Worms-Horchheimer und andere Geschichten in Reimen und Gedichten - Walter Denschlag - E-Book

Worms-Horchheimer und andere Geschichten in Reimen und Gedichten E-Book

Walter Denschlag

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Beschreibung

Dieses Buch umfasst sämtliche Gedichte von Walter Denschlag, die er in einem Zeitraum von 2009 bis 2018 verfasst und in einzelnen Bänden veröffentlicht hat. Viele seiner Gedichte sind Lobreden liebgewordener Menschen oder sie reflektieren eigene Erlebnisse - nicht selten mit einem humorvollen Unterton. Sein wacher Verstand machte aber auch vor gesellschaftlichen Themen und den finalen Fragen des Lebens nicht halt.

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Vorwort:

Gedanken, die ich hab' kreisen lassen,

in Reimen tat zusammenfassen.

Manche Leut' habe ich beschrieben,

hab' manchmal auch Kritik betrieben.

Den lieben Gott gar kritisiert,

doch sicherlich nicht konsterniert.

Was ich da schrieb in Reimes Schwung,

ist letztlich nur meine Meinung.

Ob man diese immer als richtig bezeichnen kann,

entscheide der Leser, Frau oder Mann.

Inhaltsverzeichnis:

VOR 80 JAHR' AM SCHWARZEN ECK!

FÜR ROSEMARIE

FÜR HANS

FÜR RUDI

FÜR SEPPEL

FÜR BÖSER

FÜR LOTHAR

FÜR EBERHARD

UNSERE SCHWIEGERSÖHNE

FÜR HORST UND ERIKA

FÜR KARL-HEINZ FLICK

AN DAS SCHWER BEGREIFBARE

FÜR MAXI

GOTTESLOHN

WAS IST WAHRHEIT

EINE GENIALE IDEE

DER GÜTIGE GOTT

DIE MUTIGEN

DIE SEHR GUTEN

FÜR LUKAS

FÜR BARACK OBAMA

AN MICH SELBST

FÜR HANS

DES LEBENS SINN

FÜR TIM

ZEIT DES FROHSINNS

VERSCHWEIGEN DER WAHRHEIT

FÜR PAUL

EIN SNOB

HELMUT KOHL

FÜR ANGELA

FÜR ANNELIESE

EIN RÜCKBLICK

FÜR FRAU FIX

FÜR WILFRIED

FÜR FRAU KNAB

DIE HOCHVERSCHULDETEN

PFARRER HAUS

UNSERE TANTE

DIE URLAUBSFAHRTEN

DER SPIEGEL

MEINE BANK

AN GEORG FAUST

AN HERBERT FREUND

FÜR KURT KOHN

FÜR ELKE

ONKEL KASPAR

FÜR KUNZ, DEN SEPP UND GERBIG

EIN RICHTSPRUCH

AN ROBERT

DER NABELBRUCH

DIE PLATANENBÄUME

DIE VIELEN AUTOS

KARDINAL LEHMANN

MEIN GEWICHT

FRITZ LOTT

MUTTI – OMA ZUM 70TEN

EIN AUFSTIEG

ROBERT ZUM 75TEN

FÜR DORIS M

FÜR DR. REYES

FÜR STEGER

ALOIS KULZER

WILLIBALD UND ADELINDE

FÜR RICHARD M

FÜR DORIS H

FÜR RICHARD UND RENATE

FÜR ROBERT D

FÜR FRIEDEL L

FÜR DIE ENKELKINDER

WIR MENSCHEN

DIE POLITIKER

FÜR ARNOLD SOMMER

FÜR EWALD

FÜR MAHTE

FÜR EINE CHINESISCHE FRAU

FÜR FRIEDEL K

FÜR FRAU SCHNEIDER

FÜR ANNA

DIE DREIZACKWECKE!

FÜR VRONI REUTER

DIE VOLLEN BRIEFKÄSTEN

FÜR WILFRIED KNIES

DIE BEIDEN PARADIESE

FÜR FRAU WINTER

AN WILLI OFER

DIE NICHT GANZ EHRLICHEN

AN PHILI!

FÜR MICH

FÜR ZILLI!

HELMUT HEMMERICH

ICH ONKEL!

