5,49 €
Das vorliegende Buch ist der zweite Gedichtband der Autorin. Erneut setzt sie sich hier mit ihren ganz persönlichen Lebenssituationen auf die unterschiedlichste poetische Art und Weise auseinander. Mal gereimt, mal reimlos, mal kurz, mal balladesk, mal sachlich, mal emotional, mal ernst, mal ironisch. Neben solchen individuellen Lebensmomenten finden auch ganz alltägliche, nahezu banale Begebenheiten ihren Ausdruck in der Poesie. Denn auch diese haben eine Berechtigung, sich in ein poetisches Gewand zu kleiden und somit besondere Aufmerksamkeit zu erfahren.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 23
Wer Gedichte veröffentlicht, wirft ein Rosenblatt in den Grand Canyon und wartet auf das Echo
Don Marquis
In meinem zweiten Gedichtband greife ich in die unerschöpfliche Schatzkiste des Lebens und gebe meinen Erfahrungen, Erkenntnissen und Gefühlen einen poetischen Rahmen, ohne der Realität ihre Schärfe zu nehmen.
Die Lebenswirklichkeit ist schön und schmerzhaft zugleich, diese Widersprüche des menschlichen Daseins werden in den Gedichten thematisiert. Mal lustig, mal ernsthaft, mal traurig, mal nachdenklich, eben so vielfältig, wie das Leben selbst. Die Gedichte laden Leserinnen und Leser ein, in ihnen Bekanntes zu finden, sich neu zu entdecken oder sich in ihnen widerzuspiegeln.
Mich würde es freuen.
Irene Schoy
Eigentlich geht es gar nicht um eine Schreibblockade. Es geht eher um Inspiration, um Anregung. Aber Inspiration ist so ein unklarer Begriff, er kann einen auf gedankliche Abwege führen. Wer oder was soll wen oder was wofür und zu welchem Zweck inspirieren? Der Begriff Schreibblockade ist griffig, hart, herzlos, ein Holzhammer eben. Ich bin auf der Suche nach Bildern, Empfindungen, aufgewühlten Seelenzuständen, die mir einige lyrische Worte wert sind, die ich festhalten will.
Wir leben in einer lebensfrohen, schnelllebigen Welt im kommunikativen Miteinander. So sagen es viele, so lese und höre ich es.
Ich aber sage, wir leben in einer lauten, oberflächlichen Welt im geschwätzigen Nebeneinander. Was soll mich da anrühren, berühren, was lässt mir die Zeit zu entdecken, was sich hinter der Oberfläche befindet?
Es sind seltene Momente, wo mir es gelingt. Aber es gibt einen Ort, wo es oft funktioniert, doch auch dieser Ort hat seinen Haken.
Der Ort, den ich meine, ist klein, mit schummrigen Licht und heiß, richtig heiß. Es ist nicht die Hölle, jedenfalls nicht für mich. Es ist eine 120° C heiße Saunakammer.
Es geht nicht um das Saunieren im Allgemeinen. Die Temperatur spielt eine entscheidende Rolle. Außer mir findet kaum jemand den Weg in dieses Fegefeuer, zu heiß, zu anstrengend, zu schweißtreibend. Ja, das ist es auch, da gibt es nichts zu leugnen.
Aber ich nehme all diese Attribute in Kauf, weil ich dort allein bin, meistens jedenfalls.
Allein mit mir, meinem Körper, ganz auf mich zurückgeworfen. Keine störende Elemente, keine äußere Ablenkung. Allein.
Das schafft eine innere Leere. Keine Gedanken an den Alltag, an das Gestern oder Morgen, an To-Do-Listen, an Haus und Hof. Einfach nur schwitzen.
Und diese Leere schafft Raum für leise Gedanken, die sich langsam anschleichen. Manchmal sind sie nur schwer zu fassen, manchmal sind sie regelrecht aufdringlich. Die Gedanken und Empfindungen werden zu Bildern, die unmittelbar nach Worten verlangen.
Wie Schweißtropfen aus der Haut dringen die Worte aus den Gehirnwindungen. Nomen, Adjektive, Verben, Metaphern, Symbole, Anaphern, Paradoxien, alle strömen heraus, fallen tropfenweise auf das Handtuch, bis es klatschnass von Buchstaben ist.
Wo bleibt nun der Haken bei diesen Strömen an Ideen?