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"Wie gern wär' ich bei dir, mein Liebstes auf Erden. Du bist mir so nah und zugleich auch so fern, nur innere Sinne dich fühlen." Die Autorin Inga Elisabeth Ohlsen hat selbst erlebt, wie es ist, einen geliebten Menschen gehen lassen zu müssen - und dennoch in Liebe mit ihm verbunden zu bleiben. Einfühlsam begleitet sie in ihren Gedichten andere Trauernde auf ihrem Weg. Behutsam in die Natur eingebettete Skulpturen von Andrea Ohlsen, Ingas Mutter, drücken das aus, was nicht in Worte zu fassen ist. Die Gedichte und Fotos laden zum Vorlesen und Verweilen ein und ermutigen die Angehörigen, der Trauer um ihren geliebten Menschen Raum zu geben. "Deine Worte haben mich mitgenommen auf eine Reise voller Liebe, Schmerz, Zärtlichkeit, Wachstum und Fülle." (Tanja, Ritualbegleiterin) "Deine Gedichte sind ein großer Anker für mich." (Christiane, Sternenmutter)
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Seitenzahl: 34
Einleitung
Seelenreise
Seelenreise
Hinter der Tür
Worte von der anderen Seite
Dabei
Raupe und Schmetterling
Warum
Geheimnis der Trauer
Schutzraum
Novemberabend
Wie ich dich fühle
Was ich von dir brauche – Bitten an meine Familie und Freunde
Tanz auf dem Seil
Tanz auf dem Seil
Lebensnetz
Lichtstrahl aus der Ewigkeit
Herzensschatz
Wehmut
Farben des Lebens
Gedanken am Grab
Herbstwind
Liebesspirale
Noch immer
Noch immer
Tropfen im Lebensrad
Eine Familie
Herbstlicht
Erwachende Lebensfreude
Erdenmensch
Mit dir im Herzen
Tanz zwischen Himmel und Erde
Segen
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn ein geliebter Mensch stirbt, bedeutet das für die engen Angehörigen und Freunde einen intensiven und schmerzlichen Wandlungsprozess, der ihr ganzes Sein umfasst. Auch wenn jeder Mensch auf seine eigene Weise trauert, gibt es ähnliche Themen und verwandte Gefühle. Zu wissen, dass man nicht allein ist mit seinem Schicksal, kann in dieser Situation eine große Hilfe sein.
Dieses Buch wendet sich an alle Trauernden. Im Mittelpunkt stehen die Trauer und die Liebe zum verstorbenen Menschen.
Die Gedichte sind in der Zeit der Trauer um meine erste Tochter Lahja entstanden. In Momenten der intensiven Gefühle kamen Worte und Bilder zu mir. Dem Unfassbaren, Unbegreifbaren durch das Schreiben eine Form zu geben half mir immer wieder, innere Ruhe zu finden und mich mit meiner geliebten Seele noch stärker zu verbinden.
So wurden mir die Gedichte zum Anker in stürmischen Zeiten. In Momenten wiederum, in denen der Alltag meine Gefühle überdeckte, brachten meine Gedichte mich immer wieder an mein Inneres und erinnerten mich daran, mir Raum für mich, meine Trauer und die Herzensverbindung zu meiner Tochter zu nehmen.
Eine liebe Freundin, Susanne Dowall, machte aus dem Gedicht „Seelenreise“ ein berührendes Lied. Wenn Sie mögen, können Sie es sich auf meiner Internetseite www.inga-ohlsen.de und auf Youtube anhören.
Den Namen Lahja hatte ich am Ende der Schwangerschaft mit ihr geträumt, ohne ihn vorher zu kennen. Er bedeutet „Geschenk“ auf Finnisch. Als sie so unerwartet fortging, wurde mir klar, dass Lahja mir ihren Namen als Botschaft geschickt hatte. Er war für mich die Aufforderung, diese schwere Erfahrung anzunehmen und mich mit ganzem Herzen auf sie einzulassen. Mein eigenes Erleben hat mir gezeigt, dass es bei einem Menschenleben nicht auf die Länge ankommt, sondern auf die empfundene Tiefe.
Ich erfuhr, dass es auf meinem Weg der Trauer keine Abkürzung gab und ich mich durch viele verschiedene Gefühlsschichten „hindurchfühlen“ musste. Mein ganzes Leben war plötzlich so anders als alles, was ich kannte. In meiner großen Verletzlichkeit konnte ich gar nicht anders, als mich mit ganzer Aufmerksamkeit im Augenblick zu verankern.
So durfte ich erfahren, dass ich mich im Hier und Jetzt selbst inmitten meiner Trauer lebendig fühlte und auf eine tiefere Weise mit mir selbst und dem Leben verbunden war. Doch dieser Weg verlangte von mir sehr viel Geduld – mit mir und mit meinen Mitmenschen.
Die Trauer wurde für mich zu einer Reise zu mir selbst. Sie hat mich stärker berührt und verwandelt als alles, was ich jemals zuvor erlebt habe. Meine verstorbene Tochter Lahja bleibt in meinem Herzen lebendig und begleitet mich, wo immer ich bin.
Auch wenn es keine klare Abfolge gibt, verändern sich die Gefühle und Themen der Trauernden im Laufe der Zeit. Es ist jedoch nicht die Zeit selbst, die heilt, es sind die vielen kleinen Schritte im Innen und im Außen, die wir gehen. Dabei brauchen wir das Vertrauen, dass ein Schritt auf den anderen folgt, dass sich unser eigener Weg zeigen und entfalten wird, auch wenn wir ihn jetzt noch nicht sehen können.
Daher sind die Gedichte in diesem Buch so angeordnet, dass man in ihnen den langsamen Wandel der Trauer erkennen und nachempfinden kann. Die Unterteilung in drei Kapitel soll keine Abgrenzung sein, sondern den Leserinnen und Lesern das Innehalten zwischen den ineinander verwobenen Phasen der Trauer ermöglichen.