WARUM – WIE

STALIN-HITLER-GORBI!

SIEGENDE VERLIERER

DER KANDIDAT

ENGEL-ENGEL

GEDANKENSPLITTER

WILLI ZUM 80TEN

EINE URLAUBSBEKANNTSCHAFT

LAMBERT KELDERS

GUT ODER BÖSE

DAS ALTSEIN

MEINE EXISTENZ

STUTTGART 21

DIE OB-WAHL

WIE VERHALTEN

82 JAHRE

DR. MANNS

WOLFGANG SCHÄUBLE

UNSER KACHELOFEN

EDMUND HEUSER

FREUD UND LEID

MEINE STEUER

MEIN HEIMATORT

FOLGEN DER PILLE

WAHRHEITEN

DIE STICHWAHL

ZUM GEBURTSTAG

HILDEGARD

DIE VERSCHMELZUNG

UNGUTE POLITIK

DAS ORIGINAL

MARGA ZUM 80TEN

DIE 68ER

DIE LAUGENBREZEL

EINER LEBT VOM ANDERN

GUTER RAT

DAS MITBRINGSEL

DIE UNABKÖMMLICHEN

DIE ZÜNDLER

WOHLSTÄNDIG, REICH

GERDI

EIN WEITERLEBEN

FRÜHER IN EINEM AMT

MEINE FUßNÄGEL

ZAHNBEHANDLUNG

ZU GUTTENBERG

HAUSFRAUEN

DAS SEIN

WUNDERSAM

KLAUS

LEHRER SCHMITT

VERSCHULDUNG

WULFF UND GAUCK

HEUTIGE EHEN

ERINNERUNG

HEINZ LAUT

FERDI

KARL WEBER ZUM 90STEN

DIE KULTURTRÄGER

WEGE DES SCHICKSALS

BESCHEIDENHEIT

DREI TÖCHTER

EIN FESTESSEN

BERNHARD

DIE NEUEN MIETER

SAUBER ODER UNSAUBER

HÄNNES

EHELEUTE HAGER

EIN GASTHOF

DER SCHLÜSSEL

MEINE HOBBYS

DAS SPARBUCH

DIE BLUTENTNAHME

DAS WARTEZIMMER

DIE DARMSPIEGELUNG

DIE HEILER

FRÜHER BEI UNS

EINE ERFINDUNG

JAHRESWECHSEL

ÜBERMORGEN

EINE TÜCHTIGE FRAU

LANGE HÄLSE

TRINKSPRÜCHE

EIN 80-KM-MARSCH

SPÄTER FRÜHLING

DIE BÖSEN, DIE BRAVEN

KRANKENWACHSTUM

ENDLICH SOMMER

MARGA

EIN KRANKENHAUSAUFENTHALT

RICHARD WAGNER

DER SPARSAME

PILZEZEIT

WISSEN DER ENKEL

REGEN, SONNENSCHEIN

DIE TELEFONÜBERWACHUNG

EIN AUTO

DIE DEMOKRATIE

MANDELA

EIN BADEERLEBNIS

ERNST SCHMITT

ALBERT ZUM 75STEN

VATERTAG

DIE LOBENSWERTE

EIN FEUERWERK

MERKEL, GABRIEL

RICHTIGE FRAGESTELLUNG

EINE BAUMFÄLLUNG

SCHLUSSBETRACHTUNGEN

GERHARD

DILLSBERG

VOR HIRSCHHORN

TONI DER SPIELER

DIE ALTE GLUCKE

DAS KÄSEBÜRO

BIN DER MEISTER SCHNEIDER

DAS KLICKERSPIEL

WURZELN ZIEHEN

DIE SPANIENFAHRT

DAS RODELN

RUDI

DIE KELLERFLUCHT

EIN ZUFALL

KARL WINKLER

DER STURZ

DER SPIEßBRATEN

GESANGSQUARTETT

KRIEGSEINSATZ GANZ JUNGER

BEGINN UNSERER JUGEND

EINLEGEREIEN

SOMMER 1959

THEO EIN SÄNGER

GARTENTEICH

DIKTATUR – DEMOKRATIE

DAS LICHT

DIE SELEKTION

PRÄSIDENTENWAHL

GUT ODER BÖSE

DAS GNADENLOSE

KEINE HANDWERKER

DIE SCHWALBEN

DIE RELIGIONEN

DAS GUTE UND DAS BÖSE

DIE HÖLLE

ILLUSION

MÖRDERISCHER KRIEG

MENSCH UND TIER

DIE SPATZEN

DAS SEIN

WARUM

KÜHNE AUSSAGE

MITFÜHLEND

ARZTGANG

DAS LEBEN

VERÄNDERUNG

EWIGES SEIN

ERINNERUNG

DIE BETRÜGER

GNADENLOSE WELT

HOFFNUNG

SCHWER BEGREIFBAR

UNBEGREIFLICHE REALITÄT

SCHLUSSWORT

Vor 80 Jahr' am schwarzen Eck!

