Wie ein Leben ohne dich - Astrid Pfister - E-Book
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Wie ein Leben ohne dich E-Book

Astrid Pfister

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Beschreibung

Eine Liebesgeschichte, die Vergangenheit und Gegenwart verbindet …
Der bewegende Liebesroman voller kleiner und großer Wunder

Seit zehn Jahren arbeitet Charlotte in einem Pflegeheim. Doch obwohl sie ihre Arbeit mag und die Senioren ihr am Herzen liegen, war es nicht das, was sie sich einst von ihrem Leben erhofft hat. Eigentlich wollte Charlotte studieren und Schriftstellerin werden. Zu ihrer beruflichen Unzufriedenheit kommt das Gefühl, dass auch in ihrer Beziehung der Alltag eingekehrt ist. Als eine Bewohnerin Charlotte von ihrer ersten großen Liebe erzählt, begreift sie, dass die Inspiration direkt vor ihr liegt und möchte endlich ihren eigenen Traum verwirklichen – ein Buch schreiben. Dazu kitzelt sie aus den Bewohnern ihre Lebensgeschichten heraus und begibt sich mit ihnen zurück in die Vergangenheit … bis sie ausgerechnet an Heiligabend ihr eigenes Wunder findet.

Erste Leser:innenstimmen
„Dieser gefühlvolle Liebesroman ist perfekt für Fans von Nicholas Sparks und Cecelia Ahern!“
„Der Erzählstil von Astrid Pfister hat mich fasziniert. Mit sanften Tönen und bildhaften Darstellungen von Emotionen ist er mitreißend und zieht einen mit Leichtigkeit tief in die Geschehnisse hinein.“
„Charlotte ist eine starke Frau, die endlich den Mut findet, für ihre Träume einzustehen und dabei ihr eigenes Weihnachtswunder erlebt.“
„Ich fand es toll, über all die Liebes- und Lebensgeschichten der Senioren im Pflegeheim zu lesen. Ich kann diesen dramatischen Liebesroman nur empfehlen!“

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Seitenzahl: 246

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Über dieses E-Book

Seit zehn Jahren arbeitet Charlotte in einem Pflegeheim. Doch obwohl sie ihre Arbeit mag und die Senioren ihr am Herzen liegen, war es nicht das, was sie sich einst von ihrem Leben erhofft hat. Eigentlich wollte Charlotte studieren und Schriftstellerin werden.
 Zu ihrer beruflichen Unzufriedenheit kommt das Gefühl, dass auch in ihrer Beziehung der Alltag eingekehrt ist. Als eine Bewohnerin Charlotte von ihrer ersten großen Liebe erzählt, begreift sie, dass die Inspiration direkt vor ihr liegt und möchte endlich ihren eigenen Traum verwirklichen – ein Buch schreiben. Dazu kitzelt sie aus den Bewohnern ihre Lebensgeschichten heraus und begibt sich mit ihnen zurück in die Vergangenheit … bis sie ausgerechnet an Heiligabend ihr eigenes Wunder findet.

Impressum

Erstausgabe November 2022

Copyright © 2023 dp Verlag, ein Imprint der dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH Made in Stuttgart with ♥ Alle Rechte vorbehalten

E-Book-ISBN: 978-3-98778-031-8 Taschenbuch-ISBN: 978-3-98778-037-0

Covergestaltung: ARTC.ore Design / Wildly & Slow Photography unter Verwendung von Motiven von shutterstock.com: © PixieMe, © Viktoriya Pavliuk, © TTphoto Lektorat: Katrin Gönnewig

E-Book-Version 24.10.2023, 14:21:28.

Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Sämtliche Personen und Ereignisse dieses Werks sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, ob lebend oder tot, wären rein zufällig.

Abhängig vom verwendeten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

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Wie ein Leben ohne dich

Charlotte

„Nehmen Sie sofort diesen bescheuerten Mistelzweig wieder von meiner Tür!“, rief der Mann mit lauter und erzürnter Stimme.

Charlotte stieß ein leises Seufzen aus, während sie sich langsam der Tür näherte, aus der das Geschrei kam.

„Und wagen Sie es ja nicht, auch nur eine Christbaumkugel oder einen Tannenzweig in meinem Zimmer zu drapieren. Wie oft soll ich noch sagen, dass ich Weihnachten wie die Pest hasse? Kann man sich das denn so schwer merken?“, schimpfte der Mann weiter, während sie eintrat.

„Guten Morgen, Adrianne, dieses Zimmer bitte nicht dekorieren, es ist Mr Woolseys ausdrücklicher Wunsch. Wir haben das sogar in seiner Akte vermerkt.“

„Entschuldigung, das wusste ich nicht“, entgegnete die junge Frau verunsichert und beeilte sich, alle Weihnachtssachen wieder in einen Karton zu packen.

