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In meinem Buch "Wer ko, der ko" sind hauptsächlich Gedichte in oberbayrischer Mundart, aber auch einige Mundarterzählungen enthalten. Im ersten Kapitel "Typische Bayern" werden humorvoll und anschaulich charakteristische Bayern vor Augen geführt. Der Leser erlebt D' Bixlmadam, an Lätschnbene, d' Ratschkathl usw. Auch die Gedichte und Geschichten vom bayrischen Alltag (Oi Damalang, s' Mongdratzerl ...) die Kinder- und Tiergedichte (zum Beispiel A dramhaperte Urschl, A Zamperl) und die Gedichte aus dem Jahresverlauf bringen bayrische Redewendungen und so manches Dialektwort in Erinnerung und zum Leben. Der Leser kann sich an ihrer bayrischen Hintergründigkeit und Bildhaftigkeit erfreuen und sich über sie amüsieren.
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Seitenzahl: 54
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Die Wörter„der“ und „er“ und die Wortendung „er“sind meistens in Schriftdeutsch belassen, damit sich Nichtbayern leichter tun. Bayern lesen sowieso statt „der Herzog“„
da
Herzog“ und statt„Münchner“ „Münch
na“.
Es gibt zweierlei
ei :
1. ei gesprochen wie bei„drei“. 2. ei bayrisch gesprochen wie bei „Geid“(Geld).
Typische Bayern
Aus´m bayrischen Alltog
Kindergedichte
Tiergedichte
Im Jahresverlauf
Dieses Büchlein ist ein meist humorvoller Gedicht- und Geschichtenband im bayrischen Dialekt. Nach meiner Meinung soll dieser – wie natürlich andere Dialekte auch – nicht aussterben. Weil ich aus München und somit aus Oberbayern bin, ist es in diesem Büchlein der oberbayrische Dialekt, in dem alles geschrieben ist. Seien Sie bitte nicht böse, wenn ich manche Wörter ein wenig anders schreibe, als Sie es tun würden! „Oberbayern ist groß. Es reicht von Mittenwald bis Eichstätt, von Landsberg bis Burghausen und Berchtesgaden. Damit gibt es Hunderte von feinen Sprachgrenzen, manchmal zwischen einem Dorf und dem nächsten. Was in einer Gegend noch gesprochen wird, ist in der anderen schon ausgestorben.Wie kann man da sagen, der eine spreche das richtige, der andere das falsche Bayrisch?“schreibt Norbert Göttler (Heimatpfleger und Filmregisseur).Jedenfalls ist die Hintergründigkeit und Bildhaftigkeit der Bayrischen Sprache einfach herrlich! Ich hoffe, Sie haben beim Lesen genau so viel Spaß wie ich beim Schreiben hatte!
Ihre Hildegard Pflügler
Beim Nachbarn gibts Neiigkeitn
de muass Kathl schnei verbreitn,
denn wenns des net duat,
platzt ihr no der Huat.
„Da Bua hot in Mathe an Fünfer gschriebm,
drum waar er boid sitzn bliebm
Da Mo is befördert worn
und d`Frau hot an Buam geborn“.
De Gschicht gäht jetzt im Kreis
und auf sonderbare Weis,
wias Kathl wieda hört,
do is oiß verkeat:
“Da Bua is sitzn bliem,
denn er hot lauta Sechsa gschriem.
Da Mo is jetzt Chef der Firma,
und `s kloa Baby hoaßt Irma“.
Obwoih Karl im Herzn guatmüdig is,
grantlt er oft rum.
Bsondas wenn er schlecht aufglegt is,
heat ma sei Gebrumm.
Gor net gern hot er Neiigkeitn,
de san fia eahm Grund gnua
zum Schimpfa üba de schlechtn Zeitn
und üba de Konjunktua.
An der hot er fui zum Kritisiern,
dabei gähts eahm gor net schlecht.
Doch hätt er moi nix mehr zum Negiern
waar eahm des aa net recht.
Guat ozogn, d`Nosn in da Häh
stolziert d´Madam durch d`Schwanthaler Häh.
Grod is von am Lodn rauskemma,
mit Packln natürle, des is koa Thema.
Sie ko se angeblich ois leistn,
da Schein zäiht ja bei ihr am meistn.
Sie wui einfach wos Bsondas sei,
hoffentlich foits net moi recht nei.
Sie is lediglich a Verkeiferin,
beim Rewe hockts an da Kass.
Im Geldbeitl hots gwiss net fui drin,
wenns neischaut, werds ganz blass.
