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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Freie Universität Berlin, Veranstaltung: Literatur des Dritten Reichs, Sprache: Deutsch, Abstract: In dem Zeitraum zwischen Oktober 1937 und März 1938 1 schrieb Reinhold Schneider die Erzählung Las Casas vor Karl V. Szenen aus der Konquistadorenzeit 2 . Als Grundlage für die Geschichte, die noch im selben Jahr erschien, verwendete er historisches Material. Der deutsche Autor wählte zwei zentrale Situationen aus dem Leben des Dominikanermönches Bartolomé de Las Casas, der durch seinen Einsatz für die Rechte der Indios bekannt wurde. In diesem Kontext thematisierte er die Disputation aus dem Jahr 1550 und die Audienz bei Karl V. 1954 erklärte Reinhold Schneider, dass es ihm bei der Niederschrift nicht allein um die Aufarbeitung eines historischen Stoffes gegangen sei. Vielmehr habe er die Erzählung genutzt, um verdeckt gegen die Judenverfolgung im Dritten Reich zu protestieren. 3 Eine scheinbar eindeutige Aussage. Allerdings ist die Glaubwürdigkeit dieser Behauptung nicht zweifellos, da die diesbezüglichen Aussagen des Autors zu Zeiten des NS-Regimes nie so eindeutig gewesen sind. 4 In Anbetracht dieser Tatsache stellt sich die Frage, inwiefern die Selbstaussage Schneiders von 1954 der Wahrheit entspricht. Ist es möglich, dass der Autor mit seiner Erzählung 1938 Widerstand gegen die Rassenpolitik der Nationalsozialisten leistete? Zumindest ein verdeckter Protest ist nicht ohne Weiteres auszuschließen. Oder aber ist seine Selbstaussage fast 10 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Machtherrschaft in Deutschland ein Postulat, das sich durch eine interpretative Vorbelastung des Werkes ergibt? Diese Fragestellung soll exemplarisch an Hand der Disputation im dritten Kapitel der Erzählung geprüft werden. Zur Erörterung des Themas wird zunächst die literarische Umsetzung der Disputation untersucht.
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