„Adrianne ist noch neu bei uns und hatte Ihre Akte nicht gelesen, Mr Woolsey, sie wird sofort alles mitnehmen“, sagte Charlotte zu dem alten Mann, der immer noch aussah, als wollte er der armen Adrianne den Kopf abreißen.

Während die junge Pflegerin eilig den Raum verließ, seufzte Charlotte innerlich abermals auf. Sie konnte sich wirklich Schöneres vorstellen, als direkt am Morgen mit so einem Spezialfall wie Mr Woolsey zu tun zu haben. Eigentlich bemühte sich das Altenheim, das sich gerne Seniorenresidenz nannte, um einen familiären und lockeren Umgang, dazu gehörte auch, dass die Bewohner die Pflegerinnen alle mit Vornamen ansprachen. Aber Mr Woolsey war knurrig, unfreundlich und siezte jede der Schwestern bis heute, und das, obwohl er mittlerweile schon dreieinhalb Jahre hier lebte. Er schien auch vorher schon kein besonderer Menschenfreund gewesen zu sein, denn in all der Zeit war ihn nie jemand besuchen gekommen, weder von der Familie noch von Freunden.

Sie hatte im Laufe der Zeit schon viele verbitterte ältere Menschen kennengelernt, aber bei Mr Woolsey hatte sie das Gefühl, dass er auch früher nicht anders gewesen war.

Gerade zur Weihnachtszeit war er ganz besonders unerträglich, als würde ihn all die gute Laune und friedliche Atmosphäre um ihn herum noch verdrießlicher machen. Sie wusste, dass er bei den anderen Pflegerinnen längst den Spitznamen „Scrooge“ weghatte und sie ihm gerne auf seine knurrigen Antworten ein „Humbug“ entgegneten. Wohlweislich aber so leise, dass er es nicht hörte.

Da sie ihn vom ersten Tag an mit ausgesuchter Höflichkeit und Respekt behandelte, war er zu ihr noch mit Abstand am freundlichsten und sie drang wenigstens hin und wieder zu ihm durch, aber „freundlich“ war für ihn ein relativer Begriff. Deshalb verbrachte sie die Morgenstunden doch lieber mit den netteren Patienten.

„Es tut mir leid, Mr Woolsey, es wird nicht wieder vorkommen. Ich werde die anderen Pflegerinnen noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen“, meinte sie zu ihm.

„Und nicht nur das ganze Weihnachtszeug im Zimmer, ich will auch nicht zum Weihnachtsbasteln, Plätzchenbacken, Liedersingen oder sonst einen Schwachsinn eingeladen werden“, schnappte er.

„Natürlich, ich werde all das noch einmal betonen.“

Ein wenig besänftigt lehnte sich der alte Mann in seinem Sessel zurück, in dem er immer nach dem Frühstück saß, und starrte aus dem Fenster.

Sie hatte keine Ahnung, warum der alte Mann Weihnachten so sehr hasste, und sie hatte es aufgegeben, ihn danach zu fragen. In den ersten zwei Jahren hatte sie herausfinden wollen, welcher Grund dahintersteckte und mit den anderen Pflegerinnen versucht ihm Weihnachten und all die schönen Dinge, die dazugehörten, schmackhaft zu machen, aber er hatte sich jedes Mal so aufgeregt, dass sie fast einen Arzt rufen mussten. Deshalb hatte sie irgendwann beschlossen, das Thema einfach nicht mehr anzusprechen. All die anderen Feiertage mochte er sehr gerne, egal ob es Ostern, Thanksgiving oder der Unabhängigkeitstag war. Ihr war klar, dass es irgendeinen Grund dafür geben musste, aber solange Mr Woolsey nicht darüber sprechen wollte, musste sie das akzeptieren.

Nachdem sie sich noch ein paar Minuten mit ihm unterhalten hatte, verabschiedete sie sich von ihm, um nach den anderen Patienten zu sehen. Aber als Allererstes machte sie einen Abstecher in den Aufenthaltsraum und schenkte sich einen großen Becher Kaffee ein. Ohne Kaffee war morgens nichts mit ihr anzufangen, besonders nicht, wenn sie so eine nette Begrüßung wie von Mr Woolsey erwartete. Danny und sie hatten sich heute Morgen schon wieder in die Haare gekriegt, und ehe sie sichs versah, musste sie los und hatte keine Zeit mehr für ihren Morgenkaffee. Sie nahm seufzend einen Schluck und hing ihren Gedanken nach.

