Werke der Freiheit - Georg Büchner - E-Book

Werke der Freiheit E-Book

Georg Büchner

4,7

Beschreibung

Alle großen Schriftsteller fragen danach, was es überhaupt heißt ein Mensch zu sein, welche Bedingungen es sind, die das Leben eines Menschen ausrichten? Sind es Dinge wie Herkunft oder Erziehung? Ist es mein Gehirn oder das Schicksal selbst? Betrachtet man Georg Büchners literarisches Werk unvoreingenommen, tritt das Politische, das Revolutionäre, kurz: all das, was Büchner zum Klassiker des Deutschunterrichtes prädestiniert, immer mehr in den Hintergrund. Was dieser junge Dichter über die Welt meinte herausgefunden zu haben, war universeller und unendlich melancholischer.

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GEORG BÜCHNER

wurde 1813 in Goddelau (Hessen) geboren und starb1837 in Zürich infolge einer Krankheit.

Die europaweite (ideologische und politische) Umbruchphase in den 1830er Jahren spiegelt sich deutlich in den Werken des studierten Mediziners und Naturwissenschaftlers wider. Aufgrund der politischen Brisanz seiner Werke hatte Büchner immer weider seine Verhaftung zu befürchten. Neben der inhaltlichen Relevanz seiner Werke ist Büchners neue Form des offenen Dramas auch in stilidtischer Hinsicht von großer Bedetung.

Zum Buch

„Die Unruhe, die Büchner stiftet, ist von überraschender Gegenwärtigkeit, sie ist da, anwesend hier im Saal. Über fünf Geschlechter hinweg springt sie einem entgegen.“

Alle großen Schriftsteller fragen danach, was es überhaupt heißt ein Mensch zu sein, welche Bedingungen es sind, die das Leben eines Menschen ausrichten? Ist es die Herkunft oder Erziehung? Ist es das Gehirn oder das Schicksal selbst? Betrachtet man Georg Büchners literarisches Werk unvoreingenommen, tritt das Politische, das Revolutionäre, kurz: all das was Büchner zum Klassiker des Deutschunterrichtes prädestiniert, immer mehr in den Hintergrund. Was dieser junge Dichter über die Welt meinte herausgefunden zu haben, war universeller und unendlich trauriger.

Trotz seiner relativ kurzen Schaffensphase zählt Büchner zu den bedeutendsten Literaten der deutschen Literatur. Aktiv an der Verbreitung der aufkommenden revolutionären liberalen Gedanken und Forderungen des Vormärz beteiligt, tritt er auch in seinen literarischen Werken dafür ein. Büchner begreift Literatur als Organ gesellschaftlichen Lebens, das die kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen und politischen Zuständen seiner Zeit beinhalten soll. Ein besonderer und immer weiderkehrender Aspekt in Büchners Werk ist der soziale Determinismus: die gesellschaftlichen Zwänge, in denen sich jedes Indivduum befindet und wie diese Strukturen in der Lage sind, Menschen zu deformieren und zum Äußersten zu treiben.

Georg Büchner

Werke der Freiheit

Georg Büchner

Werke derFreiheit

Woyzeck · Lenz · Dantons Tod ·Leonce und Lena

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen

Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

https://dnb.d-nb.de abrufbar.

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Alle Rechte vorbehalten

Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2014

Der Text wurde behutsam revidiert

nach der Münchner Ausgabe

Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH

Bildnachweis: 123rf, Nidderau/Dimitar Marinov

eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main

ISBN: 978-3-8438-0415-8

www.marixverlag.de

INHALT

Dantons Tod

Personen

I. Akt

II. Akt

III. Akt

IV. Akt

Lenz

Leonce und Lena

Vorrede

Personen

Erster Akt

Zweiter Akt

Dritter Akt

Woyzeck

Personen

DANTONS TOD

Ein Drama

Personen

I. AKT

(I, 1)

Hérault-Séchelles, einige Damen (am Spieltisch).Danton, Julie. (etwas weiter weg, Danton aufeinem Schemel zu d. Füßen von Julie)

DANTON. Sieh die hübsche Dame, wie artig sie die Karten dreht! ja wahrhaftig sie versteht’s, man sagt sie halte ihrem Manne immer das cœur und andern Leuten das carreau hin. Ihr könntet einen noch in die Lüge verliebt machen.

JULIE. Glaubst du an mich?

DANTON. Was weiß ich? Wir wissen wenig voneinander. Wir sind Dickhäuter, wir strecken die Hände nacheinander aus aber es ist vergebliche Mühe, wir reiben nur das grobe Leder aneinander ab, – wir sind sehr einsam.

JULIE. Du kennst mich Danton.

DANTON. Ja, was man so kennen heißt. Du hast dunkle Augen und lockiges Haar und einen feinen Teint und sagst immer zu mir: lieb Georg. Aber (er deutet ihr auf Stirn und Augen) da da, was liegt hinter dem? Geh, wir haben grobe Sinne. Einander kennen? Wir müssten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren.

EINE DAME. Was haben Sie nur mit ihren Fingern vor?

HÉRAULT. Nichts!

DAME. Schlagen Sie den Daumen nicht so ein, es ist nicht zum Ansehn.

HÉRAULT. Sehn Sie nur, das Ding hat eine ganz eigne Physiognomie.

DANTON. Nein Julie, ich liebe dich wie das Grab.

JULIE. (sich abwendend) oh!

DANTON. Nein, höre! Die Leute sagen im Grab sei Ruhe und Grab und Ruhe seien eins. Wenn das ist, lieg’ ich in deinem Schoß schon unter der Erde. Du süßes Grab, deine Lippen sind Totenglocken, deine Stimme ist mein Grabgeläute, deine Brust mein Grabhügel und dein Herz mein Sarg.

DAME. Verloren!

HÉRAULT. Das war ein verliebtes Abenteuer, es kostet Geld wie alle andern.

DAME. Dann haben Sie Ihre Liebeserklärungen, wie ein Taubstummer, mit den Fingern gemacht.

HÉRAULT. Ei warum nicht? Man will sogar behaupten gerade die würden am Leichtesten verstanden. Ich zettelte eine Liebschaft mit einer Kartenkönigin an, meine Finger waren in Spinnen verwandelte Prinzen, Sie Madame waren die Fee; aber es ging schlecht, die Dame lag immer in den Wochen, jeden Augenblick bekam sie einen Buben. Ich würde meine Tochter dergleichen nicht spielen lassen, die Herren und Damen fallen so unanständig übereinander und die Buben kommen gleich hinten nach.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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