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In neuem Kleide kommen die Stolpersteine des Alltags daher. Sie blicken retrospektiv und auf das Hier und Jetzt, begegnen Katern und Engeln, finden in Abschieden neuen Halt, in Sehnsüchten neue Träume und im Altbekannten neues Glück. Wie facettenreich das sein kann,st hier, illustriert mit Bildern von Rudi Brusch, Heidi Klewe u.v.a. in Worte gewandet, nachzulesen.
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Seitenzahl: 19
Für Nina F.H.M.L. L.D. ρ π und alle fleißigen Gestalter
Engelskraft
Engel
Neujahrstag
Zweimal schwarzer Kater
Gemeinsam / einsam
Blumenstrauß
Osterfrühling
Die Zeit schlägt Wellen
Farbkleckse
Manchmal
Peter II
Verabschiedung
Urlaubsimpression
Wortschöpfung
Sie
Du
Dankeschön
Bildverzeichnis
10.12.2022:
Manchmal begegnet man einem Engel und ab und zu hat man das Glück ihn auch am Telefon zu sprechen.
Neulich war es Mal so weit
- manchmal ist es an der Zeit -
den Menschen, der in weiter Ferne,
heranzuholen und ihn gerne
zu hören übers Telefon -
zwei Tuten nur, dran ist er schon.
„Hallo hier ist die Nina dran!“
Erstaunend, Freude mich durchrann.
Denn sie war lange im Spital;
Sieben Tage, sieben mal.
Sie war dabei dem Tod sehr nah,
doch nun zu Haus, wie wunderbar!
Mit ihren 48 Lenzen
kam Sie schon oft an ihre Grenzen.
Mit ihrer ganz besond'ren Art
war ihr Weg nicht selten hart.
Obwohl wir lang uns nicht geseh'n
sprach sie vertraut, sehr angenehm:
„Der Tag ist schön, weißt du warum?“
Ich sagte: „Nein“, und blieb dann stumm.
„Weil ich noch keinen Anfall habe.“
- Epilepsie macht manche Narbe -
„...Und dass ich hier zu Hause bin,
zusammen kriegen wir das hin,
mit Mutti." Welch' Glück das für sie ist,
obwohl den Vogthof sie vermisst,
mit Freunden, die gern an sie denken,
und ihr auch mal was Schönes schenken.
"Und weißt du, was das wirklich war?"
- Ich wusst' es nicht, natürlich, klar. -
"`Ne Karte, weißt du, was drauf stand?"
- Natürlich nicht, war sehr gespannt. -
„Du bist wertvoll“, sagte sie,
„Mein Leben lang vergess' ich's nie!
Dann fühlt man sie, die Engelskraft
die es tief ins Herz rein schafft."
Und Menschenkraft viel schwächer sei.
Staunend hört ich zu dabei,
Wie einfach klar sie dar mir legte,
was sie im Innersten bewegte:
„Und weißt du, wenn ich Gott begegne...“
„Was denn?“, ich neugierig entgegne,
„...dann weiß ich wohl, was ich ihn frage.“
- Was würd' sie tun in dieser Lage? -
„Warum er mich“, so spricht sie fest
„so viel Wichtiges vergessen lässt?“
„Das Wichtigste", das sagt' ich ihr,
"das weißt du doch ganz klar in dir.
Worauf es ankommt, dafür sind
viele and're einfach blind.