr schnell als eingebildete Krankheiten ab. Dieser Ratgeber erklärt Symptome und Störungen aus medizinischer Sicht und macht Mut auf dem Weg zwischen Arztpraxis und Psychotherapie.
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Seitenzahl: 97
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Wilhelm Girstenbrey
Wenn der Arzt nichts findet
Kranksein ohne Befund
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 978-3-86910-901-5
ISBN der gedruckten Originalausgabe: 978-3-89994-159-3
Der Autor: Wilhelm Girstenbrey ist freier Medizinpublizist und war viele Jahre für namhafte Tages- und Wochenzeitungen, Hörfunk und Fachpresse tätig. Er ist auf die Themen Gesundheitspolitik, Gynäkologie, Endokrinologie, Psychosomatik und Rheumatologie spezialisiert.
© 2009 humboldt. Ein Imprint der Schlüterschen Verlagsgesellschaft mbh & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover www.schluetersche.de www.humboldt.de
Autor und Verlag haben dieses Buch sorgfältig geprüft. Für eventuelle Fehler kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.
Lektorat: Dagmar Fernholz, Köln Covergestaltung: DSP Zeitgeist GmbH, Ettlingen Coverfoto: Getty
Inhaltsverzeichnis
Impressum
Vorwort
Krankheit im Wandel der Geschichte
Kranksein - wo, wann, wie und warum?
Einheit von Leib und Seele
Sonderform der Psychosomatik: Somatoforme Störungen
Somatoforme Störungen
Umfangreiche Palette von Symptomen und Beschwerden
Ursachen somatoformer Störungen
Viele Diagnosen - schwierige Lösungen
Vage Ahnungen aus dem Volksmund
Wenn das Herz nicht zum Herzen findet
Brücke zwischen Psyche und Soma
Wie entstehen somatoforme Störungen?
Das „Biologische“ im „Psychischen“
Wie kommt es zur „Somatisierung“?
Krankheiten können „erlernt“ und auch „verlernt“ werden
Besonderheiten in der Arzt-Patienten-Beziehung
„Schwierige“ Patienten für den Arzt
Typische Klagen im Internet
Die Diagnose
Komplexe Diagnosen
Gestaffelte Wege der Diagnostik
Nicht zu viel und nicht zu wenig!
Mögliche Fehler bei der diagnostischen Abklärung
Wann ist eine Überweisung zum Fachpsychotherapeuten notwendig?
Wann ist eine Überweisung an eine stationäre Einrichtung sinnvoll?
Vom Symptom zum Syndrom
Breites Spektrum organbezogener Störungen
Kummer mit dem Reizdarm-Syndrom
Rheuma im Graubereich: Das Fibromyalgie-Syndrom
Attacken in der Brust: Herzphobie
Schmerzensreiche Karriere: Somatoforme Schmerzstörung
Sphinx der Frauenärzte: Chronischer Unterbauchschmerz der Frau
Unsichtbar und unverstanden: Chronisches Erschöpfungssyndrom
Leidvolles Dilemma: Umweltbezogene Körperbeschwerden
Kummervolle Sorge um das eigene Aussehen: Körperdysmorphe Störung
Eingebildete Kranke im Fokus: Hypochondrische Störung
Übersicht über somatoforme Störungen und ihre Symptome
Hilfe zur Selbsthilfe: Alle Chancen der Therapie nutzen!
Was läuft zwischen Seele und Körper ab?
Aha-Erlebnisse bei Feedback-Übungen
Gefangen im Teufelskreis
Von Biographie und Symptom zur Therapie
Verunsicherung auf beiden Seiten abbauen
Fünf Regeln für den Umgang zwischen Arzt und Patient
Minimale Intervention in Kleingruppen
Erfolge mit der kognitiven Verhaltenstherapie
Ablenken und Umlenken
Schlechte Gedanken ablösen durch gute Gedanken
„Krankheitsgewinn“ ist kontraproduktiv
Nützliche Adressen
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
die moderne Medizin hat in den letzten hundert Jahren dank naturwissenschaftlicher Forschung und Technik unglaubliche Fortschritte gemacht. Sie hat viele neue Wege eröffnet, um Krankheiten zu diagnostizieren und zu behandeln, die über Jahrtausende hinweg ärztlicher Kunst unzugänglich waren.
Sie hat aber auch noch viele weiße Flecken auf der medizinischen Landkarte hinterlassen, die mit den Mitteln exakter Wissenschaft bisher nur unzureichend mit Farbe zu versehen sind.
Wenn es um die komplexe Interaktion von Leib und Seele geht, bleiben viele Fragen offen. Psychosomatisch orientierte Ärzte haben sich um Antworten bemüht, aber über viele Jahre hinweg nicht ausreichend Unterstützung bei den rein naturwissenschaftlich orientierten Kollegen gefunden.
Um hier zu neuen Erkenntnissen zu kommen, bedarf es neuer Forschungsansätze auf interdisziplinärer Basis. Das Beharren auf alten Glaubensbekenntnissen führt ebenso wenig weiter wie eingleisig betriebene Forschung.
Daher bedarf es der Zusammenarbeit der besten Forscher in den Bereichen der Physiologie und Molekularbiologie, der Humangenetik und Inneren Medizin, der Psychiatrie und Neurologie, der Psychologie und Psychotherapie, um die Rätsel zu lösen, die bis heute mit psychosomatischen Krankheitsbildern verbunden sind. Die sogenannten somatoformen Störungen gehören dazu.
Als kritischer Beobachter und Berichterstatter für öffentliche Medien und medizinische Fachzeitschriften auf nationalen und internationalen Kongressen habe ich viele engagierte Ärzte getroffen, die sich mit ihren Möglichkeiten um die Beantwortung offener Fragen bemüht haben. Meist haben sie viele Widerstände und nur wenig Unterstützung erfahren.
In den letzten Jahren ist jedoch Bewegung in die Szene gekommen, die Hoffnung für die Zukunft verheißt.
Leib und Seele sind eigentlich eine Einheit. In der Medizin fällt es jedoch immer noch schwer, Brücken zu bauen zwischen Leib und Seele.
Es fehlt jedoch immerhin nicht an Versuchen zum Brückenschlag.
Mit Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie kann heute vielen Patienten geholfen werden, bei denen der „Arzt nichts findet“, jedenfalls „nichts Organisches“. Gefordert ist aber nicht nur das Engagement von Ärzten und Psychotherapeuten, sondern auch die Mithilfe der Betroffenen.
Ihnen widme ich dieses Buch mit den Wünschen um mehr Einsicht, mehr Geduld und mehr Erfolg auf beiden Seiten.
Wilhelm Girstenbrey
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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