Wochenend & Wohnmobil Kleine Auszeiten im Altmühltal - Ernst Wrba - E-Book

Wochenend & Wohnmobil Kleine Auszeiten im Altmühltal E-Book

Ernst Wrba

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Beschreibung

Gute 200 Kilometer fließt die Altmühl von ihrem Quellgebiet bei Rothenburg ob der Tauber bis zu ihrer Mündung in die Donau. Und entlang dieser Strecke gibt es für Wohnmobilisten allerhand zu entdecken: Bayrisch-China und Fränkisches Seenland, Felsen und Fossilien, Burgen und Schlösser, Barock und Natur, Fachwerk und fränkische Küche. Folgen Sie einfach den 15 ausgewählten Entdeckertouren durch die Kulturlandschaft der Altmühl.

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Seitenzahl: 155

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ERNST WRBA, reist seit vielen Jahren als Reisefotograf durch Deutschland und Europa, am liebsten mit dem Wohnmobil. Er veröffentlichte zahlreiche Kalender und über 50 Bildbände. In den letzten Jahren ist er auch vermehrt als Autor und Fotograf für Reise- und Fahrradführer tätig.Weitere Infos unter: www.wrba.eu

KLEINE AUSZEITEN IM

-ALTMÜHLTAL-

INHALT

EINLEITUNG

Zwischen Fachwerk & Felsen

Eine Entdeckungstour

1Romantische Frankenhöhe

Von Rothenburg ins Quellgebiet der Altmühl

2Vom Mittelalter bis zum Rokoko

Im oberen Altmühltal

3Wassersport & Badelust

Am Altmühlsee und Brombachsee

4Zwischen Wald & Hopfen

Im Spalter Hügelland

5Im Land der Mühlen

Das Seenland um Roth und Hilpoltstein

6Tälerrunde

Altmühl-, Anlauter- und Schwarzachtal

7Romantik an den Wasserwegen

Mittelalter und Barock im Sulztal

8Dinosaurier & Bayerisch China

Sieben Täler

9Schlösser, Burgen & Ruinen

Im Altmühl- und Schambachtal

10Flüsse-Treffpunkt

Unteres Altmühltal und Donau-Durchbruch

11Barock & Natur

Zwischen Eichstätt und Arnsberg

12Auf den Spuren der Urdonau

Zwischen Dollnstein und Neuburg

13Felsen & Fossilien

Im Dreiländereck um Solnhofen

14Glanz & Gloria

Highlights der Weißenburger Alb

15Reise durch den Krater

Erdgeschichte und alte Städte im Nördlinger Ries

Orts- und Sachregister

Impressum

Idylle am Camping Waldsee in Wallesau bei Roth im Fränkischen Seenland

ZWISCHEN FACHWERK & FELSEN

Eine Entdeckungstour

Abendliches Rothenburg hoch über dem Taubertal

Vom Quellgebiet bei Rothenburg ob der Tauber bis zu ihrer Mündung in die Donau durchfließt die Altmühl eine uralte und reiche Kulturlandschaft, in der viele Epochen der Erd- und Menschheitsgeschichte ihre bis heute sichtbaren Spuren hinterlassen haben. Es gilt etliche berühmte und kaum bekannte Sehenswürdigkeiten zu entdecken und die landschaftliche Schönheit von Landstraßen, Radwegen und Wanderpfaden aus zu genießen. Jedes Gebiet hat seinen eigenen Reiz und eröffnet unterschiedlichste Möglichkeiten, es zu erleben.

Das in diesem Buch beschriebene Gebiet rund um die Altmühl erstreckt sich auf rund 130 Kilometer Luftlinie zwischen Quelle und Mündung in die Donau. Es verläuft durch Franken, Schwaben und Oberbayern, drei Regionen, die zwischen dem Nördlinger Ries und der Altmühl im Dreiländereck zusammentreffen. Jede hat ihren eigenen Dialekt, ihre eigene Kulturgeschichte, ihre eigenen Spezialitäten. Urige Gasthäuser und Biergärten mit regionaler Küche und guten Bieren findet man aber überall.

