Wie ich dich liebe? Lass mich zählen wie. Poems/Gedichte (Englisch/Deutsch) - Elizabeth Barrett Browning - E-Book

Wie ich dich liebe? Lass mich zählen wie. Poems/Gedichte (Englisch/Deutsch) E-Book

Elizabeth Barrett Browning

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Beschreibung

Das Leben von Elizabeth Barrett Browning glich einem viktorianischen Roman: Mit 40 Jahren verliebte sich die Engländerin in den sechs Jahre jüngeren Dichter Robert Browning. Sie heirateten heimlich, brannten durch und fanden ihr gemeinsames Glück in Florenz. Die 44 Sonette, die sie in dieser Zeit verfasste, veröffentlichte sie 1850 unter dem Titel "Sonette aus dem Portugiesischen". Niemand sollte wissen, dass es sich dabei um eine persönliche Liebeserklärung handelte. Die gefühlvollen Verse wurden von Rainer Maria Rilke ins Deutsche übertragen. 

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Seitenzahl: 65

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Elizabeth Barrett Browning

Wie ich dich liebe? Lass mich zählen wie

Poems/GedichteEnglisch/Deutsch

Übersetzt von Rainer Maria RilkeMit einem Nachwort von Dietmar Jaegle

Reclam

2022 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Covergestaltung: zero-media.net

Coverabbildung: Christian Rohlfs, Blumen (1933). – akg-images / van Ham / Saša Fuis, Köln

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2022

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN978-3-15-962054-1

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-011424-7

www.reclam.de

Inhalt

Poems / Gedichte

Zu dieser Ausgabe

Nachwort

Poems / Gedichte

I.

I thought once how Theocritus had sung

Of the sweet years, the dear and wished for years,

Who each one in a gracious hand appears

To bear a gift for mortals, old or young:

And, as I mused it in his antique tongue,

I saw, in gradual vision through my tears,

The sweet, sad years, the melancholy years, . .

Those of my own life, who by turns had flung

A shadow across me. Straightway I was ’ware,

So weeping, how a mystic Shape did move

Behind me, and drew me backward by the hair;

And a voice said in mastery while I strove, . .

‘Guess now who holds thee?’ – ‘Death!’ I said. But, there,

The silver answer rang . . ‘Not Death, but Love.’

Und es geschah mir einst, an Theokrit

zu denken, der von jenen süßen Jahren

gesungen hat und wie sie gütig waren

und gebend und geneigt bei jedem Schritt:

und wie ich saß, antikischem Gedicht

nachsinnend, sah ich durch mein Weinen leise

die süßen Jahre, wie sie sich im Kreise

aufstellten, traurig, diese von Verzicht

lichtlosen Jahre: meine Jahre. Da

stand plötzlich jemand hinter mir und riss

aus diesem Weinen mich an meinem Haar.

Und eine Stimme rief, die furchtbar war:

›Rate, wer hält dich so?‹ – ›Der Tod gewiss.‹

– ›Die Liebe‹ – klang es wieder, sanft und nah.

II.

But only three in all God’s universe

Have heard this word thou hast said; Himself, beside

Thee speaking and me listening! and replied

One of us . . that was God! . . and laid the curse

So darkly on my eyelids as to amerce

My sight from seeing thee, – that if I had died,

The deathweights, placed there, would have signified

Less absolute exclusion. ‘Nay’ is worse

From God than from all others, O my friend!

Men could not part us with their worldly jars,

Nor the seas change us, nor the tempests bend:

Our hands would touch for all the mountain-bars, –

And, heaven being rolled between us at the end,

We should but vow the faster for the stars.

Nur Drei jedoch in Gottes ganzem All

vernahmen es: Er selbst und du, der sprach,

und ich, die hörte. Und in diesem Fall

war Er’s, der Antwort gab … um Ungemach

auf meinen Augenlidern aufzuschichten

so viel, dass nicht mit größeren Gewichten

der Tod sie hindern könnte, sich zu dir

noch einmal aufzuschlagen. Dieses hier,

dies Nein vor Gott, mein Freund, ist schwerer als

andere Nein. Wir dürften allenfalls

stehn, gegen Menschen, Meer und Sturm uns sträubend,

und durch Gebirge hin uns halten lernen;

und stürzten Himmel hier herein betäubend:

wir hielten uns noch fester zwischen Sternen.

III.

Unlike are we, unlike, O princely Heart!

Unlike our uses and our destinies.