So zirka 80 Jahr ist's her,

da hatte der Storch es wirklich schwer.

In Horchheim an dem schwarzen Eck,

da blieb ihm fast die Spucke weg.

Da konnte er ein Liedchen von singen,

laufend musst er Kinder bringen.

Zuerst kam da Neubeckers Karl

und dann die vielen ander'n all.

Der Heiner Volk, des Kaisers Willi

und vis à vis des Kulzers Alwi,

dann Kiefers Alfons und der Hans,

beides Kinder von dem Franz.

Nebenan der Kulzer Willi,

weiter Hildgart, Walter, Elli.

Am schwarzen Eck kann jeder sagen,

der Storch hatte es schwer vor 80 Jahren.

Brachte alle damals in die Welt,

obwohl es gab kein Kindergeld.

3. April 2009

Für Rosemarie

Beim Neubauamt gar wohl bekannt

war's Büro, „Speyrer Schlag” benannt.

Dort schafften wahrlich keine Penner,

sondern fleißig', tücht'ge Männer.

Doch fehlt 'ne Frau dort, halt 'ne „Sie”,

leidet stark die Harmonie.

Daran doch litt das Büro nie,

es hat ja seine Rosemarie.

Bei Differenzen glich sie aus,

sie wahrte Frieden in dem Haus.

Sie war des Büros gute Seele,

tat Fleiß mit Friedlichkeit vermählen.

Doch jetzt, gar lange ist es her,

gibt's ein Neubauamt,

ein Speyrer Schlag, nicht mehr.

Die meisten sind heut' in Rente,

ihre Arbeitszeit ist längst zu Ende.

Doch Rosi viele Treffs macht aus,

für Leut aus „Speyrer Schlag” und Neubauhaus,

dass man da tauscht Gedanken aus.

Man lässt dort Erinnerungen aufleben,

vom Straßenbau im Land der Reben.

Gibt's auch kein Amt,

kein „Speyrer Schlag” mehr leider,

doch die Seele, die lebt weiter.

3. Mai 2009

Für Hans

Gar lang nun ist es her,

der MGV hat's damals schwer.

Wegen Liebes-Ehezwist

wusste man nicht,

wer am besten Erster,

wer am besten Zweiter im Vereine ist.

Zum Glück stand in der bewegten Zeit

Hans Seider für'n Verein bereit.

Zu seinem Lob, ganz ohne Frage,

kann man zwischendurch mal sagen:

Die Perle eines Mannes,

das ist der Seider Hannes.

Den Vorsitz hat er übernommen,

hat sich hierin bald freigeschwommen.

Setzt seine Tüchtigkeit dann ein,

zum Wohle vom Gesangsverein.

Bei Sitzungen tat's ihm meist gelingen,

sein gutes Wollen durchzubringen.

Die anderen, nein kein Hühnerhaufen,

sind, was er sagt, meist nachgelaufen.

Mit seinen Ideen, gewürzt mit Pfiff,

hat Hannes alles fest im Griff.

Zu dem was folgt, nehm' ich mir Mut,

Hans, dein großer Fehler:

Du bist zu gut!

Und das tut viele halt schockieren

und damit ihren Geist blockieren.

D'rum einen Vorschlag möcht' ich bringen,

lass and're auch doch mal gewinnen.

Selbst wenn das manchmal nicht so gut,

was die dann zaubern aus dem Hut.

