Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten in der Sächsischen Schweiz/Dresden - Bernd Hiltmann - E-Book

Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten in der Sächsischen Schweiz/Dresden E-Book

Bernd Hiltmann

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Beschreibung

Dresden punktet mit der Frauenkirche, dem Zwinger und weiteren Bauten seiner barocken Altstadt, Radebeul und Meißen mit gepflegten Weinanbaugebieten. Elbaufwärts liegt der Nationalpark Sächsische Schweiz, den man auf gutausgebauten Rad- und Wanderwegen oder per Boot von der Elbe aus entdecken kann. Diese und weitere vielfältigen Highlights der Region lassen sich perfekt per Wohnmobil entdecken – auch wenn Sie nur ein Wochenende Zeit haben.

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Seitenzahl: 149

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BERND HILTMANN, geboren 1956, studierte Informationstechnik und arbeitete im IT-Management eines Kommunikationskonzerns. Das individuelle Reisen mit dem Wohnmobil ist seit vielen Jahren seine Leidenschaft. Nach einer dreijährigen Wohnmobilreise, oftmals auch abseits der bekannten Touristenrouten, von Alaska nach Feuerland liegt jetzt der Schwerpunkt seiner Reisen vorrangig in Europa und den schönsten Gegenden Deutschlands. Die Region um Dresden und die Sächsische Schweiz stehen fast jedes Jahr auf seinem Reiseplan. Seit 2012 veröffentlicht er seine Erlebnisse und Reiseerfahrungen als freier Reisejournalist.

KLEINE AUSZEITENIN DER

-SÄCHSISCHEN SCHWEIZ & DRESDEN-

INHALT

EINLEITUNG

Kultur, Genuss und Aktivurlaub

In und um Dresden

1Kultureller Höhepunkt der Region

Dresden ist immer eine Reise wert

2Zentrum des sächsischen Weinanbaus

Radebeul und Moritzburg

3Die Wiege Sachsens

Meißen, die ehemalige Residenzstadt

4Die östlichen Stadtteile Dresdens

Pillnitz, Loschwitz und Weißer Hirsch

5Das Tor zur Sächsischen Schweiz

Pirna, eine Stadt wie gemalt

6Höhepunkt der Sächsischen Schweiz

Die weltberühmte Bastei

7Burgstadt am Fels

Hohnstein inmitten atemberaubender Natur

8Weit sichtbare Wahrzeichen

Die schönsten Tafelberge

9Touristischer Knotenpunkt

Kurort Bad Schandau

10Im sächsisch-böhmischen Grenzgebiet

Schmilka und Hřensko

11Familienfreundlicher Urlaubsort

Hinterhermsdorf hat viel zu bieten

12Unterwegs im Gebiet der Steine

Links der Elbe

13Die Schönheit weit im Osten

Görlitz, eine filmreife Stadt

Orts- und Sachregister

Impressum

Pfaffenstein mit der Felsnadel Barbarine

KULTUR, GENUSS UND AKTIVURLAUB

In und um Dresden

Der Elberadweg verbindet das gesamte Reisegebiet.

Die Stadt Dresden mit ihrer Kunst- und Kulturszene wie auch die einmalige Landschaft der Sächsischen Schweiz und die Sächsischen Weinanbaugebiete sind erstklassige Reiseziele. An buchstäblich jeder Ecke stößt man auf die reiche sächsische Historie, maßgeblich geprägt von August dem Starken. Hier kommen Aktivurlauber mit Rad, Kanu und Wanderschuhen genauso auf ihre Kosten wie Spaziergänger, Kulturliebhaber oder Gourmets.