ABWECHSLUNGSREICHES LAND

Am Rande des Quellgebiets liegt Rothenburg ob der Tauber, eine der schönsten und romantischsten historischen Städte, die Deutschland zu bieten hat. Bei Kelheim mündet die Altmühl in die Donau, die hier gerade die Weltenburger Enge durchbrochen hat, eines der landschaftlich spektakulärsten Flusstäler. Dazwischen liegen zahllose bedeutende Orte, romantische Kleinode, liebliche Täler, Burgen und Ruinen auf steilen Felsen, mittelalterliche Städte, barocke Kirchen und Klöster, spannende Museen, Römerausgrabungen entlang des Weltkulturerbes Limes und Unzähliges mehr. Die Natur bietet vielfältige Möglichkeiten für verschiedene Aktivitäten: Wanderungen über die Höhen des Altmühltals, durch einsame Seitentäler und dichte Wälder; oder Fahrradtouren entlang der Flüsse und Seen oder sportlich hinauf auf die Höhen der Fränkischen Alb. Darüber hinaus sind Bootstouren auf traumhaften Flussabschnitten möglich, in Klettergärten kann man sich zwischen Baumwipfeln austoben oder Felswände erklettern und in alten Steinbrüchen mit Hammer und Meißel selbst auf Fossiliensuche gehen. Oder man nutzt die zahlreichen Seen zum Sonnenbaden, Schwimmen, Windsurfen oder Wasserskifahren.

OBERES ALTMÜHLTAL

Die Altmühl entspringt an mehreren Stellen in einem Quellgebiet auf der Frankenhöhe, über die die Europäische Wasserscheide verläuft. Alle Wasser, die auf ihrer Südseite entspringen wie die Altmühl, fließen früher oder später über die Donau ins Schwarze Meer, während alle anderen, etwa die nahe vorbeifließende Tauber, über Main und Rhein zur Nordsee gelangen.

Schon hier, im Oberen Altmühltal rund um das Quellgebiet in einem idyllischen Wald, gibt es Einmaliges zu sehen, vom über der Tauber gelegenen Touristenmagneten Rothenburg über das historische Wildbad, das nette Burgbernheim, das inmitten einmaliger Streuobstwiesen liegt, bis zur gut erhaltenen Burg Colmberg hoch über dem Tal. Im weiteren Verlauf schlängelt sich der Fluss träge durch eine weite Ebene, vorbei an kleinen, mittelalterlichen Städten, die heute noch von einer Stadtmauer umgeben sind. Und in der nahen, sanften Hügellandschaft lädt die einstige Residenzstadt Ansbach mit Schloss, Orangeriegarten und einer malerischen Altstadt zu einer ausgiebigen Besichtigung ein.

IM FRÄNKISCHEN SEENLAND

Südlich von Ornbau wird das Wasser der Altmühl teilweise in die künstlich angelegten Stauseen Altmühl- und Brombachsee umgeleitet. Diese dienen als Zwischenspeicher, um bei Bedarf Wasser in die nördlich der Wasserscheide gelegenen trockeneren Gebiete Richtung Main abzugeben. Sie wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gleich mit bester Infrastruktur für Badespaß und Wassersport als Naherholungsgebiet angelegt. Dadurch sind reichlich Parkplätze, aber auch Wohnmobilstellplätze und Campingplätze vorhanden.

Im nördlich anschließenden Spalter Hügelland, das früher ein bedeutendes Hopfenanbaugebiet war, kann man in abwechslungsreicher Landschaft in Wäldern mit Schluchten und Felsen wandern und Fahrradtouren machen. Für die Altstadt von Spalt mit ihren engen Gassen, historischen Bauwerken und dem HopfenBierGut sollte man etwas mehr Zeit einplanen. Auch Georgensgmünd und Abenberg bieten Historisches. In der Pflugsmühle kann man sich beim Swingolf entspannen oder im Waldstrandbad Windsbach mit seinem 100-Meter-Schwimmbecken erholen.

