Menschen und Einsichten: Gestern und Heute - Walter Denschlag - E-Book

Menschen und Einsichten: Gestern und Heute E-Book

Walter Denschlag

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Beschreibung

Walter Denschlag, geboren 1929 in Worms am Rhein, legt nach seinem ersten und zweiten Band mit jeweils 57 und 79 Gedichten nun diesen dritten Band mit weiteren 99 Gedichten vor.

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Vorwort

So werden wir die Jung, die Alten,

zumeist zum Vorteil uns verhalten.

Dass die Menschen besser werden,

ist wohl Illusion auf Erden.

Walter Denschlag 30.09.2014

Inhaltsverzeichnis:

FRÜHER IN EINEM AMT

MEINE FUßNÄGEL

ZAHNBEHANDLUNG

ZU GUTTENBERG

HAUSFRAUEN

DAS SEIN

WUNDERSAM

KLAUS

LEHRER SCHMITT

VERSCHULDUNG

WULFF UND GAUCK

HEUTIGE EHEN

ERINNERUNG

HEINZ LAUT

FERDI

KARL WEBER ZUM 90STEN

DIE KULTURTRÄGER

WEGE DES SCHICKSALS

BESCHEIDENHEIT

DREI TÖCHTER

EIN FESTESSEN

BERNHARD

DIE NEUEN MIETER

SAUBER ODER UNSAUBER

HÄNNES

EHELEUTE HAGER

EIN GASTHOF

DER SCHLÜSSEL

MEINE HOBBYS

DAS SPARBUCH

DIE BLUTENTNAHME

DAS WARTEZIMMER

DIE DARMSPIEGELUNG

DIE HEILER

FRÜHER BEI UNS

AKTIEN

EINE ERFINDUNG

JAHRESWECHSEL

ÜBERMORGEN

EINE TÜCHTIGE FRAU

LANGE HÄLSE

TRINKSPRÜCHE

EIN 80-KM-MARSCH

SPÄTER FRÜHLING

DIE BÖSEN, DIE BRAVEN

KRANKENWACHSTUM

ENDLICH SOMMER

MARGA

EIN KRANKENHAUSAUFENTHALT

RICHARD WAGNER

DER SPARSAME

PILZEZEIT

WISSEN DER ENKEL

REGEN, SONNENSCHEIN

DIE TELEFONÜBERWACHUNG

EIN BISCHOF

EIN AUTO

DIE DEMOKRATIE

MANDELA

EIN BADEERLEBNIS

ERNST SCHMITT

ALBERT ZUM 75STEN

VATERTAG

DIE LOBENSWERTE

EIN FEUERWERK

MERKEL, GABRIEL

RICHTIGE FRAGESTELLUNG

EINE BAUMFÄLLUNG

NACHBAR UND ALTERSKAMERAD

BEGRÜNDUNG DES SEINS

DAS DEMONSTRIEREN

DER ERSTE ANZUG

DER ETIKETTENSCHWINDEL

DER WORMSER DOM

DIE FASTENZEIT

DIE FREIMAURER

DIE HEUTIGE WELT

DIE MAUS IM HAUS

DIE MÜHENGÄSSER TANTE

EIN KOCH

EIN ZEITVERTREIB

HAUPTSACHE GUT ESSEN

KRAFT DES BÖSEN

NIEDRIGE ZINSEN

NUR EINE SPINNE

SCHNEIDER PFEFFEL

UKRAINE

VERÄNDERUNGEN

RING IM SALAT

LEBEN LÄNGER

NICHTS KANN NICHT SEIN

ALFONS

DAS BEWUSSTSEIN

DAS STAMMBAUMBUCH

DR. JOHANNES DENSCHLAG

DIE FRAUENQUOTE

RUINIERTER RUF

HORCHHEIM

DIE SELEKTION

Früher in einem Amt

Es war mal überall bekannt

wir war’n einmal ein braves Amt.

An Alkohol das war doch klar,

im Amt kaum was zu finden war.

Doch war einmal ein Fest’chen hier,

da gab’s auch mal ein Fässchen Bier,

da war’n so 15 Liter d’rinn,

die war’n für alle Leit do-hin.

Doch dann, plötzlich über Nacht,

schlich sich heimlich ein Verdacht.

Nämlich hat sich rumgesprochen,

im Haus wird jüngstens viel gesoffen.

Und das auch noch, so viel man weiß,

in einem Mehrpersonenkreis.

Die Amtspitz, die nun suchte schnelle,

das heimlich Trinken abzustelle

und suchte darum vorne, hinten,

die Bursch jedoch waren nicht zu finden.

Sucht man sie hier, dann war’n sie dort

und tranken da in einem fort.

Sucht man sie dort, dann war’n sie hier

und tranken flaschenweise Wein und Bier.

Oft hörte man ihr fröhlich’ Lachen

Trotzdem war’n die nicht auszumachen.

Auch ich könnt’, glaub’ ich heut’ nicht sa,

wo die gepit’scht und wer das war.

Der Amtsspitz, der fiel es dann ein,

trinken die vielleicht Bier und Wein,

auch wenn es wäre nicht zu fasse

trinken die’s aus Kaffeetasse.

D’rum ‘ne Verfügung kam heraus

zusammen trinken, das ist aus.

Sein Kaffee trink ein jeder hier,

auf seinem Platz, so wie einst früher.