Die geologische Entstehung dieser Gegend reicht bis in die Kreidezeit zurück. Vor etwa 100 Millionen Jahren blieb nach dem Abfluss des Kreidemeeres eine 600 Meter dicke Sandsteinplatte zurück, die durch tektonische Vorgänge gehoben wurde und zerbrach. Die Elbe grub sich bis zu 300 Meter in diese poröse Sandsteinschicht ein und formte die sanfte Landschaft der heutigen Weingegend um Meißen, Radebeul und das Elbtal zwischen Dresden und Pirna. Weiter östlich formten Wind, Wasser, Frost, Erosion und vulkanische Kräfte die bizarren Formen des Elbsandsteingebirges, schufen Täler, Schluchten, Felsnadeln, Höhlen, Felsenriffe und Tafelberge. Dieser unerschöpfliche Formenreichtum mit bis zu 450 Metern Höhenunterschied macht den Reiz dieser Landschaft aus. Im 18. Jahrhundert durchstreiften vor allem die Maler der Dresdner Kunstakademie die schroffe Felsenwelt des Elbsandsteingebirges und machten mit ihren Gemälden die Gegend bekannt. Unter ihnen die zwei Schweizer Maler Anton Graff und Adrian Zingg, die den Begriff der Sächsischen Schweiz prägten. Im 19. Jahrhundert folgten dann so bekannte Romantiker wie Caspar David Friedrich und Ludwig Richter oder auch die berühmten Komponisten Carl Maria von Weber und Richard Wagner, die im Elbsandsteingebirge Inspiration für ihre Opern »Der Freischütz« und »Lohengrin« fanden. Auf den Spuren der romantischen Maler kamen immer mehr Reisende von Dresden in das nahe gelegene Elbsandsteingebirge und erkundeten die Gegend vorwiegend auf der sogenannten Malerstraße. Heute bietet die Sächsische Schweiz mit mehr als 1200 Kilometern markierten und ausgebauten Wanderwegen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades hervorragende Bedingungen für Wanderer, Aktivurlauber, Erholungsuchende und Naturliebhaber. Aber nicht nur Wanderer kommen auf ihre Kosten. Viele Highlights der Gegend wie die Bastei, die Festung Königstein, Rathen, Bad Schandau, das Kirnitzschtal oder Schmilka kann man auch ohne Wanderschuhe recht bequem erreichen. Dies gilt umso mehr für Dresden und die umliegenden größeren Orte.

DIE ELBE MACHT DIE GEGEND CHARMANT

Das im vorliegenden Buch beschriebene Urlaubsgebiet wird auf seiner gesamten Länge, also von Diesbar-Seußlitz bis nach Schmilka, von der Elbe durchflossen. In Kurven und Mäandern bahnt sich der Fluss seinen Weg durch die bizarre Felsenwelt der Sächsischen Schweiz und bietet eine eindrucksvolle Kulisse für diese Landschaft. Die Elbe ist aber mehr als nur optisches Beiwerk, sie ist ein malerischer Verkehrsweg. Schon ab 1867 fuhren die Dampfschiffe der Sächsisch-Böhmischen Dampfschifffahrtsgesellschaft auf der Elbe. Nachdem die Schiffe 1928 einen weißen Anstrich erhielten, war auch ihr Name geboren, die »Weiße Flotte«. Heute ist eine Bootsfahrt auf der Elbe ein beliebtes Urlaubserlebnis, insbesondere dann, wenn man auf einem historischen Schaufelraddampfer wie vor 100 Jahren durch die Landschaft gleitet. Es gibt immer noch neun historische Dampfschiffe – das älteste ist die »Stadt Wehlen« von 1879 –, die liebevoll gehegt und gepflegt werden. Damit besitzt die Weiße Flotte Dresden die älteste und größte Raddampferflotte der Welt (saechsische-dampfschifffahrt.de). Wer es sportlicher oder individueller liebt, der sollte sich ein Kanu mieten, um gemächlich mit der Strömung seinem Ziel entgegenzupaddeln. Anbieter gibt es unter anderem in Königstein (kanu-aktiv-tours.de) und Dresden Wostra (kanudresden.de).

Eine Dampferfahrt auf der Elbe gehört zum Urlaub.