Igelsbachsee, Teil des Brombachsees

Junge Störche in Gunzenhausen

In der Nähe des Rothsees mit Wohnmobilstellplatz am Badestrand im östlichen Teil des Fränkischen Seenlands liegen die beiden sehenswerten Städte Roth und Hilpoltstein. Das Industriemuseum und die Altstadt von Roth mit dem Schloss lassen sich vom Stellplatz aus gut erreichen. Hilpoltstein wartet mit einer Renaissanceresidenz und einer Burgruine auf, in der Freilichttheater gespielt wird. Beide Städte verbindet der Mühlenweg, an dem man das Industriemuseum Historischer Eisenhammer nicht verpassen sollte. Inmitten eines großen Waldgebiets liegt an einem Badeteich ein moderner Campingplatz für Ruhesuchende.

WEISSENBURGER ALB

Nachdem die Altmühl den Brombachsee passiert hat, erreicht sie Treuchtlingen. Zwischen Treuchtlingen und Weißenburg ist die Fossa Carolina erhalten geblieben, ein früher Vorläufer des Main-Donau-Kanals aus dem 9. Jahrhundert. Weißenburg hat eine wunderschöne Altstadt mit mächtiger Stadtmauer, der man den hohen Status der Freien Reichsstadt heute noch ansieht. Ähnlich prächtig, aber aus der Epoche des Barock, stammt die nahe gelegene Residenz Ellingen.

Südwestlich der Weißenburger Alb hat vor 15 Millionen Jahren ein Meteorit das Nördlinger Ries geschaffen. Hier liegen heute Nördlingen mit seiner wunderschön erhaltenen Altstadt, die Residenzstadt Oettingen und das malerische Kleinod Wemding. Entlang des Kraterrands trifft man auf zahlreiche bedeutende Burgen und Schlösser, keltische Ringwälle und geheimnisvolle Karsthöhlen.

Schloss Ellingen, barocke Pracht bei Weißenburg

BURGEN UND FELSEN

Ab Treuchtlingen wandelt sich das Landschaftsbild: Die Altmühl fließt durch ein enges Tal mit steilen Berghängen, Felsen, Wäldern und Wacholderheiden. So schlängelt sie sich tief eingegraben durch die Fränkische Alb und kommt bald am verträumt in einer Flussschleife liegenden Pappenheim vorbei. Solnhofen mit seinen Steinbrüchen, in denen man Fossilien suchen kann, und dem Bürgermeister-Müller-Museum ist das Zentrum der Paläontologie. Dort trifft man auch auf die 12 Apostel, die berühmtesten Felsen im ganzen Tal. Auch in Dollnstein ragt ein pittoresker Felsen auf, der vor allem bei Kletterern berühmt ist. Hier trifft das breite Wellheimer Trockental auf das Altmühltal, durch das früher die Donau floss. Dort, wo sie heute fließt, liegt die prächtige Renaissancestadt Neuburg an der Donau, das Ziel für einen Abstecher zu einem der kulturellen Höhepunkte. Ein weiteres Highlight ist die vom Barock geprägte Domstadt Eichstätt mit ihren Palästen, Klöstern und Kirchen an der Altmühl, an der auch der zentrumsnahe Wohnmobilstellplatz liegt. Bei Pfünz hinterließen die Römer mit ihrem Kastell Vetoniana ihre bis heute sichtbaren Spuren.

KELTEN UND KANÄLE

Um Thalmäßing kann man in die Vor- und Frühgeschichte eintauchen, bevor man sich über das historische Greding dem Altmühltal bei Kinding mit seiner mittelalterlichen Kirchenburg nähert. Über das idyllische Anlautertal erreicht man den Limes, dessen Verlauf hier noch gut erkennbar ist und direkt nach Kipfenberg führt, dem geografischen Zentrum Bayerns. Von hier aus schlängelt sich die Altmühl langsam durch das burgenbewehrte Tal nach Beilngries mit seinem berühmten Schloss Hirschberg.