So hatte Charlotte sich ihr Leben wirklich nicht vorgestellt. Sie war jetzt Mitte dreißig, hatte einen Job, den sie eigentlich nie hatte ausüben wollen, und wenn sie nach einem stressigen Tag nach Hause kam, wartete da ein Mann, mit dem sie sich in letzter Zeit nur noch in den Haaren lag. Dabei hatte sie einmal große Pläne gehabt, hatte studieren und anschließend Schriftstellerin werden wollen.

Was war nur passiert?

Das Leben war passiert! Rechnungen mussten bezahlt werden, der Alltag war in ihre Beziehung eingekehrt, und auf einmal, waren all ihre Träume nur noch das gewesen: Träume!

Ihre Mutter hatte ihr damals über eine Bekannte einen Job in diesem Pflegeheim vermittelt und sie hatte ihn übergangsweise angenommen, nur so lange, bis sie ihren ersten erfolgreichen Roman geschrieben hätte. Aber dann stellte sie schnell fest, dass der Stress auf der Arbeit zu groß war, um abends noch die Energie aufzubringen, daran zu schreiben. Sie fing an zu arbeiten und schwor sich jeden Abend und am Wochenende, weiter daran zu arbeiten und wenn es nur eine Seite pro Tag war, Hauptsache sie schrieb und der Roman wuchs. Aber schon nach kurzer Zeit fand sie immer neue Ausreden, warum keine Zeit mehr zu schreiben blieb … eine Geburtstagsfeier, ein wichtiger Anruf, ein neues spannendes Buch oder einfach nur ein Film, bei dem sie schon nach der Hälfte einschlief.

Und nun war sie schon fast zehn Jahre in dem Heim, hatte mittlerweile eine Altenpflegeausbildung abgeschlossen und der Roman kam ihr so gut wie gar nicht mehr in den Sinn, es kam ihr vor wie der Traum einer anderen.

Aber dann hatte sie Mrs St. Claire, eine alte Dame aus dem Nebengebäude, auf eine Idee gebracht, wie sie Arbeit und Roman miteinander verweben könnte. Anders, als viele der Pflegerinnen hier, die nur gestresst ihr Pensum abarbeiteten, wollte Charlotte sich wirklich um die Bewohner kümmern. Auch wenn es nie ihr Traumberuf gewesen war, waren ihr die alten Leute ans Herz gewachsen. Viele von ihnen hatten keinen Ehepartner mehr, die Freunde waren gestorben und die Kinder und Enkel ließen sich nur noch selten blicken, um ihren Pflichtbesuch zu absolvieren. Charlotte fand das unglaublich traurig, und deshalb war es ihr wichtig, sich wenigstens ein wenig mit jedem Patienten zu unterhalten, nachdem sie ihn versorgt hatte. Manchmal waren es nur zehn Minuten, die ihr blieben, bis sie zum nächsten Bewohner musste, aber sie hatte das Gefühl, dass den alten Leuten die Zeit, die sie sich für sie nahm, unglaublich wichtig war und dass ihr Besuch traurigerweise der Höhepunkt des Tages für sie darstellte.

Sie konnte beim besten Willen nicht verstehen, warum so viele Pflegerinnen genervt waren, wenn die alten Leute mit ihnen plauderten, denn sie genoss die Zeit, wenn sie ehrlich war, genauso wie ihre Bewohner.

Ihre Kolleginnen würden den Mund nicht mehr zukriegen, wenn sie wüssten, was für schillernde und besondere Persönlichkeiten die zerbrechlichen, von Falten überzogenen und auf Gehhilfen angewiesenen Personen einst gewesen waren.

Zirkusartisten, Filmschauspieler, Kriegshelden, es schien wirklich alles vertreten zu sein, aber für ihre Kollegen zählte nur die alte Hülle und automatisch gingen sie davon aus, dass ein ebenso alter Geist in diesen Körpern steckte.

Aber genau diese Gespräche hatten sie dazu gebracht, wieder ein Buch zu schreiben. Es sollte ein Buch über die Liebe werden. Über die Unvergänglichkeit, darüber, dass die Liebe das Einzige war, das auch nach unzähligen Lebensjahren noch so in der Erinnerung der Menschen verankert war, als wäre es erst gestern geschehen.

Angefangen hatte alles mit Mrs St. Claire, die ihr einen winzigen Einblick in ihr Leben und in die Liebe gewährt hatte. Sie hatte bisher nur eine Zusammenfassung von ihr gehört, aber das hatte ausgereicht, um sie nachts nicht mehr schlafen zu lassen, weil die Idee des Romans sie immer mehr beflügelte.

