Wenn sich der Himmel wieder öffnet - Susanne Hübscher - E-Book

Wenn sich der Himmel wieder öffnet E-Book

Susanne Hübscher

4,7

Beschreibung

Unverhofft, oft im Bruchteil einer Sekunde, brechen sie über uns herein, und plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war: Der Sohn von Sandra Schlitter wird Opfer eines schrecklichen Verbrechens, Nikolaus und Anne Schneider verlieren ihre lebensfrohe Tochter durch Leukämie, und Dave S. hört noch heute die Worte der Richterin, mit denen sie ihn in den Todestrakt schickt. "Wenn sich der Himmel wieder öffnet" versammelt eindrucksvolle Berichte von Menschen, deren Glaube auch vor den größten Bergen nicht haltmacht. Die gemeinsame Botschaft lautet: Ein Leben danach ist möglich!

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Seitenzahl: 180

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Titel

Nicolas Koch & Susanne Hübscher (Hrsg.)

WENN SICH DER HIMMEL WIEDER ÖFFNET

Menschen mit Schicksalsschlägen erzählen

Copyright

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 9783865064509

© 2012 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers

Die angeführten Bibelstellen folgen, soweit nicht anders gekennzeichnet, der Lutherübersetzung (1984)

Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers

Titelfoto: shutterstock

Satz: BrendowPrintMedien, Moers

1. digitale Auflage 2013

Digitale Veröffentlichung: Zeilenwert GmbH

www.brendow-verlag.de

Zitat

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben.

Marc Aurel

Auch wenn ich Leib und Leben verliere, du, Gott, hältst mich; du bleibst mir für immer!

Aus Psalm 73

Inhalt

Cover

Titel

Copyright

Zitat

Vom Umgang mit Verlust und Trauer. Eine Einführung

Thomas Klappstein

„Wir konnten dem Täter vergeben“

Sandra Schlitter

Herbstzeitlose

Fabian Vogt

Winterseele – Frühlingsherz

Christina Brudereck

Nicht das Ende der Liebe

Anne und Nikolaus Schneider

Etwas, das nicht ersetzt werden kann

Frank Bonkowski

Kinder, Kinder

Elke Werner

„Ich höre immer noch die Worte der Richterin in meinen Ohren“

Dave S.

„Aber was ist, wenn sie Dave dann doch töten?“

Elisabeth Deutscher

„Warum hast du mir das angetan, Gott?“

Heinrich Silber

Salome

Sabine Herold

Reich an etwas ganz Neuem

Sigrid Röseler

Sicher in der Liebe Jesu, sicher im Leib Christi

Adrian Plass

Gibt es ein Leben vor dem Tod?

Thomas Klappstein

Menschen am Abgrund Ein seelsorgerlicher Beitrag zu Verlust und Trauer

Harald Petersen

Vom Umgang mit Verlust und Trauer. Eine Einführung

Von Thomas Klappstein

Es gibt Momente im Leben, da steht die Welt für einen Augenblick still, und wenn sie sich weiterdreht, ist nichts mehr, wie es war. So einen Moment haben die Menschen erlebt, die in diesem Buch zu Wort kommen. So einen Moment haben auch viele der Leser dieses Buches schon erlebt. So einen Moment erleben Menschen in besonderer Weise immer dann, wenn sie einen Verlust erleiden. Ob der Verlust eines lieben Menschen, der einen über viele Jahre begleitet hat, der Verlust der Gesundheit, die so vieles im Leben erst möglich gemacht hat, oder die Trennung von einem Ehepartner, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen wollte ... Im ersten Moment steht man dem immer hilflos gegenüber. Es fällt schwer zu verstehen, warum dies so passiert ist.

Oft bohrende und schmerzende „Warum?-Fragen“ kommen einem in den Sinn, auf die es kein einfaches und eindeutiges „Darum!“ gibt. Eigentlich überhaupt keine Antwort.

Auch weil solche Verlusterfahrungen Momente sind, auf die man sich nicht wirklich vorbereiten kann, die eigentlich immer zu früh kommen. Ob nun absehbar oder unvermittelt. Die eine Lücke hinterlassen im Leben. Der Arbeitgeber braucht einen nicht mehr. Die Ehe, die „für immer“ halten sollte, ist nur noch ein Scherbenhaufen. Der Platz eines lieben Menschen bleibt leer, seine Stimme ist verstummt.

Man wird zum ersten Mal oder erneut mit dieser Tatsache und unumstößlichen Lebenswahrheit konfrontiert, die man in guten Zeiten so gerne ausblendet: Alle unsere Wege haben ein Ende.

Jedes Leben ist es wert, gelebt zu werden. Und jeder Verlust hinterlässt eine Lücke darin. Lässt Menschen die Endlichkeit schmerzlich spüren. Im ersten Moment mag man gar nicht so sehr an die Zukunft denken. Immer wieder geht man alte Wege, sucht alte Plätze auf; schwelgt in Erinnerungen an die Zeit davor, an all die Möglichkeiten, die man hatte. Und man spürt einen Stich in seinem Herzen. Nicht selten Einsamkeit. Man geht die alten Wege und hofft, dass der Weg für einen doch eines Tages weitergehen wird.