Die Altstadt lockt mit ihrem außergewöhnlichen gastronomischen Angebot viele Besucher an. Nicht wenige kommen mit Flusskreuzfahrtschiffen über den Main-Donau-Kanal, der sich hier, aus dem Norden kommend, das relativ enge Tal mit der Sulz und dem alten Ludwig-Donau-Main-Kanal teilt. Ein kulturelles Highlight mit traumhaft gelegenem Wohnmobilstellplatz ist das Kloster Plankstetten, in dem noch Mönche leben und biologische Landwirtschaft betreiben. Ein Traum von einem mittelalterlichen Städtchen mit gleich zwei Stadtmauern, garniert mit zahllosen Türmen, ist Berching, die Heimat von Christoph Willibald Gluck. Auf König Ludwigs altem Kanal kann man sich wie zu des Königs Zeiten in einem Schiff treideln lassen.

SIEBEN TÄLER

Bei Dietfurt im Zentrum von sieben Tälern, die sich dort treffen, vereinigen sich auch die Altmühl und der Main-Donau-Kanal. Das sympathische Städtchen, das seit Jahrhunderten als Bayerisch China gilt, bietet mit christlichem Zen-Kloster, QiGong-Rundweg, Kneippanlage, Naturerlebniswegen, Mühlen- und Wagnereimuseum und dem historischen Gasthof Stirzer das Beste für Leib und Seele.

Weit zurück in die Erdgeschichte kann man im Dinosauriermuseum reisen und spektakuläre Fossilien aus der Region bestaunen. Zwischen Dietfurt und Kelheim zieht sich der Archäologiepark Altmühltal mit 18 Stationen entlang, die zeigen, wie die Menschen in den früheren Epochen zwischen Neandertalern und Kelten lebten. Immer wieder stößt man in dieser Region auch auf Reste des alten Donau-Main-Kanals mit Schleusen und den neoklassizistischen Schleusenwärterhäuschen. Auf steil aufragenden Felsen thronen Burgen und Burgruinen, in den Höhlen zu ihren Füßen lebten in der Steinzeit Menschen.

Bei Riedenburg bieten ein Freizeitpark mit Sommerrodelbahnen und Quadparcours und ein Badesee abwechslungsreiche Freitzeitaktivitäten. Über der Altstadt erheben sich gleich drei Burgen, durch einen spannenden Wanderpfad verbunden. Im Kristallmuseum kann man den größten Bergkristall der Welt besichtigen und in zwei außergewöhnlichen Biergärten den hier gebrauten Gerstensaft genießen. Das hier mündende Schambachtal lädt ein, mit dem Rad auf dem Bahntrassen-Radweg erkundet zu werden. An der wassergetriebenen Hammerschmiede in Hexenagger sollte man unbedingt halten und in Altenstein die Burg und das Kruzifix von Ignatz Günther besichtigen. Auch ein Abstecher zum Hopfen-Erlebnishof lohnt sich nicht nur für Bierliebhaber.

IM UNTEREN ALTMÜHLTAL

Zurück im Altmühltal, krönt die Burg Prunn als eine der besterhaltenen Burgen Bayerns und Wahrzeichen der Region eine mächtige Felswand. In der Nähe überspannt eine der größten Holzbrücken Europas den Fluss. Das malerische, an einem Altarm der Altmühl gelegene Städtchen Essing mit der alten Holzbrücke klebt am Fuße einer gigantischen Felswand, überragt von der Burgruine Randeck. Tief im Fels verborgen liegt eine weitere natürliche Sehenswürdigkeit: die Tropfsteinhöhle Schulerloch. Hier ist bald das Ende des Altmühltals erreicht, wo die schöne Stadt Kelheim an der Mündung in die Donau liegt. Dort endet auch der Ludwig-Kanal im erhalten gebliebenen alten Hafen. Als letzte Station des Archäologieparks kann man das bedeutende Archäologische Museum besichtigen. Überragt wird die Stadt, in der das Weißbier erfunden wurde, von der kürzlich stilvoll sanierten Befreiungshalle. Von ihr aus blickt man auf die Donau an der Weltenburger Enge.