Sie hatte gedacht, dass sie diesen Roman schreiben wollte, um die Erinnerungen der alten Leute nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und um der jüngeren Generation zu zeigen, dass diese unscheinbaren Senioren oft zwei oder mehr aufregende Leben gleichzeitig geführt hatten. Aber wenn sie tief in sich hineinhorchte, dann wollte sie das Buch auch für sich selbst schreiben. Nicht um berühmt zu werden; von diesem Gedanken hatte sie sich schon lange verabschiedet, nein, sie wollte etwas über die große Liebe erfahren. Ob es sie wirklich gab, wie es sich anfühlte, und ob man auch mehrmals im Leben die große Liebe finden konnte.

Ihre Beziehung mit Danny war so trist und alltäglich geworden, dass sie sich einfach nach dem Ritter auf dem weißen Pferd sehnte. Sie wollte erfahren, ob er nur eine Märchengestalt war oder ob er diesen alten Leuten im Laufe ihres langen Lebens tatsächlich begegnet war.

Am Anfang war sie sich komisch vorgekommen, den Bewohnern von ihrer Idee zu erzählen und zu fragen, ob sie bereit wären, aus ihrem Leben zu erzählen, aber ihre Angst war vollkommen unbegründet gewesen. Sie waren begeistert von der Aussicht, ihre Lebensgeschichte zu erzählen, und davon, dass sie vielleicht sogar in einem Buch gedruckt wurde und ihr Leben so unsterblich gemacht werden würde.

Und so hatte sie angefangen, bei der Arbeit ein Notizbuch mit sich herumzutragen. Sie hatte mehrere Personen ausgesucht, und immer wenn sie mit der Versorgung der anderen Bewohner fertig war, setzte sie sich zum ihm und hörte ihm zu, wie er von seinem Leben erzählte. Manchmal, wenn Danny lange arbeiten musste, ging sie auch kurz nach Feierabend zu ihnen, trank einen Kaffee und lauschte den Geschichten.

Sie wusste noch nicht, wen sie in den Roman aufnahm, denn sie konnte nicht einschätzen, ob die Personen, die sie sich aussuchte, auch wirklich interessante Geschichten zu erzählen hatten. Sie würde einfach nach und nach die Bewohner fragen, sich ihre Lebens- beziehungsweise Liebesgeschichte anhören und dann entscheiden, welche es wert war, in das Buch aufgenommen zu werden.

Die Bewohnerin, die sie überhaupt erst auf die Idee des Buches gebracht hatte, schien allerdings perfekt geeignet zu sein, allerdings wusste Charlotte bisher so gut wie keine Einzelheiten, sondern hatte nur eine grobe Zusammenfassung. Aber diese reichte schon aus, um zu wissen, dass Mrs St. Claire ein erfülltes Liebesleben gehabt hatte.

Agnes St. Claire

Da sie heute personell recht gut besetzt waren, musste Charlotte nur drei Personen versorgen, bis sie zum Nachbarhaus hinübergehen konnte, in dem Mrs St. Claire untergebracht war. Während sie über den Kieselsteinpfad ging, rieb sie sich fröstelnd die Arme und wünschte sich, sie hätte sich trotz des kurzen Weges ihre dicke, gefütterte Jacke mit der Pelzkapuze übergezogen. Es war noch ungefähr ein Monat Zeit bis Weihnachten, aber schon jetzt überzog der Schnee das ganze Anwesen wie mit Puderzucker. Die Gehwege waren für das Personal und die Bewohner natürlich gestreut, aber die Rasenflächen, die kahlen Bäume, der große Springbrunnen mit den Bänken ringsherum, waren von einem wunderschönen Weiß überzogen, sodass das Pflegeheim von Weitem eher an ein verwunschenes Märchenschloss erinnerte. Charlotte liebte den Winter und Weihnachten war mit Abstand ihr allerliebster Feiertag und sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie ihn einmal weniger lieben würde, wenn sie alt war, so wie Mr Woolsey es tat.

Sie beschleunigte ihre Schritte, bemühte sich dabei, nicht auszurutschen und stieß ein wohliges Seufzen aus, als sie die warme Empfangshalle des Nebengebäudes betrat. Dort schenkte sie Annie, die am Empfang saß, ein breites Lächeln und machte sich dann auf den Weg in den zweiten Stock zu ihrer heutigen Interviewpartnerin. Während sie den Korridor entlangging, strich sie sich ein paar Mal über ihre blonden Locken, die trotz der kurzen Strecke vom Schnee ein wenig feucht waren.

Als sie das Zimmer betrat, saß Mrs St. Claire schon in ihrem Sessel am Fenster, sodass Charlotte ihr genau gegenüber Platz nehmen und den kleinen Kaffeetisch als Schreibfläche benutzen konnte.

„Guten Morgen, Mrs St. Claire, ich hoffe, Sie haben gut geschlafen“, sagte Charlotte, als sie den Stuhl zurechtrückte und sich setzte.