Zu deinem Vorteil wird es sein,

wenn du nicht mehr so ganz allein

musst denken müssen für'n Verein.

Dies rät dir nun im reifen Alter,

dein dich hoch schätzender Freund Walter.

6. Juli 2009

Für Rudi

Ein strammer Bursch, kräftig und stark,

jawohl so stark gar wie ein Straußenei,

ist unser lieber Rudi Frey.

Von Figur ein bisschen rund,

aber sonst kernig und gesund.

Das Bauhandwerk er einst erlernt,

damit durch Bomben einst entkernt

manch' Bau durch seine geschickte Hand

wieder in alter Pracht erstand.

Durch sein fleißig', emsig' Bauen

fehlte anfangs ihm die Zeit für Frauen.

Ja, ich muss den Rudi loben,

er half mir zu „sehr gut” nach oben.

Als wir mit reichlich Schwung

einst machten die Gesellprüfung

und er mit mir 'nen Bogen machte,

der fertig nicht herunterkrachte,

bekamen wir die Eins zum Lohn,

ja, wer bekommt solch Wertung schon.

Noch lang ist er kein altes Eisen,

erzählt als gerne von den Reisen,

die er mit seiner Freundin machte

und ihn in gute Stimmung brachte.

Zufriedenheit strahlt sein Gesicht,

d'rum machte ich dies klein Gedicht,

das nun jetzt soll vor allen Dingen

halt ein wenig Lob ihm bringen.

8. August 2009

Für Seppel

Seppel Schärf, kein Mann zum Gähnen,

nur lobend kann man ihn erwähnen,

bringt gute Stimmung, gleichet aus,

in unserem Sing-Fortismohaus.

Im Leben steht er seinen Mann,

zeigt vielen, was er leisten kann.

Als Unternehmer tat er viel wagen,

stellte her Produkte für den Magen.

Zum Wohl von Worms er sich besonnen,

die Festhausgaststätt' übernommen.

Bedauerlich für Wormser Leut'

gibt's die nun leider nicht mehr heut.

Durch seinen Einsatz, seinen Fleiß

hat er einst, wie jeder weiß,

als der Verein hat die Kerb gestaltet,

die Küch' versorgt und gut verwaltet.

Und im gewohnten Eins-Zwei-Drei

trug er zum geldlich Polster bei,

damit man das konnt' geben aus,

zum Ausbau des Fortismohaus.

Auch tut er gut und richtig singen,

tut Sicherheit im Bass einbringen.

Es wär im jed' Fall ohne Fragen,

noch vieles über Sepp zu sagen.

Das Positiv deute ich nur an,

sag' nochmals, was ich sagen kann:

Seppel ist ein guter Mann.

21. August 2009

Für Böser

Was mancher nicht begreifen kann,

Böser ist ein guter Mann.

In der BASF er war beschäftigt,

durch Leistung diese hat gekräftigt,

dass deren Aktien stiegen an,

auch ich hat' meine Freud' daran.

Seine Freizeit setzt er ein

zum Wohl von einem Sportverein.

Ich kann wirklich ohne Fragen

nur Gutes über ihn heut sagen.

Er nennt mich sorgsam „alter Mann”,

damit ich mich gewöhnen kann,

dass ich nun langsam älter werde

und nicht mehr so wie junge Pferde

hüpfen kann auf dieser Erde.

Bei Kullmanns Feiern sein Dabeisein

gediegene Stimmung bringet ein,

d'rum lädt man ihn auch gerne ein.

Man denkt ein wirklich netter Mann

und jeder nun begreifen kann:

Böser ist ein guter Mann.

3. September 2009

Für Lothar

Lieber Lothar, lang, lang ist's her,

dass du gegangen, du bist nicht mehr.

Dein' tiefen Glauben wird Gott wohl belohnen,

sicher lässt er dich bei den Sternen nun wohnen.

Doch wenn all dies nur ein trügerischer Schein,

dann fällt mir nachstehend Tröstendes ein:

Die Lebenszeit ist ungleich länger als das Nichtsein.

6. Oktober 2009

Für Eberhard

Lieber Eberhard,

1950 in etwa lernten wir uns kennen.

Du zählst zu denen zwei bis drei,

die ich Freunde kann nennen.