FELSENKULISSE AN DER DONAU

Das auch Donau-Durchbruch genannte und an landschaftlicher Dramatik kaum zu überbietenden Flusstal bestaunt man am besten vom Schiff aus, das in Kelheim ablegt und durch die Enge bis zum Kloster Weltenburg fährt. Die Erbauer der Abtei mit der außergewöhnlich schönen Klosterkirche hatten offensichtlich Sinn für einen Standort in perfekter Kulisse. Donauaufwärts begegnet man wieder den Hinterlassenschaften der Römer am Weltkulturerbe Limes. In der römischer Badekultur nachempfundenen Limes-Therme in Bad Gögging bietet der Wohnmobilstellplatz Badegenuss vom Feinsten und im benachbarten Abensberg das Brauhaus Kuchlbauer den Versuch einer Verknüpfung von Kunst und Braukunst, wofür Hundertwasser einen traumhaften Aussichtsturm errichtet hat.

Camping am Main-Donau-Kanal bei Dietfurt an der Altmühl

CAMPINGFREUDEN UND FAHRVERGNÜGEN

Als Basis für all die Aktivitäten oder einfach für eine Zwischenübernachtung gibt es ein großes Angebot an Wohnmobilstellplätzen und Campingplätzen, von denen in jedem Kapitel zwei bis drei ausführlich beschrieben werden. Ob zentral und für eine Altstadtbesichtigung günstig gelegene Reisemobilhäfen, idyllisch gelegene Stellplätze oder komplett ausgestattete Campingplätze mit allem Komfort – das Angebot ist vielfältig. Einige Wohnmobilstellplätze sind kostenlos, bei vielen bezahlt man eine im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland moderate Übernachtungsgebühr, meist für 24 Stunden am Parkscheinautomaten.

Wer Freude am gemütlichen Fahren auf Landstraßen hat, die sich durch schöne Landschaften schlängeln, kommt hier voll auf seine Kosten. Die Straßen sind gut ausgebaut, steile Anstiege und Haarnadelkurven gibt es nur selten. Da die Region vorwiegend ländlich geprägt ist mit Dörfern und kleinen Städtchen, ist auch das Parken in der Regel unproblematisch. Und die meisten der im Buch beschriebenen größeren Orte haben einen zentrumsnahen Wohnmobilstellplatz, von dem aus man eine Stadtbesichtigung auch zu Fuß starten kann.

ROMANTISCHE FRANKENHÖHE

Von Rothenburg ins Quellgebiet der Altmühl

Die mittelalterliche Burg Colmberg dient heute als Hotel und Restaurant.

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Am Rande des Naturparks Frankenhöhe liegt eine der schönsten Städte Deutschlands: Rothenburg ob der Tauber. An der Europäischen Wasserscheide in der Nähe von Burgbernheim entspringt in einem stillen Waldgebiet die Altmühl. Die auf einem Bergkegel liegende Burg Colmberg bietet einen beeindruckenden Ausblick auf den Naturpark.

Die stille, vorwiegend bäuerlich geprägte, hügelige Landschaft der Frankenhöhe mit ihren Wäldern, Streuobstwiesen, vielen Quellflüssen und Grünflächen dient zahlreichen Tieren und Pflanzen als Lebensraum. Die höchsten Erhebungen ihres bewaldeten Bergrückens erstrecken sich zwischen dem kulturhistorischen Kleinod Rothenburg ob der Tauber und dem idyllischen Burgbernheim.