Die Elbschleife um den Lilienstein

RADWEGE

Fast ebenso schön wie eine Bootstour auf der Elbe ist eine Fahrradtour entlang der Elbe. Der Elberadweg ist einer der beliebtesten Fernradwege Deutschlands, 2017 erhielt er schon das 13. Mal diese Auszeichnung. Über 1200 Kilometer führt er von der Quelle der Elbe im tschechischen Riesengebirge bis nach Cuxhaven. Das Teilstück zwischen Schmilka und Pirna (siehe Tour 8) und dann weiter an der Sächsischen Weinstraße bis nach Diesbar-Seußlitz (siehe Tour 3) zählt zu den landschaftlich schönsten Abschnitten des Elberadweges. Zwischen Pirna und Schmilka bzw. dem linkselbigen Schöna liegen gut 30 Kilometer schönster Radweg, meist mit gutem Belag, ohne Steigungen und immer ganz nah an der Elbe. Fantastische Aussichten auf die majestätischen Berge, die zerklüfteten Felsmassive des Elbsandsteingebirges und immer neue Blicke auf die Elbe machen den Reiz dieser Fahrradtour aus. Starten kann man an jedem Ort an der Elbe, wobei man die Strecke in eine Richtung fahren und die S-Bahn für die Rückfahrt nutzen kann oder man fährt die Strecke hin und zurück mit dem Rad. Damit es nicht langweilig wird, verläuft der Elberadweg auf beiden Seiten des Flusses, mit Ausnahme des kurzen Teilstückes zwischen Halbestadt und Unterrathen. Die Ausgangspunkte unserer Touren sind damit auf dem Radweg schnell und bequem erreichbar.

Der Diebskeller ist die größte Schichtfugenhöhle der Sächsischen Schweiz.

Etwas anspruchsvoller sind die Radtouren durch den Nationalpark Sächsische Schweiz. Auf ausgewählten Wanderwegen, die speziell als Radrouten ausgewiesen sind, kann man den Nationalpark Sächsische Schweiz auch mit dem Rad erleben. Diese etwa 50 Kilometer sind mit einem grünen Wegweiser mit Fahrradlogo und der gelben Aufschrift Radroute gekennzeichnet. Es sind in der Regel schmale Wald- und Schotterwege, oft mit Steigungen und Bodenwellen. Auf diesen Wegen haben Wanderer immer Vorrang. Alle anderen Waldwege im Nationalpark sind für Radfahrer gesperrt.

CAMPING- UND STELLPLÄTZE

Die Gegend um Dresden und vor allem die Sächsische Schweiz erfreuen sich einer großen und zunehmenden Beliebtheit bei in- und ausländischen Touristen. Nicht wenige von ihnen reisen mit dem Wohnmobil an, sodass die Kapazitäten der Camping- und Stellplätze in der besten Reisezeit oder auch an den Wochenenden an ihre Grenzen kommen können. Ein freies Stehen ist in der Sächsischen Schweiz kaum möglich und wird auch nicht toleriert. Auf den Camping- und großen Stellplätzen empfiehlt sich eine rechtzeitige Reservierung. Die Campingplatzbetreiber versuchen natürlich stets auch ein Plätzchen für spontan anreisende Gäste zu finden. Darauf verlassen würde ich mich aber nicht. Die kleineren Stellplätze oder die Wohnmobilparkplätze – damit sind Parkplätze mit der Möglichkeit zu übernachten gemeint – haben in der Regel keine Ver- und Entsorgung. Hier gibt es auch keine Reservierungsmöglichkeit, also sollte man rechtzeitig anreisen. Einige Stell- und Campingplätze, wie zum Beispiel die Plätze in Oberrathen oder in Königstein, liegen ganz idyllisch direkt an der Elbe. Das ist ideal, um auf dem Elberadweg, mit der S-Bahn oder einem Elbdampfer die Tagesziele zu erreichen. Leider befindet sich auf der linken Elbseite auch die Bahntrasse. Wer also einen sehr leichten Schlaf hat, der ist wohl auf den Plätzen abseits der Elbe, etwa in Struppen, in Gohrisch, im Kirnitzschtal oder in Hohnstein, besser untergebracht.

Da das ganze Reisegebiet relativ klein ist und die Touren recht eng beieinanderliegen, ist es sehr gut möglich, diese zu kombinieren oder auch die vorgeschlagenen Camping- oder Stellplätze der benachbarten Touren zu nutzen. Letzteres gilt besonders für Camper mit Fahrrad.

Auf den teilweise ausgewiesenen Tagesparkplätzen darf mit dem Wohnmobil geparkt, aber nicht übernachtet werden. Sie eignen sich zum Beispiel für eine Besichtigung oder einen Ausflug am Abreisetag.