„Wie immer, meine Liebe. In meinem Alter ist das mit dem Schlafen nicht mehr so einfach. Der Körper scheint ihn nicht mehr so sehr zu brauchen, wissen Sie. Aber das hat den Vorteil, dass ich schon den ganzen Morgen in Erinnerungen schwelgen kann, um zu überlegen, wo ich am besten mit meiner Geschichte anfange.“

Mrs St. Claire lächelte breit und Charlotte musste unwillkürlich zurücklächeln. Agnes St. Claire hatte eines dieser Lächeln, die sich über das ganze Gesicht ausbreiteten und bei denen auch die Augen wie zwei Diamanten strahlten. Egal wie niedergeschlagen man war, Mrs St. Claire schaffte es mit einem einfachen Lächeln, dass die Welt, die vorher grau und düster wirkte, plötzlich gar nicht mehr so hoffnungslos aussah.

„Wenn man plaudert, gehört auch ein anständiger Kaffee und Süßes dazu, finden Sie nicht auch, Charlotte?“, meinte Agnes St. Claire und schob Charlotte eine Thermoskanne und einen Becher hin, während sie nach einem Plätzchen griff und genüsslich kaute.

„Sie sind ein Geschenk des Himmels, wissen Sie das?“, entgegnete Charlotte. „Aber wo haben Sie denn die Thermoskanne her?“

„Meine Schwiegertochter war so lieb, sie mir vor Kurzem mitzubringen und ich habe so meine Beziehungen, wie ich sie morgens auffüllen lassen kann, damit ich auch zwischendurch mal einen schönen Kaffee trinken kann“, antwortete Agnes und zwinkerte ihr verschwörerisch zu.

Charlotte griff nach der Thermoskanne, goss sich einen Becher voll ein und schloss dann die immer noch klammen Finger um die warme Tasse. Dann nahm sie genüsslich einen großen Schluck des heißen Getränks und merkte augenblicklich, wie sich eine wohlige Wärme in ihr ausbreitete.

Nun öffnete sie ihr Notizbuch, griff zum Stift und ermunterte Mrs St. Claire zum Erzählen.

„Haben Sie einen bestimmten Wunsch, ab wann ich erzähle, oder gibt es etwas, das Sie besonders interessiert, für Ihr Buch?“, fragte die alte Dame schüchtern. „Ich will Sie ja nicht langweilen.“

„Das tun Sie bestimmt nicht, Agnes. Erzählen Sie die Geschichte bitte genau so, wie Sie es möchten, und von dem, was Ihnen wichtig erscheint.“

„Na gut“, sagte Agnes lächelnd, goss sich ebenfalls eine Tasse Kaffee ein und umklammerte den Becher, als brauchte sie etwas, an dem sie sich festhalten konnte.

Während sie aus dem Fenster schaute und ihre Gedanken zu ordnen versuchte, betrachtete Charlotte sie eingehend. Auf den ersten Blick unterschied sich Agnes St. Claire nicht von vielen anderen älteren Damen, die sie im Pflegeheim betreute. Agnes war klein und so dünn, dass sie unglaublich zerbrechlich wirkte. Zusammen mit ihrer feinen durchscheinenden Haut wirkte sie fast wie eine Elfe. Das Alter hatte mithilfe unzähliger Fältchen und Runzeln eine Landkarte ihres Lebens in ihr Gesicht gezeichnet, und wenn sie ging, tat sie es mit den kleinen, vorsichtigen Schritten, die vielen älteren Leuten eigen sind, aber all das verblasste, wenn man Agnes in die Augen sah und sie reden hörte. Agnes hatte unglaubliche blaue Augen, die an einen kalten, funkelnden Bergsee oder an Saphire erinnerten. Wenn man hineinsah, gerade wenn diese von einem Lächeln erfüllt waren, dann hatte man das Gefühl, in das Gesicht eines jungen lebenssprühenden Mädchens zu blicken. Auch Agnes’ Stimme war unbeschreiblich. Sie war ungemein kräftig, aber sie war gleichzeitig auch weich und voller Wärme. Wenn man ihr lauschte, kam man sich vor, als würde man an einem warmen Kamin sitzen.

Agnes St. Claire räusperte sich und riss Charlotte aus ihren Beobachtungen. „Ich hatte überlegt, dass ich meine Geschichte damit anfange, dass ich Ihnen von unserem ersten Treffen erzähle, aber dann habe ich mich dagegen entschieden, denn unser Abenteuer hat eigentlich schon viel früher begonnen, auch wenn meine große Liebe es noch nicht wusste. Er dachte immer, wir hätten uns dort kennengelernt, aber in Wirklichkeit hatte ich ihn schon ein halbes Jahr zuvor gesehen.

