Zwanglos zum Glück - Das Selbsthilfebuch: Wie Sie alle Zwangsgedanken und Ängste besiegen, Ihre Gedanken kontrollieren und ein positives Denken etablieren - inkl. der 7 besten Soforthilfetipps - Kaspar Wendland - E-Book

Zwanglos zum Glück - Das Selbsthilfebuch: Wie Sie alle Zwangsgedanken und Ängste besiegen, Ihre Gedanken kontrollieren und ein positives Denken etablieren - inkl. der 7 besten Soforthilfetipps E-Book

Kaspar Wendland

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Beschreibung

Zwangsgedanken stoppen und langfristig besiegen: Mit einfachen Selbsthilfestrategien zurück zu einem befreiten und selbstbestimmten Alltag Erschreckende Bilder blitzen vor dem inneren Auge auf, furchtbare Vorstellungen nehmen immer mehr gedanklichen Raum ein und nicht selten ist der normale Alltag eingeschränkt – Zwangsgedanken können Betroffenen das Leben zur Qual machen. Doch wer sich jetzt seinem Schicksal hilflos ausgeliefert fühlt, für den bringt dieses Buch eine frohe Botschaft: In Form von wirksamen und kinderleicht anzuwendenden Strategien, mit denen Sie sich die Kontrolle über Ihre Gedanken- und Gefühlswelt Stück für Stück zurückerobern können! Wenn Sie selbst von Zwangsgedanken betroffen sind oder einem Betroffenen nahestehen, haben Sie vermutlich bereits gehört, dass die lästigen Gedanken sich nicht wegzaubern lassen. Allerdings gibt es mittlerweile zahlreiche wissenschaftlich fundierte und praxiserprobte Methoden, mit denen Sie ganz einfach lernen können, der Erkrankung Ihren Schrecken zu nehmen und die können Sie auch ganz einfach selbst nutzen! Dieses Buch klärt Sie nun leicht verständlich und umfassend über die wissenschaftlich-psychologische Seite der Störung auf und versorgt Sie mit allen wichtigen Informationen zu Auslösern, Prozessen im Gehirn und etablierten Therapiemöglichkeiten. Sie fürchten, Theorie allein hilft Ihnen nicht weiter? Keine Sorge! Denn der zweite Teil des Buches widmet sich ganz dem breiten Strauß an praktischen und effektiven Selbsthilfestrategien, mit denen Sie konkret an einem konstruktiven Umgang mit Ihren Gedankenmustern arbeiten können. Von emotionaler Neuausrichtung über Gedankenidentifikation bis hin zu sprachlicher Bewusstseinsformung geben Ihnen sofort anwendbare Techniken neurolinguistischer Trainingsprogramme starke Waffen für den Kampf um Ihre innere Ausgeglichenheit an die Hand. Grundkurs Zwangsstörungen: Machen Sie sich mit einfachen Erklärungen im Handumdrehen zum Experten für Ihre Erkrankung und erfahren Sie alles über Diagnose, Risikofaktoren, Symptome und gängige Therapiemethoden. Das Gehirn neu programmieren: Finden Sie heraus, welchen Ansatz die Neurolinguistische Programmierung verfolgt, wie Sie auf diese Weise effektiv auf Ihre Gedanken einwirken können und von welchen Ansätzen Sie maximal profitieren. Werden Sie aktiv! Neuausrichtung von Emotionen, Gedankenlandkarte, Reframing oder Assoziationsspaltung – entdecken Sie zahlreiche Techniken, mit denen Sie wirksamen Zugriff auf Ihr Gedankenleben erhalten. Auf Kurs bleiben: SOS-Soforthilfe-Tipps und langfristige Bewusstseinsstrategien verhelfen Ihnen zu einem dauerhaft entspannten und zuversichtlichen Umgang mit den Symptomen Ihrer Störung. Dieses Buch zeigt Ihnen einen Lichtschimmer am Ende des Tunnels aus lähmenden Gedankenmustern und hilft Ihnen, das Heft Ihres Lebens wieder selbstbewusst in die Hand zu nehmen. Ob als therapiebegleitendes Selbsthilfeprogramm, unkomplizierte Hilfe im Alltag oder zum besseren Verständnis für Nahestehende & Angehörige – dieser einfühlsame Ratgeber informiert, motiviert und schenkt Zuversicht für eine selbstbestimmte Zukunft. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "In den Einkaufswagen" und wagen Sie den Aufbruch zurück in ein Leben voll Entspanntheit, Freiheit und seelischem Wohlbefinden!