Ja, ich weiß es noch heute genau,

wir trafen uns erstmalig am Bau

und zwar im Liebenauer Feld.

Dort hat man zum Mauern

an die Eck mich gestellt,

dort sollt ich, und tat's auch, das Tempo vorgeben.

Ich hoffe, du hast mir mein Verhalten vergeben.

Mein temporäres Vorpreschen hat sich gelegt,

Arbeit und Diskussionen wir haben gepflegt.

Von denen waren wir so angeregt,

dass ich 'ne Mauer mal falsch angelegt.

Du interessierst dich damals sehr stark, fürwahr,

für Rom, wo ich gewesen im Heiligen Jahr.

Eine kurze Zeit trennte das Schicksal uns eben,

wie das halt ist manchmal im Leben.

Bei der Ingenieur-Aufnahmeprüfung

wir uns dann wieder gesehen,

die wir beide auch taten bestehn.

Das Ingenieurtiefbau-Fach wir haben gewählt

und uns zusammen dann lernend gequält.

Was kamst du mit dem Rad

oft übers Feld gefahren

und wir dann am Lernstoff-Bearbeiten waren.

Nach fünf Semestern und keinem mehr

waren wir beide Tiefbauingenieur.

Da bekam ich von einer Sache Wind,

die Hildgard bekommt ja ein Kind.

Dann heiratest du sie aber geschwind,

so meine damalige Reaktion,

und bald war auch Hochzeit schon.

In der Magnuskirch,

die vor langer Zeit gebaut,

da wurdet ihr beiden kirchlich getraut.

Die Lieder, die ich für euch dort gesungen,

die haben, so hoffe ich, recht gut geklungen.

Dann, wenn auch nicht so bestellt,

kam der Eggi sehr bald auf die Welt.

Ja, so kam er dann an,

ich glaub', ihr hattet Freude daran.

Eine gute Erinnerung, die heute ich noch hab,

ist unser gemeinsamer Urlaub

auf der Insel Rab.

Mit eurem Auto sind wir gefahren,

da ich allein noch, zu dritt wir da waren.

Die Sonne, so warm wie niemals gesehen,

man manches mal ohne Kleider konnt' gehen.

Doch dann die Gründe, die keiner mehr kennt,

lebten wir lang, lang voneinander getrennt.

Deine Familie vergrößerte sich,

meine Familie gründete ich.

Dann habe ich mich aufgerafft,

mit einem Brief an dich hab ich es geschafft,

dass wir uns endlich mal wiedergesehen.

Dann konnten wir es fast nicht verstehen,

wie parallel unser Leben verlaufen.

Beide taten Häuser wir bauen

und wieder verkaufen.

Und wenn wir uns trafen, wie uns noch bekannt,

diskutierten wir wie früher über Geld,

Gott und das Land.

Leider bist nun aus dem Leben geschieden,

wir können uns austauschen nicht mehr hiernieden.

Ob Gott uns einst mal wird belohnen

und lässt uns bei den Sternen dort wohnen?

Man kann es nicht sagen,

man kann auch nicht fragen.

Doch eines fällt mir als Trost dazu ein,

unser Leben ist länger als das Nichtsein.

Nun lebe wohl, ruh in der Urne friedlich und zart,

mein guter und treuer Freund Eberhard.

13. Oktober 2009

Unsere Schwiegersöhne

Da beißt kein Faden ab die Maus,

unsere Schwiegersöhne heißen Klaus.

Doch da ist schon die Gleichheit aus.

Ein jeder da ganz anders tickt,

weil unterschiedlich sie gestrickt.

Sie kamen einst in unser Mädelhaus,

der eine suchte Tine,

der andere Martha sich aus.

Der eine schafft bei der Rheinpfalzpresse,

der and're führt Gerichtsprozesse.

Hat man mit dem einen 'ne Diskussion,

schert der dann aus in kurzer Zeit schon.

Wünscht man des anderen Temperament

etwas gestiller,

dann wird der wilder, wird der wilder.

Tut der eine Politik abschätzig definieren,

tut der andere in Worms eine Fraktion anführen.

Ist der eine gut evangelisch und das von zu Haus,

geht der andere stetig ins katholische Gotteshaus.

