Wenn der Mond auf dem Rücken liegt - Herta Andresen - E-Book

Wenn der Mond auf dem Rücken liegt E-Book

Herta Andresen

0,0

Beschreibung

Warum sind wir Menschen so, wie wir sind? In diesem Gedichtband habe ich versucht, Antworten auf diese Frage zu finden, indem ich das Schöne und das Unsagbare in Worte gefasst, Erinnerungen festgehalten, Beobachtungen, Kindheitserfahrungen aufgeschrieben, den Tieren und der Natur eine Stimme gegeben habe. Dabei habe ich festgestellt, dass es sich lohnt, niemals die Hoffnung aufzugeben. Die Welt ist trotz allem schön. Auch wenn ich manchmal denke: Wir haben sie eigentlich gar nicht verdient. Als ich nach Jahren wieder mit dem Schreiben begann, zuerst in Tagebuchform, und dann drängten sich wieder Worte in meinen Sinn, die ich nicht ignorieren konnte. Es ging wieder los. Ich stellte fest, wie gut es ist, beim Schreiben vieles Schwere und nie Ausgesprochene in Worte zu fassen, als würde man eine Bürde ablegen. Und das Schöne kann auf diese Weise ganz besonders festgehalten werden. So schreibt man für sich selbst. Aber es spielt da vieles mit hinein, und sicher kann der eine oder andere Leser sich selbst wiederfinden in dem, was ich zu sagen habe und was mich so sehr bewegt hat, dass ich es aufschreiben musste.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 94

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Herta Andresen

Wenn der Mond auf dem Rücken liegt

Gedichte auf Hoch und Platt

Für Papa und Mama

und meine Großeltern

die nicht mehr hier,

aber irgendwie immer dabei sind.

Für Johannes,

meinen Fels in der Brandung.

Für Kai.

Für Alina und Patrick.

Für meinen Bruder Peter-Hermann.

Für alle, die dieses Buch gern lesen wollen.

Und für mich selbst!

Herta Andresen

Wenn der Mond auf dem Rücken liegt

Gedichte auf Hoch und Platt

Impressum

© 2023 Herta Andresen

Cover-Illustration: Nathalie Gerboth

Cover- und Buchlayout: Ulrich Barkholz

Fotos und Abbildungen: siehe Bildnachweis S. 184

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland

ISBN

 

Paperback

ISBN 978-3-384-05831-7

Hardcover

ISBN 978-3-384-05832-4

e-Book

ISBN 978-3-384-05833-1

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung »Impressumservice«, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Cover

Halbe Titelseite

Widmung

Titelblatt

Urheberrechte

Ein Wort zuvor

Wie es begann

Als ich klein war

Erster Schultag 1955

Schul-Alltag

Die Schaukel

Glück

Botschaft

Erinnerung

Unsere Farben

Hundertwasser

Schlaflos versunken

Mai

Juli

Regenbogenzeit

Wolkengesichter

Zu schön

Blau

Tröstende Farben

Endlich

Goliath

Schon wieder

Die ewig Gestrigen

Liebe Anne

Völkerschlachtdenkmal

Frieden

Unausgesprochen

Wahrnehmung

Ungewiss

Wo sind sie?

Im Winter

Im Märzenwald

Annahme

Fangorn

Ärger

Der Augenblick

Modepuppen

Das Spiel

Unser täglich Brot

Rummelplatz

Das Bild

Keine Zeit

Unverständlich

Am Tischtuch

Kein Mensch

Irgendwie

Ich geh nur schlafen

Das Rad

Der Schutzengel

Abreise

Kein Echo

Am Mittelmeer

Großeltern

Rapunzel

Treibgut

Frei

Immergrün

Into the West

Januarnacht

Wer ist wir?

