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Eine Sammlung von Sinnsprüchen
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Seitenzahl: 19
Veröffentlichungsjahr: 2015
www.tredition.de
Meiner Mutter,
einer bescheidenen, aufrechten Frau,
posthum
Falk Edelmann
Wenn der Teller in der Suppe steht oder 270 Sehhilfen
www.tredition.de
© 2015 Falk Edelmann
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN
Paperback:
978-3-7323-4287-7
e-Book:
978-3-7323-4288-4
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Beziehungen und Liebe
Gesellschaft und Politik
Nachdenken über Tod und über Leben
Beziehungen und Liebe
Gestandene Liebe ist wie ein Flußdelta:
feine Verästelungen der Gefühle,
Verlangsamung des Treibens und
unaufhörliche Mühen gegen die Macht des Alltags,
die wie das Meer uns bekämpft.
Wenn der Werbende jeden Tag den Hof anders macht,
wird die Beworbene eines Tages kaufen.
Neugier ernährt aufkeimende Liebe, gesunde Eifersucht
und beweinte Trennung.
Eifersucht ist verletztes Selbstbewußtsein.
Komplimente sind sanft ausgeworfene Lassos
der Gefühle.
Liebe ist Ware.
Sie wird erkauft durch Zuneigung, bezahlt mit Vertrauen
und quittiert mit Leidenschaft.
Trennungen in der Liebe sind labil, wenn sie sich im Bett
gefühlvoller Erinnerungen wälzen.
Am Ende des Alltags legt sich jeder schlafen.
Leidenschaften sind in ihrer Unmittelbarkeit
die Sublimation naher Gefühle, gleichen Denkens,
unbändigbaren Wollens ohne Hintergedanken.
Sie sind die gnadenlose Identifizierung der Liebenden
miteinander.
Liebe entzweit sich von Liebelei, indem die eine kämpft,
die andere spielt.
Der Liebenden Richter sind ihre Mühen.
Liebe zu entbehren ist wie Strafzölle bezahlen zu müssen.
Zeit und Umstände sind die Zöllner,
die im Auftrag der Versäumnisse und Unzulänglichkeiten
Abgaben eintreiben.
Unbefriedigte Gefühle sind erloschene Vulkane.
Niemand weiß, wann sie wieder ausbrechen.
Keiner ahnt die Schäden und das Glück,
die sie anzurichten vermögen.
Liebe wird durch Hormone gemacht
wie ein Braten durch Feuer.
Liebe ist das Verhältnis der Mühen um den anderen
zur Enttäuschung durch ihn.
Erblindende Liebe ist eine Sackgasse der Natur,
die ihren Teilnehmern Denken versagt.
Immer in Beziehungen verschmelzen Glück und Tragik
zu einer Masse, die unbekömmlich erscheint.
Gerade diese Masse treibt neues Glück voran und ahnt
neue Tragik voraus. So glauben wir uns im Flusse
des Auf und Ab.
Wohl aber gibt es nur ein Glück mit unserem Partner.
Und nur ein Unglück.
Mit Glück ist es wie mit einem Automobil:
Sein Erwerb ist spannend.
Allein sein Benutzen verschleißt es.