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Bauchweh oder Durchfall hat jeder mal. Aber was, wenn sie zum ständigen Begleiter werden und ein normaler Alltag kaum möglich ist, weil der Darm nicht mitspielt? Hunderttausende leiden allein in Deutschland an Colitis ulcerosa, einer chronischen Entzündung des Dickdarms. Einer von ihnen: TV-Star und Influencer Philipp Stehler. Nach Jahren des Verdrängens, des heimlichen Leidens und der ständigen Medikamenteneinnahme entschied sich der Frauenschwarm, mit dem Tabu zu brechen und offen über seine Krankheit zu sprechen. Er hat sich der Herausforderung gestellt und seinen ganz persönlichen Weg gefunden, mit Colitis ulcerosa zu leben. Ein sehr persönliches Mut-mach-Buch für alle, die meinen, dass auch sie die "Arschkarte" gezogen haben. Jetzt XXL-Leseprobe herunterladen und sofort lesen!
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Seitenzahl: 37
© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
© Printausgabe: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Projektleitung: Elke Sieferer
Text und Lektorat: Sylvie Hinderberger
Korrektorat: Anne-Sophie Zähringer
Bildredaktion: Sylvie Hinderberger
Covergestaltung: ki36, Sabine Krohberger, München
eBook-Herstellung: Christina Bodner
ISBN 978-3-8338-8314-9
1. Auflage 2021
Bildnachweis
Fotos: Philipp Stehler, Vivi D’Angelo, Coco Lang, Martin Storr, Nicky Walsh, Alexander Walter
Syndication: www.seasons.agency
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Ich versuchte meine Augen zu öffnen. Überall nur Schläuche und blinkende Lämpchen. Dazu so ein ständiges Piepen. Ich fühlte mich wie unter Drogen, alles war verschwommen. Okay, was will man erwarten, wenn man nach einer mehrstündigen OP unter Vollnarkose auf der Intensivstation aufwacht? Plötzlich wusste ich wieder, was los war. »Du hast jetzt einen Beutel!«, dachte ich und meine Hand wanderte langsam unter die Decke. Ich schaute nicht hin, das konnte ich nicht. Aber ich spürte, dass mein Bauch sehr prall und dick war. Alles war von der Operation stark geschwollen.
Obwohl ich Angst hatte, tastete ich weiter. Irgendwo musste das Ding doch sein. Da spürte ich etwas: einen Beutel. Prall. Mit Luft gefüllt. Ich wusste nicht, ob ich weinen oder mich freuen sollte. Klar, dieses Ding hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet. Aber, könnte ich jemals wieder Bodybuilding machen oder eine Fitnesskampagne? Ganz zu schweigen von Bildern mit freiem Oberkörper. Ich fiel in einen schwarzen Gedankenstrudel. Nur die Schmerzen waren schlimmer als das Kopfkino.
Eine Schwester kam herein und begrüßte mich freundlich. Sie erklärte mir, wo ich war, und fragte mich, wie es mir ginge. Sie zeigte mir auch einen Knopf, den ich drücken sollte, wenn ich Schmerzen hätte. Er gehörte zu einer Schmerzpumpe, die mir nach Bedarf Schmerzmittel injizierte. Die Schwester meinte, ich bräuchte damit nicht sparsam sein. Ich drückte sofort! Alles um mich herum verschwamm wieder. Keine Ahnung, ob das von den Medikamenten kam oder doch noch von der Narkose. Aber ich konnte meine Augen kaum noch offenhalten …
Als ich sie das nächste Mal aufschlug, stand meine Mutter vor mir. Sie sah mich an und ihre Blicke schenkten mir sofort Kraft. Trotzdem weinten wir beide. Sie muss während der ganzen Zeit durch die Hölle gegangen sein. Ihr Sohn hatte ein lebensbedrohliches Problem und nur eine Not-OP hatte ihn retten können. Kann es etwas Schlimmeres für eine Mutter geben? Sie wich nicht von meiner Seite, schlief sogar im Wohnwagen vor dem Krankenhaus. Unsere Bindung war aber auch schon immer besonders, zumindest, wenn ich Freunde und ihre Mütter betrachte. Ich hatte immer ein sehr enges Verhältnis zu meinen Eltern. Heute weiß ich, dass auch das essenziell für meine Genesung war …
Wenn du jung bist und noch dazu super sportlich, kannst du dir nicht vorstellen, dass dein Körper nicht tiptop funktioniert. Genauso ging es mir: Ich habe lange nicht wahrhaben wollen, dass etwas nicht stimmt …
Mein Job bei der Polizei machte mich immer unzufriedener. Und so fing ich an, meine Fühler auszustrecken, was sonst noch so ging …