Ist der eine über Friedlichkeit froh,

liebt der andere das Risiko.

Doch in zwei Dingen sind beide wohl gleich.

Sie sind beide nicht arm,

aber auch noch nicht reich.

Und in einer Sach, die mir nicht minder,

sie sind gute Väter unserer Enkelkinder.

31. Oktober 2009

Für Horst und Erika

Ja, ich sag es frei heraus,

in Maase-Bettchen früherem Haus,

da wohnet nun ein Ehepaar,

das heißet Horst und Erika.

Beide singen, es kann nur so sein,

im Horschmer MGV-Verein.

Horst, den man doch nur loben soll,

denn sicher singt er Dur und Moll.

Auch Erika man lobet nur,

denn sie singt sicher Moll und Dur,

sie ist auch noch 'ne Frohnatur.

Ihr fröhlich Lachen stecket an,

sie bringt in Stimmung jedermann,

auch Horst hat seine Freude d'ran.

Der ist 'ne ehrlich treue Haut,

wer ihm vertraut, hat gut gebaut.

Doch einen Rat soll man ihm geben,

steig niemals mehr in deinem Leben

eine Leiter hoch hinauf,

sonst macht's vielleicht dann wieder „bauf”

und du liegst auf deinem Bauch.

Hab nun genug geschrieben Stuss,

nun ist es mit dem Reimen Schluss!

5. November 2009

Für Karl-Heinz Flick

Ja, ich habe Sängerglück,

ich singe neben Karl-Heinz Flick.

Wenn lang ich suche nach dem Ton,

der Karl-Heinz, ja, der hat ihn schon.

Und wenn er ihn hat, dann ganz bestimmt,

ihm keiner mehr den Ton abnimmt.

Auch wenn der Ton mal nicht genau,

er hält ihn fest als wär's sei' Frau.

Ja, er singet kräftig mit,

hält gut auch mit dem Rhythmus Schritt.

Was müssten wir uns alle quälen,

tät Karl-Heinz beim Singen fehlen.

Er tat ja nicht so groß einst werden,

fest stehet er halt doch auf Erden.

Doch nicht nur fest, er reist auch viel

mit seiner Frau im Wohnmobil.

Als flotter Geist

hat er die ganze Welt bereist.

Noch lange soll er reisen, singen,

viel Gutes ihm das Schicksal bringen.

6. November 2009

An das schwer Begreifbare

Ich und ihr alle nicht wisst,

ob's den Himmel gibt und wie es dort ist.

Sollt unser letzt' Empfinden ein Glücksgefühl sein,

dann wär's, als kämen in den Himmel wir rein.

Ja, als ob im Himmel wir wären,

so kann man auch das Jenseits erklären.

Wenn man das zu denken bereit,

dann wäre unsere Lebenszeit

ja schon die Ewigkeit.

Zumal klar sein müsste jedermann,

dass das Nichts eben nichts,

auch die Zeit nicht begrenzen kann.

14. November 2009

Für Maxi

Ja, still-lieb Maxi, es ist wahr,

warst einst ein großer Schreihals gar.

Wir lange, lange dachten nach,

was wohl der Grund dafür war.

Dann wurde endlich uns bewusst,

was Anlass war für deinen Frust.

Als Ärger hat's dir angetan,

weil kamst 'ne Stund' nach Lukas an.

Das brachte dich in Schreihalsstimmung,

zum Schrecken der Familieninnung.

Dabei, das kann man heut' doch sagen,

hast gut mit Lukas dich vertragen.

Ob in der Stadt oder auf dem Land,

stets ginget ihr da Hand in Hand.

So ist's nun mal im Lebenslauf,

mit der Zeit hörte dann dein Schreien auf.

Du wurdest älter,

fingst mit dem Lernen an,

hattest gute Noten,

standest hier deinen Mann.

Deine Noten waren dann so gut,

dass mich verließet fast der Mut.

Wo soll hernehmen ich das Notengeld,

werd' ja der Ärmste auf der Welt,

so war da mein Gedankenfluss.

Zum Glück machte dem die Oma Schluss,

ließ heimlich fließen manchen Schein,

dass finanziell ich kam wieder auf die Bein.

Bin Gott sei Dank wieder der Mann,

der ein Glas Wein sich leisten kann.

