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Warum sind wir Menschen so, wie wir sind? In diesem Gedichtband habe ich versucht, Antworten auf diese Frage zu finden, indem ich das Schöne und das Unsagbare in Worte gefasst, Erinnerungen festgehalten, Beobachtungen, Kindheitserfahrungen aufgeschrieben, den Tieren und der Natur eine Stimme gegeben habe. Dabei habe ich festgestellt, dass es sich lohnt, niemals die Hoffnung aufzugeben. Die Welt ist trotz allem schön. Auch wenn ich manchmal denke: Wir haben sie eigentlich gar nicht verdient. Als ich nach Jahren wieder mit dem Schreiben begann, zuerst in Tagebuchform, und dann drängten sich wieder Worte in meinen Sinn, die ich nicht ignorieren konnte. Es ging wieder los. Ich stellte fest, wie gut es ist, beim Schreiben vieles Schwere und nie Ausgesprochene in Worte zu fassen, als würde man eine Bürde ablegen. Und das Schöne kann auf diese Weise ganz besonders festgehalten werden. So schreibt man für sich selbst. Aber es spielt da vieles mit hinein, und sicher kann der eine oder andere Leser sich selbst wiederfinden in dem, was ich zu sagen habe und was mich so sehr bewegt hat, dass ich es aufschreiben musste.
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Seitenzahl: 94
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Herta Andresen
Wenn der Mond auf dem Rücken liegt
Gedichte auf Hoch und Platt
Für Papa und Mama
und meine Großeltern
die nicht mehr hier,
aber irgendwie immer dabei sind.
Für Johannes,
meinen Fels in der Brandung.
Für Kai.
Für Alina und Patrick.
Für meinen Bruder Peter-Hermann.
Für alle, die dieses Buch gern lesen wollen.
Und für mich selbst!
Herta Andresen
Wenn der Mond auf dem Rücken liegt
Gedichte auf Hoch und Platt
Impressum
© 2023 Herta Andresen
Cover-Illustration: Nathalie Gerboth
Cover- und Buchlayout: Ulrich Barkholz
Fotos und Abbildungen: siehe Bildnachweis S. 184
Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland
ISBN
Paperback
ISBN 978-3-384-05831-7
Hardcover
ISBN 978-3-384-05832-4
e-Book
ISBN 978-3-384-05833-1
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung »Impressumservice«, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Cover
Halbe Titelseite
Widmung
Titelblatt
Urheberrechte
Ein Wort zuvor
Wie es begann
Als ich klein war
Erster Schultag 1955
Schul-Alltag
Die Schaukel
Glück
Botschaft
Erinnerung
Unsere Farben
Hundertwasser
Schlaflos versunken
Mai
Juli
Regenbogenzeit
Wolkengesichter
Zu schön
Blau
Tröstende Farben
Endlich
Goliath
Schon wieder
Die ewig Gestrigen
Liebe Anne
Völkerschlachtdenkmal
Frieden
Unausgesprochen
Wahrnehmung
Ungewiss
Wo sind sie?
Im Winter
Im Märzenwald
Annahme
Fangorn
Ärger
Der Augenblick
Modepuppen
Das Spiel
Unser täglich Brot
Rummelplatz
Das Bild
Keine Zeit
Unverständlich
Am Tischtuch
Kein Mensch
Irgendwie
Ich geh nur schlafen
Das Rad
Der Schutzengel
Abreise
Kein Echo
Am Mittelmeer
Großeltern
Rapunzel
Treibgut
Frei
Immergrün
Into the West
Januarnacht
Wer ist wir?
Unbeweglich
Erdbeerzeit
Der angefangene Satz
Die alte Kiste
Botschaft des Engels
Die Suche
Fanni
Der Apfelbaum
Zweifellos
Gehörlos
Blick in den Spiegel
Das Schweigen
Das Kleine Volk
Reisen
Das Lächeln
Die Überfahrt
Weiße Pferde
Der Abbruch
Aufatmen
Zerbrechlich
November
Der Koffer
Weihnachtskälte
Frühling in Schottland
Im März
Im Frühling
Das Zeitalter der Menschen Anthropozän
Nie gestellte Fragen
Soviel steht fest
42 Grad
Kontraste
Kommunikation
Urlaub
Das Rauschen der Pappeln
Traumzeit
Rote Schuhe
Träume
Spätsommer
Zwei Alte
Noch nicht dunkel
Trotzdem
Das Netz
So ein Tag im Herbst
Verunsicherung
Gedanken
Zeitlos
So laut
Winterlandschaft
Mainacht
Wenn der Mond auf dem Rücken liegt
Perfektion
April 2020
Durchhalten
Sie sagte
Trost
Tot?
Weitsicht
Der Besuch
Mühsam
Oscar
Dunkle Wolken
Größenwahn
Digital
Am Morgen
Freudlos
Sommerabend
Zwischen zwei Stühlen
Ein Ohrwurm
Fallout
Windstille
Hoffnungslos
Kann sein
Ungewiss
Am Nachthimmel
Sie erzählte
Jahresanfang
Jetzt
Harlekin
Zauberwald
Die alte Tanne
Momentan
Maskenball
Scheidungskinder
Beobachter
Nachtigall sing
Erwartung
Panik
In stiller Trauer
Als wir jung waren
Wenn
Jahreswechsel 21/22
Sehnsucht
Antwort des Engels
Neubeginn
Festgefahren
Krieg
Erntezeit
Das Leben ist ein Rosengarten
Schöpfer
Dies alte Haus
Mauern
Abrechnung
Im Keller
So oder so
Herzschlag
Flügellos
Trauer
Freunde
Was ist Glück
Erkenntnis (Selbstgespräch)
Startklar
Ausblick
Lebenswege
Die große Frage
Kalender
Licht und Schatten
Seelenlos
Wo bist du
Und nu noch wat op Platt
Wenn de Maand op’n Rüch liggt
To goot
All de Bläder
De Slötel
Na Vörn
Mama
Dor Nerrn
Immergrön
Weenen
Af un to
Tosamen
Ick slaap nich
Inbillung
Novembermaand
De dore Diek
Wiederlang
To Düer
Een Ohrworm
As du noch Lütt weerst
Danksagung
Bildnachweis
Cover
Widmung
Titelblatt
Urheberrechte
Ein Wort zuvor
Bildnachweis
Cover
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Ein Wort zuvor
Bunt ist die Welt! Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Wie langweilig wäre das! Kein Sandkorn ist wie das andere, kein Blatt am Baum gleicht dem anderen. Jede Schneeflocke hat ihr eigenes Muster.
