9,49 €
Ist bei Ihnen die Zeichensetzung eher Gefühlssache? Sind Sie manchmal unsicher, wo ein Komma stehen muss und wo nicht? Dann schafft dieses Buch Abhilfe! Systematisch und gut verständlich erklärt Ihnen Petra-Kristin Bonitz, warum Satzzeichen gesetzt werden. Sie bringt Ihnen Satzstrukturen wieder ins Gedächtnis und erklärt anschaulich die Regeln, aber auch die Freiheiten im Rahmen der Zeichensetzung. Erfahren Sie zum Beispiel, ob und wie Sie Kommas bei Aufzählungen, Nebensätzen oder Infinitiven mit ?zu? setzen oder das eher exotische Semikolon verwenden. Darüber hinaus lassen sich Satzzeichen als Stilmittel einsetzen - Gedankenstrich, runde Klammern oder doch lieber der Doppelpunkt? Zahlreiche Übungen helfen Ihnen, das Gelernte anzuwenden und zu trainieren.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 281
Zeichensetzung für Dummies
Name
Wichtigste Funktionen
Beispiel
. [Punkt]
Satzschlusszeichen für Aussagen
Abkürzung kennzeichnen
Ordnungszahl markieren
Tausendertrennung
Nummerierungszeichen
Ich esse.
z. B.
3. Platz
2.453
Kapitel 1.2
… [Auslassungspunkte]
Auslassung am Wort
Auslassung für Wörter
Du B…!
Wie wahr …
? [Fragezeichen]
Anzeigen einer Frage
Wie spät ist es?
! [Ausrufezeichen]
Nachdrückliches Anzeigen eines Ausrufs/Befehls/Wunsches
Ah! Schließ es!
, [Komma]
Aufzählungen
Trennung von Teilsätzen
eins, zwei, drei
Ich denke, das ist gut.
; [Semikolon]
Härteres Trennmittel als ein Komma
Geige, Cello; Flöten; Gitarre
: [Doppelpunkt]
Ankündigung von Informationen
Uhrzeitangabe
statt »zu«
Sie sagt: »Hi.«
8:45 Uhr
Das Spiel endet 2 : 3.
- [Bindestrich]
Trennungszeichen
Bindeglied zwischen Wörtern
Worteinsparung
Mei-nungs-bild
Chemie-Buch, X-Wert
An- und Abreise
– [Gedankenstrich]
Abgrenzung von Zusätzen, Nachträgen, Beisätzen et cetera
»bis«-Strich
Sie – ja, Sie – sind wunderbar.
A–O
/ [Schrägstrich]
Alternativen kennzeichnen
und/oder
»« „“ ,‘ [Anführungszeichen]
Anzeige der direkten Rede
Besonderer (Fach-)Begriff/Titel
»Ja!«, meinte sie.
»Ulysses« von J. Joyce
() [Runde Klammern]
Informationen ausklammern
Übersichtlich darstellen
Das ist (noch) unklar.
nach Duden (2016)
[] [Eckige Klammern]
Klammer in der Klammer
Weglassbare Wortelemente
(sie [die Frau])
gern[e]
’ [Apostroph]
Auslassung von Buchstaben
Genitivmarkierung bei Personennamen mit s/ss/ß/z/tz/x am Wortende
Wie geht's?
Heinz’ Buch
* [Asterisk]
_ [Unterstrich]
Zeichen im Rahmen der geschlechtergerechten Sprache (unter anderen)
alle Schüler*innen, viele Lehrer_innen
Abbildung 0.1: Übersicht Komma-Pflicht
Abbildung 0.2: Übersicht kein Komma beziehungsweise Kann-Komma
Kein Komma bei Verben wie sein, brauchen, haben, scheinen, pflegen und bei Verschachtelungen mit anderen Verben:
Du brauchst mir nicht zu helfen.Sie pflegte das immer zu sagen.Das wollen sie zu verhindern versuchen.Komma oder Kann-Komma in allen anderen Fällen:
Sie haben die Pflicht, in diesen Konstruktionen ein Komma zu setzen. [Komma, da sich der Teilsatz auf das Nomen »Pflicht« bezieht.]Ella freut sich darauf, es noch einmal zu probieren. [Komma, da sich der Teilsatz auf »darauf« bezieht.]Sie übt viel, um ihren Ausdruck zu verbessern. [Komma wegen »um«]Es hört nicht auf(,) zu regnen. [Kann-Komma, da »zu regnen« sehr kurz ist.]Zeichensetzung für Dummies
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
1. Auflage 2021
© 2021 Wiley-VCH GmbH, Weinheim
Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.
Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.
Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.
Coverfoto: © pathdoc / stock.adobe.comKorrektur: Johanna Rupp, WalldorfLektorat und Projektmanagement: Gabriele Kalmbach, Köln
Print ISBN: 978-3-527-71865-8ePub ISBN: 978-3-527-83407-5
Dr. Petra-Kristin Bonitz ist an der Ostsee aufgewachsen und entdeckte frühzeitig die Liebe zum geschriebenen Wort, was sie zum Germanistikstudium bewegte. Nach der Spezialisierung im Bereich Grammatiktheorie promovierte sie über Lücken in komplexen Sätzen (vielleicht kennen Sie das Thema aus dem Grammatik-Duden und erinnern sich an Seite 910, Randnummer 1411) und lehrte als Dozentin an der Georg-August-Universität Göttingen. Heute arbeitet sie im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Hannover. Mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen lebt sie in Hemmingen, einer Kleinstadt am Rande Hannovers. Für Nachfragen oder Feedback können Sie sie unter https://grammatikwissen.de kontaktieren.