Es war gerade Jahrmarkt in der Stadt und ich freute mich schon die ganze Woche darauf. Ich hatte eine kleine Ewigkeit all mein Geld gespart, um zusammen mit meinen Freundinnen dort hinzufahren. Ich liebte einfach alles am Jahrmarkt. Den wunderbaren Geruch nach kandierten Äpfeln, Zuckerwatte und Hotdogs, die Karussells, Losbuden und natürlich das Riesenrad. Der drohende Krieg lastete schon schwer auf uns allen und schwebte wie eine düstere Wolke über uns. Man hatte schon fast ein schlechtes Gewissen, wenn man lachte oder fröhlich war. Aber auf diesem Jahrmarkt war alles unverändert, er sah genauso aus wie jedes Jahr und alle Menschen lachten und genossen die Unbeschwertheit. An diesem Abend dachte ich nicht an den Krieg oder daran, wie meine Zukunft aussehen würde. Ich warf all diesen Ballast von mir und genoss diese unvergesslichen Stunden. Ich aß einen Hotdog, als Nachtisch einen kandierten Apfel, teilte mir mit meiner Freundin einen wunderbar cremigen Milchshake und wir fuhren auf den Karussells, bis uns ganz schwindelig war.

Dann machten wir uns auf den Weg zur Schießbude. Eigentlich nur, um zuzuschauen, denn keine von uns traute sich zu, die Wand statt des Verkäufers zu treffen.

Und dann sah ich ihn! Ich will nicht lügen, deshalb gebe ich zu, dass er mir zuerst wegen seines tollen Äußeren aufgefallen war, auch meine Freundinnen hatten ihn bemerkt, tuschelten und kicherten aufgeregt. Er sah wirklich umwerfend aus, seine Haare waren so schön, dass ich augenblicklich das Verlangen verspürte, mit meinen Händen hindurchzufahren, und er hatte unglaublich intensive braune Augen. Er trug eigentlich gar nichts Besonderes, nur ein einfaches Hemd und eine Hose mit Hosenträgern, dazu eine der Mützen, die damals modern gewesen sind, aber alles an ihm strahlte für mich etwas Besonderes aus.

Ich weiß, es klingt albern, gerade für so ein altes Weib wie mich, aber es war Liebe auf den ersten Blick. Sobald ich ihn gesehen hatte, vergaß ich alles um mich herum, die Stimmen meiner Freundinnen schienen plötzlich wie aus weiter Ferne zu kommen und mein Herz raste, als wäre ich gerade Hunderte Meter gerannt.

Ich merkte, wie meine Wangen heiß und rot wurden und meine Hände anfingen, zu schwitzen und zu zittern.

Ich stand wie angewurzelt mitten auf dem Platz und konnte nichts tun, als ihn anzustarren.

Meine Freundinnen wollten sich noch ein Eis holen, aber als sie mich weiterziehen wollten, sagte ich ihnen, dass ich gleich nachkommen würde. Sie lachten und machten sich über mich lustig, aber ich konnte meinen Blick einfach nicht von diesem Jungen abwenden. Es ging nicht!

Er war wirklich ausgesprochen talentiert, was das Schießen anging, und er gewann einen der Hauptpreise, einen riesengroßen Teddybären. Er freute sich ausgelassen wie ein kleiner Junge darüber und nahm den Preis freudig entgegen.

Dann wandte er sich ab und winkte rechts von mir in die Menge. Ich vermutete, dass dort seine Freunde auf ihn warteten … Oder ein Mädchen, dem er diesen Teddybären schenken würde? Ich merkte, wie mich ein Stich der Eifersucht durchfuhr, und schüttelte den Kopf über meine Verrücktheit. Ich kannte den Jungen überhaupt nicht, wie konnte ich da eifersüchtig sein?

Er drehte sich von der Losbude weg und wieder konnte ich einen Blick in diese unglaublichen Augen erhaschen, dann bahnte er sich einen Weg durch die Menge.

Als er ein Stück weit gegangen war, erblickte ich einen Vater, mit einem kleinen Mädchen, das mit offenem Mund und sehnsüchtig den riesengroßen Teddybären anstarrte. Sie zog an der Hand ihres Vaters und deutete begeistert darauf. Da beugte sich der Junge zu dem Mädchen hinunter, schenkte ihr ein warmes Lächeln und drückte ihr den Teddybären, der fast so groß war wie sie selbst, in die Arme und streichelte ihr sanft über den Kopf.

Als er das fassungslose und strahlende Gesicht des Kindes sah, lachte er aus vollem Hals und verschwand plötzlich in der Menge.