Nun Maxi, lass dich nicht verdrießen,

schreib gute Noten, bloß keine miesen.

Was du erlebst in Moll und Dur,

das war bis jetzt der Anfang nur.

Vor dir liegt noch ein langes Leben,

dazu viel Glück und himmlisch' Segen.

21. November 2009

Gotteslohn

Ob Gott hilft den Armen oder den Kranken,

ich mache mir da meine eig'nen Gedanken.

Er hört oft wohl nicht der Kleinen Gewimmer,

den Priestern jedoch, denen hilft er immer.

Bloß weil die Gotteslob singen halt eben,

bekommen sie auskömmlichen Lohn zum Leben.

30. November 2009

Was ist Wahrheit

Du magst dich manchmal fast verreißen,

um's Richtige da zu beweisen.

Sprichst oftmals für die Ohren tauben,

man will das Richtige nicht glauben.

Auf einmal wurde es mir klar,

tat mich gar nicht verdutzen:

Der Mensch hält gerne das für wahr,

was ihm bringt den größten Nutzen.

2. Dezember 2009

Eine geniale Idee

Ja, ganz zu Anfang wusste man schon,

die Hölle ist der Bösen Lohn.

Die Guten kommen in den Himmel,

für Böse gibt's Satansgebimmel.

Da half kein Beten, keine Spende,

wenn's mit einem ging zu Ende,

gab's Himmelslohn für Brave,

für Böse nur die Höllenstrafe.

Bis Gottesmännern dann in Rom

der Einfall kam:

Wir bauen nun den Petersdom,

die größte Kirche dieser Welt,

doch nicht zu schaffen ohne Geld.

Den frommen Männern dann in Rom,

kam nach kurzer Zeit auch schon

der Gedanke „Zwischenlagerstation”,

wo böse geplagte Seelen

sich zum Himmel können quälen.

Fegefeuer wurde es benannt,

so wurde es im Land bekannt.

Durch Beten, vor allem Gelderspenden,

konnt' der armen Seelen Leid man abwenden.

Um zu erlösen von Fegefeuerqualen,

tat man für verwandte Seelen gern' bezahlen.

Als der Petersdom vom „Fegegeld” war dann gebaut,

hat man dieser Geldquelle weiter vertraut.

Und dieser zusätzlichen Einnahmespende

machte man natürlich lange kein Ende.

Das Fegefeuer behielt im katholischen Land

weiter einen bevorzugten Stand.

6. Dezember 2009

Der gütige Gott

Das „gütig” beim Schöpfer muss lehnen ich ab,

das ist doch wohl nur ein Papperlapapp.

Wie kann es sein,

wenn mit seiner Schöpferkraft

er die Welt hat geschafft,

dass geschlachtet wird das arme Schwein

und gegessen dann noch hinterdrein,

um hungrig nicht mehr zu sein.

Wie passt das Wort „gütig” denn da hinein?

15. Dezember 2009

Die Mutigen

In all meinen Tagen

ich kann's nur sagen,

bewund're ich Menschen,

die Mut in sich tragen,

die waghalsig sich stellen in vordere Reih'n,

doch tödlich verletzt nach Mutter dann schrei'n.

Sie nicht bedachten, was kann gescheh'n,

wenn man in vorderster Reih tut steh'n.

Zu spät, wenn jetzt erst begreifen es sie,

dass Mut ist oft Mangel an Fantasie.

19. Dezember 2009

Die sehr Guten

Zu loben ist ein Mensch, der gut,

der Hilfreiches für and're tut

und dabei ihm nicht bewusst

sein gutes Herz in seiner Brust.

Die Bösen, die sind nicht zu loben,

mit denen soll der Teufel toben.

Doch gleich den Bösen hinterdrein

sind die, das fällt mir hierzu ein,

die ihr Gutsein laut beschrein.

15. Januar 2010

Für Lukas

Lukas, als zweiter Enkel kamst du an,

warst 'ne Stund' vor Maxi dran.

Warst ein nettes, reizendes Kind,

eroberst Herzen ganz geschwind,

gingst charmant auf Leute zu,

gewannst Sympathie daher im Nu.

Manche, die dich sahen eben,