Stellplätze auf dem Campingplatz Pirna-Copitz

Camping Ostrauer Mühle

STRASSENVERHÄLTNISSE UND EINKAUFEN

Die in den Touren angegebenen Camping- und Stellplätze sind grundsätzlich auch mit großen Wohnmobilen erreichbar. Abseits der Bundesstraße 172, die von Pirna über Königstein und Bad Schandau bis nach Schmilka führt, können die Straßen aber recht eng sein. Das gilt besonders für die Ortschaften Struppen, Oberrathen, Gohrisch und die rechtselbig gelegenen Orte Hohnstein, Lohmen und Hinterhermsdorf. Unterrathen ist für Autos komplett gesperrt, die Stadt Wehlen ist eine Sackgasse, hier sollten die Parkplätze am Ortseingang benutzt werden.

Nach Ankunft am jeweiligen Campingplatz empfiehlt es sich, das Wohnmobil stehen zu lassen und die Gegend zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden. Linkselbig fährt die S-Bahn von Dresden über Pirna bis nach Schöna. Mit den Fähren erreicht man dann bei Bedarf die andere Elbseite. Linien- und Wanderbusse, zum Teil mit Fahrradanhänger, Elbdampfer und Sonderbusse erschließen das gesamte Gebiet hervorragend. Auf den Campingplätzen in Pirna, Königstein und Sebnitz erhält man nach Entrichtung der Kurtaxe die »Gästekarte mobil«, welche die kostenfreie Benutzung fast aller öffentlichen Verkehrmittel in der Sächsischen Schweiz beinhaltet. Ausgenommen davon sind die Kirnitzschtalbahn, der Aufzug in Bad Schandau und die Fähre in Rathen. Der Einkauf im Supermarkt ist in der Sächsischen Schweiz in Pirna, Königstein, Bad Schandau und Sebnitz möglich. In den kleineren Ortschaften bieten Hof- oder Dorfläden ein kleines Sortiment an.

WANDERUNGEN UND INFORMATIONEN

Während bei den Touren 1 bis 5, also im Gebiet zwischen Meißen und Pirna, Kunst und Genuss im Fokus stehen, empfehlen sich die Touren 6 bis 12 in der Sächsischen Schweiz für Naturliebhaber und Aktivurlauber. Radfahren und Wandern sind beliebte Aktivitäten, für die der Elberadweg, die Radwege im Nationalpark und über 1200 Kilometer Wanderwege beste Voraussetzungen bieten. In vielen Reiseführern der Sächsischen Schweiz sind deshalb unzählige Wanderungen beschrieben. Das war nicht der Anspruch des vorliegenden Buches. Es soll keinen Wanderführer ersetzen. Vielmehr stehen die Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele im Vordergrund, was natürlich nicht ausschließt, dass bei den Touren 6 bis 12 auch speziell ausgewählte Wanderungen und Radtouren beschrieben sind. Weitere Anregungen findet man im Internet (über 700 Touren unter bergfex.de oder allgemeine Infos unter saechsische-schweiz.de), in den Touristinfos vor Ort oder in speziellen Wanderführern. Auch die Möglichkeit, Wanderungen mit Hund durchzuführen, kann man in den Touristinfos erfragen. Unbedingt zu beachten sind die Schwierigkeitsangaben der Wanderungen, die vom gemütlichen Spaziergang bis zu anspruchsvollen Klettertouren reichen. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und eine gewisse Kondition sind für Letztere erforderlich, da sie teilweise über enge Stiegen und Leitern führen oder auch mit Eisenklammern für den Aufstieg ausgebaut sind.

Manchmal führen nur Leitern zum Ziel.

Gut ausgebaute Wanderwege

Eine der bekanntesten Wanderrouten in der Sächsischen Schweiz ist der Malerweg. Er zählt zu Deutschlands beliebtesten und abwechslungsreichsten Wanderungen. In acht Tagesetappen aufgeteilt, zieht er sich über 112 Kilometer durch die schönsten Gegenden der Sächsischen Schweiz. In unserer Tour 9 ist eine Wanderung durch das Schrammsteingebiet beschrieben, die weitestgehend der vierten Etappe des Malerweges folgt. Infobroschüren zum Malerweg und zu vielen anderen Themen, aber auch ausgewählte Karten und Bücher kann man auf der Website des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz (saechsische-schweiz.de) vorab bestellen und teilweise auch downloaden. Darüber hinaus bieten die örtlichen Touristinfos spezielle Informationsbroschüren zur jeweiligen Region an.