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Zwanglos zum Glück Das Selbsthilfebuch

Wie Sie alle Zwangsgedanken und Ängste besiegen,Ihre Gedanken kontrollieren und ein positives Denken etablieren

Kaspar Wendland

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für jegliche Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

Zwanglos zum Glück - Das SelbsthilfebuchCopyright © 2022 Kaspar Wendlandwww.inselliebe-verlag.de

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Für Fragen und Anregungen:[email protected] 2022

Inhalt

Vorwort

Wenn Gedanken bleiben: Leben mit Zwangsgedanken

Test: Habe ich Zwangsgedanken?

Von Zwangsgedanken zur Zwangsstörung?

Abgrenzung und Diagnose    

Hilfe beim Facharzt    

Depressionen

Zwangsstörung

ICD-10-Diagnostik    

Auf den Grund gegangen

Warum entwickelt man überhaupt Zwangsgedanken?    

Biographische Risikofaktoren    

Psychische Risikofaktoren    

Hilfe zur Selbsthilfe?

Der pathologische Umgang mit Zwangsgedanken

Dysfunktionale Coping-Strategien

Ein häufiger Zusammenhang – Zwangsgedanken und Zwangshandlungen

Typische Kompensationsversuche

Therapien & ihre Wirkung

Verhaltenstherapie    

Gruppentherapie

Herkömmliche Therapien

Kognitive Verhaltenstherapie

Psychotherapie

Selbsthilfe für Zwangsgedanken

Das emotional-neurolinguistische Trainingsprogramm

Emotionen: Die Triebfeder unseres Handelns

Die Macht der Sprache: Wie Worte unsere Gedanken steuern

Zwangsgedanken selbst identifizieren und auflösen

Mit Sprache Bewusstsein formen und Zwangsgedanken loswerden

Zum Schöpfer des eigenen Lebens werden

Auf Kurs bleiben

Stark gegen Zwangsgedanken und Ängste

Ich bleibe der Erschaffer meiner Gedanken

7 schnelle Soforthilfe-Tipps

Das Leben ist nicht immer perfekt: Mit Rückschlägen leben und weitermachen

Auf einen Blick

Nachwort

Vorwort

S

ie halten dieses Buch in den Händen, weil Sie selbst unter Zwangsgedanken leiden oder jemanden kennen, der eventuell Hilfe benötigt. Egal, aus welchen Gründen Sie sich über Zwangsgedanken informieren möchten, in diesem Buch werden Sie hoffentlich alle Antworten auf Ihre Fragen finden.

Negative Gedanken treten hin und wieder auf. Das ist ganz normal und abhängig von der Ausgangssituation einer Person. Diese Gedanken sind noch kein Grund zur Beunruhigung. Meist ziehen negative Gedanken wie Wolken vorüber und am nächsten Tag sieht alles wieder ganz anders aus. Erst, wenn die Gedanken als unerträglich angesehen werden und sich bestimmte Verhaltensmuster herausbilden, sollte man hellhörig werden. Schnell kann sich daraus eine Zwangsstörung entwickeln, die noch weitere psychische Erkrankungen nach sich ziehen kann.

Zwangsgedanken sind unsichtbar und daher äußerst schwer bei Betroffenen zu erkennen. Größtenteils werden diese nur durch entsprechende Impulshandlungen oder Vermeidungstaktiken enttarnt. Betroffene geben nicht gerne zu, wenn sie unter Zwangsgedanken leiden, da sie fürchten, verurteilt zu werden. Die Scham, sich jemandem anzuvertrauen, ist riesig und deshalb entwickeln Betroffene ihre eigenen Strategien zur Bekämpfung. Der Erfolg der Strategien hält allerdings nicht lange an, da sich die Zwangsgedanken durch Ablenkung oder Verdrängung nicht bessern.

Wenn Sie selbst von belastenden Gedanken geplagt werden, möchten Sie sicherlich erfahren, was Sie gegen diese Gedanken tun können. Dazu stelle ich Ihnen diesen Ratgeber zur Verfügung, der das Thema Zwangsgedanken eingehend durchleuchtet.

