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Feinsinnige Gedichtsammlung in Hochsprache oder bairischem Dialekt »Ein Quell tiefer Natur- und Heimatverbundenheit« Die Autorin HEIDI KJAER, geboren in Hohenpeißenberg, präsentiert die besten Gedichte aus ihrer über 30-jährigen Schaffenszeit. Die Lust am Leben – aber auch Lebenskrisen – zeichnen ihr »Lyrisches Ich« in feinfühligen Gedichten nach. Mit ihrer Liebe zum bairischen Dialekt entwickelte sie allmählich einen ganz besonderen Schreibstil.
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Seitenzahl: 35
HEIDI KJAER – 1944 in Hohenpeißenberg geboren. Als Schulkind ging sie täglich den Peißenberg hinauf, ein Weg, der ihr die Geheimnisse der Natur näher brachte und später Quelle tiefer Heimatverbundenheit wurde, die sich in all ihren Gedichten niederschlägt. Das Schreiben begann schon in jungen Jahren, sie setzte es fort beim ortsansässigen Zeitungsverlag und über 30 Jahre in Tagebüchern. Lebenskrisen, aber auch die Lust am Leben zeichnet ihr „lyrisches Ich“ in feinfühligen Gedichten nach, in Hochsprache oder in ihrem geliebten bairischen Dialekt. Vor allem in Letzterem formte sie allmählich einen ganz eigenen Schreibstil aus.
Altes Jahr
Boarisch greddt
Mit da Zeit …
Ins Fruajohr nei
I denk bloß an Di
Zeid weads!
Eheleben
Die Fremde
Das alte Haus am See
Die Frau in Rot
Im Wellenspiel des Lebens
Neues Leben
Goldmarie
Versteinertes Herz
Hearzbluad
An manche Doog
Oamoi noo
Lebn oda Steam?
Da Stoa
S’Karusseii
Hey Clown – oder: „Wer was mitmacht, macht was mit!“
Herr Mümmelmann
Wechselstimmung
Komm, guter Waldgeist
Träumen
An Tagen wie diesen … oder: Gelbe Liebesträume
Tangofieber
Von Frau zu Frau
Sommersatt
Die Schöne im Fenster
Des san de Doog
Blutrote Hoffnung
Im Waschgang neu zum Leben …
Mundarttreffen beim Brunnerwirt
Wias hoid so is im Leb’m …
Nachtgedanken
Zeitenwende
A scharfa Wind
Wann i kunnt, wiari mecht …
Wuadkraft
Mäuseleben – oder: die Geschichte von der grauen Maus.
Eiszeit
Herbst-Hoamat am Hohen Peissenberg
In Herbschd neii
Christenland
I mach meine Augn zua
Wias friara so war
Am Ziel
Danksagung
Ich werde Dich nicht verabschieden
mit Pauken und Trompeten,
mit sprühendem Böllerkrachen.
So viel Beifall verdienst Du nicht!
Du darfst gehen.
Ich nehme still Abschied
mit der Hoffnung,
dass Du keinen Bruder,
keine Schwester hast –
die mich wieder und wieder heimsuchen.
Boarisch redn is need modern,
sogn ganz oft de bessan Herrn.
Runzln sorgenvoll de Schdirn,
nix hams drin, im eigna Hirn!
Unsa blaues Baiernland
is in Japan längschd bekannt.
Olle woins de Schlössa seng
und vom Kini a a weng …
Baiernland im Sonnenschein,
a Jagerlebm samt Jennawein.
Leberkas und Steggalfisch,
Haxn, Knedl, aufm Disch.
Ummasunschd de guade Luft,
aus’m Woid da Kuckuck ruft.
Saubre Burschn, fesche Madl,
Ledahosn, dicke Wadl.
Drom am Bearg, de scheena Kia,
d’Sonna scheint seid in da Fria.
Hock de her, du fremda Bua,
hoidd dei Meii – und gib a Rua!
Hock de her, du fremde Frau,
vaschdäh ma uns doch ganz genau!
Samma griawig heid beinand –
so is Brauch im Baiernland!
Mit da Zeit, do wear’i älter.
Um mi rum weads oiwei kälter.
S’liegt need an mia und a need am Mond –
s’liegt an de Leit, s’wead koana vaschont.
De Guadn san furt, oafach so g’storm.
D’ Bosheit bleibt do und frogt need nach Morgn.
D’Bosheit und d’Sünd poltert eini ins Haus.
Da Deife geht um, des is ma a Graus.
Schaug’ i nauf dann zum Himme,
hell strahlt uns a Stern,
ein barmherziger Gott,
ist uns Menschn need fern.
Er kennt unsern Schmerz,
will Helfer uns sein,
liebt alle, auch Sünder,
lässt keinen allein.
Im Winta is mei Hearz eigfrorn,
sgibt wenig woos mi gfreid.
De Berg san weiß,
da Himme grau,
weils oiwei schneit und schneit.
Oft draam i mi ins Fruajohr nei –
mei Weiid wead langsam grün.
Vom Berg des Bacherl,
plätschad schoo,
losst Buddableamen blüan.
Und i hock auf da Sonnabank,
hoid d’Nosn nei in Wind –
oiß riacht so guad,
oiß riacht so nei,
i g’frei mi wiara Kind.
Jeds Bleamal
hood sein eigna Duft,
in Farb’m Gelb und Blau
und weiße Gänsebleamalluft
küssts Veigerl Himmelblau.
I kunnt mi badn in meim Glück!
Berauscht von so vui Grün –
Drum hädd i nua den oanzgn Wunsch,
i deaffad a nei blühn.
Auf oamoi waar i wieda jung
und oiß waar nagelnei –
und miid am riesngroßn Schprung
wurad neidanzt dann in mein Mai.