Dieses Buch ist meinen Söhnen Emil und Anton gewidmet.
Ein herzlicher Dank gilt meiner wunderbaren Familie und meinen treuen Freunden, die mich stets in dem Buchvorhaben bekräftigten und unterstützten. Sehr dankbar bin ich für den Zuspruch, die vielen helfenden Hinweise und das konstruktive Feedback von Sebastian Bonitz, Erika und Peter Seeheid sowie Dr. Christoph Pflaumbaum – Ihr seid fabelhaft!
Ein großer Dank gilt zudem meinen Lektorinnen bei Wiley-VCH, Frau Inken Bohn sowie Frau Dr. Gabriele Kalmbach, die mich in dem Buchprojekt kompetent begleiteten. Ebenso großer Dank sei an dieser Stelle auch Wiley-VCH ausgesprochen – danke für diese großartige Möglichkeit!
Und ich danke auch Ihnen, liebe an diesem Buch Interessierte – durch den Erwerb des Buches haben Sie bereits bewiesen, dass Ihnen die Zeichensetzung wichtig ist. Ich hoffe, dieser Ratgeber bestärkt Sie in dieser Tendenz und stellt Ihnen eine praktische Hilfe im Sprachalltag dar.
Cover
Titelblatt
Impressum
Über die Autorin
Danksagung
Einführung
Über dieses Buch
Konventionen in diesem Buch
Was Sie nicht lesen müssen
Wie dieses Buch aufgebaut ist
Symbole, die in diesem Buch verwendet werden
Wie es weitergeht
Teil I: Bedeutung von korrekter Zeichensetzung
Kapitel 1: Überblick zu Satzzeichen im Deutschen
Satzzeichen und ihre Funktionen im Text
Nun aber zu den unentbehrlichen Satzzeichen
Mehrdeutigkeiten durch Zeichensetzung
Ein Loblied auf das Komma
Übungen zu Kapitel 1
Kapitel 2: Klammern, Raute und andere Besonderheiten
Weitere wichtige Zeichen
Gendern oder nicht
Übungen zu Kapitel 2
Teil II: Kommas in einfachen Sätzen
Kapitel 3: Grundsätzliches zum Verständnis von Satzstrukturen
Das Verb und die Satzglieder
Positionen im Satz
Übungen zu Kapitel 3
Kapitel 4: Streichbare Satzteile
Junge, setz das Komma bei der Anrede
Ach je, Empfindungswörter
Geschickt ergänzen mit Beisätzen
Im Prinzip das Partizip mit Komma
Übungen zu Kapitel 4
Kapitel 5: Kommas bei Aufzählungen
Ich packe meinen Koffer – Merkmale von Aufzählungen
Kommas bei beschreibenden Adjektiven
Übungen zu Kapitel 5
Kapitel 6: Angaben zu Ort, Zeit und Co.
Datums- und Uhrzeitangaben
Ortsangaben in ganzen Sätzen
Literaturangaben in ganzen Sätzen
Übungen zu Kapitel 6
Teil III: Kommas in mehrteiligen Sätzen
Kapitel 7: Kommas als Satzbegrenzung
Unterscheidung von Haupt- und Nebensätzen
Satzgefüge und Satzreihe
Übungen zu Kapitel 7
Kapitel 8: Sätze mit Konjunktionen oder Relativwörtern
Konjunktionen und Kommas
Relativsätze, die eng verwoben sind
Übungen zu Kapitel 8
Kapitel 9: Infinitiv mit »zu« und wörtliche Rede
Infinitiv mit »zu«
Wörtliche Rede: »Bitte mit Komma«
Übungen zu Kapitel 9
Kapitel 10: Satzzeichen mit Stil und Funktion
Relevanz der Zeichensetzung
Kommas als Zeichen mit deutlicher Funktion
Ende gut, alles gut – das Satzende
Semikolon, Doppelpunkt und Gedankenstrich
Typografische Hinweise
Übungen zu Kapitel 10
Teil IV: Der Top-Ten-Teil
Kapitel 11: Zehn wichtige Zeichensetzungsregeln
Untermauern Sie Ihr »Gefühl« mit Regeln
Achten Sie auf Kommas
Verbinden Sie auch Wörter mit Zeichen
Streichbare Elemente brauchen oftmals Grenzen
Denken Sie bei Aufzählungen an Kommas
Beachten Sie die Hierarchien in Satzgefügen
Achten Sie auf Hinweise durch Schlüsselwörter
Grenzen Sie die wörtliche Rede klar ab
Verdeutlichen Sie mittels Satzzeichen die Struktur
Variieren Sie Satzzeichen
Kapitel 12: Zehn große Stolpersteine zur Zeichensetzung
Bitte nicht zu viel von allem
Abkürzungen brauchen Leerraum
Bindestrich nicht vergessen
Bindestrich ist nicht gleich Gedankenstrich
Einfach zu viele
Apostroph's
Apostrophs
Trügerisches Vorfeld
Vergessen Sie nicht das schließende Komma
Bitte kein Komma bei Auslassungen
Nebensätze stehen nicht allein
Bitte Satzzeichen setzen – so viel Zeit muss sein
Teil V: Anhang
Anhang A: Noch mehr Übungen
Übungen zur Kommasetzung