Dies war der Moment, in dem ich nicht nur ein Kribbeln bei seinem Anblick erlebte, sondern mein Herz von einer unglaublichen Liebe überflutet wurde. Diesen Jungen, der so selbstlos ein kleines Mädchen glücklich machte, musste man einfach lieben, er war etwas ganz Besonderes und er weckte Gefühle in mir wie noch nie jemand in meinem siebzehnjährigen Leben zuvor.

Endlich überwand ich meine Schockstarre und eilte ihm hinterher, doch sosehr ich auch suchte, er blieb in der Menge verschwunden. Als ich später mit meinen Freundinnen über ihn sprach, stimmten alle zu, dass er wirklich unglaublich süß gewesen war, aber bei keiner hatte er solche Gefühle erzeugt wie bei mir. In der Nacht nach dem Jahrmarktsbesuch träumte ich sogar von ihm und seinen einzigartigen karamellbraunen Augen. Es ist mir peinlich und bis heute habe ich es nie jemandem erzählt, aber an den darauffolgenden drei Tagen, an denen der Jahrmarkt noch in unserer Stadt war, ging ich jeden Nachmittag dorthin und durchstreifte stundenlang die Gänge und die Schießbuden auf der Suche nach ihm. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass dies schon alles gewesen sein sollte, ich wollte wenigstens einmal seine Stimme hören und seinen Blick auf mir spüren. Ich zweifelte an dem Schicksal und vergrub mich, nachdem der Jahrmarkt abgereist war, nur noch in meinem Zimmer. Meine Freundinnen fanden mein Verhalten verrückt und konnten es beim besten Willen nicht nachvollziehen.

Ständig versuchten sie mich aufzuheitern, nahmen mich ins Kino oder zu anderen Veranstaltungen mit, aber ich hatte keine Freude mehr daran, blieb still und wartete darauf, wieder nach Hause zu kommen und von ihm zu träumen.

Aber dann, auf einer Veranstaltung, sah ich ihn plötzlich wieder. Ich hatte das Gefühl gleichzeitig in Ohnmacht zu fallen und einen Herzinfarkt zu bekommen, weil mein Herz so raste. Meine Beine gaben unter mir nach, aber zum Glück stand in der Nähe ein Stuhl, auf den ich mich im letzten Moment sinken lassen konnte.

Aber dort blieb ich nicht lange, denn noch einmal wollte ich diesen Jungen nicht verlieren.

Lange Rede, kurzer Sinn, es funkte unglaublich zwischen uns und auch er musste wohl gespürt haben, dass das zwischen uns etwas ganz Besonderes war. Ich war vorher eigentlich nie ein besonders rührseliger und romantischer Mensch gewesen und hatte mich über meine Freundinnen lustig gemacht, aber nun war ich diejenige, die plötzlich auf rosa Wolken schwebte und von großer Liebe und Seelenverwandtschaft sprach. In den folgenden Monaten waren wir unzertrennlich und verbrachten jede freie Minute miteinander. Und je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto klarer wurde mir, dass ich mit diesem Jungen mein ganzes Leben verbringen wollte. Nichts war mir jemals so wichtig gewesen, nichts in meinem Leben hatte ich jemals so sehr geliebt.

Ein halbes Jahr nachdem wir uns kennengelernt hatten, verlobten wir uns und nahmen uns vor, kurz danach zu heiraten.

Unser Glück war wirklich perfekt; wenn wir zusammen waren, fühlte es sich an, als wären wir eins, als hätten wir vorher als zwei unfertige Hälften gelebt, die nun endlich vereint waren, und im Gegensatz zu vielen anderen Beziehungen zu jener Zeit hatten wir beide den Segen von unseren Eltern. Meine Eltern vergötterten Fred förmlich und sie freuten sich für uns, und bei seinen Eltern fühlte ich mich schon beim ersten Besuch wie zu Hause.

Unsere Liebe war wirklich wie ein Traum, doch eines Tages zerplatzte dieser Traum auf grausamste Weise.

Es war letztendlich nur ein Blatt Papier, das unsere Liebe für immer zerstörte: der Einberufungsbefehl in die Army. Mein Fred musste in den Krieg ziehen!

Wir waren nicht dumm gewesen, der Krieg rückte immer näher, immer mehr Männer mussten weg, aber für uns war das alles bis dahin nicht real gewesen … so als ob unsere große Liebe ausreichen würde, damit Fred den Dienst nicht antreten musste.

Wir weinten, wir stritten uns zum ersten Mal im Leben, weil wir uns so hilflos fühlten und wir klammerten uns in der kurzen darauffolgenden Zeit wie zwei Ertrinkende aneinander.

Und dann, in der allerletzten Nacht, die uns blieb, trafen wir uns und liebten uns zum allerersten Mal. Die Sterne schienen auf uns herab und das Gras war noch warm von der Hitze des Tages. Wir hatten eigentlich bis zur Hochzeit damit warten wollen, doch jetzt wussten wir plötzlich nicht mehr, ob diese Hochzeit je stattfinden würde.