In diesem Buch erfahren Sie, woran Sie Zwangsgedanken erkennen können und welcher Zusammenhang zwischen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen besteht. Noch dazu erhalten Sie Informationen über Therapiemöglichkeiten, Selbsthilfemaßnahmen sowie wertvolle Impulse für den Kampf gegen die Zwangsgedanken. Anhand des Selbsttests lernen Sie, sich selbst einzuschätzen, und können mögliche Zwangsgedanken identifizieren. Am Ende dieses Buches habe ich Ihnen noch einmal alle wichtigen Informationen zusammengefasst.

Ich wünsche Ihnen ganz viel Freude beim Lesen und hoffe, die neuen Eindrücke und Erkenntnisse können Ihr Leben positiv verändern.

Wenn Gedanken bleiben: Leben mit Zwangsgedanken

S

ie möchten sich näher mit dem Thema Zwangsgedanken beschäftigen, weil Sie vielleicht selbst damit zu kämpfen haben oder jemanden kennen, der darunter leidet? Zunächst ist es wichtig, dass Sie überhaupt verstehen, was genau Zwangsgedanken sind und wie Sie diese erkennen. Nicht jeder negative Gedanke ist automatisch in diese Kategorie einzuordnen. Es bedarf schon einer gewissen Regelmäßigkeit dieser Gedanken und es muss ein emotional belastender Zwang bestehen, damit es sich wirklich um die zuvor genannten Zwangsgedanken handelt. Im nun folgenden Kapitel möchte ich Ihnen die Erkrankung näher erläutern und damit einen guten Einstieg in dieses Buch geben. Dazu schauen wir uns das Konzept der Gedanken und der Zwänge einmal genauer an.

Denken wir Menschen nicht freiwillig und haben eigentlich die volle Kontrolle über unser Denken? Im ersten Moment mag diese Vermutung zutreffen, jedoch hat jeder Mensch schon einmal Gedanken zugelassen, die im Nachhinein nicht so ganz zu den eigenen Werten gepasst haben. Wie oft haben Sie schon impulsive Gedanken erlebt, die Sie später bereut haben? Wenn Sie beispielsweise in einem Streit plötzlich auf die Idee kamen, Ihr Gegenüber zu ohrfeigen, obwohl Sie dies gar nicht tun wollten? Sie erschraken vor Ihren eigenen Gedanken und waren entsetzt darüber, dass Sie solche Vorstellungen entwickeln konnten, richtig?

Äußere Reize beeinflussen Ihr Denken und so kommt es in Ihrem Gehirn zu einer unmittelbaren Reaktion – ein Gedanke, welcher also Emotionen hervorruft. Auf diese Emotionen können weitere Reaktionen und gewisse Handlungsimpulse folgen. Diese Denkprozesse sind kaum aufzuhalten und passieren automatisch. Manche Gedanken verschwinden so schnell wieder, wie sie gekommen sind, und andere dagegen halten sich hartnäckig und wirken sich sogar auf das eigene Handeln aus. Die Gedanken sind immer auch ein Zeugnis der eigenen Erinnerungen und der Erlebnisse, denn diese Gedankenwelt ist und bleibt vollkommen individuell. Das Denken wird durch eine Vielzahl von Faktoren gesteuert und ein Gedanke steht nie für sich allein, sondern wird immer durch andere Gedanken gestützt oder hervorgerufen. Ähnlich wie bei einer Kettenreaktion folgt auf einen Gedanken direkt der nächste.

Somit haben Gedanken auch einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und können sich leicht verselbstständigen. Jeder Mensch kennt das, wenn plötzlich Gedanken im Kopf erscheinen, die unerwünscht oder nicht zielführend sind. Wenn der Gedankenfluss in eine völlig unverständliche Richtung wandert, können die meisten Menschen innehalten und ihre Gedanken neu fokussieren. Es genügt dann schon, für Ablenkung zu sorgen oder sich einem anderen Thema zuzuwenden, damit die störenden Gedanken verschwinden. Menschen mit Zwangsgedanken ist dies allerdings kaum möglich, denn sie werden von ihren Gedanken regelrecht überrascht und beherrscht. Zwangsgedanken sind sich wiederholende Vorstellungen, die zu starken Einschränkungen im Alltag der Betroffenen führen, weil diese Gedanken sehr verstörend sein können. Diese Gedanken können eine Bandbreite an Negativität aufweisen und sich in den unterschiedlichsten Formen zeigen. Dabei handelt es sich aber nicht um banalen Pessimismus, sondern um Gedanken, die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen. Das können beispielsweise Vorstellungen oder Ideen sein, bei denen aggressive Handlungen vorkommen, die in der Realität strafbar sind. Zwangsgedanken sind eine ernstzunehmende Erkrankung der Psyche und sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es empfiehlt sich hier immer, professionelle Hilfe hinzuzuziehen, damit der Umgang mit diesen belastenden Gedanken gelingt. Um Zwangsgedanken zu erkennen, gibt es zwei grundlegende Merkmale, die diese von einfachen Gedanken unterscheiden.

