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Woyzeck ist ein Dramenfragment des deutschen Dramatikers und Dichters Georg Büchner, der mit der Niederschrift vermutlich zwischen Juni und September 1836 begann. Der einfache Soldat Franz Woyzeck, der seine Freundin Marie und das gemeinsame uneheliche Kind finanziell zu unterstützen versucht, arbeitet als Laufbursche für seinen Hauptmann. Um sich einen zusätzlichen Verdienst zu seinem mageren Sold, den er restlos an Marie abgibt, zu sichern, lässt er sich von einem skrupellosen Arzt zu Versuchszwecken auf Erbsendiät setzen. Hauptmann und Arzt nutzen Woyzeck nicht nur physisch und psychisch aus, sondern demütigen ihn obendrein in aller Öffentlichkeit .... (aus wikipedia.de)
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Seitenzahl: 34
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Woyzeck
Georg Büchner
Inhalt:
Georg Büchner – Biografie und Bibliografie
Woyzeck
Personen
Beim Hauptmann
Die Stadt
Buden. Lichter. Volk
Das Innere der hellerleuchteten Bude
Mariens Kammer
Beim Doktor
Mariens Kammer
Straße
Mariens Kammer
Die Wachstube.
Wirtshaus
Freies Feld
Ein Zimmer in der Kaserne
Der Hof des Doktors
Kasernenhof
Wirtshaus
Kramladen
Mariens Kammer
Kaserne
Straße
Waldsaum am Teich
Das Wirtshaus
Am Teich
Woyzeck, Georg Büchner
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849605513
www.jazzybee-verlag.de
Talentvoller Dichter, geb. 17. Okt. 1813 in Goddelau unweit Darmstadt, gest. 19. Febr. 1837 in Zürich, besuchte das Gymnasium zu Darmstadt und studierte in Straßburg Naturwissenschaften, namentlich Zoologie und vergleichende Anatomie, seit 1833 in Gießen auch Medizin. Bei den politischen Umtrieben und Geheimbünden jener Jahre beteiligt und als Verfasser einer Flugschrift, betitelt: »Der hessische Landbote« (Neudruck von E. David, Münch. 1896), mit dem der französischen Revolution von 1789 entlehnten Motto: »Friede den Hütten, Krieg den Palästen«, verdächtig, wußte er sich der Untersuchung 1835 durch die Flucht zu entziehen und widmete sich darauf in Straßburg dem Studium der neuern Philosophie, besonders der des Descartes und Spinoza. Im Oktober 1836 begab er sich nach Zürich, wo er sich als Privatdozent an der Universität habilitierte, bald aber von einem Nervenfieber dahingerafft wurde. Noch in Darmstadt hatte er sein dramatisches Gedicht »Dantons Tod« in wenigen Wochen vollendet. Es erschien, von K. Gutzkow warm empfohlen, zu Frankfurt a. M. 1835 und bildet einen Torso voller Phantasie, charakteristischer Kraft und gewaltiger historischer Wahrheit, um der letztern willen auch voll Cynismen und Greuelszenen. In Straßburg übersetzte er Vietor Hugos Dramen: »Lucrèce Borgia« und »Marie Tudor«. Als Manuskript hinterließ er ein Lustspiel: »Leonce und Lena«, voll Geist, Witz und kecker Laune; ferner eine »Geschichte der philosophischen Systeme von Cartesius bis Spinoza« und eine »Geschichte der ältern griechischen Philosophie«. Eine kritische Gesamtausgabe von Büchners »Werken nebst dem handschriftlichen Nachlaß« wurde von K. E. Franzos (Frankf. a. M. 1879) veranstaltet.
Woyzeck Marie Hauptmann Doktor Tamboumajour Unteroffizier Andres Margret Budenbesitzer Marktschreier Alter Mann mit Leierkasten Jude Wirt Erster Handwerksbursch Zweiter Handwerksbursch Käthe Narr Karl Grossmutter Erstes, zweites, drittes Kind erste, zweite Person Polizeikommissar
Soldaten. Studenten. Burschen und Mädchen Kinder. Volk
[Hauptmann auf dem Stuhl, Woyzeck rasiert ihn.]
HAUPTMANN: Langsam, Woyzeck, langsam; eins nach dem andern! Er macht mir ganz schwindlig. Was soll ich dann mit den 10 Minuten anfangen, die Er heut zu früh fertig wird? Woyzeck, bedenk Er, Er hat noch seine schönen dreißig Jahr zu leben, dreißig Jahr! Macht dreihundertsechzig Monate! und Tage! Stunden! Minuten! Was will Er denn mit der ungeheuren Zeit all anfangen? Teil Er sich ein, Woyzeck!
WOYZECK: Jawohl, Herr Hauptmann.
HAUPTMANN: Es wird mir ganz angst um die Welt, wenn ich an die Ewigkeit denke. Beschäftigung, Woyzeck, Beschäftigung! Ewig: das ist ewig, das ist ewig - das siehst du ein; nur ist es aber wieder nicht ewig, und das ist ein Augenblick, ja ein Augenblick - Woyzeck, es schaudert mich, wenn ich denke, daß sich die Welt in einem Tag herumdreht. Was 'n Zeitverschwendung! Wo soll das hinaus? Woyzeck, ich kann kein Mühlrad mehr sehen, oder ich werd melancholisch.
WOYZECK: Jawohl, Herr Hauptmann.
HAUPTMANN: Woyzeck, Er sieht immer so verhetzt aus! Ein guter Mensch tut das nicht, ein guter Mensch, der sein gutes Gewissen hat. - Red er doch was Woyzeck! Was ist heut für Wetter?
WOYZECK: Schlimm, Herr Hauptmann, schlimm: Wind!
HAUPTMANN: Ich spür's schon. 's ist so was Geschwindes draußen: so ein Wind macht mir den Effekt wie eine Maus. - [Pfiffig:] Ich glaub', wir haben so was aus Süd-Nord?
WOYZECK: Jawohl, Herr Hauptmann.
HAUPTMANN: Ha, ha ha!Süd-Nord! Ha, ha, ha!