D `Anne is a richtige Bissgurkn
und sie beißt net nur Schurkn.
Sie ko so guat rundum beißn,
dass de andern schnei ausreißn.
Wer wui scho bissige Bemerkungen hörn
üba an Menschn, den er hot gern?
Do lasst er do liaba d`Bissgurkn steh,
soi se do seiba beißn, de Giftspritzn de!
Wia ma bloß oiwei so giftig sei ko?
Koa Wunda, wenn sie kriagt koan Mo!
Der kannt se hächstns a dicks Fell zulegn,
denn beim Zruckbeißn is er sicher unterlegn.
Franz draht jedn Cent dreimoi um
und arwat se liaba krumm,
bevor er endlich wos kaft,
wos a leichtas Lebm schafft.
De durchglafan Stiefe deans no lang,
d`Joppn muss d`Frau zehnmoi flicka.
An am kaputtn Stuih bastlt er tagelang,
er muass hoit oiwei rumknicka.
Sogor beim Kocha muass d´Frau sparn,
denn er ghört zu dene Narrn,
de liaba a dünne Suppn essn,
damit s´net z´vui wern, de Spesn.
Kaft er Möben oder a Haus?
Oder wui er in d`Welt naus?
Naa, er spart liaba sei Geid,
dass eahm im Grob an nix feit.
Schlimm is worn mim Hansl,
jetzt streit er scho wega am Gansl!
Weils amoi durch sein Zaun gschlupft is,
is a Prozess füa eahm a Erfordernis.
Den hot sei Nachbar jetzt am Hois,
genau so wia da Bauer Lois
und fünf andere vorher.
Leider is des koa Mär.
Am Stammtisch is sei Plotz leer,
schuid is natürlich er.
Dauernd hot er rumgstrittn,
jetzt woins`n nimma in ihra Mittn.
Er moant hoit oiwei, er hat recht,
deswegn hot er schlaflose Nächt.
Soi er doch mit de Gäns streitn,
dann suacht er sicher schnei d´Weitn.
Da Sepp wui net ins Kino,
er gäht net mit zum Bodn;
scho gor net gern schaut er Wien o,
moant, Fitness kannt eahm schodn.
Wos tuast jetzt mit am soichan Mo?
Oiwei is er schlecht drauf,
schaut di recht dappe o,
ois waar er unter der Trauf.
„I mog net“, sogt er ziemle oft,
sei Lätschn hängt zu de Fiaß runter
und sei Frau umsonst drauf hofft,
beim Spuin wearat er munter.
Urlaubstog hot er no zehne
der lätschate Lätschnbene.
Do werd sei Lätschn no länga
und er muass ans Drauftretn denga.
Hächstns 20 Johr is jetzt oid
d`Irmi vom Nachbar Schmid.
Schod is, dass sa se net gfoit
ohne ihr Kolorit.
Augnbraun, Wimpern und Mund
gebm es jedermann kund,
dass sie moant, nur so is schee,
und nur so hätt s´ a Renommee.
Aa ihr Gwand ist manchmoi a Schand
und wenn s´ so weitermacht,
is boid im ganzn Land
net bloß ois Schixn,
sondern Flitscherl bekannt.
Des waar wirklich schlecht,
denn ohne de Maskerad
is d´Irmi nett, ganz echt.
Wenn sas nur eiseing dad!
A guata Spezi is er da Frieder,
so oan kriagst so leicht net wieder!
Mia dringa mitnand a Glasl Bia;
zum Fuaßboi gäht er aa mit mia.
Gestern hot er ma a Geld gliehn;
Sachan von früa hot er vaziehn.
Manchmoi is er a richtiga Schlawuzi:
Vom Gassiführn von mein Buzi
kimmt er ohne Hund wieda zruck
und sogt vaschmitzt „der is im Zug“.
Da laits und wer kimmt eina?
Da Hund mit´m Nachbarn Raina.
I gfrei mi und bi froh
und schau mein Freind forschnd o.
Wos soidad der Schmarrn? wui i wissen.
Do sogt er mit ruhigm Gwissen:
„Mei Gred war wirkli koa Unfug,
da Rainer und da Hund warn im Ver-zug“.
Da Dora is ois zwida,
sei´s da duftende Flieda,
sei´s Dahoambleibm oda´ s Furtgeh,
sie find net amoi des Scheenste schee.
Zynisch is und launisch,
is fast imma dagegn,
zoagt schnell ihrn Harnisch,
zum Nochgebm is schlecht zu bewegn.