Wortgewandt 2020-2022 - Jessica Herbstritt - E-Book

Wortgewandt 2020-2022 E-Book

Jessica Herbstritt

0,0
4,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Stolpersteine des alltäglichen Lebens, mal sind sie versteckt und klein, mal groß und nur schwer zu umgehen. Gerade in den letzten drei Jahren hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, Schwierigkeiten und Steine auf dem Weg zu nutzen, um neue Perspektiven einnehmen und allem auch eine positive Seite abgewinnen zu können, um so Chancen zu sehen und neue Möglichkeiten zu entdecken. Sie zeigen sich hier zum Beispiel in der Metamorphose eines Schmetterlings, im Türen-öffnen und in der Freude an ungewöhnlichem Schneefall, am "Tatort Wintergarten" und an erfreulichen Begegnungen, Alltagsleid und Feiertagsfreude, schlaflosen Nächten und traumhaften Naturerlebnissen. Veränderungen und was Normalität, Frieden und Glück eigentlich sind und einige ihrer facettenreichen Seiten, die das Leben noch bunter, interessanter und spannender machen, sind in diesem Dreier- Sammelband zusammengefasst und von Rudi Brusch, Sabine Cornils, Heidi Klewe, u.a. in Bilder und von mir in Worte gewandet.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 44

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Für F.H.M.L. L.D. ρ π Annelore und alle fleißigen Gestalter

Inhaltsverzeichnis

Wortgewand Band 4

Inhaltsverzeichnis

Bildverzeichnis

Wortgewandt Band 5

Inhaltsverzeichnis

Bildverzeichnis

Wortgewandt Band 6

Inhaltsverzeichnis

Bildverzeichnis

Danksagung

Alphabetisches Verzeichnis der Gedichte

Jessica Herbstritt

Wortgewandt

2020

Alltagslyrik

Band 4

autumnreaderjh

Für F.H.M.L. L.D.R.B. ρ π

21.11.2019:

So wie der Herbst das Gegenstück zum Frühlig ist, so ist dieses Gedicht eines zu „Geh aus mein Herz...“

Bleib

Bleib hier, mein Herz, und finde Ruh,

schließ' diese Tür doch bitte zu,

und wärme dich in meinem Leibe,

vergiss des Lockens lauten Klang,

und lass des Sehnens großen Drang,

dass immer du hier bleibe.

Auch wenn die Wanderlust dich quält,

bedenke, wen du auserwählt,

vor Jahr und Tag und Stunde.

Vergiss das Antlitz und das Wort,

und bleib von dort nur immer fort,

nur stumm, vergiss die Kunde.

Nur stille sei und auch ganz leis',

darfst träumen nur vom Paradeis,

versag' dir Freud' und Beben.

Der hier gebaute Rahmen fein

soll dein' Behausung ewig sein

und kleinbeglücktes Leben.

10.12.2019:

Erstaunlich, was für Auswirkungen ausgeschlichene Medikamente haben können.

Befreit

Wer hätte je daran gedacht,

was im Kokon die Raupe macht?

Wie sie sich fühlt,

wenn nach dem Schlüpfen, Fressen, Schleichen,

der Hunger langsam abgekühlt,

und auch Bewegungsdränge weichen.

Sie sich mit Dunkelheit umhüllt,

der Schall das Ohr nur dumpf noch füllt,

und abgedämpft nun alles ist,

Geräusche, Licht und Kälte,

auch Hitze, Schmerz und Schelte.

Und starr wird alles, grau und stumpf;

Freude und Angstgefühl wird dumpf;

geschützt, doch eingezwängt das Leben,

kein himmelhoch, kein totbetrübtes Beben.

Doch dann, gestärkt, durchbricht

es Schutzes feste, dunkle Schicht.

Aus fahlem Grau wird wieder Licht,

und ohne Schmerz geht's sicher nicht.

Geblendet von der Farbenpracht,

durchzittert von des Windes Kraft,

befreit aus Schutz und Enge,

Gefühle nun die Menge,

aus Tran und Gleichmaß da hinaus,

Gefühlsfacetten, Saus und Braus,

um hoch zu fliegen und zu fallen,

zu spür'n von jedem und von allem,

alle Nuancen der Palette.