Übungen zum Satzabschluss
Übungen zum Bindestrich
Übungen zur direkten Rede
Übungen zu Satzzeichen – harte Schule
Anhang B: Lösungen
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Lösungen zu Anhang A
Glossar
Stichwortverzeichnis
End User License Agreement
Schummelseite
Abbildung 0.1: Übersicht Komma-Pflicht
Abbildung 0.2: Übersicht kein Komma beziehungsweise Kann-Komma
Kapitel 7
Abbildung 7.1: Hauptsatz und Nebensatz im Straßennetz
Abbildung 7.2: Nebensatz wird von Hauptsätzen eingeschlossen
Abbildung 7.3: Satzreihe mit
und
als Polizist
Abbildung 7.4: Satzreihe mit
und
und Auslassungen
Abbildung 7.5: Der selbstständige Satz als Verkehrsbrücke
Kapitel 8
Abbildung 8.1: Hierarchie in Relativsätzen
Kapitel 1
Tabelle 1.1: Übersicht zu den in Kapitel 1 behandelten Satzzeichen
Kapitel 2
Tabelle 2.1 Übersicht zu den in Kapitel 2 verwendeten Satzzeichen
Kapitel 3
Tabelle 3.1: Positionen nach dem Feldermodell
Tabelle 3.2: Positionen im Satz mit Beispielen A–D
Kapitel 7
Tabelle 7.1: Positionen im Satz nach dem Feldermodell
Tabelle 7.2: Positionen im Satz bei Haupt- und Nebensätzen
Tabelle 7.3: Positionen im Satz bei den Beispielsätzen
Tabelle 7.4: Positionen im Satz in den Beispielen zu Haupt- und Nebensätzen
Kapitel 8
Tabelle 8.1: Positionen im Relativsatz
Kapitel 9
Tabelle 9.1: Positionen im Satz beim eingebetteten Infinitiv
Anhang B
Tabelle B.1: Lösungen Kapitel 3
Cover
Inhaltsverzeichnis
Fangen Sie an zu lesen
1
2
3
7
8
9
19
20
21
22
23
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
134
135
136
137
138
139
140
141
142
143
144
145
146
147
148
149
150
151
152
153
154
155
156
157
158
159
160
161
162
163
164
165
166
167
168
169
170
171
172
173
174
175
176
177
178
179
180
181
182
183
184
185
186
187
188
189
190
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
217
218
219
220
221
223
224
225
Kommas und Satzzeichen im Allgemeinen sind doch eine großartige Erfindung der Menschheit. Wie das elektrische Licht schenken sie den Lesenden Erleuchtung in vielen Bereichen und ähnlich wie Navigationssysteme auf unbekannten Wegen geben sie dem Text Struktur, sie setzen Grenzen und laden die Lesenden zu Betonung und zu Pausen ein, gleich einem Ruhepol im stressigen Alltag. In Texten, in denen Satzzeichen fehlen, wird der Lesefluss erschwert. Es lohnt sich also, diese Grenzen zu setzen und sie bewusst anzuzeigen. Es gibt klare Regeln und dennoch auch viele freie und durchaus subjektive Entscheidungsmöglichkeiten. Sie werden sehen, dass Sie an manchen Stellen Ihren eigenen Stil etablieren können.
Der Moment, in dem ich beschloss, dieses Buch schreiben zu wollen, war der, als ich diese E-Mail (in der falschen Schreibung) erhielt:
(
falsch:
) Bezüglich der Seitenaufrufe, melde ich mich später noch einmal bei Ihnen.
(
richtig:
) Bezüglich der Seitenaufrufe melde ich mich später noch einmal bei Ihnen.
Ich öffnete ein Schreibprogramm und kopierte den falschen Satz in eine sonst noch leere Seite. Und was passierte? Der Teil Bezüglich der Seitenaufrufe wurde blau unterstrichen und das Programm teilte mir mit: »Entfernen Sie das Komma nach dem adverbialen Ausdruck.« Technische Hilfsmittel wie diese integrierte Rechtschreibprüfung nehmen den Menschen tatsächlich schon so viel ab, aber manchmal werden sie nicht im richtigen Moment genutzt, die Hinweise werden ignoriert oder aber nicht verstanden, da sie Fachbegriffe enthalten, die der Laie im aktiven Sprachgebrauch weder kennt noch nutzt. Unabhängig davon werden auch oft genug falsche Hinweise gegeben, denn die Technik ist schließlich nicht unfehlbar und die deutsche Sprache sehr komplex. In diesem Fall war der Hinweis aber korrekt. Hier darf kein Komma stehen (eine hoffentlich anschaulichere Erklärung für das »Warum« finden Sie in Kapitel 3 – kleiner Spoiler: Nach dem Vorfeld steht kein Komma), also bitte weg damit.