Our ministering two angels look surprise

On one another, as they strike athwart

Their wings in passing. Thou, bethink thee, art

A guest for queens to social pageantries,

With gages from a hundred brighter eyes

Than tears even can make mine, to ply thy part

Of chief musician. What hast thou to do

With looking from the lattice-lights at me,

A poor, tired, wandering singer? . . singing through

The dark, and leaning up a cypress tree?

The chrism is on thine head, – on mine, the dew, –

And Death must dig the level where these agree.

Ungleiche sind wir, hohes Herz. Man kann

uns nicht zu Gleichem brauchen oder führen.

Wenn unsre Engel sich im Raum berühren,

so schauen sie einander staunend an.

Du bist, vergiss es nicht, geborner Gast

von Königinnen, welche dich verwöhnen;

meine vom Weinen schönen Augen hast

du sie verglichen mit den wunderschönen,

die nach dir rufen? Glänzender, was trittst

du fort vom Feste; und dein Auge schaut

nach einem Spielmann aus, der unten neben

Zypressen müd, im Dunkel singend, sitzt?

Dein Haupt ist eingesalbt, meins ist betaut, –

und nur der Tod gräbt solches um und eben.

IV.

Thou hast thy calling to some palace floor,

Most gracious singer of high poems! where

The dancers will break footing from the care

Of watching up thy pregnant lips for more.

And dost thou lift this house’s latch too poor

For hand of thine? and canst thou think and bear

To let thy music drop here unaware

In folds of golden fulness at my door?

Look up and see the casement broken in,

The bats and owlets builders in the roof!

My cricket chirps against thy mandolin.

Hush! call no echo up in further proof

Of desolation! there’s a voice within

That weeps . . as thou must sing . . alone, aloof.

Du bist da droben im Palast begehrt,

erlauchter Sänger lauterer Gedichte,

wo Tänzer stillstehn, deinem Angesichte

und deinem Munde durstend zugekehrt.

Und es gefällt dir, dieser dürftigen Tür

Griff anzurühren? Ist es auszuhalten,

dass deiner Fülle Klang in goldnen Falten

vor eine Türe fällt, zu arm dafür?

Sieh die zerbrochnen Fenster. Fledermaus

und Eule baun im Dach. Und meine Grille

zirpt gegen deine Mandoline. Stille.

Das Echo macht noch trauriger das Haus,

drin eine Stimme weint, so wie die deine

da draußen singen muss … allein, alleine.

V.

I lift my heavy heart up solemnly,

As once Electra her sepulchral urn,

And, looking in thine eyes, I overturn

The ashes at thy feet. Behold and see

What a great heap of grief lay hid in me,

And how the red wild sparkles dimly burn

Through the ashen greyness. If thy foot in scorn

Could tread them out to darkness utterly,

It might be well perhaps. But if instead

Thou wait beside me for the wind to blow

The grey dust up, . . . those laurels on thine head,

O my beloved, will not shield thee so,

That none of all the fires shall scorch and shred

The hair beneath. Stand further off then! Go.

Ich heb mein schweres Herz so feierlich,

wie einst Elektra ihre Urne trug,

und, dir ins Auge schauend, hin vor dich

stürz ich die Asche aus dem Aschekrug.

Das da war Schmerz in mir: der Haufen: schau,

wie düster drin die Funken glühn, vom Grau

verhalten. Und du tätest, glaub ich, gut,

verächtlich auszutreten ihre Glut,

bis alles dunkel ist. Denn wenn du so

an meiner Seite wartest, bis den Staub

ein Wind aufwehte, … dieses Lorbeerlaub

auf deinem Haupt, Geliebter, schützt nicht, wo

es Feuer regnet, deine Haare. Eh

sie dir versengen: tritt zurück. Nein: geh.

VI.

Go from me. Yet I feel that I shall stand

Henceforward in thy shadow. Nevermore

Alone upon the threshold of my door

Of individual life, I shall command

The uses of my soul, nor lift my hand

Serenely in the sunshine as before,

Without the sense of that which I forbore, . .

Thy touch upon the palm. The widest land

Doom takes to part us, leaves thy heart in mine

With pulses that beat double. What I do

And what I dream include thee, as the wine

Must taste of its own grapes. And when I sue

God for myself, He hears that name of thine,

And sees within my eyes, the tears of two.

Geh fort von mir. So werd ich fürderhin

in deinem Schatten stehn. Und niemals mehr

die Schwelle alles dessen, was ich bin,

allein betreten. Niemals wie vorher