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Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Geschichte der politischen Systeme, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: „Vergangenheitsbewältigung“ meint hier ganz allgemein einerseits den Umgang mit Geschichte und andererseits die historische Aufarbeitung als Wahrheitsfindung in einer historischen Epoche sowie wie die Sensibilisierung im Umgang mit historischen Fragen überhaupt, seien sie politischer, sozialer, gesellschaftlicher und/oder religiöser Natur. „Vergangenheitsbewältigung“ kann und soll Geschichte aber nicht abschließend behandeln. Ein „Schlussstrich“ unter eine wie auch immer geartete Vergangenheit scheint weder erstrebenswert noch erreichbar, denn nur durch und mit Hilfe fortdauernder Erinnerung ist und bleibt Geschichte erst lebendig. Ein Nicht-Vergessen der Geschichte, der Vergangenheit kann und soll auch Schutz davor bieten, dass sie sich wiederholen könnte. Erinnerung kann und soll also auch immer Mahnung für die Zukunft sein. Aufarbeitung und Bewältigung der Vergangenheit erfolgt durch Publikationen, Ehrungen, Gedenkveranstaltungen, Briefmarkenausgaben, etc durch unterschiedliche gesellschaftliche, soziale und staatliche Schichten, Gruppen, Organisationen und Institutionen, in der katholischen Kirche gibt es darüber hinaus die Seligsprechung als ein Instrument der Würdigung und Ehrung für christlichen Einsatz. Dabei darf die Erkenntnis und Erfahrung nicht gering geschätzt werden, dass „Geschichte immer politisch (ist). Denn Geschichte ist, was von früheren Zeiten wie, in welchem Zusammenhang und mit welchem offenkundigen und / oder geheimen Zweck erinnert wird,“ aber auch, dass „alle Erinnerung hochgradig wählerisch, voll der Rationalisierung der jeweils Erinnernden“ ist (Narr 2001). Meine Arbeit verfolgt die These, dass die katholische Kirche - darunter wird im folgenden immer die „Amtskirche“ als Leitungshierarchie der Bischöfe, des Klerus bezeichnet - bezüglich der jüngsten deutschen Vergangenheit vor allem eine Vergangenheitsbewältigung oder -politik betreibt, deren Ziel es ist, sich von der „Schande“ reinzuwaschen, in jener Vergangenheit oft tatenlos zugesehen oder zu wenig getan und damit als Institution versagt zu haben. Das Verhalten der kirchlichen Institution während des Nationalsozialismus steht zweifellos im Widerspruch zur christlichen Lehre der Nächstenliebe und Barmherzigkeit und der Solidarität mit den Armen und Unterdrückten.
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