»Kommas setze ich nach Gefühl«, so heißt es oftmals. Aber woher kommt dieses »Gefühl«? Sollte das nicht auf Regeln basieren, die man idealerweise durch die Schule kennengelernt und verinnerlicht hat?
Denke ich an meine Schulzeit zurück, so weiß ich, dass ich meine Vorliebe für grammatikalische Strukturen nicht dort entwickelt habe. Eine mäßig engagierte, betagte Lehrerin versuchte, uns in der neunten Klasse die Kommaregeln beizubringen. Vermutlich bedingt durch ihre tendenziell monotone Stimme war es nicht gerade packend und so wirklich eindeutig schien mir die Schulgrammatik auch nicht. So viele Einzelfälle! Wie kann man diese Satztypen zuverlässig voneinander unterscheiden? Außerdem verstand ich damals bei Weitem nicht die Relevanz des Themas, schließlich beschäftigten wir uns damit nicht übermäßig lang und es fehlte an einer gewissen Leidenschaft.
Heute frage ich mich: »Warum sind Kommas nicht beliebter?« Sie haben nämlich eine strukturierende Kraft im Satz und dadurch im ganzen Ausdruck! Wenn jemand Kommas bewusst einsetzen kann, verbessert das sogleich das gesamte Ausdrucksvermögen der Person, schenkt ihr dabei Sicherheit und damit zugleich Selbstbewusstsein. Genau das sollten auch die Schulkinder von heute vermittelt bekommen – oder was meinen Sie?
Dieses Buch hat mit einem Grammatikratgeber im klassischen Sinn nur wenig gemein. Es soll nicht belehren, es soll Sie vielmehr motivieren, sich mit der Zeichensetzung in der deutschen Sprache auseinanderzusetzen und idealerweise auch Spaß an dem Thema zu finden. Dafür bemühte ich mich um eine Übersichtlichkeit der einzelnen Themenfelder sowie um eine gute Verständlichkeit, damit Sie das »Warum« nachvollziehen können. Auf diese Prinzipien können Sie sich dabei verlassen:
In diesem Buch werden viele Beispiele aufgeführt, damit die Erklärungen plastisch und möglichst leicht verständlich sind. Die Beispielsätze werden entweder in Anführungsstriche gesetzt oder durch Häkchen angezeigt.
Auf die Beispielsätze wird im Weiteren konkret Bezug genommen. Wird ein bestimmter Teil aus dem Beispielsatz angeführt, ist dieser
kursiv
geschrieben.
Grammatikalisch falsche Dinge werden entweder durchgestrichen oder sie sind mit dem Hinweis (
falsch
) eingeleitet.
Fachausdrücke werden möglichst vermieden. Sollten doch einmal welche erforderlich sein, werden sie in der Regel direkt erklärt. Im Glossar finden Sie außerdem kurze Erklärungen zu ausgewählten Fachausdrücken.
Nach den Kapiteln haben Sie die Gelegenheit für praktische Übungen. Im Lösungsteil werden zudem nochmals kurze Erläuterungen gegeben.
Das Buch wird Ihnen einen allgemeinen Überblick zur Zeichensetzung geben. Im Deutschen gibt es immer wieder Zweifelsfälle oder Anlässe, in denen Sie frei entscheiden können, ob und welches Satzzeichen Sie einsetzen wollen. Dieses Buch dient Ihnen dabei gern als Ratgeber.
In den einzelnen Kapiteln werden Ihnen einige grammatikalische Fachbegriffe begegnen, die Sie gegebenenfalls noch aus Schulzeiten kennen. Alle Phänomene (also auch komplexere Sachverhalte) werden vereinfacht beschrieben. Es wird für die Lektüre des Buches kein spezielles Vorwissen vorausgesetzt.
Alle in diesem Buch vorkommenden Personen sind frei erfunden. Mögliche Übereinstimmungen mit realen Personen sind zufällig und unbeabsichtigt.
Sie können gern das ganze Buch von vorn bis hinten durchlesen. Da ich aber weiß, wie kostbar Zeit ist und Sie möglicherweise nur die Antwort auf eine bestimmte Frage erhalten wollen, können Sie auch nur einzelne Kapitel lesen. Aus diesem Grund wurde das Buch so geschrieben, dass Sie in jedem Kapitel einsteigen können, ohne die Darstellungen aus den vorangegangenen Kapiteln kennen zu müssen. Mittels des Stichwortverzeichnisses finden Sie durch die passenden Stichworte den direkten Einstieg. Außerdem sind die Überschriften (hoffentlich) selbsterklärend, um Ihnen auch damit eine Einstiegshilfe in genau das Themengebiet zu ermöglichen, das Sie gerade interessiert.
Auch wenn es in diesem Buch um Zeichensetzung im Allgemeinen geht, werden Sie schnell sehen, dass Kommas hier die Hauptrolle spielen, ganz einfach, weil ihr Einsatz etwas erklärungsbedürftiger und vor allem häufiger als der anderer Satzzeichen ist.
Im ersten Teil erhalten Sie einen Überblick zu den wichtigsten Satzzeichen der deutschen Sprache. Neben den klassischen Zeichen wie Punkt, Ausrufezeichen und Apostroph werden auch seltenere Zeichen wie der Asterisk thematisiert. Es werden hierbei die Funktionen und konkrete Anwendungsfelder beschrieben. Satzzeichen sind für alle Texte relevant, warum genau, wird Ihnen hier erläutert.