Unbeweglich

Erdbeerzeit

Der angefangene Satz

Die alte Kiste

Botschaft des Engels

Die Suche

Fanni

Der Apfelbaum

Zweifellos

Gehörlos

Blick in den Spiegel

Das Schweigen

Das Kleine Volk

Reisen

Das Lächeln

Die Überfahrt

Weiße Pferde

Der Abbruch

Aufatmen

Zerbrechlich

November

Der Koffer

Weihnachtskälte

Frühling in Schottland

Im März

Im Frühling

Das Zeitalter der Menschen Anthropozän

Nie gestellte Fragen

Soviel steht fest

42 Grad

Kontraste

Kommunikation

Urlaub

Das Rauschen der Pappeln

Traumzeit

Rote Schuhe

Träume

Spätsommer

Zwei Alte

Noch nicht dunkel

Trotzdem

Das Netz

So ein Tag im Herbst

Verunsicherung

Gedanken

Zeitlos

So laut

Winterlandschaft

Mainacht

Wenn der Mond auf dem Rücken liegt

Perfektion

April 2020

Durchhalten

Sie sagte

Trost

Tot?

Weitsicht

Der Besuch

Mühsam

Oscar

Dunkle Wolken

Größenwahn

Digital

Am Morgen

Freudlos

Sommerabend

Zwischen zwei Stühlen

Ein Ohrwurm

Fallout

Windstille

Hoffnungslos

Kann sein

Ungewiss

Am Nachthimmel

Sie erzählte

Jahresanfang

Jetzt

Harlekin

Zauberwald

Die alte Tanne

Momentan

Maskenball

Scheidungskinder

Beobachter

Nachtigall sing

Erwartung

Panik

In stiller Trauer

Als wir jung waren

Wenn

Jahreswechsel 21/22

Sehnsucht

Antwort des Engels

Neubeginn

Festgefahren

Krieg

Erntezeit

Das Leben ist ein Rosengarten

Schöpfer

Dies alte Haus

Mauern

Abrechnung

Im Keller

So oder so

Herzschlag

Flügellos

Trauer

Freunde

Was ist Glück

Erkenntnis (Selbstgespräch)

Startklar

Ausblick

Lebenswege

Die große Frage

Kalender

Licht und Schatten

Seelenlos

Wo bist du

Und nu noch wat op Platt

Wenn de Maand op’n Rüch liggt

To goot

All de Bläder

De Slötel

Na Vörn

Mama

Dor Nerrn

Immergrön

Weenen

Af un to

Tosamen

Ick slaap nich

Inbillung

Novembermaand

De dore Diek

Wiederlang

To Düer

Een Ohrworm

As du noch Lütt weerst

Danksagung

Bildnachweis

Wenn der Mond auf dem Rücken liegt

Cover

Widmung

Titelblatt

Urheberrechte

Ein Wort zuvor

Bildnachweis

Wenn der Mond auf dem Rücken liegt

Cover

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

32

33

34

35

36

37

38

39

40

41

42

43

44

45

46

47

48

49

50

51

52

53

54

55

56

57

58

59

60

61

62

63

64

65

66

67

68

69

70

71

72

73

74

75

76

77

78

79

80

81

82

83

84

85

86

87

88

89

90

91

92

93

94

95

96

97

98

99

100

101

102

103

104

105

106

107

108

109

110

111

112

113

114

115

116

117

118

119

120

121

122

123

124

125

126

127

128

129

130

131

132

133

134

135

136

137

138

139

140

141

142

143

144

145

146

147

148

149

150

151

152

153

154

155

156

157

158

159

160

161

162

163

164

165

166

167

168

169

170

171

172

173

174

175

176

177

178

179

180

181

182

183

184

Ein Wort zuvor

Bunt ist die Welt! Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Wie langweilig wäre das! Kein Sandkorn ist wie das andere, kein Blatt am Baum gleicht dem anderen. Jede Schneeflocke hat ihr eigenes Muster.

Blau ist nicht nur blau; es gibt endlos viele Blautöne, und das gilt für jede Farbe. Wir Menschen sind verschieden, sogar Zwillinge sind nie total gleich.

Wir haben verschiedene Hautfarben und Haarfarben, mal heller mal dunkler, und jeder Mensch hat seinen eigenen inneren Wesenskern. Ein Regenbogen ist wunderschön. Vielfalt ist schön.