MÄRCHENHAFTES ROTHENBURG

Die historische Altstadt von Rothenburg lässt sich wunderbar von zwei Wohnmobilstellplätzen aus zu Fuß erreichen. Sie befinden sich auf dem P2 in 200 Meter Entfernung vom südlichen Stadttor in der Spitalbastei und auf dem P3 in etwa 500 Metern vom Galgentor. Die meisten der Straßen in der Altstadt führen auf den im Zentrum gelegenen Marktplatz zu. Die im 12. Jahrhundert gegründete Stadt, die schon 1274 reichsunmittelbar wurde, erreichte ihre Blüte um 1400, verlor aber nach dem Dreißigjährigen Krieg an Bedeutung. Einer konservativen Politik nach dem Zweiten Weltkrieg ist es wohl zu verdanken, dass der Stadt die damals üblichen Modernisierungsmaßnahmen und eine autogerechte Umgestaltung erspart blieben und man heute, weitgehendst von Autoverkehr unbehelligt, statt auf Verbundsteinpflaster im üblichen Fußgängerzonendesign über mittelalterliches Kopfsteinpflaster mit Bürgersteigen beiderseits der Straßen laufen kann. Dies wissen auch die meisten der jährlich rund zwei Millionen Touristen zu schätzen, die die Stadt besuchen.

Am Marktplatz beeindruckt das riesige Rathaus mit seiner prunkvollen Renaissancefassade. Es besteht im Wesentlichen aus zwei Gebäudeteilen, wobei sich hinter dem Renaissancebau ein älteres Gebäude befindet; beide sind durch einen malerischen Innenhof getrennt. Von dort kann man auch hinuntersteigen in das Historiengewölbe mit Staatsverlies. Auch den 60 Meter hohen Rathausturm kann man über 220 Stufen erklimmen und von dort die Aussicht genießen. Nördlich des Rathauses liegt die gotische Pfarrkirche St. Jakob mit gleich zwei bedeutenden geschnitzten Altären. Der Hochaltar von Friedrich Herlin (1466), den man beim Betreten als Erstes erblickt, ist einer der bedeutendsten Deutschlands. Die Kirche hat im Westen einen weiteren Chor mit dem 1505 von Tilman Riemenschneider geschaffenen Meisterwerk des Heiligblutaltars. Ein Stück weiter in westlicher Richtung, im ehemaligen Dominikanerinnenkloster an der Stadtmauer, befindet sich das RothenburgMuseum. Es befasst sich mit der Stadtgeschichte und zeigt außer einer umfangreichen Waffensammlung und der alten Klosterküche auch eine Gemäldegalerie mit Werken bekannter Meister, die schon im 19. Jahrhundert Rothenburg als aus der Zeit gefallenes Kleinod entdeckt hatten. Wenn man die Herrngasse, die am Marktplatz beginnt, Richtung Westen geht und das Burgtor durchquert, erreicht man den Burggarten. Er erstreckt sich auf einem Felssporn über einer Tauberschleife und bietet malerische Ausblicke auf das Taubertal und einen Teil der Stadtmauer mit den Dächern der Altstadt, vor allem im Abendlicht ein schönes Fotomotiv.

Tipp

Die Stadtmauer, die die Altstadt vollkommen umschließt, ist in weiten Teilen jederzeit begehbar. Erkunden kann man sie auf dem vier Kilometer langen Rothenburger Turmweg entlang der 42 Türme und sechs Tore in ca. 2,5 Stunden. Auf Informationstafeln und in einer Broschüre wird die Geschichte Rothenburgs beschrieben.

Stadtmauer mit Wehrgang

Innenhof des Renaissance-Rathauses

Rothenburg ob der Tauber – das Plönlein mit dem Sieberstor

Gegenüber der Südseite des Rathauses in der Herrngasse können Weihnachtsfans bei Käthe Wohlfahrt das ganze Jahr über Weihnachtsdeko kaufen oder nebenan das Deutsche Weihnachtsmuseum besichtigen. Vom Marktplatz aus erreicht man über die Obere Schmiedgasse das wenig besuchte, aber umso interessantere Mittelalterliche Kriminalmuseum mit einer spektakulären Sammlung an Folterinstrumenten und Schandmasken.