Im zweiten Teil des Buches lernen Sie die Grundlagen der einfachen Satzstruktur kennen. Es gibt unterschiedliche Positionen im Satz, die zum Teil mittels Kommas abgegrenzt werden müssen. Des Weiteren erwarten Sie Erklärungen, Anwendungsbeispiele und Übungen für Kommas in einfachen Sätzen.
Um verschachtelte Sätze geht es im dritten Teil. Sie werden Satztypen voneinander unterscheiden lernen, die Ihnen schon aus Schulzeiten als Haupt- und Nebensatz bekannt sind. Die einzelnen Arten der Zusammenstellungen werden im Detail skizziert und die Kommasetzung in diesen geübt.
Ob Sie ein Komma verwenden oder lieber doch einen Gedankenstrich? Zeichensetzung kann auch ein Ausdruck Ihres eigenen Stils sein. In Kapitel 10 erfahren Sie, wie Sie Satzzeichen als Stilmittel einsetzen können.
Hier werden die häufigsten Fehlerquellen bei der Zeichensetzung aufgeführt, quasi die größten Fettnäpfchen in einer Reihe, um ihnen im Sprachalltag sicher ausweichen zu können. Außerdem gibt Ihnen dieser Teil einen Überblick zu den wichtigsten Regeln und somit schnelle Antworten auf Ihre alltäglichen Fragen zur Zeichensetzung.
In diesem Buch können Sie viel üben, wenn Sie möchten. Im Anhang steht Ihnen ein zusätzliches Kapitel mit Übungen zur Verfügung, das verschiedene Satzkonstellationen beinhaltet.
Außerdem finden Sie hier die Lösungen für alle Übungen im Buch, inklusive kurzer Erklärungen. Ebenso gibt es hier ein Glossar.
Um auf einen Blick die wichtigsten Informationen zu bündeln, werden Sie in diesem Buch auf einige Symbole treffen. Das bedeuten sie:
Wichtig, wichtig. In diesem Infokasten sind Regeln zur Zeichensetzung erläutert. Kurz und knapp werden sie hier beschrieben.
Neben blanken Regeln finden Sie in diesem »für Dummies«-Buch auch Tipps, die Ihnen gern als Anhaltspunkt dienen können, Ihren eigenen Umgang mit Satzzeichen zu finden. Des Weiteren werden mit diesem Symbol Hinweise zu einer neu eingeführten Konvention gegeben.
Vorsicht, es droht eine Falle. Dieses Symbol soll Ihre Aufmerksamkeit auf mögliche Fehlerquellen richten, damit Sie sie elegant umschiffen können und nicht hineintappen.
So, nun rein ins Vergnügen. Sie können gern direkt mit dem ersten Kapitel loslegen oder aber in ein spezielles Thema einsteigen. Ich wünsche Ihnen dabei viel Spaß und gute Unterhaltung!
Teil I
IN DIESEM TEIL …
Sie sind so wichtig und werden doch oftmals verkannt oder sogar ignoriert. Satzzeichen schenken dem Text Struktur. In diesem Teil des Buches erhalten Sie einen Überblick zu den im Deutschen verwendeten Satzzeichen. Was gibt es in der Schriftsprache nicht alles für Mittel und Wege, um Grenzen zu markieren, Betonungen herauszufordern und Verknüpfungen herzustellen? Nicht nur die Wörter, die Sie einsetzen, sind entscheidend, sondern auch die Zeichen, die sie umgeben. Mit diesem Werkzeugkasten kann es dann in die praktische Übung gehen.
Außerdem werden in diesem Part noch einige grundlegende Informationen zur Relevanz korrekter Zeichensetzung anhand von humorvollen Mehrdeutigkeiten gegeben. Des Weiteren finden Sie hilfreiche Tipps zur Verwendung von Zeichen im Rahmen geschlechtergerechter Sprache.
Kapitel 1
IN DIESEM KAPITEL
Erster Überblick zu SatzzeichenFunktionen zentraler Satzzeichen im EinzelnenMehrdeutigkeiten von Satzzeichen erkennenZeichensetzung übenSie sind überall. Ein Text kann nicht ohne Satzzeichen auskommen. Sie gehören zu einem Text wie das Ufer zum Meer, Laternen an einen dunklen Weg oder auch Gewürze in ein schmackhaftes Gericht. Ein Text lässt sich auch ohne Satzzeichen verstehen, aber es fehlt an Grenzen, an richtungsweisenden Lichtern und an Würze. Sie markieren im Text, wo die Stimme gehoben werden soll, ob es sich um eine Frage, eine Aussage oder einen Ausruf handelt. Sie erleichtern den Lesefluss und zeigen die Beziehungen im Satz an. So wie das Rot einer Ampel Sie zum Anhalten bewegt, so weist ein Fragezeichen Sie darauf hin, dass Sie Ihre Stimme heben sollten.
»Wirklich?«
»Oh ja!«
»Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht.« Jedes Kind kennt diese in unserem Alltag so wichtigen Zeichen – nicht nur wegen des Kinderreims. Der Punkt und das Komma sind die beiden wichtigsten Satzzeichen und die mit Abstand am häufigsten verwendeten in deutschsprachigen Texten.