Jeder Mensch denkt anders, fühlt anders, liebt anders, und doch darf mancher (für manche) immer noch nicht sein, was er wirklich ist. Menschen trauen sich nicht zu zeigen und zu sagen, wer sie wirklich sind und was sie wirklich denken. Und das tatsächlich schon jahrelang. Wir sind gezwungen eine Maske zu tragen, auch im übertragenden Sinne. Wir haben das Jahr 2023! Ist das wirklich die moderne Zeit? Sind die Menschen irgendwo in der Vergangenheit hängengeblieben? Haben wir schon eine gespaltene Gesellschaft? Zählen nur noch zwei Seiten und nichts anderes mehr dazwischen? Zählen nur das Geld und die Macht?

Kann man noch diskutieren, ohne »in eine Ecke gestellt« zu werden?

Ich glaube, dass es hauptsächlich der Neid ist, der so viele Konflikte verursacht. Wir alle sind Menschen mit unseren Stärken und Schwächen.

Mir kommt ein Spruch meiner Mutter in den Sinn: »Faat di an dien eegen Nääs!«

Wie recht sie doch hatte. Wir zeigen mit dem Finger auf jemanden und bemerken nicht, dass dabei die anderen Finger auf uns selbst zeigen.

Einer meiner Großväter verabschiedete uns immer mit dem Spruch: »Beter di!«

Und er sagte es zu allen, nicht nur zu uns Kindern. Wir verbessern die Welt, indem wir uns selbst verbessern. Keine leichte Aufgabe. Sicher nicht unmöglich.

Für mich selbst wünsche ich mir am meisten Gelassenheit. Ich arbeite dran!

Ein Regenbogen ist einfach wunderschön! Was wären wir Menschen denn ohne unsere Vielfalt, ohne unsere Farben?

Herta Andresen, im November 2023

Wie es begann

Vom Bett aus in meinem Kinderzimmer konnte ich durchs Fenster den Wald und die Baumwipfel sehen; einer war höher als die anderen daneben. Die Zweige des Baumes neigten sich je nach vorherrschender Windrichtung nach links oder rechts, wogten nur sanft hin und her oder wurden vom stärkeren Wind ordentlich gebeugt oder geschüttelt. Ich sah die Zweige je nach Jahreszeit kahl oder mit Laub daran. Eigentlich war dieser Blick nach dem Aufwachen immer mein erster, sofern es nicht dunkel war. Ich dachte oft daran, dass dieser Baum ja auch im Sturm mal umfallen könnte. Aber solange ich zu Hause in diesem Zimmer schlief, geschah das nicht. Ich weiß nicht, was es für ein Baum war. Ich habe ihn nie aufgesucht. Ich vermute aber, dass es eine Buche war, denn Buchen waren die vorherrschenden Bäume in den Wäldern um unser Elternhaus herum. Bäume habe ich schon immer sehr geliebt. Als ich ein wenig älter wurde, zwischen zwölf und fünfzehn, da begann ich Gedichte zu schreiben, nur heimlich, und lauschte im Frühjahr auf den Gesang der Vögel und auf die Rufe des Kuckucks. Eine Art Sehnsucht machte sich in mir breit. Ich war oft traurig, fühlte mich unverstanden; es war wohl der Pubertät geschuldet. Es hatte auch damit zu tun, dass mein Vater sehr plötzlich gestorben war, als ich zehn Jahre alt war.

Ich schrieb regelmäßig Tagebuch, nachdem ich das Tagebuch der Anne Frank gelesen hatte. Anne Frank hatte eine imaginäre Kitty, der sie auf diese Weise ihr Leid klagen konnte und was sie so bewegte. Ich schrieb an eine Ilona, denn eine »reale« Ilona gab es nicht. Es waren etliche Schreibhefte, die ich so mit meinen Gedanken füllte. Ich verbarg sie gut, denn dass jemand sie lesen könnte, war meine größte Sorge. Einmal gelang mir ein Gedicht, über eine Amsel im Regen, und ich zeigte es tatsächlich meiner Mutter, und sie hatte nichts dagegen, dieses dann an den SchleiBoten zu schicken. Was mich sehr wunderte, aber für so schlecht hat sie es dann wohl nicht gehalten. Nach einiger Zeit bekam ich eine Antwort, sehr höflich und nett und einfühlsam geschrieben, sie hätten zurzeit leider dafür keine Verwendung, aber ich solle