Würde Fred zu mir zurückkehren?

Unsere Liebesnacht glich unserem Gefühlsleben in dieser schwierigen Zeit. Erst war sie sanft und zärtlich, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, aber dann erwachte die Hitze und schien uns plötzlich zu verzehren. Wir versuchten uns durch diese Nacht alles zu geben, was wir uns vielleicht nie wieder würden sagen können.

Als ich mich am nächsten Morgen am Bahnhof von meiner großen Liebe verabschiedete, versprach er mir, dass er mir, sooft es ging, schreiben würde und ich drohte ihm, dass ich furchtbar böse auf ihn werden würde, wenn er es zuließ, dass er nicht wieder wohlbehalten zu mir zurückkehrte.

Als der Zug mit all den neuen frischgebackenen Soldaten schließlich außer Sichtweite war, brach ich mitten auf dem Bahnsteig zusammen. Ich sank auf die Knie und weinte um mein Lebensglück, das mir dieser furchtbare Krieg für immer genommen hatte. Denn selbst wenn ein Wunder geschah und Fred lebendig und sogar unverletzt zu mir zurückkehrte, wusste ich, dass er nicht mehr der Junge sein würde, in den ich mich verliebt hatte. Ich fürchtete, nein, ich wusste, dass dieser Krieg ihm sein Lachen und sein vor Liebe und Güte überfließendes Herz für immer rauben würde. Und es gab nichts, was ich dagegen tun konnte.

Fred hielt Wort, er schrieb mir wirklich, sooft er konnte, und ich spürte aus jedem seiner Briefe die Liebe, die er mir gegenüber empfand. Wenn ich ihm schrieb, versuchte ich stets fröhlich und optimistisch zu wirken, denn ich wollte stark für ihn sein. Ich sandte ihm Fotos von mir mit, damit er mein Gesicht nicht vergaß, getrocknete Blumen, damit er den Geruch von zu Hause in der Ferne roch. Und ich versicherte ihm in jedem Brief, wie unendlich ich ihn liebte und dass ich auf ihn warten würde.

Aber je länger der Krieg dauerte, desto mehr veränderten sich Freds Briefe. Sie wurden kürzer, bitterer und schon längst handelten sie nur vom Schrecken des Krieges. Er schilderte mir immer öfter, welche Kameraden er im Gefecht verloren hatte, wer schwer verwundet war und wie sehr er diesen Krieg hasste.

Es brach mir das Herz, dass er so litt und ich nicht da war, um ihm beizustehen. Was konnten meine Briefe schon groß bewirken, bei den Grausamkeiten, die er erlebte?

Und dann eines Tages passierte das, wovor ich mich immer schon am meisten gefürchtet hatte: Seine Briefe blieben aus.

Der Krieg war nun überall zu spüren und zuerst vermutete ich nur, dass er im Gefecht war, einfach keine Zeit zum Schreiben blieb oder sie zu einem neuen Standort hatten aufbrechen müssen, aber je mehr Zeit verging, desto mehr umklammerte die Angst mein Herz.

Was war passiert? War er tot oder schwer verwundet? Kaum zum Atmen fähig, wartete ich darauf, dass Soldaten bei uns schellten, um mir die schreckliche Nachricht zu überbringen, oder dass ich einen Brief oder einen Anruf von der Army oder seinen Eltern erhielt. Ich verließ das Haus nicht mehr, aus Angst, eine Nachricht von ihm zu verpassen, ich konnte nicht mehr essen, nicht mehr schlafen, ich konnte nur an Fred denken … meine große Liebe, den anderen Teil meiner selbst. Wäre er tot, dann könnte ich nie wieder ein Ganzes sein.

Aber als keine Todes- oder Verwundeten-Nachricht eintraf, nahm eine Erkenntnis in meinem Kopf Gestalt an. Vielleicht ging es gar nicht darum, dass er nicht mehr schreiben konnte, sondern, dass er es nicht mehr wollte!

Vielleicht hatten der Krieg und die Entfernung unsere große Liebe zerstört, vielleicht war er durch die Schrecken, die er erlebt hatte, nicht mehr fähig, Liebe zu empfinden.

Ich schrieb ihm noch lange, aber ich bekam auf keinen meiner Briefe eine Antwort. In den folgenden Wochen wuchs in mir die Überzeugung, dass meine Liebe zu ihm einfach stärker und größer gewesen war als seine zu mir. Vielleicht hatte er in irgendeiner Stadt ein Mädchen kennengelernt und sich Hals über Kopf in sie verliebt, so wie es ihm einst mit mir ergangen war.