Neben diesen beiden Schwergewichten der Zeichensetzung finden Sie auf Ihrer Tastatur aber noch viele weitere Zeichen und Symbole. Die wichtigsten Zeichen im Rahmen der Zeichensetzung werden im Folgenden aufgelistet und hinsichtlich ihrer zentralen Funktionen ausgeführt. Für weitere Satzzeichen sei auf Kapitel 2 verwiesen. Dabei geht es aber nicht um eine vollständige Darstellung aller möglichen Sonderzeichen, sondern um sogenannte Interpunktionszeichen, also Satzzeichen, die Sie dabei unterstützen, einen Satz beziehungsweise einen Text zu strukturieren und Betonungen anzuzeigen. Worum es aber nicht gehen wird, sind mathematische Zeichen, Sonderzeichen wie & oder auch %. Zwar besitzt ein Komma eine sehr wichtige Rolle in der Mathematik, da es sich dabei aber um keine Funktion im Bereich der Satz- oder Wortzeichen handelt, bleibt dieser Anwendungsbereich unberücksichtigt.
In Tabelle 1.1 können Sie auf einen Blick sehen, welche Satzzeichen im Folgenden genauer ausgeführt werden. Die wichtigsten Funktionen finden Sie darin bereits kurz und knapp aufgelistet.
Name
Zeichen
Wichtigste Funktionen
Beispiel
Punkt
.
Satzschlusszeichen
Kennzeichnung von Abkürzungen
Markierung von Ordnungszahlen
Tausendertrennung
Nummerierungszeichen
Ich esse.
z. B.
3. Platz
2.453
Version 1.2
Auslassungspunkte
…
Auslassung am Wort
Auslassung für Wörter
Du B…!
Wie wahr …
Fragezeichen
?
Anzeigen einer Frage
Wie spät ist es?
Ausrufezeichen
!
Nachdrückliches Anzeigen eines Ausrufs/Befehls/Wunsches
Ah!
Komma
,
Aufzählungen
Trennung von Teilsätzen
eins, zwei, drei
Ich denke, das ist gut.
Semikolon
;
Härteres Trennmittel als ein Komma
Geige, Cello; Flöten; Gitarre
Doppelpunkt
:
Ankündigung von Informationen
Uhrzeitangabe
statt »zu«
Sie sagt: »Hi.«
8:45 Uhr
Das Spiel endet 2 : 3.
Tabelle 1.1: Übersicht zu den in Kapitel 1 behandelten Satzzeichen
So eine Übersicht ist immer recht hilfreich, um auf einen Blick die Optionen abwägen zu können. Einige Zeichen sind aber etwas erklärungsbedürftiger als andere. Wie ist es nun also mit den einzelnen Funktionen im Detail? Wann sollte welches Satzzeichen Anwendung finden?
Kaum ein Satzzeichen kann solch strikte Grenzen setzen wie der Punkt. Am Ende eines Aussagesatzes steht ein Punkt, danach ist der Anfang des nächsten Satzes großzuschreiben. Schon in der ersten Klasse wird diese Regel an der Grundschule gelehrt (und wie lang muss sie zum Teil wiederholt werden, damit sie nicht immer wieder vergessen wird). Was aber bedeutet konkret Aussagesatz? Nun, der Punkt tritt in Erscheinung, wenn der Satz neutral geschlossen werden soll. Der Punkt weist die Lesenden an, die Stimme zu senken und somit den Hörenden zu verstehen zu geben, dass der Satz beendet ist.
Sowohl einfache als auch sehr umfangreiche, also zusammengesetzte Sätze, die aus verschiedenen Teilsätzen bestehen, werden mit einem Punkt beendet.
Das war heute ein wunderschöner Tag.
Sie gingen spazieren und fütterten Enten.
Inga weiß um ihr Glück.
Nach Stichpunkten werden in der Regel keine Punkte gesetzt. In manchen Schriftstücken (beispielsweise Bildschirm-Präsentationen oder Handouts) finden Sie allerdings auch am Ende von Stichpunkten einen jeweils abschließenden Punkt. Dies ist eher eine stilistische Besonderheit – empfehlenswert ist dabei stets, einheitlich vorzugehen (siehe auch Kapitel 10).
Punkte müssen hingegen gesetzt werden, wenn die stichpunktartigen Aufzählungen jeweils für sich einen Satz abschließen:
Mit manchen Büchern …
… haben Sie lange Freude.
… bleibt die Freude aus.
Gänzlich unerwünscht ist ein Punkt nach freistehenden Zeilen, die sich vom übrigen Text deutlich abheben. Das trifft in erster Linie auf Überschriften, auf Buch- oder auch Zeitungstitel zu, wie hier beispielhaft ausgedacht mit dem mitreißenden Titel Krimi oder Komödie:
Krimi oder Komödie
Der Samstagabend verlief bisher ruhig und ohne Streitigkeiten. Doch als es um die abendliche Filmauswahl ging, erhitzten sich die Gemüter. …
Krimi oder Komödie. Die Entscheidung einer Familie
Der Samstagabend …
Möchten Sie einen Titel von einem Untertitel trennen und Sie haben keine Möglichkeit, dies durch Formatierung kenntlich zu machen, beziehungsweise Sie benennen die Titel im Fließtext, so lässt sich der Titel vom Untertitel mit einem Punkt abtrennen, wie im Beispiel angegeben bei Krimi oder Komödie. Die Entscheidung einer Familie.