Blau ist nicht nur blau; es gibt endlos viele Blautöne, und das gilt für jede Farbe. Wir Menschen sind verschieden, sogar Zwillinge sind nie total gleich.
Wir haben verschiedene Hautfarben und Haarfarben, mal heller mal dunkler, und jeder Mensch hat seinen eigenen inneren Wesenskern. Ein Regenbogen ist wunderschön. Vielfalt ist schön.
Jeder Mensch denkt anders, fühlt anders, liebt anders, und doch darf mancher (für manche) immer noch nicht sein, was er wirklich ist. Menschen trauen sich nicht zu zeigen und zu sagen, wer sie wirklich sind und was sie wirklich denken. Und das tatsächlich schon jahrelang. Wir sind gezwungen eine Maske zu tragen, auch im übertragenden Sinne. Wir haben das Jahr 2023! Ist das wirklich die moderne Zeit? Sind die Menschen irgendwo in der Vergangenheit hängengeblieben? Haben wir schon eine gespaltene Gesellschaft? Zählen nur noch zwei Seiten und nichts anderes mehr dazwischen? Zählen nur das Geld und die Macht?
Kann man noch diskutieren, ohne »in eine Ecke gestellt« zu werden?
Ich glaube, dass es hauptsächlich der Neid ist, der so viele Konflikte verursacht. Wir alle sind Menschen mit unseren Stärken und Schwächen.
Mir kommt ein Spruch meiner Mutter in den Sinn: »Faat di an dien eegen Nääs!«
Wie recht sie doch hatte. Wir zeigen mit dem Finger auf jemanden und bemerken nicht, dass dabei die anderen Finger auf uns selbst zeigen.
Einer meiner Großväter verabschiedete uns immer mit dem Spruch: »Beter di!«
Und er sagte es zu allen, nicht nur zu uns Kindern. Wir verbessern die Welt, indem wir uns selbst verbessern. Keine leichte Aufgabe. Sicher nicht unmöglich.
Für mich selbst wünsche ich mir am meisten Gelassenheit. Ich arbeite dran!
Ein Regenbogen ist einfach wunderschön! Was wären wir Menschen denn ohne unsere Vielfalt, ohne unsere Farben?
Herta Andresen, im November 2023
Wie es begann
Vom Bett aus in meinem Kinderzimmer konnte ich durchs Fenster den Wald und die Baumwipfel sehen; einer war höher als die anderen daneben. Die Zweige des Baumes neigten sich je nach vorherrschender Windrichtung nach links oder rechts, wogten nur sanft hin und her oder wurden vom stärkeren Wind ordentlich gebeugt oder geschüttelt. Ich sah die Zweige je nach Jahreszeit kahl oder mit Laub daran. Eigentlich war dieser Blick nach dem Aufwachen immer mein erster, sofern es nicht dunkel war. Ich dachte oft daran, dass dieser Baum ja auch im Sturm mal umfallen könnte. Aber solange ich zu Hause in diesem Zimmer schlief, geschah das nicht. Ich weiß nicht, was es für ein Baum war. Ich habe ihn nie aufgesucht. Ich vermute aber, dass es eine Buche war, denn Buchen waren die vorherrschenden Bäume in den Wäldern um unser Elternhaus herum. Bäume habe ich schon immer sehr geliebt. Als ich ein wenig älter wurde, zwischen zwölf und fünfzehn, da begann ich Gedichte zu schreiben, nur heimlich, und lauschte im Frühjahr auf den Gesang der Vögel und auf die Rufe des Kuckucks. Eine Art Sehnsucht machte sich in mir breit. Ich war oft traurig, fühlte mich unverstanden; es war wohl der Pubertät geschuldet. Es hatte auch damit zu tun, dass mein Vater sehr plötzlich gestorben war, als ich zehn Jahre alt war.
Ich schrieb regelmäßig Tagebuch, nachdem ich das Tagebuch der Anne Frank gelesen hatte. Anne Frank hatte eine imaginäre Kitty, der sie auf diese Weise ihr Leid klagen konnte und was sie so bewegte. Ich schrieb an eine Ilona, denn eine »reale« Ilona gab es nicht. Es waren etliche Schreibhefte, die ich so mit meinen Gedanken füllte. Ich verbarg sie gut, denn dass jemand sie lesen könnte, war meine größte Sorge. Einmal gelang mir ein Gedicht, über eine Amsel im Regen, und ich zeigte es tatsächlich meiner Mutter, und sie hatte nichts dagegen, dieses dann an den SchleiBoten zu schicken. Was mich sehr wunderte, aber für so schlecht hat sie es dann wohl nicht gehalten. Nach einiger Zeit bekam ich eine Antwort, sehr höflich und nett und einfühlsam geschrieben, sie hätten zurzeit leider dafür keine Verwendung, aber ich solle