Die Gedanken treten über einen längeren Zeitraum kontinuierlich auf und wiederholen sich.Die Gedanken lösen innerlich negative Empfindungen aus und bereiten der betroffenen Person große Sorgen.

Negative Gedanken erlebt jeder Mensch und das ist auch ganz normal, aber bei Zwangsgedanken drängen sich abnormale Vorstellungen so stark auf, dass sich der Betroffene nicht dagegen wehren kann. Inhaltlich können die Zwangsgedanken einfach negative Gedanken, wie die Sorge um Mitmenschen, aufweisen, schlimmstenfalls kommt es sogar zu aggressiven Gedankenimpulsen mit Gewaltpotenzial, wie etwa Mordgedanken oder Ähnliches. Treten abnormale oder sadistische Handlungen in den Fokus, fühlen sich die Betroffenen besonders bedroht, weil sie sich die Ausführung dieser Handlungen in der Realität niemals zutrauen würden. Die Angst, durch die eigenen Zwangsgedanken die Kontrolle zu verlieren und tatsächlich solche Handlungen auszuführen, ist überwältigend und bringt Betroffene dazu, bestimmte Situationen und Orte zu meiden – eben damit sie nicht doch eine Grenze übertreten und anderen Menschen Schaden zufügen. Es kann sogar vorkommen, dass sie in eine Art Schockstarre verfallen und für einen Moment nicht ansprechbar sind.

Vielen Menschen, die unter Zwangsgedanken leiden, fällt es daher schwer, die Kontrolle über die eigenen Gedanken zu erlangen, weil diese bereits ein Eigenleben entwickelt haben. Sie treten plötzlich auf, sind aufdringlich und nicht steuerbar. Ähnlich wie bei Zwangshandlungen werden die Zwangsgedanken durch starke Impulse begleitet, die den Betroffenen psychisch belasten und ihm große Sorgen bereiten. Diese Gedanken können derart beunruhigend und erschreckend sein, dass sie deshalb sogar regelrechte Angstzustände hervorrufen können. Betroffene entwickeln ihre eigenen Vermeidungsstrategien, jedoch verschwinden die Zwangsgedanken hierdurch nicht, weil sie immer mehr Aufmerksamkeit im Alltag bekommen und sich so zunehmend verstärken. Im Grunde entsteht hier ein Teufelskreis, bei dem die Zwangsgedanken immer mehr zum Hauptthema werden und sich alles nur noch um sie dreht. Wenn sich die Zwangsgedanken bemerkbar machen, schämen sich Betroffene zunehmend für ihre absurden Gedanken und sie empfinden eine tiefe Verunsicherung.

Da die Zwangsgedanken meistens tabuisierte Themen enthalten, trauen sich die Betroffenen kaum bis gar nicht, darüber zu sprechen, und leiden im Stillen – was natürlich zur Folge hat, dass sie sich ihren Gedanken schutzlos ausgeliefert fühlen und sich von ihrem Umfeld emotional isolieren. So ist der Vorgang der Zwangsgedanken sehr komplex und erzeugt starke Ängste, obwohl in diesem Moment gerade gar keine Bedrohung für den Betroffenen präsent ist. Zwangsgedanken lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen. Die erste Kategorie ist von negativen Grübeleien geprägt, welche kaum bis gar keine aggressiven Motive für das Umfeld vorweisen. Hierbei leidet der Betroffene zwar ebenfalls unter seinen intensiven Gedanken, aber hat eher Angst vor Fremdeinwirkung und nicht vor seinem eigenen Kontrollverlust. Die zweite Kategorie der Zwangsgedanken beschäftigt sich mit gewalttätigen Handlungen oder Ereignissen, die der Betroffene selbst verursachen kann. Hierbei braucht es also nur zu einer Kurzschlussreaktion zu kommen und die Gedanken können in die Realität umgesetzt werden. Davor haben viele erkrankte Personen große Angst und sie versuchen mit allen Mitteln, diese Umstände zu verhindern.