Weitere frei stehende Zeilen in Texten finden Sie auch bei Adressanschriften in Briefen. Sie tragen keine Satzzeichen bei sich. Und auch bei einem Anschreiben verbleiben die Datumszeile, die Grußformel und die Unterschrift ohne Punkte am Ende:
Frau
Edelgard Muster
Musterstraße
00000 Musterhausen
Hannover, den 16. März 2026
Herzliche Grüße
M. Müller
Wird ein Punkt nach einer Zahl gesetzt, markiert dieser sie als eine Ordnungszahl: »Stella erreichte mit ihrer Mannschaft den 2. Platz.« Wenn Sie diesen Satz lesen, wissen Sie allein durch den Punkt nach der Zahl 2, dass diese nicht als zwei, sondern als zweiten gelesen werden muss.
Wenn ein Satz mit einer Ordnungszahl abschließt, so darf nicht zusätzlich ein Punkt am Satzende erscheinen. Es dürfen niemals zwei Punkte nebeneinanderstehen. Der Punkt im Zusammenhang mit der Ordnungszahl übernimmt gleichsam die Funktion der Satzbeendigung: »Hoppie ist unser 4.«
Im Zusammenhang mit Zahlen wird der Punkt auch gern in anderen Belangen eingesetzt. Denken Sie nur an den Tausenderpunkt – er soll das Lesen von großen Zahlen erleichtern und grenzt die Tausenderschritte voneinander ab:
2.456
1.298.615
2.222.222
Der Punkt kann aber auch in Zusammenhängen mit Reihenfolgen erscheinen, wie in Kapitelnummerierungen oder auch bei Versionsnummern:
Weiteres können Sie in Kapitel 3.3 nachlesen.
Die App ist nun in Version 2.5 verfügbar.
Übrigens: Nach der DIN-Norm werden die Punkte in Kapitelangaben als Gliederung der Ebenen genutzt, weshalb sie nur zwischen den einzelnen Nummern, nicht aber am Ende der Nummern stehen sollten:
Kapitel 1
Kapitel 1.2
Kapitel 1.2.3
Nicht immer möchte man die Wörter allesamt ausschreiben. Zum Glück hat die Menschheit Abkürzungen erfunden und etabliert. Um Zeichen und in gewisser Weise auch Zeit zu sparen, werden im Sprachalltag oftmals Abkürzungen verwendet. Sie finden im Rechtschreib-Duden eine ganze Reihe an offiziell gebräuchlichen Abkürzungen. Ob Sie diese dann aber auch bei »Scrabble« verwenden dürfen, sollten Sie dringend vorab mit Ihrem Gegenüber klären. Was soll man denn sonst mit Buchstaben wie »Q« ohne ein wichtiges »U« anfangen? Da geht doch nur die Abkürzung »IQ«, oder?
Viele der gängigen Abkürzungen verlangen einen Punkt an ihrer Seite, um anzuzeigen, dass es sich eben nur um eine Abkürzung handelt und man das Wort nicht so aussprechen sollte, wie es geschrieben steht.
Ohne einen Punkt könnte es also zu Missverständnissen kommen. Steht kein Punkt bei der Abkürzung, ist dies ein Zeichen für die Lesenden, dass die Buchstaben in der Form einzeln (siehe die ersten beiden Beispiele) oder auch als Wort (siehe das dritte und vierte Beispiel in der Auflistung) auszusprechen sind:
Lkw
GmbH
GAU
asap
Bekannte Abkürzungen mit einem oder mehreren Punkten sind beispielsweise:
z. B. [
für »zum Beispiel«
]
usw. [
für »und so weiter«
]
Dr. [
für »Doktor«
]
etc. [
für »et cetera«
]
u. a. [
für »unter anderem«
]
Manche Abkürzungen umfassen nur ein Wort, manche wiederum gleich mehrere Wörter. Es wird von den Lesenden erwartet, dass sie die Abkürzungen kennen. Sie sollten deshalb auch nur gängige Abkürzungen verwenden, zugeschnitten auf Ihre Zielgruppe. Eine Nennung der einzelnen Buchstaben ist fürs laute Vorlesen bei Abkürzungen mit Punkt unzureichend und missverständlich: »Ich war schon in den USA u. a.«
Die Abkürzung USA ist als »U∙S∙A« auszusprechen. Die Abkürzung u. a. hingegen verlangt die Vervollständigung zu »unter anderem«, was durch die Punkte angezeigt wird.