ALTMÜHLTAL-RADWEG In Rothenburg startet der Altmühltal-Radweg, einer der beliebtesten Radfernwege Deutschlands. Er schließt an den Taubertal-Radweg an und folgt über 250 Kilometer dem Verlauf der Altmühl bis zu ihrer Mündung in die Donau bei Kelheim. Ebenso gemütlich wie der Lauf der Altmühl als einer der langsamsten Flüsse Deutschland ist der Verlauf des Radwegs – äußerst entspannend, dafür reich an landschaftlichen und kulturellen Erlebnissen.

Burgbernheim liegt in einem Meer von alten Streuobstwiesen.

LÄNDLICHE IDYLLE – BURGBERNHEIM

Der staatlich anerkannte Erholungsort Burgbernheim ist ein nettes Städtchen mit zahlreichen unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäusern und einer Kirchenburg mit einem prächtigen Torhaus aus dem 16. Jahrhundert aus Fachwerk, über dem sich die Stadtpfarrkirche St. Johannis erhebt. Der heutige Kirchenbau stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, das romanische Portal von 1102 von einem Vorgängerbau. Kirche und Torhaus bildeten einst eine beeindruckende Friedhofs-Befestigungsanlage. Ebenso spektakulär, wenngleich auf ganz andere Art, ist das die Kleinstadt umgebende Meer von Streuobstwiesen. Rund 30 000 Obstbäume, darunter viele alte Sorten von Apfel-, Birn-, Zwetschgen- und Kirschbäumen, verwandeln das Gebiet im Frühling in ein prächtiges Blütenmeer – ein Paradies für Spaziergänger. In ruhiger Lage beim modernen Freibad zwischen Minigolfplatz und einem großen Heckenlabyrinth liegt ein immer gut besuchter Wohnmobilstellplatz, eine Oase für Erholungsuchende.

WILDBAD – EIN KLEINOD MIT HISTORIE

Direkt oberhalb auf einem Bergrücken, über den die Europäische Hauptwasserscheide verläuft, erstreckt sich der dichte Stadtwald von Burgbernheim. Biegt man an der Kreuzung Richtung Wildbad ab, führt eine Straße in ein Tal hinunter, in dem sich der dichte Wald plötzlich zu einer Lichtung öffnet mit einem verwunschen daliegenden Fachwerkensemble und dem Waldgasthof Wildbad. Dieser Ort hat als Mineralheilbad eine längere Geschichte, als der erste Eindruck ahnen lässt. Die Quellen in diesem Tal waren schon zu Zeiten von Kaiser Lothar III. und Karl IV. bekannt. 1487 wurde das erste Haus erbaut, Anfang des 18. Jahrhunderts errichtete man neue Kuranlagen und 1864 ein neues Badehaus. Aber die Konkurrenz von Bad Windsheim und Bad Steben war auf Dauer zu groß. Seit dem 19. Jahrhundert wurde an den Gebäuden kaum noch etwas verändert.

WALDGASTHOF WILDBAD Heute kommt man vor allem zum Essen nach Wildbad. In den Gästezimmern des netten Familienbetriebs übernachten viele Erholungssuche. Und im stilvollen Restaurant mit idyllischem Biergarten wird frische fränkische Regionalküche geboten. Eine der Spezialitäten ist der Spiegelkarpfen aus dem nahen Aischgrund (waldgasthof-wildbad.de).

Zurück an der Kreuzung, von der die Sackgasse nach Wildbad abzweigt, erreicht mach rechts Richtung Hornau nach wenigen Hundert Metern den im Wald unweit der Straße liegenden Hirschteich. Da es dort keine Parkmöglichkeit gibt, hält man besser am Wanderparkplatz direkt an der Kreuzung und geht etwa 500 Meter zu Fuß auf einem Waldweg zum Teich, der als eine der Altmühlquellen gilt. Im Wald gibt es noch weitere kleine Wasserläufe, die sich ebenfalls als solche bezeichnen und deren Wasser schließlich im Hornauer Teich etwa zwei Kilometer weiter südlich zusammentreffen. Den Weiher erreicht man von der Landstraße auch mit dem Wohnmobil. Am Ufer steht ein großer Naturstein mit der Inschrift »Ursprung der Altmühl«