Doch bei jedem Abschied, egal, ob von einem geliebten Menschen, einer alten Umgebung, dem Ehepartner oder auch der eigenen Gesundheit, wird zugleich deutlich, wie kostbar das Leben ist. Es ist ein Geschenk, das jeder von uns für ein paar Jahre aus der Hand des Schöpfers, aus Gottes Hand, erhält. Und nach der Zeit der Trauer – deren Länge sehr individuell ist – wird man sich auch wieder über dieses Geschenk freuen können.

In der Phase unmittelbar danach hadert man aber nicht selten mit dem Schicksal. Da mag auch Wut sein und Unverständnis über so manche Dinge, manche Entwicklungen. In so einer Phase beten viele, weil Sie Antwort und Frieden suchen. Dieses Gebet kann manchmal eine einzige, bittere Klage sein. Aber trotzdem wird man spüren, dass es guttut. Der Schöpfer des Lebens hält so etwas aus. Es ist wichtig, Trauer zuzulassen. Auch seine Wut und sein Unverständnis mitteilen zu dürfen.

Zu gegebener Zeit wird man neben dem Schmerz ein zweites Gefühl spüren: Dankbarkeit. Dankbarkeit für gute Zeiten und Jahre. Und man wird froh darüber sein, dass einem unvergessliche Zeiten geschenkt worden sind. Die alte Lebenssituation, von der man sich nun verabschiedet, hat einen auf seine Weise geprägt und beschenkt. Etwas davon wird für immer zurückbleiben. Man darf Gott, den Schöpfer des Lebens, darum bitten, dass er einem, nach der wichtigen Zeit der Trauer, diese Gesinnung schenkt und erhält. Auch die Gedanken der Erinnerung. Denn solche Gedanken der Erinnerung bilden eine Brücke über das Leben hinaus. Sie sorgen für eine Art Verbindung und dafür, dass Erlebtes im Herzen bzw. in den Gedanken präsent bleibt.

Aber gerade in Verlustsituationen stellt sich dem Betroffenen auch die Frage nach dem, was am Ende bleibt. Mehr als nur Erinnerung. Das nicht vergänglich ist. Das keine Kündigung, kein Scheidungsanwalt und keine Krankheit einem nehmen kann.

Kafka hat einmal gedichtet:

„Das eigentlich Charakteristische dieser Welt ist ihre Vergänglichkeit.“

Ein Auftritt, ein Leben, das die große weite Welt äußerlich scheinbar nicht verändert hat. Ein Tod, den in der Relation wenige zur Kenntnis nehmen. Das ist scheinbar oft die Geschichte vieler normaler Menschen. Man kann sich schon fragen, ob Kafka recht gehabt hat: Gibt es überhaupt irgendwas in unserem Dasein, das nicht vergänglich ist, das nicht der Vergessenheit anheimgerät?

Jemand anderes hat mal geschrieben:

„Gott wird das Gesicht eines Menschen auch dann noch sehen, wenn keiner mehr nach ihm fragt.“

Der Satz von Kafka stimmt dann nicht mehr, wenn einem der durch seinen Sohn Jesus Christus menschgewordene Gott ins Gesicht schaut. Denn in Jesus eröffnet er uns eine Perspektive, die über dieses Leben hinausgeht.

Wir tragen für den Schöpfer des Lebens längst ein unverwechselbares Gesicht, das er herausfindet und ansieht unter zahllosen anderen. Er freut sich über jedes Gesicht, das er entdeckt. Er möchte es entdecken. Mit all den Narben und Furchen, die das Leid darin gezeichnet haben. Und wenn sich die Nebelschwaden der Trauer und anderer Dinge lichten, kann man vielleicht auch wieder seins erkennen. Im Hier und Jetzt.

Und auch davon erzählen die Beiträge in diesem Buch. Wie Menschen erfahren haben, dass Gott sie anschaut. Wie sie ihn erlebt und sich neue Perspektiven aufgetan haben. Wie sich der Himmel wieder geöffnet hat.

Thomas Klappstein ist geboren und aufgewachsen im Großraum Hamburg. Gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann, studierter Theologe, studierter Diplom-Verwaltungswirt. Ordinierter Pastor im Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden (MVFEG). Derzeit freiberuflich aktiv als Autor, Prediger, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeiter, Redner, Trauerredner, Moderator. Lebt mit Frau Claudia und seinen zwei Kindern in Duisburg.

„Wir konnten dem Täter vergeben“

Mirco Schlitter war zehn Jahre alt, als er gegen Abend mit seinem Fahrrad unterwegs ist und nicht zurückkehrt. Fünf Monate später nimmt die Polizei einen 45-jährigen Mann fest, der die Beamten kurz darauf zur Leiche des Jungen führt. Mircos Familie sind gläubige Christen und Mitglieder einer Pfingstgemeinde. In diesem Beitrag berichtet die Mutter, Sandra Schlitter, wie sie das Unglück mit ihrer Familie erlebt und überstanden hat.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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