NATURSCHUTZ UND SICHERHEIT DER WANDERWEGE

Der Nationalpark Sächsische Schweiz wurde 1990 gegründet und ist einer von 14 Nationalparks in Deutschland, jedoch der einzige Felsen-Nationalpark. Er erstreckt sich in zwei rechtselbigen Teilen über eine Fläche von 93,5 Quadratkilometern zwischen der Stadt Wehlen, Prossen, der Bastei und Hohnstein sowie zwischen den Schrammsteinen und der tschechischen Grenze. Zusammen mit den dazwischen liegenden und den linkselbigen Landschaftsschutzgebieten entstand so die Nationalparkregion Sächsische Schweiz, die sich jenseits der Grenze im Nationalpark Böhmische Schweiz fortsetzt. Im Nationalpark sind Kernzonen ausgewiesen, die einen maximalen Schutz genießen. Hier gilt ein Wegegebot, für Hunde Leinenzwang sowie ein Rauch-, Kletter- und Campingverbot. Außerdem darf nichts gepflückt oder mitgenommen werden, auch keine Beeren. Im Gebiet des Nationalparks erfolgen keine forstwirtschaftlichen Eingriffe. Der bisher sehr einseitig bewirtschaftete Wald soll sich von selbst, nach dem Grundsatz »Natur Natur sein lassen«, in einen Naturwald zurückverwandeln. Dieser Prozess wird in der Waldhusche in Hinterhermsdorf (Tour 11) anschaulich dargestellt. In bestimmten Waldstücken, auch begünstigt durch den massiven Borkenkäferbefall, ist die Standsicherheit der Bäume nicht immer gegeben. Ganze Waldbereiche oder einzelne Wanderwege sind teilweise nicht mehr sicher begehbar und müssen temporär gesperrt werden. Deshalb empfiehlt es sich, vor einer Wanderung beim Campingplatzbetreiber, in der örtlichen Touristinfo, auf der Website der Nationalparkverwaltung (nationalpark-saechsische-schweiz.de) oder beim Wegeservicetelefon der Nationalparkverwaltung (Tel. 035022/502 40, täglich 9–18 Uhr) entsprechende Informationen einzuholen. Man sollte auch beachten, dass die Benutzung der Wanderwege immer auf eigene Gefahr erfolgt.

Umgestürzte Bäume im Wandergebiet

Windbruch

Im Winter hat die Sächsische Schweiz ihren ganz besonderen Reiz.

WINTERERLEBNISSE

Für die beschriebene Region liegt, sieht man mal von Dresden und den größeren Orten ab, die beste Reisezeit zwischen Frühjahr und Herbst. Zunehmend entwickelt sich aber die Sächsische Schweiz auch zu einer sehr reizvollen Winterurlaubsgegend. Bei Winterwanderungen erlebt man die bizarre Bergwelt von einer ganz anderen Seite. Nichts ist überlaufen und in vielen Orten, auch als Wintertraumorte bezeichnet, gibt es ganz besondere Angebote. Das Winterdorf Schmilka ist da vielleicht zuerst zu nennen, aber auch Bad Schandau, das Kirnitzschtal oder Königstein sind auf Winterurlauber sehr gut vorbereitet. Ein Highlight ist der romantischhistorische Weihnachtsmarkt auf der Festung Königstein (siehe Tour 8). Aber auch der Weihnachtsmarkt in Pirna, der Dresdner Striezelmarkt oder die Aktion »Wein und Licht auf Schloss Wackerbarth« sind einen Besuch wert. Einige Campingplätze haben ganzjährig geöffnet und die meisten Stell- und die einfachen Wohnmobilparkplätze haben keine Saisonzeiten. Zur Sicherheit sollte man vorher anrufen oder sich im Internet informieren. Zu erwähnen sei noch, dass in den Orten Gohrisch und Hinterhermsdorf im Winter auch die Langlaufpisten gespurt sind und auf Wintersportler warten.

KULTURELLER HÖHEPUNKT DER REGION

Dresden ist immer eine Reise wert

Malerisches Dresdner Altstadtpanorama mit Dampferanlegestellen

1

Die auch als Elbflorenz bezeichnete Stadt punktet mit unzähligen Superlativen. Mit dem Zwinger, der Frauenkirche und dem Residenzschloss finden sich hier einige der schönsten Bauwerke Deutschlands. Dazu gibt es weltberühmte Museen und ein vielseitiges Kulturleben.