Von nie gekannt bis lang verdrängt,

nicht mehr gehalten an der Kette,

jetzt alles an den Flügeln hängt.

So, ohne Schutz und ungenetzt,

der Welt nun völlig ausgesetzt,

mit Farben und geschärften Sinnen,

gedankenklar und Schmerzen innen,

verwundbar ist nun dieses Wesen,

was vorher schlicht doch sicher ist gewesen.

Wenn Leben, abseits von gewohnten Pfaden,

fernab vom Schutze der Kokonen,

in Tiefe hilft sich aufzuladen,

mit Vielfalt aller Emotionen,

dann kann Verletzung fern nicht bleiben ‒

Chaos sprengt Sinne und Verstand,

und Gegensätze Sinn zerreiben.

Doch Freude sprüht auch ungebannt,

und kreative Wunderwerke

verleih'n Wahrhaftigkeit und Stärke.

Drum öffnet Deckel, Türen, Schranken,

lasst alles ein, was rührt und lebt,

lasst ziehen frei all die Gedanken,

nach denen Leib und Seele strebt.

15.12.2019

Nach dem Erledigen der Weihnachtspost

Türchen öffnen

Wie jedes Jahr, so ist auch nun,

im Advent oft viel zu tun;

trotz guter langer Vorbereitung

trotz

Adventskranztannenduftverbreitung

und Spekulatius im September

und Weihnachtsliedern ab November

gibt’s etwas, was uns täglich freut

im Dezember jetzt und heut.

Auf diesem jährlich gleichen Wege

gibt’s Traditionen, die man pflege:

Dass jeder Tag ein Türchen bringt,

das zu öffnen gut gelingt.

Ganz überrascht schaut man sodann,

was sich dahinter vortun kann.

So mutet's wundersam schon an,

wenn so ein Türchen aufgetan.

Manch Türchen muss man suchen lang.

Manch eins ist klein und unscheinbar,

doch birgt es größ'ren Wunderklang

und viel mehr Freuden wunderbar,

als jede große, gold'ne Tür,

wo starkes Schloss und Riegel für.

Vielleicht, so denk' ich dieser Tage,

wär´s schön, wenn ich ihn weiter trage,

auch nach den Türchen im Advent,

noch weiterführte diesen Trend.

Und weiter suche Tür für Tür,

zu schauen dann, wohin dies führ'.

Sich einfach überraschen lassen,

nach innen und nach außen fassen,

was ich neu entdecken kann,

in mir und in dem andern.

Wenn man sich nur mal macht daran

zu öffnen sie und zu durchwandern;

bereichert staunen, wo wir kommen an.

24.01.20:

Unter dem Eindruck gut vorgetragener Heinz-Erhardt-Gedichte zum Neujahrsempfang der Alzeyer Kantorei.

Der Bergzwerg

Es war einmal ein Zwerg

und daneben stand ein Berg.

Der Zwerg, der wünschte sich so sehr:

„Ach könnt' ich nur mal seh´n das Meer!“

Doch zwischen Zwerg und Meer

da stand der Berg ‒ quer.

Der Berg versperrte schlicht

dem Zwerg die Sicht.

Was war zu tun?

Nicht länger ruh´n

konnte der Zwerg.

Weg muss der Berg!

So hub er an zu sagen:

„Ich wollt' dich mal was fragen:

Ich wünschte mir doch, ach, so sehr,

oh, könnte ich nur seh'n das Meer.

Doch bin ich klein, bin nur ein Zwerg,

und du bist ein so großer Berg.

Drum bitt' ich schlicht:

„Geh' aus der Sicht.“

Der Berg blieb stumm,

war ja kein Zwerg,

war ja ein Berg

‒ darum.

Darauf der Zwerg nun zornig schrie:

„Dir will ich's zeigen, aber wie!

Will unsichtbar dich machen.

Da wirst du schaudern,

und ich schau dann

das Meer und werde lachen.“

Der Berg blieb da,

war ja kein Zwerg,

war ja ein Berg

‒ na klar.

Darauf der Zwerg rauft sich im Barte

und schreit :“Na warte, warte!

Mit Steinen werfe ich dich flach.

Dann fällst du um

mit großem Bumm.

Ich seh´ das Meer und lach.“