Keine Regel ohne Ausnahme: Es gibt auch Abkürzungen, die von dem eben erklärten Muster abweichen und bei denen kein Punkt erscheint, obwohl sie nicht als reine Buchstaben ausgesprochen werden dürfen. Diese Ausnahmen gelten in erster Linie für Himmelsrichtungen, Währungs- oder auch Maßeinheiten:
SW [Südwest]€ [Euro]m [Meter]g [Gramm]Auch bei Abkürzungen gilt für den Punkt, dass er gleichsam das Satzende markiert, sobald die Abkürzung am Ende des Satzes steht: »Ich habe alles, was wir für das Gericht brauchen, eingekauft: Nudeln, Tomatenmark, Pilze etc.«
Wird in einer Abkürzung wie bei z. B. ein Punkt nach einem vorangehenden Buchstaben gesetzt, bedarf es eines Leerschritts nach dem Punkt – so, wie es eben allgemein bei Punkten (beispielsweise am Satzende) üblich ist. Oftmals fehlen in Texten diese Leerzeichen, was aber grundsätzlich als falsch gilt. Vielleicht denken Sie nun an Ihren Lieblingsverein – auch, wenn das Schild neu gedruckt werden müsste, es heißt nun einmal »e. V.« (für eingetragener Verein).
Eine Sonderform der Punkte sind die Auslassungspunkte. Sie treten immer zu dritt auf und wollen den Satz irgendwie nicht so richtig enden lassen: »Ich habe dir noch so viel zu sagen …« Zu intensiv sollte man sich nicht auf diese drei Freunde einlassen, sonst könnte man sie an zu vielen Stellen setzen … Die Auslassungspunkte verleiten zum Schwelgen, zum Träumen, …
Die Auslassungspunkte werden vor allem in Situationen gesetzt, in denen ein Wort- oder Textteil ausgelassen wurde. Wie lang dieser Teil ist, zeigen die Punkte nicht an, sondern nur, dass etwas fehlt: »Ich führe die Forderung nun im Detail aus: … Alles in allem klar und verständlich.«
Wird innerhalb von Zitaten etwas ausgelassen, werden die Auslassungspunkte in eckige Klammern gesetzt, was kennzeichnet, dass die Auslassungspunkte selbst nicht zum Zitat gehören, sondern vielmehr markieren, dass es eine Auslassung im Zitat gibt.
Die drei Punkte erscheinen auch, wenn ein (meist unschönes) Wort nur angedeutet aufgeschrieben werden soll: »Du gemeiner A…!«
Markieren die Auslassungspunkte das Fehlen eines ganzen Wortes oder auch mehrerer Wörter, so muss ein Leerschritt vor den Punkten gesetzt werden: »Es bringt mich zum Träumen …« Wird aber nur ein Wortteil ausgelassen wie in »A…«, dann müssen die Auslassungspunkte direkt am sichtbaren Wortteil anschließen.
Nun stellt sich natürlich auch die Frage, wie sich Auslassungspunkte in Kombination zu anderen Satzzeichen verhalten. Wie sollte es anders sein: Auch hier gibt es klare Regeln. Die Auslassungspunkte ersetzen den Schlusspunkt. Nicht selten kommt es aber dazu, dass sie Teil einer Klammer sind. In diesem Fall können sie nicht das Ende des Satzes markieren, da die schließende Klammer noch folgt. Möchten Sie dem Satz noch mehr Ausdruckskraft und Nachdruck geben, können Sie direkt nach den Auslassungspunkten ein Fragezeichen oder ein Ausrufezeichen setzen.
Und so ging die Geschichte weiter …
Und so ging die Geschichte weiter (und weiter und weiter …).
Und so ging die Geschichte weiter …?
Und so ging die Geschichte weiter …!
Auslassungspunkte können zwar das Satzende ersetzen, nicht aber den Abkürzungspunkt mitmeinen. Dieser muss zwingend weiterhin gesetzt werden: »Er zählte alle Titel auf: Prof., Dr. …«
Schließen die Auslassungspunkte an einen bereits beendeten Satz an, dürfen sie nicht mit diesem verknüpft werden: »Ich wollte heute noch joggen. … dieser blöde Schweinehund!«
Ein weiteres Zeichen zur Satzbeendigung ist das Fragezeichen. Anders als ein Punkt ist das Fragezeichen nicht neutral, sondern es markiert – wie sein Name schon sagt – eine Frage. Durch ein Fragezeichen erhalten Sie das Zeichen, dass Sie Ihre Stimme heben müssen:
Wie geht es dir?
Gehst du mit mir ins Kino?
Warum denn nicht?
Typischerweise beginnen Fragen mit Fragewörtern (im oberen Beispielsatz wie und im unteren warum) oder aber auch mit einem Verb (gehst). Grundsätzlich können sich aber auch Aussagesätze in eine Frage verwandeln, wenn Sie sie statt eines Punktes mit einem Fragezeichen am Ende versehen: »Ich wollte joggen gehen?«
Die Frage muss direkt gestellt werden, um ein Fragezeichen zu tragen. Wird sie hingegen nur indirekt aufgegriffen, so bleibt es ein einfacher Aussagesatz: »Timmi fragte, ob er noch aufbleiben dürfe.«
Das Fragezeichen bewirkt, dass der gesamte Satz zur Frage wird. Setzen Sie nun also ein Fragezeichen nach diesem eben als Aussage formulierten Satz, so geht es nicht mehr um die Frage Timmis, ob er noch länger aufbleiben dürfe, sondern die Frage wäre, ob Timmi fragte, dass er noch aufbleiben darf. Ein Fragesatz mit Fragezeichen bezieht sich also immer auf den gesamten Satz und nicht nur auf Teile dessen, wie auch hier: »Ist schon bekannt, was die Mama geantwortet hat?«