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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich VWL - Wettbewerbstheorie, Wettbewerbspolitik, Note: 1,7, Philipps-Universität Marburg (Lehrstuhl für Ordnungstheorie und Wirtschaftspolitik), Veranstaltung: Systemvergleich und Standortwettbewerb, Sprache: Deutsch, Abstract: 1993 publizierte der US-amerikanische Politikwissenschaftler Samuel P. Huntington in einem Aufsatz die These, dass nach Ende der Blockkonfrontation zwischen Ost und West nunmehr kulturelle Unterschiede die wichtigste Konfliktursache der Weltpolitik sei. Damit löste er eine heftige Debatte über die Bedeutung kultureller Identitäten für die Weltordnung aus, die auch außerhalb akademischer Kreise in Politik und Medienöffentlichkeit auf große Resonanz stieß. 1996 erschien mit „The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order“ Huntingtons umfangreich ausgearbeitetes Konzept als Buch. Diese Arbeit geht der Frage nach, ob Huntingtons Ansatz, Kultur als zentralen Bestimmungsfaktor der internationalen Beziehungen zu betrachten, auch für die Analyse ökonomischer Fragestellungen nutzbar gemacht werden kann. Wenn Kultur wichtige Unterschiede in Einstellung und Verhalten von Individuen und Staaten begründet, dann liegt es nahe, dass sie sich auch sowohl auf das wirtschaftliche Verhalten der Individuen als auch auf die jeweilige Wirtschaftsordnung auswirkt. Damit stellt sich auch die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Kultur und wirtschaftlicher Entwicklung. Im Spannungsverhältnis zwischen den kulturell geprägten Besonderheiten einzelner Ökonomien und ihrer Einbindung in die Weltwirtschaft schließlich zeigt sich eine besondere Dimension jenes von Huntington prognostizierten „Zusammenpralls“ der Kulturen, die zugleich die Möglichkeit eröffnet, die Beziehungen zwischen unterschiedlichen Kulturen unter dem Aspekt des Wettbewerbs zu deuten. Im Rahmen einer Seminararbeit können diese Fragen zwangsläufig nur gestreift werden. Die Arbeit geht auf drei Aspekte ein: Erstens werden Huntingtons Thesen und wichtige Kritikpunkte daran gegenübergestellt, 2. setzt sie sich damit auseinander, was Kultur überhaupt ausmacht, und 3. unternimmt sie den Versuch, Chancen und Grenzen einer kulturorientierten Betrachtung wirtschaftlicher Entwicklung am Beispiel des islamischen Kulturkreises auszuloten. Die Arbeit wurde im Rahmen des VWL-Seminars „Systemvergleich und Standortwettbewerb“ im Sommersemester 2005 an der Universität Marburg angefertigt.
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