Beispiele für allgemeine Zwangsgedanken:

Sorgen und Ängste über unverschuldete UnfällePlötzliche Bilder von möglichen Katastrophen und Gefahren des Alltags im Kopfsexuelle Fantasien ohne Gewalt, welche die eigenen Grenzen überschreitenAngst vor Krankheiten und Keimen, die einem selbst oder den Mitmenschen schaden könntenDie Befürchtung, dass höhere Mächte am Werk sind und alles auf einer Verschwörung beruhtAngst davor, selbst ein Opfer eines Gewaltverbrechens zu werdenStarke Sorgen über die ZukunftEin starker Zwang, Dinge zu sortieren und es unerträglich zu finden, wenn die Umgebung nicht den eigenen Vorstellungen entsprichtAngst vor dem eigenen Tod oder der eigenen TodesursacheDer Tod eines geliebten Menschen, welcher aber noch lebt, schwebt ständig im KopfDie Ungewissheit des Lebens kann zu starken Ängsten führenZwanghafte Grübeleien über das eigene Leben und über das Leben der Mitmenschen

Beispiele für aggressive Zwangsgedanken:

Das absichtliche Verletzen anderer Menschen, bis hin zu MordgedankenPlötzliche aufkeimende Bilder im Kopf über Gewalt und gewalttätige HandlungenDas Bedürfnis, einen anderen Menschen anzugreifen und ihm zu schadenGedanken über selbstverletzendes Verhalten oder SuizidgedankenAbsichtliche Manipulation anderer Menschen, um ihnen bewusst zu schadenSorge davor, den eigenen Kindern oder dem Partner etwas anzutunsexuelle Fantasien mit gewalttätigen HandlungenDen Verstand und/oder die Kontrolle über das eigene Handeln zu verlierenDie Befürchtung, plötzlich loszuschreien und andere Menschen verbal zu attackierenAngst davor, einen Unfall zu verursachen und die geliebten Mitmenschen dabei zu tötenAggressive Wünsche, die anderen Menschen Leid zufügen sollen

In den folgenden drei Erfahrungsberichten wird die Tragweite der Zwangsgedanken sehr deutlich und zeigt, welche unterschiedlichen Schweregrade es dabei geben kann. Den einen Menschen haben die Zwangsgedanken so weit im Griff, dass sein Leben komplett eingeschränkt wird. Bei einem anderen Betroffenen treten die Zwangsgedanken nur sporadisch auf und sorgen lediglich für Unbehagen. Fakt ist, dass Zwangsgedanken in allen Altersklassen und bei jedem Geschlecht vorkommen können. Sie haben einen Ursprung, den es herauszufinden gilt, denn ohne Ursachenforschung wird es nicht einfach, die Gedankenwelt unter Kontrolle zu bringen.

Erfahrungsbericht einer jungen Mutter (20) mit Zwangsgedanken kurz nach der Geburt:

Ich hatte vor einem Tag entbunden und lag nun auf der Geburtsstation im Krankenhaus. Meine Tochter kam ohne große Komplikationen auf die Welt und war putzmunter. Da sie mein zweites Kind war, wusste ich, was zu tun war, und brauchte keinerlei Anweisungen oder Hilfe von den Hebammen. Probleme bei der Bindung hatte ich ebenfalls nicht und ich war überglücklich, meinem Kind jede Minute zuschauen zu dürfen. Meine Muttergefühle waren auch beim zweiten Kind überwältigend und so lag ich voller Vorfreude auf das bestehende Familienleben in meinem Krankenbett und wartete darauf, dass mein vierjähriger Sohn und mein Mann uns besuchen kamen. Als es dann so weit war und mein Sohn sein Schwesterchen begutachtete, schmolz ich regelrecht dahin, weil so viel Liebe im Raum lag. Er streichelte ihr sanft über das Köpfchen und war sofort verliebt in sie. Das machte mich wahnsinnig glücklich, denn ich hatte anfangs Bedenken, dass sich mein Sohn vielleicht überfordert fühlen könnte. Er war natürlich sehr aufgeregt, aber auch stolz, sich jetzt als großer Bruder vorstellen zu dürfen.