Betroffen war, ihr wisst es all

des war’n der Groß und auch der Karl.

Die bekamen ihr vertraut Getränk

kredenzet jetzt von and’re Händ.

Die Stimmung war im Amt nun trübe

man schafft nur dem Gehalt zuliebe.

Doch wir haben‘s von den Alten,

die hat Wein und Bier erhalten.

Nimmt dies Getränk in Maß man ein,

soll’s für Gesundheit förderlich sein.

Es stellt sich ein Zufriedenheit

und wieder Freud bei der Arbeit.

D’rum wurde es im Amt gehalten

wie’s früher hielten als die Alten.

Und überall wurde es bekannt,

dass wir waren wieder ein braves Amt.

3. Juni 2012

Meine Fußnägel

Ja, ich könnte es beeiden,

ein Tiger würde mich beneiden,

um die Nägel meiner großen Zeh‘n,

wenn er sie nur könnte seh’n.

Ja, es würde ihm gefallen,

hätte er auch solche Krallen.

Eigentlich sollte es so sein,

ich brauchte einen Waffenschein.

Zuvor lad ich doch Heidi ein,

zu machen Nägelkrallen klein.

Ja, neben sorgsam Füßepfleger,

ist sie auch Nagelkrallenjäger.

Was ich mit Beil und and’ren Sachen

nicht schaff, mit ihr’m Gerät tut machen.

Ja, man sieht es immer wieder:

aus verkorksten Füßen

macht Heidi ordentliche Glieder.

Dass bei meinen Füßen kehrt wieder Ordnung ein,

der lieben, tüchtig’ Heidi muss ich dankbar sein.

6. Januar 2011

Zahnbehandlung

Ist man zum Zahnarzt als gegangen,

was tat man sich da Angst und Bangen.

Gar groß war damals der Respekt,

wenn man die Bohrmaschin entdeckt,

die erzeugt im Zahngewühl

ein unangenehmes Gefühl.

Wann zu End die Zahnbohrqualen,

tat man deshalb gern bezahlen.

Ja, kann heute sagen nur,

Zahnbohren war Erlebnis pur.

Geht man heut’ zum Zahnarzt hin,

breitet aus sich froher Sinn.

Ja, man sitzet dann sehr gern,

im Wart’zimmer bei Spiegel-Stern.

Tut man dann zur Behandlung sitze,

gibt’s zuerst da eine Spritze

und diese gibt’s nicht nur zum Scherz,

die soll bewahren vor großem Schmerz.

Ja, angenehm ist das schon sehr,

das Bohren merket man nicht mehr.

Doch verkehrt erscheint die Welt,

auch‘s nicht merken kostet Geld.

Es erscheinet einfach toll,

fürs nichtfühlen man bezahlen soll.

’Ne Tätigkeit, die man nicht spürt,

ist doch wie nicht ausgeführt.

Als es noch gab Behandlungsqualen,

wusste man für was bezahlen.

Auch hier gilt wohl, was jeder weiß,

alles hat halt seinen Preis.

17. Februar 2011

zu Guttenberg

Ein Mann der gut, scheint ohne Tadel,

der kommet auch noch von dem Adel,

als Minister, nein kein Leistungszwerg,

ist Karl-Theo zu Guttenberg.

Er wirkt nicht zart, wirkt auch nicht hart,

nein, von Typ her wirkt er smart.

Durch Freundlichkeit und Charme wie nie,

erwirbt er sich viel Sympathie.

Da als Minister er nicht kleistert,

sind viele Leut’ von ihm begeistert.

Wo and’re nichts tun, sind in Ruh,

greift er ein, beherzt als zu.

Obwohl an Jahren noch sehr jung,

führt er sein Amt mit fachlich Schwung.

Das kann einem nur gelingen,

wenn er Erfahrung tut einbringen.

Ja, das gelingt wer unbeschwert,

auch auf Erfahrung Andrer hört.

Denn wer nicht aufnimmt Andrer Wissen,

lässt vieles Wissen dann vermissen.

Wenn man’s so sieht und auch so nimmt,

muss abschreiben sein keine Sünd’.

Wenn eigner und fremd Text sich verbindet,

zur besseren Aussag’ sich verwindet,

kann kommen Gutes auch heraus,

es muss nicht sein ein übler Graus.

Doch kann man dies nicht setzen gleich,

mit einem Doktorschwindelstreich.

Wenn’s meiste da ist abgeschrieben,

von Eigenleistung kaum was geblieben.

Dann muss man sehen es halt ein,

ein Vorbild kann man nicht mehr sein.

Man soll da nicht um Nachsicht beten,

vom Amt soll man zurück dann treten.

24. Februar 2011

Hausfrauen

Ach, haben es die Männer schön,

können nach den 60zig dann

bald in Rente gehn.

Ja, für ihre Arbeitszeit

8 Stunden sind am Tag bereit.

Und wie Gewerkschaft es versproche‘

5 Tage nur in einer Woche.

Für ihre Müh‘ beim Nachwuchs zeugen,

muss man sich wirklich nicht verbeugen.

Den angenehmen Teil sie wählen

bei der Geburt nicht müssen quälen.

Ganz anders ist es bei den Frau’n,

wenn die sich in die Ehe trau’n

und werden dann Berufshausfrau’n.

Die können nicht im Sessel sitzen,

ganztäglich die im Haus rumflitzen.

Kinder die sie taten kriegen,