Betrachtet man die berühmte Elbsilhouette, das bekannteste und schönste Panorama der von Barock und Historismus geprägten Stadt, dann kann man sich vielleicht vorstellen, was die Dresdner am 13. und 14. Februar 1945 erleiden mussten, als alliierte Bomber dieses einmalige städtebauliche Ensemble annähernd dem Erdboden gleichgemacht haben. Der nicht konfliktfreie Wiederaufbau der Stadt ist bis heute nicht vollständig abgeschlossen. Bis 1965 wurden der Zwinger, die Hofkirche und weitere historische Gebäude in der Altstadt denkmalgerecht wiederaufgebaut. In anderen Teilen der Stadt wurde die historische Struktur der Stadt zugunsten einer »großzügigen modernen Bebauung« aufgegeben. 1985 konnte die Semperoper nach achtjähriger Bauzeit wiedereröffnet werden und auch der Aufbau des Stadtschlosses begann in den 1980er-Jahren, wurde aber erst 2021 im Wesentlichen abgeschlossen. Eines der größten Bauprojekte in der Dresdner Altstadt nach der Wiedervereinigung war die Umgestaltung und weitestgehende Neubebauung des Neumarktes mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche. Hervorgegangen aus einer Bürgerinitiative konnte sich die spätere Fördergesellschaft Frauenkirche auf einen großen Rückhalt in der Dresdner Bevölkerung, aber auch auf viele Unterstützer und Freundeskreise in ganz Deutschland und weiteren 20 Ländern stützen. Seit 2005 prägt die vielleicht schönste Kirche Deutschlands wieder das Panorama der Stadt und stellt die Geschlossenheit des Neumarktes her. Von den Wohnmobilstellplätzen in der Stadt ist die Altstadt fußläufig erreichbar.

DER DRESDNER ZWINGER

Der Zwinger ist bis heute eines der imposantesten Barockensembles Deutschlands. Er wurde zwischen 1709 und 1728 vom Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann und dem Bildhauer Balthasar Permoser aus sächsischem Sandstein geschaffen. Auftraggeber und Initiator bei der Planung und Umsetzung war August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Anfangs eher als Orangerie geplant, entwickelte sich der Zwinger immer mehr zum Lustgarten, zum Ort für Festlichkeiten und zur Darstellung von Reichtum und Macht. Dem diente auch die Unterbringung der herrschaftlichen Sammlungen im Zwinger ab 1728. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Zwinger zum Wissensort. Die naturwissenschaftlichen Sammlungen, das Kupferstich-Kabinett und eine Bibliothek wurden in den Zwingerräumlichkeiten untergebracht. Später kamen der Mathematisch-Physikalische Salon und die Porzellansammlung dazu. Damals wie heute fasziniert das imposante Kronentor, welches als Triumphbogen die beiden Langgalerien verbindet. Von hier öffnet sich der von Bogengalerien, drei Pavillons und dem Nymphenbad eingefasste Festplatz mit den typischen Brunnen und Rasenrabatten. Zur Elbseite hin war der Zwinger lange Zeit unvollendet, da hier der Neubau eines Schlosses geplant war. Ab 1847 wurde dann durch Gottfried Semper der Zwingerhof durch einen Galeriebau im Stil der Hochrenaissance geschlossen. Als eines der wichtigsten Museumsprojekte des 19. Jahrhunderts beherbergt der sogenannte Semperbau (Sempergalerie) die Gemäldegalerie Alte Meister und die Skulpturensammlung.

Der Dresdner Zwinger – Lustgarten August des Starken

Theaterplatz mit Hofkirche, Schloss und dem König-Johann-Denkmal

THEATERPLATZ UND SEMPEROPER

Verlässt man den Zwinger in Richtung Elbe, dann steht man direkt auf dem schönsten historischen Platz Dresdens, dem Theaterplatz. Ebenfalls von Gottfried Semper konzipiert, war er damals wie heute der kulturelle Mittelpunkt der Stadt. In der Mitte des kopfsteingepflasterten Platzes steht das Reiterdenkmal für König Johann. Um den Platz gruppieren sich Semperoper, Sempergalerie, Residenzschloss, Hofkirche, Erlweins Italienisches Dörfchen und Schinkels Altstädter Wache.

Dominiert wird der Theaterplatz von dem imposanten Bauwerk der Semperoper