Perfekter hätte es also nicht laufen können und ich freute mich schon darauf, nach Hause zu kommen. Abends, als ich dann mit meiner Tochter alleine im Zimmer war, ging ich zum Fenster, um es zu öffnen. Die frische Luft tat mir gut und ich blieb noch einen Moment stehen, um den Geräuschen zu lauschen und tief einzuatmen. Meine Tochter fing plötzlich an, zu quengeln, und ich nahm sie daraufhin auf den Arm. Ich wiegte sie hin und her und bewegte mich tänzelnd Richtung Fenster. Ich weiß nicht, warum, aber mit einem Mal hatte ich das Bild vor Augen, wie ich meine kleine Tochter aus dem Fenster warf. Meine unschuldige Tochter, die niemandem etwas zuleide getan hatte. Das Bild war so real und ich sah in Gedanken, wie sie unten auf dem Boden aufprallte.

Ich erschrak vor mir selbst und drückte sie ganz fest an mich, aus Angst, ich könnte sie tatsächlich aus dem Fenster werfen. Hastig legte ich sie wieder ins Bettchen, um sicherzugehen, dass ich dem Fenster mit ihr nicht zu nah kam. Ich drückte das Fenster mit einem lauten Knall wieder zu und setzte mich keuchend auf mein Bett. Was zur Hölle waren das für Gedanken und wo kamen sie her? Ich konnte mir das nicht erklären. Meine Hände zitterten vor Angst und ich hatte Schwierigkeiten, mich zu beruhigen. Ein widerliches Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit und ich war kurz davor, mich zu übergeben.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts von Zwangsgedanken und war so schockiert über meine Gedanken, dass ich sie aus Scham meinem Mann verschwieg. Die störenden Gedanken häuften sich und ich wurde bei jedem Mal nervöser, da ich mir nicht erklären konnte, woher sie kamen. Sie betrafen immer nur meine Tochter und wurden zunehmend aggressiver. Mal warf ich sie in Gedanken vom Balkon, mal fügte ich ihr Schmerzen zu oder schüttelte sie, bis sie ohnmächtig wurde. Nach jedem Gedanken wuchs die Angst in mir, ich könnte tatsächlich zu solchen Gräueltaten fähig sein. Bei meinem Sohn hatte ich das Problem damals nicht und ich war sehr verwundert über meine plötzlich so abstruse Gedankenwelt.

Von einer postnatalen Belastungsstörung hatte ich gehört und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich dazu zählte. Schließlich ging es mir gut und ich war nach der Geburt psychisch sehr gefestigt. Das konnte es also nicht sein und auch meine Hebamme lobte mich dafür, wie gelassen ich nach der Geburt mit der Gesamtsituation umging. Und es stimmte auch, ich fühlte mich überhaupt nicht überfordert und genoss die Zeit mit meinen Kindern. Trotzdem steigerte ich mich in meine Gedanken hinein und versuchte, den Ursprung herauszufinden, indem ich viele Ratgeber las und mich mit dem Thema dauernd auseinandersetzte. Es half nichts und ich erzählte meinem Mann von meinem Problem. Ich schämte mich so und fühlte mich als Rabenmutter, obwohl ich meiner Tochter die Liebe gab, die sie brauchte. Nur meine Gedanken passten nicht zu dem Bild der fürsorglichen Mutter, sondern eher zu einer sadistischen Mörderin.

Mein Mann war sehr verständnisvoll, aber anfangs auch sehr besorgt. Er stand mir zwar bei, wusste aber auch nicht weiter. Er gab mir den Ratschlag, auf Entspannungstechniken zu setzen, vielleicht war ich einfach nur gestresst und brauchte eine Pause vom Mamasein. Die Entspannungstechniken sorgten eine kurze Zeit für Linderung, aber trotz allem traten die Zwangsgedanken noch in regelmäßigen Abständen auf. Als meine Gedanken eines Tages zu bedrohlich wurden und ich mich vor meiner Tochter erwischte, wie ich sie etwas gröber anfasste, nahm ich professionelle Hilfe in Anspruch, denn so konnte es nicht weitergehen. Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn ich tatsächlich die Kontrolle über mich verloren hätte. Ich wusste zwar, dass sich das alles nur in meinem Kopf abspielte, aber ich wollte dennoch kein Risiko eingehen.

 

Erfahrungsbericht eines jungen Mannes (27) mit Zwangsgedanken: